das erste Dolby Gerät
#1
Nur aus Interesse:

was war das erste Gerät, in dem Dolby eingebaut war?
die A77, die GX285 oder was ganz anderes?
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#2
Laut Dolby-Webseite war die Bandmaschine KLH Model 40 im Jahr 1968 das erste Amateur-Gerät mit Dolby B.

http://www.dolby.com/about/who_we_are/history_2.html
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#3
´
Dieser Satz ist aber etwas übertrieben:

...stuck with the cumbersome open-reel format, which never enjoyed wide consumer acceptance.

Die kennen uns wohl nicht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
dan Satz hat wohl jemand geschrieben, der mit
Cassetten aufgewachsen ist...
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#5
In meinen Augen eher der etwas plumpe Versuch zu
erklären, warum die Lizenzen in erster Linie an Tapedeck-
Hersteller verkauft wurden. Dies sicher nicht nur,
weil die Dolby-Lab. ausschliesslich in der MCC das grösste Zukunfts-
potential sahen...
(...Zitat lt. Quellentext: "Dolby and his staff undertook an investigation of the then-available cartridge tape formats, and concluded that the Compact Cassette, which enclosed two reels within a cartridge small enough to fit into a shirt pocket, had the greatest potential.")
...sondern die frühen Tapedecks (und Kassetten) reichlich rauschten
und somit prädestiniert für den Dolby-Einsatz waren.

Ein "gestandener Senkelwickler" hat (hatte) das gar nicht nötig (basta!!!)Big Grin

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Zitat:Nikola postete
dan Satz hat wohl jemand geschrieben, der mit
Cassetten aufgewachsen ist...
Na ja, vom globalen wirtschaftlichen Standpunkt hat er wahrscheinlich gar nicht mal unrecht. Wie viele Bandmaschinen und wie viele Kassettengeräte pro Haushalt gab es zur jeweiligen Blütezeit des Mediums weltweit im Schnitt? Ich tippe bei den Bandmaschinen mal auf irgendwas in der Größenordnung von höchstens 0,01, bei Kassettendecks (reine Abspielgeräte wie Autoradios und Walkmen mitgerechnet) könnte es sogar > 1 gewesen sein (die Dinger waren ja auch in vielen Entwicklungsländern durchaus verbreitet). Also Faktor 100.
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#7
In dem Link gibt es aber auch interessante Fakten:

z.B. dass der Dolby B IC von Signetics 1973 verfügbar war.
Warum hat man es bei den Bandmaschinen gar nicht oder erst viel später verbaut:

GX635 : 1979

Überhaupt finde ich die Distanz der kommerziellen Bandgerätehersteller zum Dolbyzeug als kontraproduktiv. Während die Cassetten in der Qualität herausholten, was technisch möglich war, hat man bei den Bandgeräteherstellern über den Dolby Schaltungen die Nase gerümpft.
So einem UHER Report (Monitor) hätten die Dolby ICs ,denke ich, gut zu Gesicht gestanden.
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#8
Zitat:Nikola postete
Während die Cassetten in der Qualität herausholten, was technisch möglich war, hat man bei den Bandgeräteherstellern über den Dolby Schaltungen die Nase gerümpft.
Sie taten das nicht zu unrecht. Dolby funktioniert nur wenn der Übertragungskanal, also die Bandapparatur, wirklich 100%ig ist und das Signal nicht verändert. Genau das kann aber gerade bei der CC nicht gewährleistet werden. Auf Geräten die nicht von Aussen einmessbar sind ist Dolby kaum nutzbar, weil die Differenzen zwischen verschiedenen Bandtypen zu gross sind. Nur wenn viele CC Geräte Dolby hatten, muss das nicht heissen dasz das auch jemand benutzt hat. Ich konnte Dolby klanglich erst ertragen als ich Geräte mit Einmessmöglichkeit hatte. Vorher ging das garnicht. Bei Tonbandgeräten hat sich Dolby wohl deshalb nicht durchgesetzt, weil es viel einfacher war höhere Dynamik zu erzielen in dem man einfach das gute 2 Spur System verwendete. 2 Spur Köpfe rein, 19/38er Tonwellenmotor rein, fertig. Das kostet den Hersteller keine Lizenzen und die Bänder bleiben austauschbar. Und, man braucht nicht so extrem auf die Einmessung zu achten. Wenn ein Gerät mit Dolby wirklich amtlich laufen soll, dann macht das Arbeit in der Justage. und das kostet nicht zu knapp und war deshalb nur in Studios üblich.
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#9
Hallo Matze,

ich will Dir grundsätzlich nicht widersprechen, aber die meisten Heimgeräte,
egal ob von AKAI, Teac, Revox, Philips, Sony oder Grundig usw liefen nicht mit 38 und Halbspur, sondern mit 9.5 und Viertelspur.
Und ich muß schon sagen, dass z.B. die GX285 von AKAI , die ich 1978 gebraucht kaufte , ganz eindeutig mit dem Dolby B gewann, weil das Rauschen ohne Dolby weit mehr auffällt, als die durch Dolby verursachten Artefakte, die man gezielt suchen muß.
Dass ein "modernes" Gerät bei 19cm und "modernem" Band das Dolby nicht unbedigt braucht, ist wohl richtig, andererseits hört man in den Pausen bei höheren Abhörpegeln das Bandrauschen doch sehr wohl.
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#10
´
Ich besitze 2 Geräte mit Dolby B, einmal ein Cassettendeck und eine Halbspur- A77 Dolby. Beide Geräte lassen sich auf das verwendete Band einstellen funktionieren einwandfrei.

