56 Schrauben (bis jetzt!) - ein Laptop
#1
Hallo in die Runde,

nun habe ich dienstlich schon sehr sehr häufig an Computern herumgeschraubt, aber ein Laptop war nur einmal dabei. Nun ist vor einiger Zeit mein eigener Laptop "flöten gegangen", sprich defekt. Das ist im Keller passiert, als ich das WLAN-Signal gesucht habe (dicke Mauern). Zuerst ging nur das Display aus, da dachte ich "klare Sache, der Inverter", danach schloss ich es aber an das Netzteil an. Ups, keine Ladekontrolleuchte? Seither keinerlei Reaktion mehr beim Einschalten noch auf den Anschluß des Ladegeräts. :\

Heute habe ich mich mal am Aufschrauben versucht (eine professionelle Reparatur verbietet sich aufgrund des geringen Neupreises des Geräts) und habe bislang schon mal 56 Schrauben unterschiedlichster Art und vor allem Länge herausgeschraubt. :oah: Trotzdem zerfällt das Ding immer noch nicht in all seine Einzelteile, so sehr ich daran auch zottele. Was ich damit sagen will: es ist mir jetzt klar, das Laptopreparaturen nicht gerade günstig zu haben sind, da man bei derart "finzlich" aufgebauten Geräten schon genau wissen muss, wo man was abschrauben muss, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Sicher habe ich zu viel abgeschraubt, keine Frage.

Ob ich das Puzzle je wieder zusammensetzen werde weiß ich noch nicht. Einerseits wird der Inverter hin sein und der könnte eventuell eine SMD-Sicherung mit in den Tod gerissen haben.

Gruß Jens
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#2
Solche Laptops sind häufig so aufgebaut, daß man sie gar nicht öffnen kann, ohne das man was daran kaputt macht. Beim Service werden die Dinger regelrecht aufgerissen und später werden dann die zerstörten Gehäuseteile durch neue ersetzt. So hab' ich das mal gehört.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Bei meinem alten Laptop, der witzigerweise an einem Mathe-Lernprogramm für Kinder verreckt ist, (Ob es die Rechenaufgaben waren, die man einem Kind in der zweiten Klasse zumutet, und sogar der Rechner dran gescheitert ist Smile ) war es das Netzteil. Matheaufgabe eingetippt, und das Ergebnis wollte der nicht mehr zeigen, ging einfach aus. Lange Fehlersuche war nicht nötig, das Netzteil probeweise getauscht und dann ging es wieder.
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#4
Hallo Jens,

die Notebooks, die ich repariert hatte, wurden nach einem ähnlichen Schema zerlegt. Und das mit nur wenigen Schrauben. Bei allen Typen (SNI, FIC und DELL) wurde eine Blende unterhalb des Displays geöffnet (Rastnasen, oder Schieber). Danach lagen die ersten Schrauben frei, die die Tastatur hielten. Darunter waren dann Schrauben für die Abschirmung der Elektronik. Die Oberseite des Notebooks ist meist nicht nur mit Schrauben (idR. ca. 6 Stück), sondern auch mit Rastnasen gesichert. Die brechen aber nicht ab, wenn man vorsichtig zu werke geht.

Wer hat denn Dein Notebook hergestellt, bzw. vertreibt es?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#5
Hallo,

offen (fast zerstörungsfrei, das einzige, was vorher schon ab war, waren die winzigen Schraubbefestigungen des Displays) ist es ja nun. Es handelt sich um einen Elitegroup GREEN320 Laptop, den gab es mal mit dazu, wenn man zwei Mobilfunkverträge für 24 Monate abgeschlossen hat (je 9,95 € / Monat).

So ziemlich zuletzt fand ich heraus, dass dort die Tastatur nur eingeclipst ist, auch darunter befaden sich noch zwei oder drei Schrauben. Das Display musste komplett ab, da sich direkt unten im Schwenkbereich drei Schrauben befanden. Das mit den Rastnasen war mir bekannt, mit kurzem Daumenfingernagel ging das Öffnen aber ganz gut.

