AUTOS die einem nicht jeden Tag über den Weg laufen
Ist das wirklich verpflichtend geregelt, oder eher eine freiwillige Selbstverpflichtung?

PSA ist auch ziemlich schnell darin, die Teileversorgung für eingestellte Modelle herunterzufahren, manchmal bekommt man sogar schon für Baureihen, von denen gerade die letzten Exemplare abverkauft werden, einzelne Teile nicht mehr. Trotzdem lassen sich die Kisten sehr lange am Laufen halten, wenn man wirklich will. Für meinen XM gibt es offiziell fast nix mehr. Dann bringt man sich in ein Forum wie dieses hier ein, und irgendwo kennt immer jemand einen, der noch was hat. Der einzige Vorteil gegenüber japanischen Youngtimern ist wohl, daß von den Franzosen stückzahlenmäßig mehr aufgehoben werden. Die Unterstützung von Herstellerseite ist mindestens genauso gering. Man sollte halt damit leben können, daß so ein altes Auto ab und zu mal ein paar Wochen steht und auf Teile wartet.

Mit unseren Bandmaschinen ist es doch ähnlich. Revox ist eine Art Alt-Mercedes unter den Tonbändern: Gebaut für die Ewigkeit, nicht immer das Modernste, aber wartungsfreundlich und es gibt noch viele Teile, wenn auch zu hohen Preisen. Dennoch halten wir irgendwie auch die vielen anderen Maschinen am Laufen, für die es nichts mehr gibt. Es gibt ein paar kritische Bauteile, die auch über Beziehungen oder Improvisation schwer ersetzbar sind. Wie bei den Autos auch. Und um bei einer defekten Bandmaschine nicht vorübergehend auf die Musik verzichten zu müssen, stellt man sich halt eine weitere Maschine daneben. Und noch eine. Wie bei den Au.... arrrgh, bald sind es drei Zitronen bei uns :-))

Viele Grüße,
Martin
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eine gesetzliche Verpflichtung, Ersatzteile vorzuhalten, gibt es nicht. Die Hersteller müssen nur irgendwie die Gewährleistung regeln, ob sie das aber tun, indem sie im Garantiefall das komplette Gerät tauschen, oder, ob sie die Sachen noch reparieren, bleibt ihnen selbst überlassen.

Die Japaner orientieren sich an den Gebrauchtwagentests, um da gut auszusehen, nach meiner Information sind die ältesten Autos, die noch getestet werden, acht Jahre alt, und ulkigerweise geht es mit der Teileversorgung ab da im senkrechten Fall abwärts. Was dann noch hinzukommt, ist die Definition von Ersatzteil. Man kann z.B. einen Aussenspiegel in 20 Ersatzteilen anbieten, wie es bei meiner alten E-Klasse der Fall ist, oder man kann nur komplette Spiegel anbieten, wie es Nissan damals gemacht hat. Man kann eine Lichtmaschine so konstruieren, dass sie ein Instandsetzer zerlegen und handwerklich aufarbeiten kann, oder man macht einen verklebten Plastikklumpen draus, den man nur komplett wegwerfen und neu kaufen kann.

Und wenn ein Auto als Oldtimer erhalten werden soll, kommen noch andere Sachen ins Spiel. Die verarbeiteten Kunststoffe gehen auch bei bester Pflege irgendwann kaputt, und wenn das Auto dann so konstruiert ist, dass man z.B. den Schaumstoff nicht mehr vom Rest trennen kann, ist es quasi unmöglich, so ein Auto originalgetreu zu erhalten. Klar kann man die Kisten irgendwie am Leben halten, indem man z.B. die kaputten Sitze, Lenkräder etc. durch irgendwas tauscht, nur ist das dann ein Provisorium und keine echte Instandsetzung mehr. Ich hatte in meinem Nissan Bluebird am Ende auch ein "Sport-Lenkrad", weil sich das originale in seine Bestandteile aufgelöst hat, einen "Sport-Sitz" auf der Fahrerseite, und diverse Kunststoffteile, die farblich nicht zum Rest passten, die Räder waren mit Baumarkt Radkappen bestückt, weil Nissan schon im sechsten Lebensjahr keine Originale mehr liefern konnte. Das geht alles irgendwie, zum Schluss hatte ich auch noch einen Unfallwagen geschlachtet, um Technikteile weglegen zu können, das hat aber alles irgendwie keinen Spaß mehr gemacht. Weggetan habe ich das Auto, das ich wirklich sehr gerne gehabt habe, weil der Nissan Händler bei einem neun Jahre alten Auto nicht mehr in der Lage war, einen Kühler für das Auto zu beschaffen.

Vor dem Nissan habe ich einen Citroen GSA gefahren. Ich finde insbesondere die älteren Citroens nach wie vor ganz toll, vier Jahre GSA haben aber ein Trauma hinterlassen, das ich bis heute nicht wirklich los bin. Die Japaner halten ja wenigstens eine lange Zeit treu durch, bevor der Stress losgeht, bei den Citroens fing der Ärger eigentlich am ersten Tag an. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie man nicht zuende entwickelte Prototypen wie den GSA in so großen Stückzahlen profitabel bauen konnte. Man hört in Oldtimerkreisen immer das Vorurteil, dass Marken wie Mercedes oder Porsche nur aus Prestigegründen so stark in der Szene vertreten sind - ich glaube eher, dass es daran liegt, dass die meisten Menschen nicht masochistisch genug sind, sich ein Auto anzutun, mit dem der Hersteller selber nichts mehr zu tun haben will.

Gruß Frank
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nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=255834#post255834 schrieb:hi Nils, es ist richtig, dass die Autos ab den achtzigern komplexer wurden, das hat aber nichts mit Reparaturfreundlichkeit zu tun.