Auch bei Halbspur und 19,05 cm/s bringt Dolby B besonders bei sehr dynamischer Musik noch einen Qualitätsgewinn.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
.
Auch ich nutze eine Grundig TS 1000, die mit den optionalen Dolby Steckkarten ausgerüstet ist, zu meiner vollsten Zufriedenheit. Passendes (eingemessenes) Band vorausgesetzt, ist der Dolby Schaltkreis gerade bei Viertelspurmaschinen eine Wohltat, und ein echter Gewinn.

Allerdings:

Um bei der Aufnahme durch den relativ lauten 19 Khz Pilotton, der bei UKW Stereo Sendungen immer mitgesendet wurde, nicht aus dem Tritt zu kommen, wurde bei Dolby bestückten Bandmaschinen meist bei 18.5 Khz steilflankig der Aufnahmefrequenzgang im Dolby Schaltkreis beschnitten. (Stichwort: Aufrauschen)
Das mag mit ein Grund sein, wieso sich Dolby in Bandmaschinen nie so recht durchgesetzt hat. Diese wurden ja eher von HIFI Enthusiasten gekauft, und wer dieser Gläubigen wollte schon seine Bandmaschine, die bei 19cm/sec ja schliesslich 22 kHz "macht", bei 18 kHz kastrieren.Confusedtreicheln:


Interessanterweise hatten jedoch gerade hochwertige Cassettendecks, die diese Frequenzen eh nur mit Hängen und Würgen erreichten, oft einen MPX Schalter auf der Frontplatte. Mit diesem konnte entschieden werden, ob der 19Khz Filter bei Dolby Aufnahmen aktiviert war, oder nicht.

Gruß

Wolfgang
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#12
Hallo Wolfgang,

diese Beschneidung, wie Du schreibst, war aber nicht bei allen Dolbyschaltkreisen für Bandmaschinen gegeben. Bzw. waren die die sogenannten MPX-Filter schaltbar, zumindestens bei den Tandbergs mit Dolby. Zudem hatten diese auch Dolby-FM.

Gruß
Jürgen
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#13
hallo Jürgen

Ich habe mich vielleicht etwas unpräzise ausgedrückt: Bei Dolby-Bandmaschinen, die KEINEN MPX Schalter besitzen, ist der 19kHz Filter meines Wissens immer aktiv. Sonst wären keine vernünftigen Rundfunkaufnahmen möglich gewesen. Diese Beschneidung des Frequenzganges bei Dolby Betrieb wurde in den Bedienungsanleitungen allerdings immer dezent verschwiegen.
Daß es Tandberg Bandmaschinen mit Dolby gab, wußte ich gar nicht.

Dolby FM hingegen hat damit gar nichts zu tun. Hier handelt es sich um ein eigenes Verfahren zur Rauschunterdrückung bei UKW Sendungen. War aber eine rein amerikanische Geschichte. Wurde in Europa nie eingeführt, obwohl es ein paar wenige Geräte gab, die es hätten verarbeiten können, bzw. einen Steckplatz für ein entsprechendes Modul besaßen. (Ich erinnere mich an einen BASF Receiver, für den es wahlweise ein DNL oder Dolby FM Steckmodul gab).

Der Grundgedanke war, das Sendematerial schon bei der Ausstrahlung mit einer Art Dolby Encoder zu behandeln. Der im Empfangsgerät vorhandene Decoder hätte den Frequenzgang dann wieder linearisiert, und als Nebeneffekt wäre das unvermeidliche, hochfrequente UKW Rauschen, daß ja nur beim Empfang auftritt, in den Hintergrund gedrängt worden.

Durchgesetzt hat es sich nie, weil sich der Klang in Empfangsgeräten ohne Dolby FM sehr höhenlastig und komprimiert anhörte.

(Wenn die damals geahnt hätten, das sich Rundfunk heutzutage genau so elend anhört........)

Gruß

Wolfgang
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#14
Hallo Wolfgang,

zumindestens war die Tandberg 10 XD mit Dolby ausgestattel, wenn ich mich nicht Täusche die 9100 und die 9200 gab es auch mit Dolby.

