Teac A-7300 Ärger mit dem Capstan motor
#1
Bei der A-7300 habe ich das Problem, dass der Capstanmotor (Direktantrieb)
unangenehm schlagende Geräusche macht, einmal/Umdrehung.
(Auch dieses Gerät war ein Ebucht Kauf mit der Beschreibung "alles in bester Ordnung oder so).

Also baute ich den Motor aus und zerlegte es. Das ging alles relativ einfach.
Doch die Überraschung folgte: ich habe nichts ffaules gefunden!
Die (Aussenrotor)welle (ähnlich wie bei Studer) läuft in zwei massiven Sinterlagerbuchsen, die ihrerseits ein einem Gussteil sitzen. Von hinten ist das axiale Spiel mit einer Schraube+ Kontermutter begrenzt. Drinnen steht nichts im Wege, beim Drehen mit der Hand hört man nur ein leichtes Scheuern zwischen der hinteren Lagerbuchse und der (Teflon?)Beilagscheibe dahinter.
Dieses verschwindet gänzlich, wenn man den Motor auf den "Rücken" legt, denn dann berührt die Teflonscheibe die Lagerbuchse gar nicht.
Die Buchsen sind keineswegs ausgeleiert, alles scheint perfekt in Ordnung zu sein.

Hmm??? Kann das Schlagen vielleicht von der Elektronik kommen???
Ich muß es mit Oszi anschauen, sonnst fällt mir nichts ein.
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#2
Kohlenabrieb? Sollte dann nach dem Zusammenbau wieder einige Zeit funktionieren.
http://galerie1.magnetofon.de//details.php?image_id=817
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#3
nein,
das ist ein burstenloser, elektronisch kommutierter Motor,
da gibt es keine Kohlen.
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#4
Es gab auch schon einige Motorschäden hier wo man bei genauem hinschauen einen Transportschaden als Ursache fand. Durch ihr hohes Gewicht sind Motor und Schwungmasse empfindlich für Stürze. Ähnlich wie beim Autounfall ein schweres Teil hinten auf der Ablage fliegt wie ein Geschoss durch den Innenraum.
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#5
Zitat:Nikola postete
...Hmm??? Kann das Schlagen vielleicht von der Elektronik kommen???
Ich muß es mit Oszi anschauen, sonnst fällt mir nichts ein.
Hallo,

ein Fehler in der Elektronik könnte ja allenfalls für Aussetzer sorgen - dann
läuft der Motor zwar "unrund" aber deswegen sollte da
a) nichts schlagen und Du müsstest b) eine schwankende Drehzahl
feststellen können.

Wenn ich mich nicht irre, "hockt" auf dem Motor ein Lüfterflügel
mit einer Abdeckhaube drauf (so erinnere ich mich es zumindest bei der
A3300 gesehen zu haben). Hast Du Flügel und Haube mal genauer
inspiziert (oder gibt´s den gar nicht) ?

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Hallo,

der Motor ist ein Unikat, das gibt es in keiner anderen Teac Maschine.
Auch die Geschwidigkeitsregelung ist nicht von der üblichen Sorte.
Lüfter ist keiner drauf. Der Motor ist in einem Topf, an dessen Rückseite die Schraube für die Begrenzung des axialen Spiels ist.
Daher wäre es ein gewisses Risiko den Motor ohne den Topf laufen zu lassen.
Ich werde versuchen mal Bilder zu machen.
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#7
Ich habe ein Paar Bilder des Motors samt Regelungsplattine gemacht

[Bild: PICT0044.JPG]

die anderen drei Bilder kann ich nicht hochladen weil sie 513KB,552KB und 545KB groß sind. Kann da jemand helfen?? Jürgen??
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#8
Hallo Nikola,

mach die bilder um (unter)
die 500kb dann sollte es funtionieren.

gruß manni
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#9
Moin Jürgen.

Ich lade sowas dann erst bei http://www.imagebanana.com/ hoch.
Beim Hochladen bestimmt man die Größe, die es haben soll. "Bildgröße ändern".
Danach wieder zurückspeichern. Einfach auf das Bild klicken und mit "Grafik speichern unter.." wieder auf den Rechner.

Geht schnell und gut, Arnulf.
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#10
Gemacht, hier ist der zerlegte Motor mit Regelelektronik:

[Bild: rotor.JPG]

[Bild: stator.JPG]

[Bild: Regelelektronik.JPG]
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#11
Hmmh.