Über die Japaner der siebziger kann ich nichts sagen, weil mir da der Erfahrungsschatz fehlt. An den Japanern der achtziger ist mir aber aufgefallen, dass die in weiten Teilen so konstruiert sind, dass man Komponenten nicht mehr instandsetzen kann. und, dass die Autos einfach so zusammengebaut sind, dass sie danach nicht mehr für Reparaturen zerlegbar sind.
Das ist aber heute eine allgemeine Krankheit. Wie andere technische Geräte sind auch Autos immer mehr "aus einem Stück" gebaut. Wir hatten mal einen Audi A2. Der wird ja allgemein so gelobt, aber bei dem war bei mir mit modernem Automobilbau dann endgültig Schluß.

Und ich fürchte, heutige Benze sind da auch nicht besser. Das Wegwerfauto hat sich allgemein durchgesetzt. Ja, sowas klappert weniger und ist steifer, aber reparieren kann man es nicht mehr.

Viele Grüße
Nils
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Es ist so unterschiedlich mit den Autos wie mit allen vom Menschen erschaffenen Gerätschaften.
Mein erstes Auto war ein Audi 50, Bj. 1977, azurblau. Hab' ich nach ca. 9 Monaten verkauft, weil er mehr Öl als Benzin gebraucht hatte.
Mein zweites Auto war ein VW Polo GT, Bj. 1981, weiß. War nach 1,5 Jahren gnadenlos durchgerostet. Hab' ich voreilig an meinen Schwager verkauft.
Der hat die gesamte Karosserie auf Durchrostgarantie ersetzt bekommen!
Mein drittes Auto war dann mein Traumauto, das man heutzutage kaum mehr sieht: Audi Coupé GL, Bj. 1981.
Dieses Fahrzeug habe ich mit 450.000 km hergeschenkt, weil leider die Karosserie gnadenlos durchgerostet war und ich Tausende von DM investieren
hätte müssen, die ich nicht hatte! Heute tut es mir sehr leid.
Es folgten einige weitere Audis, Opel Corsas und andere uninteressante Autos. Wäre jetzt langweilig und würde noch weniger zum Thema passen.
Aber in den 80ern war ich mit meinem Schwager auf einem Opel GT-Treffen am Verkehrsmuseum in Sinsheim. Da sah man Autos, die heutzutage gar nicht
mehr auf der Straße zu sehen sind....


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Audi 50, sehr lecker Smile War das Coupe nicht vollverzinkt?
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Hallo Mike,

leider wurden die Audi erst so ab Mitte der 80er verzinkt. Der andere Clou bei meinem Coupé war die Kupplung. Die habe ich erst bei 340.000 km auswechseln lassen müssen!
Wenn heute noch solche Autos gebaut würden, wären die Autohersteller schon lange allesamt pleite!
Gruß
Hörbie
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Heute gesichtet, als ich kurz vor die Tür musste:

   

Altes Campingmobil auf Basis Ford Transit (Modell 1978).
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Ab und an lassen sich auch hier in der Mainburger Gegend wunderschöne Raritäten sehen....


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Der Capri I ist der Hammer. Smile So einer fährt hier auch noch rum, aber ich war mit der Kamera immer zu langsam.

Leider sind die Dinger (auch der IIer) fast alle entweder verheizt worden oder weggerostet.
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Ich hatte so einen Capri 2 mit 88 PS. Ich konnte mir die Reperaturen aun dem Fächerkrummer u, der Auspuffanlage nicht mehr leisten, aber gerostet hat meiner garnicht.
Habe damals trotzsdem noch recht gutes Geld dafür bekommen u. mir einen Opel Ascona 2.0 E Sport gekauft. Damit hatte ich in den 5 Jahren , die er mein eigen war , nicht eine Reparatur.


Gruss
Rainer
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djhoerbie,'index.php?page=Thread&postID=256076#post256076 schrieb:Hallo Mike,

leider wurden die Audi erst so ab Mitte der 80er verzinkt. Der andere Clou bei meinem Coupé war die Kupplung. Die habe ich erst bei 340.000 km auswechseln lassen müssen!
Wenn heute noch solche Autos gebaut würden, wären die Autohersteller schon lange allesamt pleite!
Gruß
Hörbie

Ehrlich gesagt amüsiert es mich immer wieder, wie sich die Dinge in der Erinnerung verklären. Die Autos haben so ab Mitte der achtziger bis heute gewaltige Qualitätssprünge gemacht. Wenn man zu meiner Anfangszeit in den frühen achtzigern einen preiswerten gebrauchten Golf gekauft hat, war der noch lange keine zehn Jahre alt, und trotzdem musste man sich sofort Werkzeug und ein Schweißgerät kaufen, wenn man noch eine Weile was davon haben wollte. Und nach 100tkm fuhren die Autos zwar noch, waren aber durchgeritten.

Wenn man heute für einen Führerscheinanfänger einen 20 Jahre alten Golf IV kauft, der schon 250tkm auf der Uhr hat, fühlt der sich knackiger an als damals ein Neuwagen, und die Chancen stehen gut, dass man so eine Kiste bei guter Pflege noch länger auf der Straße halten kann, als ein Golf 1 insgesamt auf der Straße war, bis er vom TÜV stillgelegt wurde.

Dass es im meiner Generation so viele Hobbyschrauber gibt, während die Jüngeren damit nichts mehr am Hut haben, liegt schlicht daran, dass wir mussten, wenn wir billig Auto fahren wollten, die Jüngeren aber so hochwertige Vehikel in der Taschengeldklasse kaufen können, dass sich niemand mehr die Finger dreckig macht. Wenn ich so sehe, wegen welcher Lapalien Autos heute als defekt auf dem Müll landen, werde ich immer ganz traurig, und denke dran, was für Gurken wir damals am Leben halten mussten.