Dass Dolby FM mit dem normalen Dolby nebst dem MPX-Filter nichts zu tun hat ist mir bekannt, habe ich aber missverständlich in dem Zusammenhang ausgedrückt.
Nur eine rein amerikanische Geschicht war dies nicht, in Europa ging's leider nie über die Versuchssendungen hinaus. ;-)

Gruß
Jürgen
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#15
Hallo Leute,
die amerikanische Audio schreibt hier (learning english today?)
[Bild: AUDIO1968.jpg]
Hier findet man die Erwähnung des ROBERTS/AKAI Viertel-Zoll-Video-Recorders mit 18er-Spulen (hat ihn jemand??? gesehen??? im Besitz??).

Die Dolby-History unterschlägt natürlich Europa. Die 1967/68 gegründete
RANK-ORGANISATION in England übernahm den Lautsprecher-Hersteller Wharfedale (zusammen mit LEAK) und lies in Japan bei Eddy Nakamichi den WHARFEDALE D-9 als ersten europäischen HIFI-CASSETTEN-Recorder fertigen. Den durfte ich damals auf der HIFI70 (1970 in Düsseldorf) ganz stolz Ray Dolby auf unserem Messestand zeigen. Bei einem Verkaufspreis von 1.590 Demark war lag dieses "Gerätchen" im Preis nicht weit unterhalb der gerade am Markt etablierten Revox A77 und hatte damit nur geringe Chancen, den Weg zum Hifi-Liebhaber zu finden. Bei mir zuhause stand gerade als erster Cassetten-Recorder ein Sony TC160 (mit dem reparaturanfälligen Doppel-Capstanantrieb, musste ich zweimal komplett erneuern), der mich damals runde 800 Demark gekostet hatte; neben der A77HS diente er zum Überspielen von Hörspielen und meiner Lieblingsmusik auf Compact-Cassette.

Viele Grüsse
H A N N S -D.

P.S.
Die amerikanische Zeitschrift AUDIO hatte ich damals als erste USA- Informationsquelle abonniert. Auch heute lohnt sich über das Netz immer ein Blick in die neueste Ausgabe. Das Abo ist mir heute zu teuer und das Netz liefert alles.
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#16
Nach Überfliegen des threads fiel mir folgendes, nicht unbedingt zutreffen müssendes, aber doch sehr wahrscheinliches, zu dem Thema ein:

Ich hätte mir beim Kauf meiner A-700 auch gerne ein Dolby an Bord gewünscht (Stand der Technik Anspruch). Es war aber wohl so, daß in Maschinen, die die 38-er Geschwindigkeit bereitstellten, der liebe Ray zwingend das Dolby A vorschrieb, die B Variante wurde von ihm nicht lizensiert.

Abgesehen vom astronomischen Gesamtgegenwert solch eines Produktes bin ich heute doch sehr froh, daß weder ein diskret aufgebauter Dolby B Schaltkreis - noch irgendwelche IC-Gräber in der A-700 werkeln.

Extern ist ja (wie wir heute wissen und auch so langsam beherrschen) nahezu jede beliebige Rauschunterdrückung adaptierbar.

Von Lizensierungsproblemen abgesehen zeigt dies die Weitsicht der A-700 Konstrukteure, über deren Arbeitsweise 'wir' ja letztes Wochenende so einiges in Erfahrung bringen durften. Ray Dolby wurde nur einmal knapp am Rande der Diskussion erwähnt. Immerhin.

Ob Tandberg et al sich an die 38-er Regel gehalten haben (und welche Konventionalstrafe ggf. gezahlt werden mußte) entzieht sich meiner Kenntnis.

Pit


PS: Nachtrag im Jahr 2022; fast ein Jahr nach dem 'hiesigen' Statment führt hier der PhonoMax u.a. folgendes aus:

*** Übrigens erzählte uns Guido Besimo, dass man in der Naivität des Pioniergeistes der Regensdorfer Ingenieure den Gedanken ventiliert habe, die A77Dolby 'seinerzeit' mit einem Dolby A auszustatten, was aber schon im Zuge der Vorermittlungen bei den Dolby-Laboratories (wir sind in der frühesten Dolby-Zeit!) von dorten aggressiv vom Tisch gewischt worden sei: 'Dolby A NUR bei 38.' Es ging halt um Geld.... Ich vermute deshalb auch, dass man sich in Regensdorf zunächst noch nicht ausreichend über die finanziellen Vorstellungen zu London & San Francisco informiert hatte, weil diese sicher den Willi auf der Platte hätten erscheinen lassen. Mit einem klaren 'Nein!' des Züribieter Hausvaters versteht sich.

Noch 10 Jahre später (1977) kostete eine DolbyA-Cat22-Platine 800,00 DM (ein betriebsfähiger 360-Dolby-A-Einschub lag bei 1390,00 DM). In der A77 wären von den Cat22-Elektroniken derer vier Exemplare zu verbauen gewesen, was wohl auch den damaligen Markt mobiler Bandgeräte hätte von hinten aufrollen können... ***
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#17
HI Pit,

nee, Tandberg hat sich nicht an 38er Regel gehalten und verbaute in der 10XD Dolby B, obwohl sie mit 9,5/19/38 cm/s lief/läuft.

Gruß
Jürgen
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