Eigentlich müßte es ja ein mechanisches Problem sein.
Man sieht auf der Welle wo sie im Lager läuft. Ob das schon ein Absatz ist, kann ich so nicht erkennen.
Mach mal folgenden Test. Lege zur Anlaufscheibe noch eine Distanzscheibe dazu. So 0,5 bis 1 mm dick, zwischen Korb und Anlaufscheibe.
Dann alles zusammenbauen und laufen lassen.
Nun läuft das Lager ja auf unbenutzten Teilen der Welle.

Ist das Geräusch jetzt weg, oder deutlich anders, liegt´s am Lager.

So, wie es aussieht, könnte man dann wohl auf Kugellager (C0-Toleranz) umrüsten.

Viel Erfolg, Arnulf.

P.S. Etwas größer hättest du die Bilder schon machen können.
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#12
Es ist so:

Läuft der Motor leicht schräg nach hinten geneigt, hört man nichts.
Läuft der Motor leicht nach vorne geneigt, hört man nur ein leichtes Scheuern
auf der Anlaufscheibe, nicht wirklich störend.
Íst die Motorachse waagerecht, hört man Klopfen. Dieses Klopfen hört sich so an, als würde die Achse axial pendeln. Man sieht aber nichts. Das axiale Spiel ist vorhanden, aber minimal, vielleicht 1 zehntel millimeter oder so.
Aber wenn man bei dem Klopfen auf die Achse richtung Anlaufscheibe drückt (geht nur bei demontiertem Stützlager), dann verschwindet das Klopfen nicht!!
Eigentlich könnte dann die Achse sicher nicht pendeln.
Ich werde es versuchen, mit einer zusätzlichen Anlaufscheibe, falls ich eine passende Größe finde, sonst muß ich irgendwie improvisieren.
Spiel zwischen dem Rotor und Stator ist seitlich genügend.
Ein elektrisches Problem scheint es nicht zu sein, die Signale an den Motoranschlüßen (Wechselspannung mit etwa 30 Hz für 19cm, etwa 60 Hz für 38cm) ändern nicht im Geringsten ihre Form beim Auftreten des Klopfens.
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#13
Hmmh.

Wenn ich es richtig verstehe, meinst du mit axial eigentlich radial, also quer zur Achse (pendeln).
Wenn du da 1/10 mm Spiel hast, ist das richtig viel und würde das Schlagen (Klopfen) erklären.
Wenn du hinten dräufdrückst, hast du einen so schlechten "Hebel", als daß du damit den Lauf stabilisieren könntest. Nach dem Kräfteparallelogramm wäre der Kraftanteil auf die Lagerfläche gleich Null.

Wenn du den Rotor trocken (ohne Schmierfilm) in das Lager steckst, kannst du dann beide Teile gegeneinander bewegen (klackern lassen)?

Das zulässige Spiel wäre so gering, daß du da nichts fühlen, oder anders bemerken könntest. Deshalb der Test mit der Distanzscheibe, weil dann die Welle auf einem nicht benutzten Teil im Lager laufen würde. Wenn die Lagerbuchse auch schon Übermaß hat, müsstest du zumindest eine deutliche Verbesserung bemerken.
Du kannst als zusätzliche Distanzscheibe auch einen O-Ring o.ä. nehmen. Es geht ja nur daraum, den Rotor zum testen auf eine andere "Höhe" zu bringen.

Wenn das Lager um ist, muß man nach Rep-Möglichkeit gucken. Dazu müsstest du dann die Wellendicke an der Lauffläche messen (Mikrometerschraube, Uhrenmeßschieber). Oder Lager mit Messdorn (hat man selten).
Wenn die Welle soweit o.k. ist, kannst du sicher die Sinterlager gegen Kugellager tauschen. Aber erst Lager Innen und Außendurchmesser messen und gucken, was für Größen erhältlich sind.
Das weitere Vorgehen hängt vom Ergebnis ab. Man hat aber recht viele Möglichkeiten. Welche sinnvoll sind, sehen wir dann.

Viele Grüße, Arnulf.
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#14
Hallo,

nein, noch einmal: die Lagerbuchsen sind nicht um, da ist alles perfekt.
Die Achse hat Axialspiel, also man kann sie hin und her schieben, so wenig, dass man es gerade erst spürt, sehen kann man es nicht.also wirklich ganz minimal.
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#15
Hmmh.

Dann lauf ich gerade in die Irre.
Also mit hin und her meinst du bei aufgesetztem Topf das Axialspiel, das sich hinten mit der Schraube einstellen lässt? Bei abgenommenen Stützlager ist ja klar, daß sich die Welle hin und her schieben lässt.

