unsauberes löschen
#1
Hallo an die Experten,

immer wieder was Neues. Nun ist mir an meiner GX 630DB ein unsauberes löschen aufgefallen und zwar auf dem linken Kanal. Es macht sich in Form von unregelmäßigen poltern bemerkbar. Man kann nicht sagen, daß das von einer vorhergehenden Aufnahme ist, dazu ist es zu unregelmäßig (unrhythmisch). Bei lauteren Passagen stört es ja nicht weiter aber wenn piano gespielt wird ist es schon nervig.

Hat vielleicht jemand das Problem schonmal gehabt und kennt Abhilfe?

Vielen Dank im voraus für Eure Antworten.

Viele Grüße, Stefan
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#2
1. Sind die Köpfe entmagnetisiert?
2. Ist es bei verschiedenen Bändern aufgetreten? (Inhomogenitäten der Schicht könnten sonst schuld sein.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Hallo Niels,

die Köpfe sowie alle Bandführungsteile sind letzte Woche entmagnetisiert worden. Desweiteren ist es egal ob ich Maxell XLI oder ein neues emtec LPR 35 nehme. Das Poltern ist bei beiden Bändern da. Ist mir schleierhaft, muß doch ne Ursache haben.

Gruß, Stefan
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#4
Hallo Stefan,

ich habe dieses Problem bei mein UHER 4400 Report Stereo.
Auch hier hört man bei leisen Passagen dieses Poltern.
Aber dies hat wahrscheinlich nichts mit dem Löschen zu tun, sondern man
hört die beiden anderen Spuren rückwärts durch.

Gruß
Bernd

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#5
Hallo in die Runde,

würdet ihr von einer GX-77 sprechen, so würde ich sagen, den Loadingroller überprüfen - sprich die Bandführung über dem Löschkopf. Bei EE-Bändern XL-II ist mir vor zwei Wochen das gleiche aufgefallen. Durchgängig auf allen fünf GX-77 die ich habe. Deshalb kann ich die Bandführung diesmal ausschließen. Zur Kontrolle habe ich (wieder besseren Wissens) die EE-Bänder auch mal versucht auf einer Uher RDL 2 Spur zu löschen um den Bereich außerhalb meiner 4 Spuren erfassen zu können. Ohne Erfolg. Der "Rest" lässt sich einfach nicht entfernen.

Folgenden Ursachen gehe ich derzeit nach:

1. die gebrauchten EE-Bänder waren viele Jahre, Jahrzehnte mit dem Singal bespielt, vielleicht so eine Art magnetisches "Einbrennen". Obgleich mir derzeit dafür die physikalische Erklärung fehlt. Der Löschstrom der Maschinen reicht nicht mehr um das Band zu löschen.

2. die Löschköpfe bzw. die Schaltung davor verlieren im Laufe der Jahre Ihre "elektronischen Eigenschaften" und schaffen es so nicht mehr die Bänder sauber zu löschen. Das müßte man aber auf der Ansteuerungsseite des Kopfes ausmessen können. Im Moment fehlen mir dazu noch die Daten.

3. Vielleicht gibt es Maschinentypen, die nicht über die eigene Spurbreite löschen. Deshalb bleiben Reste die minimal außerhalb der Spur liegen erhalten und werden beim Abspielen miterfasst. (Wohl dem, der einen Vollspurlöschkopf in seiner Maschine hat)

Plan A: Zur Zeit arbeite ich gerade an der Beschaffung eines größeren Entmagnetisierungsgerätes für Stahlerzeugnisse. Damit erhoffe ich mir Tonbandspulen komplett ohne Maschine löschen zu können.

Plan B: Beschaffung eines Vollspurlöschkopfes nebst kleiner HF-Schaltung (Signalgenerator) um aus einer alten Bandmaschine ein Löschgerät zu bauen. (Vielleicht könnte mir der eine oder andere ein paar Tipps zur Dimensionierung der Schaltung bzw. des Signals geben. Sonst würde ich für erste Tests erst mal den Signalgenerator aus meinem "Messplatz" nehmen.

Plan C: Wenn ich dann sauber gelöschte Bänder erzeugen kann, werde ich die Maschinen auf ihre Funktion hin überprüfen. Da es aber alle meine Maschinen betrifft, ist es entweder ein Konstruktionsfehler der GX-77 oder der allgemeine Alterungsprozess der Maschinen hat Einfluss auf die Löschqualität.

