Probleme beim einmessen einer B77-MKI
#1
Schönen guten Abend zusammen,

ich bin gerade dabei eine B77 MKI 4-Spur neu einzumessen nachdem ich alle Potis der Maschine ausgetauscht habe.
Mein Problem liegt hierbei in der Einstellung des Vormagnetisierungsstroms. Ausgehend vom Linksanschlag der Biaspotis kann ich kein Peak des Vormagnetisierungsstroms messen. Der eingestellt Hinterband Pegel fällt konstant ab je weiter ich das Poti im Uhrzeigersinn drehe. (bei 10KHz - -20dB)
Mache ich irgendetwas falsch?
- Ich speise 10KHz - -20dB (gemessen Hinterband) ein,
- Drehe alle Potis der Oszillatorplatine auf Linksanschlag,
- Laut SM soll die Hinterbandspannung langsam steigen und am Peak wieder abfallen.
Und genau dies stellt sich bei mir nicht ein. Ich habe versuchshalber einmal den ganzen Test mit 1KHz durchgeführt. Hierbei kann ich den Peak sehr genau herausmessen – bei 10KHz aber nicht...
Ich muß noch dazuschreiben das sich die Maschine in einem vorzüglichen Zustand befinden. Die Köpfe sind quasi neuwertig (kein Kopfspiegel), die Kontaktschiene blitzblank und die Relais auf der Oszillatorplatine sind neu.
Jetzt bin ich mit meinem Latein am ende.

Was mir noch einfällt:
Die Oszillatorfrequenz ist mit 138KHz auch zu niedrig – ich kann diese aber auch nicht mehr nach obenhin korrigieren. Die Spannung am Löschkopf habe ich noch nicht gemessen.

Besten Dank schon einmal für eure Hilfe.

Gruß Christian
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#2
Moin,

vielleicht hilft dieses:

[Bild: kopf.gif]

Gruß
Michael
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#3
Ich denke nicht, dass Deine MKI die geänderten köpfe hat, es sei diese wurden in der Vergangenheit schon einmal ausgetauscht.
Sehe mal nach dem Oszillatorprint, so dass Du auf die geforderten 150kHz kommst.
Die BIAS-Falle musstest Du ggf. auch kontrollieren und evt. abgelichen.

Gruß

Thomas

PS: Den Farbpunkt der alten Köpfe müsstest Du beim Betrachten der Tonköpfe am unteren Rand innerhalb des Schirmgehäuses ausmachen können.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#4
Moin,

also die Köpfe sind definitiv noch die ersten. Ich habe die Maschine von einem Rentner übernommen. Bei diesem stand die B77 von anfang an nur als Dekostück im Wohnzimmer.
Ich hab jetzt mal alle Bauteile auf der Oszillatorkarte durchgemessen -> alles OK...
Hab jetzt mal auf Verdacht noch C8 sowie die vier 4700pF Kondendatoren ausgetauscht. Die Spannung an der Oszillatorspule beträgt 19,3V aber ich komme immer noch nicht auf meine 150KHz.
Weiterhin ist auch die Spannung am Löschkopf noch um ca. 20V zu hoch.
Ich werde dann mal kurz aus meiner B77-MKII den Löschoszillator in der MKI ausprobieren. Einmessen wollte ich die Maschine übrigens auf Maxell XLI und habe hierfür ein nagelneues Band verwendet.

Gruß Christian

PS.Dank auch an Michael für die Information.
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#5
Die Kondensatoren solltest Du besser nicht tauschen, wenn Du Dir nicht sicher bist, andere in gleicher Qualität (z.B. Spannungsfestigkeit) verwendet zu haben. In der Regel sind diese Kondensatoren absolut stabil und unbedenklich.
Die Frequenz stellst Du bitte nach Service Manual ein, mittels Spulenabgleich durch Abgleichbesteck.
Alles andere ist nur ein Herumstochern.