Demnach müsste, wenn ich post 11 richtig deute, sich das Klopfen verändern, wenn man mit der Einstellschraube Nullspiel, bzw Max.Spiel einstellt?
In der axialen Richtung wäre 1/10mm Spiel übrigens in Ordnung.

Daß der Rotor innerhalb dieses Spiels pendelt (unbelastet), wäre auch normal. Nur dürfte man kein Klopfen wahrnehmen und im belasteten Zustand (Andruckrolle liegt an) dürfte da nichts pendeln, es sei denn, die Andruckrolle "eiert". Dagegen spricht aber, daß das Klopfen 1 mal pro Umdrehung des Rotors auftritt.

Klopfen bedeutet ja irgendwo, daß da schlagartig Energie abgegeben und in Schall / Schwingung umgewandelt wird.

Sehr rätselhaft, das.

Daß du die Anlaufscheibe und die Anlaufflächen auf Rattermarken überprüft hast, setze ich natürlich voraus.
Allerdings macht mich das "scheuern" der Anlaufscheibe stutzig. Hier sollte es eigentlich nahezu lautlos "gleiten". Normalerweise würde man aber zur Entkoppelung 2 bis 3 Gleitscheiben erwarten (Ausnahmen möglich, z.B. Nylon-Washer).
Wenn der Rotor zu weit an den Stator "pendeln" kann, müßte man Spuren davon finden. Aber das wirst du ja wohl auch schon geprüft haben.

Mehr fällt mir dazu jetzt auch nicht ein, Arnulf.

P.S. Der Magnetring sitzt definitiv fest im Rotor?
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#16
Ja, ich meine das Spiel, dass man mit der Schraube einstellen kann
(Das Bild des Topfes mit der Schraube habe ich nicht eingestellt, ist aber nicht wirklich interessant.)
Auf der Schraube habe ich zuerst mal aber nicht gedreht.
Aber wie ich schrieb, beim Betreiben des Motors ohne den Topf (etwas riskant aber möglich, denn das Magnetfeld hält den Rotor dort, wo er sein soll) konnte ich das Klopfen nicht beseitigen, wenn ich die Achse mit dem Finger gegen die Anlaufscheibe drückte.
Die Anlaufscheibe ist nicht ganz glatt, aber diese Dinge habe ich nicht parat in der richtigen Größe, um andere auszuprobieren. Spuren von irgendwelchen Berührungen sind beim besten Willen weder am Stator, noch am Rotor zu finden.
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#17
Hallo Nikola,
da kann ich Dir als gelernter Schlosser (vor 40 Jahren) eventuell einen Tip geben: mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das Gleitlager, eine Bronzebuchse am Beginn des Ausschlagens. Du kannst Dich erst einmal damit behelfen, indem Du in die Lagerbuchse Graphit einbringst, hat fast jeder zu Hause, nämlich die Mine eines Bleistiftes, damit das Lager (Buchse) dick einschmieren, danach zusammenbauen und laufen lassen, das Ergebnis wird Dich wahrscheinlich überraschen.

Gruß aus Essen, Lothar
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#18
Vorsicht Graphit leitet Öl nicht!
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#19
Das ist richtig, Graphit leitet kein Öl, wird aber auch nicht gebraucht, denn Graphit ist in sich ölhaltig und daher selbstschmierend. Auf die Art wurden schon vor 100 Jahren Gleitlager am Laufen gehalten, hat immer prima funktioniert.

Gruß aus Essen, Lothar
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#20
Ähmmm

Zum Testen gebe ich dir, Lothar, ja recht. Das Graphit würde den Abriebsverlust erstmal aufwiegen und den Lagerverschleiß aufzeigen. Als Schmiermittel ist es aber denkbar ungeeignet. Das funktioniert in Holzuhren bei Wellen, die sich mit weniger, als einer Umdrehenung pro Minute bewegen. Bei einer glatten, vergüteten Metalloberfläche in Bronze, oder Messing mit "Capstan"-Geschwindigkeit würde es zu erhöhter Reibung und rauhen Lauf führen.
Wer´s nicht glaubt, soll mal seine Auto-Türschlösser zum nächsten Winter damit präparieren, oder noch besser, in hochtourigen (>10000 U/Min) 4-Taktern als Zusatz verwenden. Die Schäden kann man aber refinanzieren, in dem man das Ergebnis filmt und an RTL2 verkauft.
Ölhaltig ist Graphit auch nicht. Das Schmiervermögen basiert lediglich auf der Länge der Moleküle, die das Aneinandervorbeigleiten ermöglichen. Bei niedrigen Drehzahlen und großen Aufnahmeflächen, wie z.B. bei "Holzuhren", wie gesagt. Ansonsten schmiert es nur alles zu.