Ich denke, das Gefühl, die Autos seien heute schlechter als damals, liegt daran, dass sich die Besitzer heute nicht mal mehr die Mühe machen, bei der Werkstattsuche kreativ zu sein. Es ist heute normal, dass die Leute wegen jedem Furz in die ( teure ) Vertragswerkstatt rennen, die natürlich kein Interesse daran hat, ältere Autos am Leben zu halten, und das dann als Maß der Dinge ansehen. Hätten wir das in den siebzigern und achtzigern so gemacht, wäre wahrscheinlich keins der damaligen Vehikel älter als sechs Jahre geworden.

Ich habe neulich noch alte Fotos wiedergefunden, die uns dabei zeigen, bei einem vier ( !! ) Jahre alten Bulli T2 die komplett durchgegammelte Vorderachse zu wechseln, damit das Auto über den TÜV kommt. Den Wagen hatte ein Kollege von mir neu gekauft, und zu einem Mini-Wohnmobil umgebaut. Das Ding hat nur selten Winterbetrieb gesehen und war niemals im harten Nutzfahrzeug Einsatz. Trotzdem ist der Bulli nur acht Jahre alt geworden, zum dritten TÜV hätten Arbeiten angestanden, die man schon als Restaurierung bezeichnen kann. Früher war nicht alles besser.

Ach ja, die Audis waren irgendwann verzinkt, das stimmt. Davon hat man aber eher wenig, wenn der Hersteller die Teileversorgung ab dem zehnten Lebesjahr einstellt, oder die Teile so teuer macht, dass jede größere Reparatur ein wirtschaftlicher Totalschaden wird.

Gruß Frank
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Hallo Frank,

ich gehöre auch zu der Generation, die noch aktiv am Auto geschraubt hat. Bei den heutigen Autos ist das aber kaum noch möglich. Einfachste Arbeiten wie das Wechseln von Glühlampen oder Zündkerzen sind nicht zu machen, ohne erst etlichen anderen Plunder im Motorraum auszubauen, um an das Objekt heranzukommen. Bei einem Passat hätte wegen Austausch des Ventilatorrads für den Kühler die ganze vordere Nase des Fahrzeugs abgebaut werden müssen. Das macht einfach keinen Spass mehr.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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Bevor das hier wieder in Rechthaberei ausufert: Es gibt sicher einen Konses, bei dem sich alle einig sind:

Motoren sind schon lange ausentwickelt. Bei halbwegs normaler Pflege halten heute alle Motoren 500.000 plus x.

Die Karosserien sind langzeitstabiler als früher. Mein 80er Jahre Opel Kadett-D zB war nach sechs Jahren durch.

Jedoch:
Moderne Autos sind tatsächlich nur noch bedingt und wenn, dann oft nur sehr teuer reparabel, sobald es sich um Probleme mit der Elektronik handelt.

Mir persönlich nimmt das schon die Freude an einem Auto.
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Ja, so geht es mir auch. Ich kann mir auch nur deshalb diese kleine Sammlung leisten, weil sich die Kisten mit Eigenleistung vergleichsweise spottbillig betreiben (und heute auch besser konservieren) lassen. Und ich mag es tatsächlich, wenn das Fahren (m)ein aktiver Vorgang ist, ich die Fortbewegung spüre. Das fühlt sich nach Freiheit an, die neuen Autos eher, wie im ICE zu sitzen. Das ist für viele genau das Richtige, aber ich find's öde. Und man kann oft nicht einmal vernünftig rausschauen und muss ständig irgendwelche Systeme bei Laune halten.
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"Ehrlich gesagt amüsiert es mich immer wieder, wie sich die Dinge in der Erinnerung verklären. Die Autos haben so ab Mitte der achtziger bis heute gewaltige Qualitätssprünge gemacht."

Von der Verarbeitung und der Dämmung her könnte ich Dir zustimmen. Meine Anfangszeit war 1978. Und da waren die Autos grundsätzlich "stabiler" als heute. Das größte Problem war damals der Rost! Und die vielen Schrauber damals gab es, weil man noch schrauben konnte.
Heute braucht man ein Laptop und einen Computer-Lehrgang, um ein neues Auto wieder instandzusetzen! Da braucht man keinen Verteilerfinger, keinen Unterbrecher, sondern Softwares und Apps!
In mein Audi Coupé konnte ich mich zum Auswechseln von Filtern oder Kerzen in den Motorraum hineinsetzen, bei meinem letzten Polo (Bj. 2005) musste ich die Batterie ausbauen, um die linke Schweinwerferbirne auszuwechseln.
Und das hat nicht nur mit der Größe des Motorraumes zu tun! Aber das kommt auch sicher auf das Modell an, ist mir klar. Heutzutage fährt doch kaum noch einer ein neues Auto über 200.000 km oder so.
Ggf. wird eine Abwrackprämie angeboten und kerngute Autos verschrottet. Mir hat's die Tränen in die Augen getrieben!

"Bevor das hier wieder in Rechthaberei ausufert: Es gibt sicher einen Konses, bei dem sich alle einig sind"

Ich seh' da keine Rechthaberei, ist doch eine interessante Diskussion! Ich kann nur meine Erfahrungen mitteilen.
Okay, am Ur-Thread geht's ein bisschen vorbei Wink

Gruß
Hörbie
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es war nicht meine Absicht, hier einen Streit anzufangen. Ich hacke aus zwei Gründen auf diesem Thema so rum - einmal, weil ich Autofans dazu animeren möchte,auch bei den neueren Autos zu differenzieren und genauer hinzusehen, und zum anderen, weil die Klischeemeinung "moderne Autos = irreparabel" der Hauptgrund ist, weshalb viele interessante Fahrzeuge aus der Neuzeit schon seltener sind als beliebte Klassiker.

