Grundig Stereo Concert Boy 1000
#1
Hallo zusammen, habe auf einem Flohmarkt am Sonntag einen hifidelen Grundig Stereo Concert Boy 1000 erstanden. Das Gerät ist in einem sagenhaften Zustand, technisch einwandfrei, selbst die Batterien von vor 20 Jahren waren noch eingebaut. So konnte ich mich am Abend an der wirklich für diese Gehäusegröße sehr guten Hifileistung erfreuen. Nicht dieser schwachbrüstige Küchen-, Kofferradio- oder Weltempfängersound. So weit, so gut...

Mein Kollege, der mir gestern abend gestand, das gleiche Grundig Radio in seinem Fundus zu haben, hat Probleme, das Gerät zu demontieren, um z.B. die Beleuchtung der roten Stereolampe zu ersetzen. Er möchte das Gerät auch wieder auf Vordermann bringen, nachdem er gesehen, wie schön das Gerät Baujahr 1972 mit ein bischen Pflege und natürlich auch Glück aussehen kann. Frage: Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht? Außer der herunterklappbaren Rückseite konnten wir keine weiteren Teile des Gehäuses entfernen.

Dann ist seine Antenne abgebrochen; die möchte er ersetzen. Wir haben 1 cm Durchmesser am Gehäuse gemessen. Kann man einfach eine Ersatzantenne mit dem Durchmesser nachkaufen und einbauen?

Hier ein Foto meines Concert Boys, der sofort das Küchenradio ersetzt hat:

[Bild: index.php.jpeg]
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#2
Moin.

Schraube mal oben den Griff ab. Bei den Satelliten und RR xxxx sitzen darunter dann noch Schrauben.
Danach kann man dann eigentlich die Gehäuseteile auseinanderklappen, wie eine Handtasche (Knöpfe natürlich schon entfernt). Auf die unsäglichen Kunststoffnasen achten, die sozusagen das Scharnier bilden.
Bei den Holzoptik Geräten können unten auch ein paar winzige (M 2,5 oder 3) Schrauben sitzen.
Bisher war das bei den Grundigs immer etwas fummelig, aber man kann alles sehen und finden. Schweinereien kenne ich da bisher nicht.

Die Antenne müsst ihr mal ausbauen. Da müsste man was passendes finden. Man muß aber damit rechnen, daß man die Ersatzantenne an den originalen Haltewinkel anbringen muss.
Der dürfte punktgeschweisst sein. Diese Punkte bohrt man vorsichtig aus. Wenn man die Berührflächen dann vom Chrom befreit, kann man das mit einem 60-100 Watt Lötkolben und Lötfett recht gut zusammenlöten. Dabei die Antenne unten ausziehen, damit die Wärme bleibt, wo sie soll. Danach vielleicht das untere Segment wieder etwas nachölen, da durch die Wärme das Öl gerne wegläuft, oder verbrennt.

Bei den Satelliten war ich so schon ein paar mal erfolgreich. Sonst nochmal posten, wenn die Antenne raus ist und man das alles sehen kann. Wenn sie nur über dem Stumpf abgebrochen ist, kann man das untere Segment vielleicht auch "gekürzt" wieder draufsetzen.

Schönes Gerät. Ich bin kein Grundig Fan, aber klingen tun die Teile wirklich.

Viel Erfolg, Arnulf.
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#3
Danke Arnulf, für den Tip. Werden uns morgen noch mal nach deiner Vorgehensweise der Sache annähern; den Griff hatten wir schon wg. der Politur ausgebaut, aber uns dann auch nicht weiter damit auseinandergesetzt.

Mit der Antenne sah der Ausbau ziemlich einfach aus: Der Kollege meint, im Fuß der Antenne wäre eine Schraube quer eingesetzt, die man eigentlich nur herausdrehen müßte. Er kann sich natürlich auch irren, aber eine Schraube, die an zwei Seiten übersteht, wäre natürlich vorteilhaft für den Ein- und Ausbau...

Zugegeben: Ich bin auch nicht gerade ein Grundig Fan; hatte vor diesem Radio überhaupt kein Gerät der Firma Grundig, wenn dann Braungeräte aus der Zeit. Aber ich muß wirklich sagen: Altbackenes Holzdesign hin oder her, der Sound überzeugt.
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#4
Habe gerade mal bei verschiedenen internationalen Buchten nachgesehen. In Frankreich steht dieses Modell (allerdings in schwarz) für 290 Euro zum Verkauf:

[Bild: photo028z.jpg]

Dann dieses Modell 4000 (ich glaube das war das US-Export Modell), hat über den FM/AM Drehknöpfen eine Skala:

[Bild: ConcertSB2.JPG]

Und, nicht schlecht für den Alltagsbetrieb: Eine Leiste mit verstellbaren Reitern ist über dem UKW-Band angebracht. Sehr schön...
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Hier die Daten von den Kollegen beim Radiomuseum:

Stereo-Concert-Boy 1000 Material Gerät mit Holzgehäuse
Superhet allgemein; ZF 460/10700 kHz
Anzahl Kreise 7 Kreis(e) AM; 14 FM-Kreis(e)
Wellenbereiche Langwelle Mittelwelle, zwei Mal Kurzwelle und UKW (FM).
Betriebsart / Volt Netz- / Batteriespeisung / 110–127; 220 / 6×1,5 Volt
Lautsprecher / Ausgangsleistung 2 Lautsprecher
Form Koffer-Gerät, z.B. Kofferradio bzw. Reisegerät (Batterie).
Abmessungen (BHT) 490 x 260 x 130 mm
Transistoren 32.
Bemerkung Stereo-NF-Verstärker mit 2 Endstufen je 2 W bei Batteriebetrieb, 2 × 4 W bei Netzbetrieb.
Gehäuse: schwarz oder schwarz/nussbaumfarben.
Nettogewicht
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Zu bemerken ist: Man kann noch zwei externe Boxen am hinteren Anschlußfeld 'dranhängen.
Der Betrieb nicht nur eines Plattenspielers läßt sich mit einem DIN-Anschlußkabel und der Einstellung "Phono" am Gerät bewerkstelligen.
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#5
Von wegen morgen geht es weiter, jetzt schon, man kann es ja nicht abwarten:

Das Problem mit der Antenne und der Kugel (die ja eine quer eingesetzte Schraube hätte sein können), die für den Rundschwenk der Antenne zuständig ist, haben wir gelöst: Die Kugel kann man wegdrücken, allerdings sitzt am Ende der Antenne ein Abschlussdeckel mit (vermutlich) Sprengring. Wir werden die Antenne, sobald die neue vorliegt, einfach absägen und nach unten aus dem Gehäuse ziehen.

Dann der Ausbau zwecks Austausch der Beleuchtung: Haben leider kein adäquates Schraubwerkzeug. An beiden Enden der Blackbox im Gerät sitzen zwei 5er Muttern, die nur mit einem sehr dünnen und langen Dreher entfernt werden können. So ein Teil müssen wir erst besorgen. Ich denke dann wird sich das Innenteil fast herausziehen lassen bis auf die angelötete Antennenleitung. Dann sehen wir mal weiter.

Danke noch mal Arnulf; auseinanderklappen war zwar nicht, aber mit allem anderen hattest du Recht.
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