Beiträge: 7387
Themen: 622
Registriert seit: Aug 2004
Gibt es eigentlich eine Definiton, wann man von Drop-out spricht? Also bei welcher Frequenz was für eine Dämpfung vorliegen muss? Denn der Totalausfall der Modulation als Extremfall eines Drop-out ist doch wohl eher eine Ausnahme. Wenn das Band irgendwie beschädigt ist, ändert sich zwar das Signal, zu hören ist doch aber meistens noch etwas.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Beiträge: 1421
Themen: 43
Registriert seit: Nov 2004
Kurz nach Ende der Magnetbandzeit ( ;-) ) habe ich von einem ehemaligen EMTEC Ingenieur eine kurze, einprägsame 'Definition' gehört:
***Dropouts sind IMMER Abstandsfehler***
Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und machen dann die 'Qualität' des Aussetzers aus. Aber in Sachen Definition ist das doch mal eine Grundlage, odr'?
Pit
PS: noch ein paar Impressionen von einstiger EMTEC-Ausstattung:
Manche 'Definition' läßt sich aus den Handbeschriftungen auch posthum ableiten...
PPS: ***It is recommended that the dropout standards for recertified analog tape be established at 18 db in depth and 100 microseconds in width.***
na, wer findet diese Quelle von 1965?
auch die AES hat 1974 dazu veröffentlicht: ***Many of the specific factors and causes found to be responsible for signal dropouts occurring on instrumentation magnetic tape are described.***
Beiträge: 7387
Themen: 622
Registriert seit: Aug 2004
"a dropout is a recorded signal with an amplitude less than a predetemined percentage of a reference signal": Darauf zielt meine Frage, sind diese Prozente irgendwo bestimmt?
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Beiträge: 1553
Themen: 27
Registriert seit: Jul 2006
Hallo Niels,
in Prozenten wird das nicht ausgedrückt, sondern in dB. Es wird Dich überraschen, daß Drop-Outs eigentlich ständig ununterbrochen mehr oder weniger stattfinden, messen kann man sie, nur hören nicht.
Ab 6 dB wird ein Drop-Out erst hörbar, dann spricht man von "dem" Drop-Out. Ein Drop-Out ist physikalisch gesehen frequenzunabhängig.
Gruß,
Manuel
Beiträge: 7387
Themen: 622
Registriert seit: Aug 2004
Danke Manuel,
mit den 6 dB war das, was ich wissen wollte. Hast du evtl. sogar noch eine Quellenangabe?
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Beiträge: 1553
Themen: 27
Registriert seit: Jul 2006
Hallo Niels,
ach, dieses Wissen stammt noch aus meinem Kopf Anfang der Neunziger Jahre, als ich noch mit der Musikproduktion beschäftigt war.
Also, soweit ich mich erinnern kann, war das so:
So gut wie nicht hörbar: 1 dB
Kaum wahrnehmbar (höchstens mit Kopfhörer) 3 dB
Das ist so ein leichter Drop-Out, wo nur das Hintergrundrauschen kurz leiser wird, aber die Aufzeichnung nahezu unberührt bleibt.
Deutlich wahrnehmbarer Drop-Out: 6 dB
Hier liegt die Schwelle.
Weißt Du, das Kniffelige dabei ist, daß eine analoge Magnetaufzeichnung mit all ihren Fehlerhaftigkeiten stets weiche Grenzen hat, ein Drop-Out von soundsoviel Sekunden Länge kann in der 1. Millisekunde 4,9 dB betragen und in der letzten Nanosekunde 6 dB überschreiben.
Wie der Staubfussel eben gerade liegt.
Eigentlich müßte die Drop-Out-Dauer auch noch berücksichtigt werden, ein ultrakurzer Drop-Out fällt weniger auf, als ein länger anhaltender. Das müßte man noch in der Definition mit einbeziehen, sodaß es heißt:
Ein Pegelabfall von 6 dB bei einer Länge von xxx Sekunden.
Gruß,
Manuel
Beiträge: 7387
Themen: 622
Registriert seit: Aug 2004
So wie Pit ja oben ergänzte.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Beiträge: 2386
Themen: 60
Registriert seit: Mar 2005
Und wer wissen will, wie klingen drop-outs pfundig,
der nehme altes BASF-Band und ´ne Vierspur-Grundig.....
;-)
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Beiträge: 7387
Themen: 622
Registriert seit: Aug 2004
Zitat:Manuel postete
Es wird Dich überraschen, daß Drop-Outs eigentlich ständig ununterbrochen mehr oder weniger stattfinden,
Gruß,
Manuel
Nö, überrascht mich nicht. Dann heißt es aber irgendwann nicht mehr "Drop-out" sondern "Modulationsrauschen".
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.