Nehmen wir z.B. meinen "Sonntags-Benz", hier noch mit seinen Restaurierungsfelgen:

[Bild: %24_86.JPG]

Ich glaube, niemand würde dieses Auto in die Kategorie "Autos, die einem nicht mehr jeden Tag über den Weg laufen" einsortieren, obwohl von diesem speziellen Modell nur noch eine Hand voll unterwegs sind. Der Wagen hat aufgrund seiner technischen Ähnlichkeit mittlerweile den Spitznamen "W124 MOPF3". Es ist ein E420T von 1996, noch mit dem alten Vierventil V8 aus dem Vorgänger. Der Kombi wurde mit dem Motor nur ein knappes Jahr gebaut, schon 1997 kam der Nachfolger, der zwar genauso aussieht, aber technisch komplett anders ist. Mein Exemplar sollte eigentlich wie alle anderen seiner Art geschlachtet werden, ich habe ihn dann gerettet, nachdem ich festgestellt habe, dass nur noch eine Hand voll Müll angeboten wird. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass selbst von echten Exoten wie den weiter oben geposteten NSUs noch mehr angemeldete Exemplare existieren als vom W210 Kombi mit dem 420iger Motor.

Das Auto ist zugleich das beste Beispiel dafür, dass man sowas sehr wohl in Eigenleistung aufbauen und am Leben halten kann. Das Projekt wäre unmöglich zu stemmen gewesen, wenn ich alles in der Vertragswerkstatt hätte machen lassen - und es ist immer noch einiges zu tun, bis er perfekt ist. Man darf bei der Beurteilung der Möglichkeiten nicht vergessen, dass zwar die Aufgaben komplexer werden, aber auch die Möglichkeiten für Schrauber immer besser. Wenn ich mir mein heutiges Werkzeugarsenal ansehe, das wäre vor 30 Jahren für einen Hobbyschrauber undenkbar gewesen.

Gruß Frank
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Dein Benz ist aber halt auch schon 24 Jahre alt. Zwar damals schon verhältnismäßig sehr mit Technik vollgebaut (da wird schon einiges mehr an Ausstattung dran sein als an meinem 1991er Toyota Carina), aber es waren halt trotzdem noch die 90er. Ob in 24 Jahren heutige E-Klasse-Kombis noch am Laufen gehalten werden können...? (Oder das überhaupt jemand will, die heutigen Benze sind einfach gräßlich...) Ich hatte vor ein paar Jahren einen damals auch schon über 20jährigen 1994er Saab 900 II (auch das Modell ist inzwischen leider wahrscheinlich ausgestorben, tolles Auto), der war auch noch gut instandsetzbar. Übel wurde es m.E. bei allem, was ab ca. 2000 auf den Markt kam.
Viele Grüße
Nils
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Wie wär's denn mit dieser Juxkiste?

   

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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Hallo!

nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=256166#post256166 schrieb:Es ist ein E420T von 1996, noch mit dem alten Vierventil V8 aus dem Vorgänger.
Also dem M119. Ich bin ja auch 420er-Fahrer, allerdings noch M116. Ich möchte dir an dieser Stelle mal empfehlen die Gleitschienen zu checken, wenn nicht schon gemacht. War eigentlich bisher nur als M116/M117-Problem bekannt, häufen sich in letzter Zeit auch Berichte vom M119. Bei mir sind die schon neu gemacht. Hier mal ein Bild der Ölwanne eines 500er M119, nachdem diese abgenommen wurde.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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ich habe auch noch das moderne Gegenstück zu dem 420iger, den fahre ich im Alltag:

[Bild: 430_01.jpg]

E430T, fast Vollausstattung, mit CAN-Bussen vernetzt, ca. 30 Steuergeräte. Und auch der lässt sich aller Panikmacherei zum Trotz völlig problemlos in Eigenleistung am Leben halten. Ausserdem halte ich noch einen E220CDI von Ende 2006 am Laufen, und ein A208 Cabrio von 1998.

Mein erstes Auto aus dieser Generation habe ich auch noch nach dem Angstprinzip gekauft, und mich nicht mal getraut, den Plastikdeckel vom Motor abzunehmen. Mittlerweile weiß ich, dass das im Kern auch nur normale Autos sind.

Wo ich selber auch noch keine Lösung sehe, sind die ganzen Modelle ab dem W212 MOPF, die den Online Zugang zum Hersteller quasi serienmäßig an Bord haben. Die sind aber noch so weit von der Oldtimerkarriere entfernt, dass ich mir da noch keine Gedanken mache. Merke - auch die Autos der siebziger Jahre galten teilweise als kompliziert und schlecht zu reparieren, und heute wundern wir uns, was für primitive Kisten das teilweise sind.

Ich finde es halt schade, dass die etablierte Oldtimerszene fast einhellig so um 1995 herum die rote Linie gezogen hat, und sich dadurch den Blick für wirklich geile Autos verschlossen hat. Bist Du die aktuelle E-Klasse mal gefahren ? Ich bin ja auch vom Herzen her eher Nostalgiker, bin aber auch Autofan, und der aktuelle W213 ist einfach ein geniales Auto, ohne wenn und aber.

Gruß Frank

@Wayne - der Motor im 420iger ist komplett revidiert inkl. Gleitschienen. Das Getriebe ist ein instandgesetztes Gebrauchtteil von einem Getriebespezi, die Achsen sind in Neuzustand versetzt usw. Was in diesem Jahr noch ansteht, sind der Einbau von anklappbaren Spiegeln und eines NOS Navigationssystems von 1996, und der Aufarbeitung des Innenraums. Das Auto ist sehr gut ausgestattet, u.a. mit Memory Multikontursitzen, dritter Sitzbank und Laderaumheizung. Das Navi und die anklappbaren Spiegel sind die einzigen Extras, die dem Auto zu einer echten Vollausstattung noch fehlen. Im direkten Vergleich zum E430 MOPF ist vor allem interessant, was für Mengen an Kabeln später durch den CAN- und D2B-Bus überflüssig werden. Im alten 420iger ist alles mit Kabeln vollgestopft, der E430 ist im Vergleich dazu richtig leer.