Thomas

PS: Bei dem betagtem Alter Deiner ReVox, stellt sich natürlich auch gleich die Frage was wurde am Gerät seit der Erschaffung schon gemacht. Auch ein Lagern schützt vor dem Altern der Kondensatoren nicht.
Eigentlich ist da immer eine Vollwartung nötig.
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#6
So, ich hab mal C8 ersetzt. Jetzt kann ich den Oszillator auf 148KHz abstimmen. Auch stimmt die Spannung am Löschkopf mit 28,4V (RMS). Messtechnisch ist der alte Kondensator aber OK. Als Ersatz hab ich einen 2,5% Wima mit 160V verwendet.
Nur kann ich jetzt die Bias nicht wie gewohnt einstellen indem ich vom Linksanschlag des Biaspotis die Hinterbandspannung (10KHz) bis zu ihrem Maximum erhöhe und dann durch weiterdrehen im Uhrzeigersinn wieder um 7dB (XL-I) absenke. In meinem Fall habe ich das Spannungsmaximum schon bei Poti Linksanschlag und diese fällt je weiter ich das Poti nach rechts drehe.
Speise ich jedoch 1KHz ein funktioniert die ganze Sache....
Was mache ich falsch?
Bitte habt etwas Gedult mit mir. Es ist schon über 20 Jahre her als ich das letzte mal beruflich Revox Maschinen abgeglichen hab. (damals noch als Radio- und Fernsehtechniker)

Gruß Christian

PS. hab hier noch einen Oszillator 1.177.243.00 liegen. Wo wurde dieser eingesetzt? B77-LS?
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#7
Warum hast Du die Kondensatoren ausgewechselt, hattest Du zuvor vergeblich versucht mittels Abgleichbesteck die Spule auf 150kHz zu trimmen?
Ich wäre hier beim Wechsel der Kondensatoren vorsichtig, da auch die Bautechnologie einen Einfluss auf die Resonanz-Schaltung haben könnte.

Gruß

Thomas
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#8
Ich konnte mit den org. Kondensatoren den Oszillator nur zwischen 118KHz und 123KHz abstimmen. Bei zwei 4700pF war das Gehäuse aufgeplatzt (warum auch immer). Habe mich daher zu einem kompletten Austausch aller C´s sowie der Potis auf der Oszillatorplatte entschieden. (Wima 160V / 2,5% bzw. 1%)
Wie schon geschrieben passen jetzt die 150KHz und auch die Spannung am Löschkopf mit ca. 28V. (zuvor ca. 52V)
Ich hab jetzt nur noch das Problem mit der Bias...

Gruß Christian
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#9
Hi Christian,

sind die Tonköpfe noch okay, so dass dessen Kopfspiegel innerhalb von etwa 4mm liegt?

Weiterhin könnte es sein, dass etwas mit dem Bandzug nicht stimmt, wodurch evt. der Band-Tonkopfkontakt unzureichend für hohe Frequenzen ist.

Beobachte bitte den linken Umlenkdorn, sollte der während des Bandtransport (Play-Mode) pendeln, ist der Phasenschieberkondensator hin.

Gruß

Thomas

PS: Sind die Tonköpfe absolut sauber und tritt Dein BIAS-Problem bei allen Bandgeschwindigkeiten und Kanälen gleichermaßen in Erscheinung?
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#10
Zitat:Gyrator postete
Ich denke nicht, dass Deine MKI die geänderten köpfe hat, es sei diese wurden in der Vergangenheit schon einmal ausgetauscht....
Bei meiner A77 MkIII (Dolby) also lange vor der B77, sind schon 2 R´s angelötet, obwohl ich auch hier von Originalbestückung der Köpfe ausgehe.

Nur weiß ich nicht, ob das ab Werk so war oder ob das erst bei der Überholung in Villingen nachgerüstet wurde. Oder es war bei den Dolby- Geräten immer schon so vorgesehen, aber ich will jetzt nicht im Handbuch nachsehen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Alle bisherigen Tonköpfe, die ich in Händen hatte waren mit der Farbkennzeichnung versehen, auch die meiner ehemaligen B77 MkI - 4Spur.