Ohne den Motor selbst in der Hand zu halten, oder auszumessen, möchte ich nichts falsches behaupten, aber ich tippe auch (insgeheim) auf Lagerschaden.
Allerdings steht noch der Test mit 2 bis 3 "heilen" Gleitscheiben aus, um auszuschließen, daß hier ein axialer Anschlag das Klopfen verursacht.

Mal sehen, wie es weitergeht, Arnulf.
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#21
Hi Arnulf,
für den längerfristigen Betrieb hast Du natürlich recht, da würde nur ein neues Lager helfen. Ein neues Sinterlager aus Bronze einzupassen dürfte dabei allerdings die aufwendigere und vor allem teurere Lösung sein, da würde ich für den Dauerbetrieb Kugellager empfehlen. Wenn der Testlauf mit dem Graphit nicht die erwartete Beruhigung bringt, sehe ich auch nur noch einen Test mit den zusätzlichen Distanzscheiben als Möglichkeit, ein elektrisches Problem sehe ich da jedenfalls nicht.
Ein elektrisches Problem habe ich derzeit mit meiner Olymp MPK005, auch am Capstan, mein Motor läuft aufgrund eines Problems in der Elektrik nicht.

schönes Wochenende und Grüsse aus Essen, Lothar
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#22
Zitat:kaiman_215 postete
Vorsicht Graphit leitet Öl nicht!
Glaub du hast mich falsch verstanden da fehlt noch ein Komma. Graphit in Pulverform ist elektrisch leitfähig, wenn sich das im Motor zwischen den Wicklungen verteilt kann das nicht gut sein.
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#23
Das ist natürlich völlig richtig, Graphit leitet Ströme und darf nicht in die Wicklungen geraten. Ich meinte aber auch, dass das Gleitlager von innen mit dem Film versorgt werden soll, Vorsicht ist natürlich angebracht.


Gruß aus Essen, Lothar
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#24
So ganz weit weg würde ich die Möglichkeit eines elektrischen Problems nicht schieben.
Ich habe so etwas schon mal erlebt, allerdings nicht in einem Tonbandgerät.
Durch eine Ansteuerung in falscher Phase kann durchaus ein klopfartiges Geräusch entstehen.

Die Testmethode mit Graphit sollte man nur anwenden wenn das Lager definitiv beschädigt ist.
Wenn in ein einwandfreies Sinterlager Graphit eingebracht wird ist es nach dieser Behandlung mit Sicherheit kaputt.

Bei dem was ich bisher von Nikola gelesen habe wird er aber Wissen was zu tun und was lieber zu lassen ist.

Gruß Ulrich
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#25
Hallo,

Problem behoben!

Es macht den Eindruck, dass jemand schon vor mir auf der Maschine gewerkelt hat. Es war draußen unterhalb des Sicherungringes (siehe das hochauflösende Bild) eine dünne graue Beilagscheibe. Wozu?? Diese habe ich entnommen, und als zusätzliche Anlaufscheibe zwischen den Rotor und die Lagerbuchse auf die Achse gelegt. Und die Klopfgeräusche sind weg, auch die Schleifgeräusche sanken auf ein normales Niveau. Offensichtlich haben sich da drinn wirklich irgendwelche Teile ganz leicht berührt. Jetzt läuft der Motor jedenfalls wieder tadellos. Was ein Zehntel mm ausmacht...;-)
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#26
Moin.

Na das ist ja schön. Es war das naheliegende.

Ich weiß jetzt nicht, wo ich auf dem Bild den Sicherungsring mit der entnommenden Anlaufscheibe sehen soll.
Aber so, wie ich es verstanden habe, sitzt die "draußen" vor dem Lager und dann der Sicherungsring.
Dort gehört eine stramm auf der Welle sitzende Scheibe hin, um das Öl am Lager zu halten.
Es besteht sonst die Gefahr, daß es auf den Band berührenden Teil der Capstanwelle kriecht. Daß man das verhindern muß, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.

Es gibt im Funktionsmodellbaubereich preiswert Anlaufscheiben aus Metall in gängigen Größen. Die leisten gerne gute Dienste. Ansonsten gehört sowas zu den Dingen, weshalb ich auch alles mögliche schlachte. Der Teufel liegt oft im Detail.
Und in unserer Wirtschaft liefert keiner mehr Details, wenn sie sich nicht massenhaft rechnen.

Viel Spaß mit dem Gerät, Arnulf.
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