Ulkigerweise zickt jetzt der als unzerstörbar geltende M113 im E430 ein wenig rum, Zylinder 2 hat nur noch wenig Kompression. Der M119 im 420iger läuft dagegen wie neu.
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nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=256230#post256230 schrieb:Bist Du die aktuelle E-Klasse mal gefahren ? Ich bin ja auch vom Herzen her eher Nostalgiker, bin aber auch Autofan, und der aktuelle W213 ist einfach ein geniales Auto, ohne wenn und aber.
Ich kenne fast aktuelle Mercedes-Modelle vom Mitfahren, den C-Klasse-Kombi S 204 als 350er und den SL R 231 als 500er. Die C-Klasse wollte ich mal umparken und bin schon daran gescheitert, mich reinzusetzen, da der Fahrersitz auf die recht kleine Fahrerin eingestellt war. Beide reizen mich null, den SL habe ich sogar schon selbst bewegt, der hatte immerhin einen schönen Durchzug und klingt halt nach Achtzylinder. Aber alles ist etwas steril und synthetisch, auch das Interieur gefällt mir bei beiden nicht besonders. Und wenn man Spaß haben will, kommt man sofort in den Bereich, in dem man seinen Führerschein gefährdet. Die Menschen sind halt verschieden, der Verwandte von mir, der viel Geld für den Wagen ausgegeben hat, wollte halt genau das haben und das hat er auch bekommen.

Der zehn Jahre alte Dienstgolf auf der Arbeit ist aber der Gipfel der Ödnis, ein Auto mit dem Charme eines Kühlschranks. Außerdem habe ich bis heute nicht rausgefunden, wie man da die Bremse dosieren soll.

Von solchen Montrosisitäten wie dem GLE C 167 oder fahrenden Smartphones wie der aktuellen A-Klasse mit dem angespaxten Tablet anstatt eines Armaturenbretts will ich aber tatsächlich nicht mehr wissen, als ich auf Bildern im Internet oder im Straßenverkehr sehe. Da bin ich raus. Außerdem durchschaue ich die Modellflut der Hersteller schon länger nicht mehr, die genauen Modellbezeichnungen mußte ich bei Wikipedia raussuchen. Das, was früher den Japanern angelastet wurde, haben nun auch die deutschen Hersteller perfektioniert. Wer erinnert sich denn später z.B. an diese ganzen SUV-Variationen?

Ich frage mich halt, ob ich es brauche und bereit bin, dafür deutlich mehr Geld auszugeben. Für mich reicht halt ein Auto ohne alles, das so funktioniert, wie ich es seit dem Führerschein gewohnt bin. Den Saab hätte ich vielleicht behalten sollen, das war ein sehr souveränes Fahren (allerdings lag der Verbrauch im Kurzstreckenverkehr arg hoch), aber mehr brauche ich wirklich nicht.

Viele Grüße

Nils



Nachtrag: Um nicht ganz vom Thema abzukommen, habe ich gerade noch schnell zwei Saab 900-II-Bilder herausgesucht. Schade, daß die gar keine Lobby haben, denn gerade an den frühen Ausführungen war gar nicht so viel GM verbaut, wie immer kolportiert wird. Meiner hatte den 2,3 Liter-Sauger mit 150 PS.
       
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Nils, komm mal in Schweden vorbei, gerade die moderneren Saab auf GM-Plattformen sind hier noch günstig zu haben, werden aber langsam auch immer weniger. Es waren hier halt Massenautos, und die Liebhaber konzentrieren sich eher auf die älteren Modelle. Man muß nur aufpassen, kein verheiztes Exemplar zu erwischen, denn der 900 und 9-3 hatten hier zeitweise ein ähnliches Publikum angezogen wie anderswo gebrauchte 3er BMW.

Den 2,3l-Motor von Saab hatte ich mal als Turbo in einem 9000er. Das war eine sehr, sehr feine Maschine. Über 400 000 km auf der Uhr und kein bißchen müde. Leider rostete das ganze Auto drumherum langsam aber sicher unterm Hintern weg, etliches funktionierte nicht mehr, vor allem die Heizung. Wenn mir aber mal wieder ein gutes Exemplar übern Weg laufen sollte und gerade ein Auto gebraucht wird, dann würde ich den auch wieder nehmen.

Viele Grüße,
Martin
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Als ich vor ein paar Jahren mit dem Auto in den Niederlanden war, hat es mich auch gewundert, wie verhältnismäßig häufig 900-II und 9-3 dort zu sehen waren. Lustig ist auch das unterschiedliche Publikum: Mein Saab lag hier in Deutschland in der Versicherung für die Leistung sehr günstig, was dafür spricht, daß er hier wohl eher weniger von Heizern bewegt wurde.
Viele Grüße
Nils
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Hm, Frank, Du kannst ja froh sein, daß Dein Modell nicht der Rostfraßpest der Vorgängerin zu Teil wurde. Mein Schwager (KFZ - Mechaniker) konnte seinen selbst nicht mehr wirtschaftlich retten ;(

LG
Mike
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Da lobe ich mir doch den hier.......das wäre einer meiner Traumwagen, den man heutzutage in einem brauchbaren Zustand nur noch für ein Vermögen bekommt.
Seinerzeit waren 4 oder 5 in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis. Mein Opa fuhr das erste Modell nach dem Brezel-Fenster!
Mittlerweile auch nur noch selten zu sehen...
Das Kennzeichen hab' ich nicht abgedeckt, weil die Besitzerin vor ca. 2 Jahren verstorben ist. Sie war über 90 und das war ihr erstes und einziges Auto!