Gruß Jens
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#6
So, nun sieht die ganze Sache doch schon ganz anders aus! Big Grin Ich habe das Motherboard "befreien" können. Etwas gemessen, etwas geguckt und mehrere "Fuses" Wink gefunden. Fuse 2 hatte 67 kOhm, etwas viel für eine solche Sicherung. Nun habe ich mit SMD-Bauelementen noch nicht gearbeitet, es stand nur eine "5" auf der Sicherung drauf. Also erst mal vorsichtig zwei Drähte drangelötet und mit 0,05 A angefangen. Akku ran, Netzteil angesteckt, upps! Ladeleuchte ging an. Big Grin

Der Einschaltversuch ging auch für eine halbe Sekunde gut, dann war meine Ersatzsicherung "hin". Also 0,5 A genommen, dasselbe Spiel. Da ich nun mutiger wurde nahm ich flugs eine 4 A her - und das Gerät begann zu arbeiten! Nun bin ich mit ihm hier zu meinem TFT-Monitor getrabt, Tastatur und Festplatte dran, Monitor dran und - es läuft wieder! :kopfstand:

Da ich nun nicht extra eine 5 A-SMD-Sicherung bestellen möchte, werde ich an die 4A-Glassicherung drähte anlöten und alles ordentlich in Schrumpfschlauch bringen, soviel Platz ist in der Nähe noch, dass ich die Glassicherung dort unterbringen kann. Danach muss ich noch einen neuen Inverter für das TFT-Display besorgen, denn dieser wird der Übeltäter sein. Das nehme ich jedenfalls an, denn zuerst wurde das Display dunkel, kurz danach schaltete sich das Gerät schlagartig ab und liess sich (dank defekter Sicherung) nie wieder einschalten.

Gruß Jens
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#7
Schau mal vorsichtshalber nach, ob es nicht zu einem Kabelbruch der Zuleitung für den Monitor mit den entsprechenden Konsequenzen gekommen ist.
War bei meinem Medion durch ungeschickte Verlegung nach wenigen Monaten passiert.


Bert
Bert
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#8
Hallo Bert,

danke für den Tipp, das werde ich prüfen. Ist ja eh' alles zerlegt. Die Invertersicherung hat's auch "zerlegt", darauf steht "15" (was bedeutet das nun, 1,5 A oder 0,15 A?). Ich nehme 1,5 A an, lasse mich bei SMD-Bezeichnungen aber gerne belehren. Dahinter ist gegen Masse aber kein Schluß zu messen, auch sieht keiner der beiden SMD-IC verbrutzelt aus, alles völlig normal.

Gruß Jens
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#9
Wer von euch kann Störche braten? Wink

Im Ernst, jetzt brat' mir doch einer 'n Storch, das Ding funktioniert wieder! Big Grin Ich habe die Invertersicherung provisorisch durch eine darübergelötete 1,6 A-Sicherung ersetzt, dann das Stromzuführungskabel an das Mainboard angeschlossen. Laptop eingeschaltet - und die Hintergrundbeleuchtung ist wieder da! Zusätzlich noch das Datenkabel zum TFT angeschlossen, siehe da, alles funktioniert wie am ersten Tag.

Es ist für mich aber nicht nachvollziehbar, wie zu derselben Zeit zwei Sicherungen durchknallen, die eine noch davon eine mit 5 Ampere! Beide ersetzt, nichts weiter getauscht und der Laptop läuft wieder. Hat jemand eine passende Erklärung für dies Phänomen?

Gruß Jens
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#10
Hallo Jens,
schiess mal ein paar Fotos vom Deinem Laptop und schau hier rein
http://www.fonerbooks.com/test.htm
Morgendliche Güsse aus Essen
H A N N S -D.

P.S.
Schau mal auf meine OPERA-Seite, das Bild von der Philips 22RH544 aktiver MFB-Lautsprecher; davon habe ich vier Stück "ergattert"; waren Jahrzehnte in einem Jugendheim (ohne Reparatur!!!). Vielleicht berichte ich gelegentlich davon, wenn es jemanden (Semih ?) interessiert.
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#11
Hallo Hanns-D.,

Ich mache gerne ein paar Fotos von der "Baustelle". Aber was wird es nützen? Wie auf der von Dir angegebenen Webseite in dem Video schon zu hören war, unterscheiden sich verschiedene Laptops natürlich in der Art der Verschraubung. Manch ein Hersteller macht es genau anders als der nächste. Gerade bei meinem ECS (Elitegroup) war das Mainboard wirklich nur komplett herauszubekommen, nachdem man fast alles abgeschraubt hatte. Oben und unten sitzen Abschirmbleche, ohne diese abzunehmen, wäre ich an die defekte Hautsicherung nicht einmal zum Messen herangekommen.

Andererseits ist es eine interessante Webseite, die Du da verlinkt hast; es geht dort ja auch um POD (Print on demand), also das was ich von 2000 bis 2007 beruflich gemacht habe.

SMD-Sicherungen (und vor allem erstmal wieder eine ordentliche Lupe) habe ich heute bestellt, leider lief die Bezahlung per Paypal nicht, also muss ich erst mal am Montag beim Versender anrufen um das zu klären.

Gruß Jens
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