Da fällt mir ein, ich habe ja noch original verpackte EE-Bänder, noch jungfräulich .... :teufel2:

Naja, der Sommer wird lang ;-)

VG
Michael
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#6
Michael,

es hat schon seine Richtigkeit das EE-Bänder von nicht EE-Band tauglichen Maschinen nicht komplett gelöscht werden können.
Siehe dazu auch einmal *Koerzitivfeldstärke* in der new-hifi-classic-Wiki....

Gruß
Jürgen
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#7
Hallo Jürgen,

das ist mir schon bekannt, deshalb ja auch der Zusatz "wieder besseren Wissens". Die EE-Bänder lassen sich aber auch nicht vollständig auf meinen GX-77 in der EE-Position löschen. Ein Restsignal, wie oben beschrieben bleibt übrig. Das scheint mir nicht normal. Der Test mit der Uher, war eher so in Richtung "mal sehen ob mit einer 2Spur-Maschine sich das Restsignal etwas reduzieren lässt. Allerdings machte sich das überhaupt nicht bemerkbar, also ohne jegliche Wirkung. Slebst wenn der Löschstrom für ein EE-Band unterdimensioniert ist, hätte ich eine minimale Wirkung erwartet. Aber nichts dergleichen war der Fall. Das Band war genauso als wäre es nie durchgelaufen.
VG
Michael


@Bernd, wenn du bei deiner Maschine das Rückwärtige Signal hörst (und vorausgesetzt das ist nicht typisch für deine Maschine) sollte man mal die Spurlagen prüfen. Ich meine hier im Forum schonmal Threads gelesen zu haben, wie das geht, bzw. in dem Service-Manual für deine Maschine müßte sich dazu sicher was finden lassen.
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#8
Hallo,

danke erstmal für die Tips. Nun was soll ich sagen, die GX635 löscht das selbe Band sauber und ohne poltern. Die GX 630 macht es nicht. Ich habe es dann noch auf der A77
2 Spur versucht und diese löscht das Band auch sauber ohne poltern.

Wahrscheinlich hat die Maschine irgend etwas. Naja, kommt Zeit, kommt Rat.

Gruß, Stefan

Eine GX 77 stand letztens in der Bucht für 1 Euro + 20Euro Versand und niemand hat geboten. Ich habe dann den Verkäufer mal angeschrieben ob er die Maschine trotzdem noch verkauft - er wollte dann 150 Euro + Versand, war mir dann doch etwas zu teuer.
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#9
Auch mir ist aufgefallen, daß auf der Teac X-2000R die EE-Bänder nicht ganz so "stark" gelöscht werden, wie die standard Rostbänder XL-I und Konsorten.... Big Grin

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Hallo in die Runde,

so, wie oben bereits angekündigt, habe ich einen kleinen Test (nichts besonderes) gemacht um zu klären, ob meine GX-77 EE-Bänder sauber löschen können.

Man nehme ein noch eingeschweißtes Maxell XL-II (Lot-Nr.: L0910012), seinerzeit bei der Firma Schossau (keine Ahnung wer oder wo das war) für 39,95 D-Mark erstanden (nicht durch mich). Absolute Ruhe auf dem Band, weniger Rauschen als wenn ich ohne Pegel aufgenommen hätte, absolute Stille.

Titel Nr.2 der CD "Angst" von Klaus Schulze, der Titel heißt Pain (jeder Zusammenhang mit meiner Gefühlslage angesichts der Löschproblematik ist rein zufällig) mit reichlich +dB aufgenommen (hört sich grausam an). Dann wieder gelöscht. Wieder Stille auf dem Band (ausgenommen des etwas höheren Rauschpegels)

Ergebnis: Die Maschinen löschen schon zu 100% wenn das Signal von ihnen selbst stammt.

Nun aber zurück zu dem Poltern: Auch hier habe ich einen Test gemacht. Allerdings mit einem normalen Band. Wenn man es versucht mit einem permanenten Magnet (mehrere kleine Stiftmagnete hintereinander, Magnetfeld in 90° zur Laufrichtung, jeweils Nord- und Südpol in 180° zueinander) zu löschen, in dem man das Band daran vorbeilaufen lässt, dann kommt es genau zu dem beschriebenen Poltern und Rumpeln. Vermutlich weil das Band unkontrolliert Remanenz behält. Vielleicht können Bernd und Stefan ihre Maschinen noch einmal auf Reste von Magnetismus prüfen (wie ??? Vielleicht geht so was mit einem Kompass ???).