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Unser gut erhaltener 64/65er hat sich sogar eine sehr hübsche Freundin (Erstbesitz) zugelegt: Ein Audi Coupe GT des letzten Bj 87 in schneeweiß Smile
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Der blaue Käfer hat was: Sieht aus wie immer gut behandelt, aber nie restauriert und einfach immer weitergefahren. Ich hoffe nur, die Reifen, in denen sich der Pflasterbelag spiegelt, waren nicht mehr die ersten :-) So ein Profil habe ich jedenfalls noch nie bewußt gesehen.

An die Experten: Welche Baujahre kommen denn für den in Frage?

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin,
bin vielleicht kein Spezialist und weiß auch nicht ob dieser blaue Käfer noch Achsschenkel hat (m.M.n. bis 64) - ich würde ihn in 65 verorten (?)
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Mein 1. Auto war so ein Käfer in rot, 1300cc und 40PS, das war 1974. Als Gebrauchtwagen mit defektem Motor für DM 120,-

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=256483#post256483 schrieb:Ich hoffe nur, die Reifen, in denen sich der Pflasterbelag spiegelt, waren nicht mehr die ersten :-)
Nein, das ist ein Vredestein Snow+, der kam erst 1979 auf den Markt, kann also nicht die Erstbereifung gewesen sein Big Grin.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=256490#post256490 schrieb:Mein 1. Auto war so ein Käfer in rot, 1300cc und 40PS, das war 1974. Als Gebrauchtwagen mit defektem Motor für DM 120,-
Das soll mir Anlass sein, mein erstes Auto zu zeigen, welches ich in jener Zeit im Ostteil unserer Stadt gekauft habe: Trabant 601 aus dem Jahr 1967, gekauft 1976 für 6700 Ostmark. Und das war in dieser Zeit in diesem Land "preisgünstig". Der Motor hatte noch 23 PS, weil noch aus der ersten Serie stammend, später wurden es stolze 26 PS bis zum Ende der Produktion des Zweitakters. Ich habe seinerzeit rund 1200 Mark monatlich nach Hause gebracht. Das Auto hatte auch noch Simplex-Trommelbremsen vorne, der Umbau auf Duplex hat mich nochmal rund 500 Mark an Ersatzteilen gekostet.

   
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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Auch ein hübscher Käfer - muss schon ziemlich alt sein, oder?

   

   
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timo,'index.php?page=Thread&postID=256547#post256547 schrieb:Auch ein hübscher Käfer - muss schon ziemlich alt sein, oder?

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[attachment=31757]

8o thumbsup thumbsup
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dynamike,'index.php?page=Thread&postID=256474#post256474 schrieb:Hm, Frank, Du kannst ja froh sein, daß Dein Modell nicht der Rostfraßpest der Vorgängerin zu Teil wurde. Mein Schwager (KFZ - Mechaniker) konnte seinen selbst nicht mehr wirtschaftlich retten ;(

LG
Mike

Welche Vorgängerin meinst Du ?

Die Rostfraßpest fing in den frühen neunziger Jahren an, als die Hersteller auf wasserbasierte Grundierungen umgestellt haben, und betraf bei der Mercedes Mittelklasse den späten W124 und dann den W210 - anders als vielfach behauptet, waren alle Baujahre und alle Produktionsstandorte betroffen.

Das Problem - das übrigens fast alle Hersteller betroffen hat, nicht nur Mercedes - waren Bakterien, die sich in den Grundierungsbädern breitgemacht haben, und deren Ausscheidungsprodukte dazu geführt haben, dass zwischen Grundierung und Blech kein ausreichender Kontakt zustandegekommen ist. Hier muss man Mercedes zugute halten, dass man als einziger Hersteller Ursachenforschung betrieben hat, es wusste nämlich damals wirklich niemand, woher es kam.

Das Bakterienproblem hatte die Eigenart, dass die Autos, die in den ersten Tagen durch ein frisches Bad gewandert sind, quasi überhaupt keine Probleme gehabt haben, während die letzten Exemplare meist unrettbar verloren waren - dazwischen gab es die Rosterei in vielen unterschiedlichen Intensitäten. Viele Autos wurden aufwändig teils mehrmals rostsaniert, wobei die überforderten Werkstätten den Ruf der Autos dann endgültig ramponiert haben. Normale Autolackierereien mussten sich zu der Zeit fast nur noch mit Unfallschadenbeseitigung an neueren rostfreien Autos auseinandersetzen, ich musste selber vor einigen Jahren die erschütternde Tatsache erkennen, dass ein Profi-Lackierer nicht zwangsläufig die Korrosionsschutz-Technologien kennt, die ein Restaurator kennt. Das fehlende Verständnis für Korrosionsschutz hat dann dazu geführt, dass die instandgesetzten Fahrzeuge immer wieder nach kurzer Zeit zu rosten anfingen, und zwar an den gerade erst instandgesetzten Stellen.

Die Kisten, die heute noch in gepflegtem Zustand auf der Straße sind, sind zwischen 18 und 25 Jahren alt, man kann davon ausgehen, dass man heute kaum noch ein Exemplar findet, was damals dieses Problem hatte, und wenn, dann sieht man es ihm offen an - anders als bei älteren Modellen wie dem W123, die von innen nach aussen rosten, und noch eine neuwertige Anmutung haben können, wenn sie im Kern schon endfertig sind. Und die 210er, die heute noch auf der Straße sind, führen sämtliche "früher war alles besser" Philosophien ad absurdum. Ich würde sogar sagen, dass der W210 ( und seine kleineren Kollegen W202, W203 und W208 / W209 ) deshalb so große Schwierigkeiten hat, als Klassiker gesehen zu werden, weil er für seine Zeit so modern und gleichzeitig so solide war. Mein 430iger ist 21 Jahre alt, marschiert auf die 450tkm Laufleistung zu, und fährt sich wie ein mittelalter Gebrauchtwagen. Das hat ohne größere Instandhaltungsarbeiten weder der W124 noch der W123 geschafft, die fuhren dann zwar noch, aber wie ausgeleierte Kaleschen, und speziell vom W123 erreichten viele Exemplare rosttechnisch das zehnte Lebensjahr nicht. Und anders als die W210 waren die dann nicht nur wirtschaftlich fertig, sondern auch technisch nicht mehr zu retten.