Daher meine Mutmaßung. Die Widerstände sind ja schnell angefügt und damit sicherlich einen Schnellversuch wert.

Gruß

Thomas
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#12
Hallo zusammen,

danke erst mal an alle die geholfen haben!!!
Der Übeltäter war der Löschkopf!
Nach Austausch von diesem konnte ich die Maschine richtig abgleichen.

@ Thomas
Wie schon geschrieben sind die Köpfe in einem exellenten Zustand.
Der Kopfspiegel beträgt max. 0,3...0,5mm.

Evtl. werde ich die B77 auf 2-Spur umbauen. Habe hier noch einen Satz neuer Köpfe liegen.

Gruß Christian
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#13
Hallo Christian,

nur interessehalber: Hast du eine Idee was am alten Löschkopf defekt oder anders war ?

Peter
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#14
Zitat:Belami postete

Wie schon geschrieben sind die Köpfe in einem exellenten Zustand.
Der Kopfspiegel beträgt max. 0,3...0,5mm.

Gruß Christian
Hier sollte man einen mechanischen Fehler vermuten, da bei dieser Kopfspiegelbreite unmöglich 15° Umschlingungswinkel vorliegen können, um den nötigen Bandandruck zu erzielen.
Es wäre auch Zufall, wenn der Spalt exakt in der Mitte dieses kleinen Bereiches liegen würde.
Wenn die Angaben stimmen, dann muß es hier Probleme im Band- Kopf- Kontaktbereich geben!

Bernd
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#15
Es stimmt, der Kopfspiegel am Löschkopf war nicht genau in der Mitte.
Beim Aufnahme- und Wiedergabekopf ist der Spiegel aber definitiv in der Mitte des Kopfes.
Die Maschine diente ab 1979 wirklich nur als Dekostück bei einem älteren Ehepaar.

Gruß Christian
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#16
Lieber Christian,

leider hast Du unsere Fragen, meines Erachtens noch nicht befriedigend beantwortet.

1) Wie kommt solch ein geringer Polierspiegel an Aufsprech bzw. Wiedergabetonkopf zustande, da doch systembedingt die Kopfumschlingung immer mehr an Polierspiegel (mindesten 1,5mm-2mm) am Kopf bildet?
Sollte der Bandzug unzureichend sein?

2) Was war denn exakt am alten Löschkopf defekt?

Gruß

Thomas
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#17
Das gleiche Problem hatten wir doch hier schon zweimal, nämlich bei meiner PR99 und bei Florians PR99 und auch bei jemandem, der uns damals helfen wollte, war es bei seinen dreien PR99 auch das Gleiche.

Es sind definitiv die fehlenden Widerstände im Kopfträger!

Punkt.

Und jetzt gehts auf zum Flieger nach Las Vegas. Max und ich sind zur weltweit größten Kinotechnik-Fachmesse eingeladen, der ShoWest.
Und falls der Flieger abstürzt: Es war supernett, Euch alle gekannt zu haben.
Falls der Flieger nicht abstürzt, bin ich in anderthalb Wochen wieder hier.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#18
Hallo Thomas,
beim Bandzug habe ich nur die Andruckkraft der GA Rolle überprüft.
Diese war gemessen mit einer Federwaage mit 14N eigentlich in Ordnung.
Ich kann mir den (noch) sehr geringen Kopfspiegel auch nur durch die exterem geringe Nutzung vorstellen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Habe die Maschine meinem Schwiegervater überlassen, dieser hat die B77 mit nach Wattwil in der Schweiz genommen. Ich kann ihn ja bitten mal Bilder der Köpfe zu machen - dies habe ich leider versäumt.
Was an dem Löschkopf defekt ist kann ich leider nicht beurteilen da mir dazu die Messmittel fehlen. Für mich war die Sache nach Austausch gegen einen neuen Kopf erledigt. Damit hat der Abgleich der Bias funktioniert!
Gruß Christian
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