Für mein Problem bedeutet es, dass ich gebraucht erstandene (EE)-Bänder irgendwie einer vollständigen Löschung außerhalb einer Bandmaschine unterziehen muss.

VG
Michael
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#11
Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Tips.

Ich habe mich nochmal mit dem Problem beschäftigt.

Den Aufnahme/Wiedergabe hatte ich schon entmagnetisiert.

Als erstes habe ich ein gebrauchtes Agfa PE42 zu Hand genommen und ein Paar Minuten Stille bei zugedrehten Pegelstellern und ohne Quelle aufgenommen.

Anschließend habe ich eine Testaufnahme mit Stille
gemacht (zuvor nach Rosa Rauschen -3dB auf 0 eingepegelt).

Diese Aufnahme wurde anschließen mit Wavelab mitgeschnitten.

Beim Betrachten der Wellenform ist auf dem linken (-38 dB)
und rechten (-42 dB) Kanal ein Störgeräusch zu sehen. Dieses Störgeräusch wiederholt sich ca. alle 480 ms.

Dieses Störgeräusch kann keinesfalls von einer früheren Aufnahme stammen.
Es ist nur Rauschen und Rumpeln zu hören.

Die Ursache wird wohl eher ein unrund laufendes Teil des Bandtransports - wie Motor/Capstanwelle/Andrückrolle - sein.

Wellenform der Testaufnahme:

[Bild: Uher4400.jpg]

Grüße
Bernd

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#12
Hallo Bernd,

hast du eine Möglichkeit die Spannung an deinem Löschkopf mit einem Oszi zu messen ? Frage wäre hier, ob die Spannung ähnliche "Zuckungen" macht. Wenn das Stören vom Bandtransport kommen sollte, müßte es ja auch bei der Wiedergabe da sein.


Wenn möglich lege mal ein Messband oder ein Band einer anderen(!) Bandmaschine mit einem Messton z.B. 1000Hz auf und prüfe ob du den Ton ohne Störungen hören kannst oder besser messen kannst. Wenn das ok ist, kannst du die Mechanik ausschließen.

VG
Michael
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#13
Hallo zusammen
Für mich sieht das wie typisches Gegenspurübersprechen aus.
In dem Bild von Bernd müssten dann nur die Kanäle vertauscht sein, der rechte Kanal ist immer stärker betroffen da er zwei Gegenspuren hat.
Diesen Kanalunterschied sieht man mit vertauschten Kanälen in den Bildern.

Hier mal ein mit gleicher Methode entstandenes Beispiel

[Bild: Gegenspuruebersp1.jpg]

Es ist natürlich selbstverständlich das es vom Inhalt der Gegenspur abhängt.

@Bernd: Kannst du mir mal deine Rauschaufnahme als mp3 senden?

Gruß Ulrich
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#14
Ich habe mittlerweile die Datei von Bernd erhalten und auch angehört.
Ich halte es immer noch für das unvermeidliche Gegenspurübersprechen bei Viertelspurgeräten.

Gruß Ulrich
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#15
hmmm,

könnte natürlich sein, daß es von der Gegenspur kommt - denn: Der linke Kanal macht diese Spiräntzchen, sprich, das Poltern. Ist nur komisch das es bei der GX 635 nicht zu hören ist, wobei ich das kenne mit diesen Übersprechen, wenn ich da an die ganze Suppe von Tesla denke B93, B101, B115, B116, B730, Kopfschüttel - da ist ja das KB 100 von 1960 Fernmeldewerk Leipzig (mechanisch) noch 10 Mal besser. Ich glaube mal was gelesen zu haben, daß das nie so richtig in den Griff bekomen wurde (das Buch war von irgendwas aus den 60ern).

Gruß, Stefan
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#16
Hallo zusammen,

ich habe gerade eben das Band mit der Testaufnahme auf
meine TD 20A aufgelegt und ebenfalls einen Mitschnitt gemacht.

Hier fehlt das Störgeräusch total, es ist nur Rauschen bei -52 ... -54 dB
zu hören.

Anscheinend kommt es doch von den Gegenspuren beim Abspielen, kann
dann aber nicht bei der Aufnahme entstehen - auch nicht schlecht.

Ich werde mal ein Band nehmen und beide Seiten löschen und anschließen neu bespielen. Den so wie es sich jetzt anhört, kann man damit leben.

Gruß
Bernd

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