Ich würde es halt einfach mal gerne verstehen, wieso die Autos der "guten alten Zeit" als so haltbar in Erinnerung geblieben sind, wenn doch die Realität genau das Gegenteil zeigt. Obsoleszenz ist ein integraler Bestandteil der Industrieproduktion, und nicht erst eine Erfindung der Neuzeit. Die Hersteller haben schon immer dafür gesorgt, dass die Masse der produzierten Autos nicht viel älter wurden, als es der geplante Lebenszyklus vorgegeben hat.

Gruß Frank
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Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=256483#post256483 schrieb:Ich hoffe nur, die Reifen, in denen sich der Pflasterbelag spiegelt, waren nicht mehr die ersten :-) So ein Profil habe ich jedenfalls noch nie bewußt gesehen.

Das müssten Vredestein Snow Classic sein... die gibt es noch speziell für Oldies.


nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=256604#post256604 schrieb:ich musste selber vor einigen Jahren die erschütternde Tatsache erkennen, dass ein Profi-Lackierer nicht zwangsläufig die Korrosionsschutz-Technologien kennt, die ein Restaurator kennt.

Das ist ein alter Huit. Selbst wenn nicht gepfuscht wird, ist eine Karrosseriereparatur oft eine eine Zeitbombe, mein Vater ist vom Karrosserie-Fach und war auch an der Restauration von etlichen NFZ die im Mercedes Museum stehen beteiligt, die was viele nicht wissen, nicht von Daimler selbst gemacht worden sind, sondern hier im Ruhrgebiet. Unterschied zwischen normaler Instandsetzung (Zeitwertgerecht) und einer Restauration mit allen möglichen Maßnahmen zur bestmöglichen Konservierung für eine lange Zeit ist halt der Zeit und Kostenaufwand.
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Hallo!

2245,'index.php?page=Thread&postID=256614#post256614 schrieb:Das müssten Vredestein Snow Classic sein... die gibt es noch speziell für Oldies.
Wie ich oben schon geschrieben habe, sind das Vredestein Snow+, das steht ja auch auf der Wand. Der Snow Classic basiert darauf, es wäre auch unüblich auf Gebrauchsfahrzeuge (als nichts anderes wurde der Käfer von der alten Dame genutzt) Classic-Reifen zu montieren, da die viel teurer sind. Außer es ist eine spezielle Größe, die es so nicht mehr gibt. Ich vermute aber die Reifen waren zur Aufnahmezeit des Bilder bereits um die 30 Jahre alt.

Als ich 2007 meinen Kadett gekauft habe, waren da auch Winterreifen von 1980 dabei. Die montierten Sommerreifen waren von 1984. Das Auto wurde noch regelmäßig gefahren, wenn auch nicht viel.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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Hallo,
die Resi ist zwar ganzjährig mit ihrem Käfer herumgefahren, aber ich habe natürlich nie darauf geachtet, ob sie Reifen wechseln lässt oder welche sie drauf.
Meines Wissens hatte sie aber keine Verwandten, die sich darum gekümmert hätten. Da kann ich mir gut vorstellen, dass sie mit gnadenlos überalterten
Reifen das ganze Jahr gefahren ist!?
Sie hat übrigens mit ihrem Käfer in dem Zweiteiler "Der kalte Himmel" mit Christine Neubauer als Statistin mitgespielt, da der im Jahre 1967 spielte und hier
bei uns gedreht wurde.

Gruß
Hörbie
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Wenn der Käfer in den vergangen Jahrzehnten nie mehr bei Regen bewegt wurde, mag das ja noch angehen. Alte Reifen auf feuchter Straße sind aber ziemlich übel... Ältere Leute lassen allerdings bei schlechtem Wetter gerne das Auto stehen, weil sie es sich nicht mehr zutrauen. Oder sie war verdammt vorsichtig...

Ich hatte auf meinem Gartenanhänger, einem HP400 aus der DDR, bis vor kurzen auch noch die Erstbereifung drauf. Die Dinger waren so steinhart, daß ich erst bemerkt habe, daß ich vermutlich monatelang ohne Luft gefahren war, als ich eine Fuhre Steine abtransportieren wollte. Da waren sie platt - und huch, wo ist denn das Schlauchventil geblieben? Da es mir unmöglich war, 31 Jahre alte, versteinerte Pneumants in 8 Zoll-Größe von den Felgen zu bekommen, habe ich die Rädchen dann zum Reifenfritzen gebracht, der sich für recht kleines Geld um mein Problem kümmerte, beim Abholen aber meinte, einen LKW-Reifen zu montieren ginge leichter... Big Grin

Die neuen Reifchen halten jetzt vermutlich wieder für die nächsten drei Jahrzehnte.
Viele Grüße
Nils
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The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=256665#post256665 schrieb:es wäre auch unüblich auf Gebrauchsfahrzeuge (als nichts anderes wurde der Käfer von der alten Dame genutzt) Classic-Reifen zu montieren, da die viel teurer sind. Außer es ist eine spezielle Größe, die es so nicht mehr gibt. Ich vermute aber die Reifen waren zur Aufnahmezeit des Bilder bereits um die 30 Jahre alt.


Der Vredestein SNOW+/classic ist seit Jahren der einzige erhältliche Wintereifen für den Käfer in Originalgöße. Fährt man also unbedarft zum Reifenhändler und will neue Wintereifen fährt man genau mit diesen SNOW+ Classic Reifen vom Hof.
Die Reifen können theoretisch 30 jahre alt sein, warscheinlich ist das eher nicht.

https://reifen.check24.de/pkw-winterreifen/vredestein-snow-classic-155-80r15-82q-ap15580015qsnca00?wpset=google_dsa_autoteile_01&pid=CH24_AU_GO_DSA_01&utm_medium=cpc&gclid=EAIaIQobChMIoOv1osPJ6AIVGs13Ch0PgAfNEAAYAiAAEgI1d_D_BwE
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@2245 - das mit dem Korrosionsschutz hat mit zeitwertgerecht nichts zu tun, sondern damit, dass der "gemeine Lackierer" die ganzen Mittel und Methoden als Quatsch abtut, und mit der Meinung durchs Leben geht, dass Rost eh immer wieder durchkommt, wenn er erst einmal da ist. Ich hatte erst neulich wieder so eine Begegnung, wo ich am Ende selber die Vorarbeiten machen musste, weil der ansonsten exzellente Lackierer Rostumwandler für Voodoo-Zauber hält, der eh nichts bringt.

Man kann es auf einen einfachen Punkt bringen - der normale Lackierer versucht, den Rost vor der Lackierung möglichst komplett zu entfernen, was niemals gelingen kann, und der Restaurator akzeptiert, dass er den Rost niemals komplett beseitigen kann, und sorgt dafür, dass der vorhandene Rost keinen weiteren Schaden mehr anrichten kann. Vom Aufwand her unterscheiden sich die Philosophien kaum, nur von den Methoden - und von der Langzeithaltbarkeit. Ich denke, dass kaum noch Autos von vor 1980 vorhanden wären, wenn Rostumwandlung und Rostversiegelung nicht funktionieren würden.

Gruß Frank
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(Fast) ausgestorbene französische Kleinwagen:

   

Renault 5, zweite Generation.

   

Peugeot 205.
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@nick_riviera: Ja, da sagst Du was. Ich würde es auch auf die Karosseriereparateure ausweiten wollen. Wie oft habe ich schon Schweißarbeiten gesehen, die nur deshalb (oft schnell) wieder gegammelt haben, weil sie wirklich NULL versiegelt worden waren. Warum betreibt man den Aufwand, etwas zurechtzudengeln und einzuschweißen, wenn man es dann nicht vernünftig zu Ende bringt? Ich bin (da für Karosseriearbeiten unbegabt und auch etwas schissig, was Flex und Schweißgerät angeht) in unserem Schrauberkollektiv für die Nachbehandlung solcher Stellen zuständig, unser Oberschweißer und -flexer hat nämlich oft keinen Bock darauf, auch wenn er immerhin genau weiß, wie wichtig das ist. Ich kann nun wirklich nicht behaupten, daß das eine große Kunst ist oder großer Mehraufwand (ich gehe eher rustikal daran), man muß nur möglichst alle Stellen erwischen, dann hält das auch (meine Celica ist kein Schönwetterauto und natürlich ist die mehrfach geschweißt worden). Vor jeder HU einmal auf die Bühne, nachschauen und evtl. stellenweise nachbehandeln, dann passiert da nichts mehr.

@timo: Vor allem fast unbemerkt ausgestorben, in den 2000ern gab es die noch sehr häufig zu sehen. Ich denke, in fünf Jahren fotografieren wir hier die ersten Twingos.

Viele Grüße
Nils
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Drauf stand nur GMC. Ist das ein Jimmy?

   
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Ja, das sollte ein GMC S-15 Jimmy sein, ein praktisch umgelabelter Chevrolet S-10 Blazer der ersten Generation.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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Danke!

Wo wir schon mal bei den Amis sind: Ford Mustang.

   
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Hallo

Seit 1986 in meinem Besitz, ein 1971 6 Cylinder Reihenmotor mit 3 Gang Handschaltung...


   

Grüsse
Heinz

Grüsse

Heinz
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hoswald63,'index.php?page=Thread&postID=257158#post257158 schrieb:Hallo

Seit 1986 in meinem Besitz, ein 1971 6 Cylinder Reihenmotor mit 3 Gang Handschaltung...


[attachment=31926]

Grüsse
Heinz

Ne, oder?
Ich war nie ein Fan von Ford, aber der alte Capri und ganz vorne ein Mustang aus den 60ern oder 70ern! Wird immer ein Traum bleiben.
Glückwunsch, Heinz, zu diesem Fahrzeug!

Gruß
Hörbie
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Hallo Hörbie

Danke dir, einen Capri 1974 habe ich auch mal gehabt Smile
Grüsse Heinz

PS: meine Freundin hat einen Mustang II von 1978 mit dem 2.8 Liter Ford Motor aus Köln Big Grin

Grüsse

Heinz
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djhoerbie,'index.php?page=Thread&postID=257166#post257166 schrieb:Ich war nie ein Fan von Ford, aber der alte Capri und ganz vorne ein Mustang aus den 60ern oder 70ern! Wird immer ein Traum bleiben.

Ich find' den Granada der ersten Generation optisch toll. Technisch soll er ja mit damals schon nicht mehr ganz zeitgemäßen und spritsaufenden V6-Motoren nicht so der Bringer gewesen sein, von der Rostvorsorge mal ganz zu schweigen, aber die Optik - ein Traum.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Fo...2,3_GL.jpg

Ich sag's als Opel-Freund nicht gerne, aber vom Design hält der Commodore B als direkter Konkurrent für meinen Geschmack nicht mit.

Und der hier ist zwar nicht schön, aber imposant:

   
(Bronco XLT Ranger)

Im Hintergrund ist ein Stück eines "normalen" Autos zu sehen, das so ungefähr die Dimensionen dieses Ungetüms erahnen lässt. Wenn man davor steht, hat man auf einmal dieses "Ich bin so unglaublich klein"-Gefühl, ein bisschen wie vor dem Kölner Dom. Smile
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Ja, Timo, den ersten Granada hat mein Schwager bis Ende der 80er gefahren. In blau mit schwarzem Dach. War echt ein Hingucker, aber damals schon veraltet.
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