Eigene Bandfertigung für BRAUN?
#1
Hallo!

Mich treibt eine (zugebenermaßen nicht sooo wichtige) Frage um.

Da bei einem meiner Lieblingsspielzeuge, der Grundig TS 1000, die Abdeckhaube nur bei aufgelegten 22cm Bändern, nicht aber bei 26,5cm Bändern, geschlossen werden kann, habe ich mir im Lauf der Zeit einige 22cm Bänder besorgt. Zum einen das BASF DPR26, und mit gleichem Bandmaterial bestückt, das Grundig GDR22.

Nun habe ich von einem Bekannten einen Schwung BRAUN TB1025 erhalten. Meines Wissen nach und erkennbar an der Art des Aufdruckes auf dem extralangen, BASF-like rückseitenbeschichtetem Vorspannbandes, stammt auch dieses Band von der BASF.

Nur - auf den BRAUN Tonbändern befinden sich - bei optisch gleicher Füllmenge gegenüber den original BASF Bändern - statt 900 Meter Bandmaterial derer 1000.

Klanglich ist das Band identisch zum DPR26. Da auch der Kerndurchmesser der BASF / Grundig / Braun Spulen jeweils 10cm misst, muß also das Band dünner sein.

Wurde da tatsächlich "nur" für BRAUN eine eigene Dicke kreiert, die zwischen DP und TP Band liegt, und noch dazu rückseitenbeschichtet ist?

Vielleicht weiß einer von euch, evtl. unser geschätzter Forumskollege F.E. etwas näheres dazu?

Vielen Dank im Voraus

Wolfgang
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#2
Ich besitze zwar nur eine Braun und eine Grundig 22 cm-Spule, diese Unterscheiden sich jedoch im Kerndurchmsser. Ich glaube die Grundig hat 9 cm, die Braun 10 cm Kerndurchmesser.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
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...und die BASF- Aluspule mit DPR26 ebenfalls 9 cm, genau 89 mm.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Ausnahmsweise (... na ja ...) weiß der Geschätzte hier nichts Konkretes, da die Braun-Fertigung vor seiner Zeit gelaufen ist - dafür hat er aber wieder was gelernt.

Ich nehme an, die hier angesprochenen Braun-Bänder haben eine schwarze Rückseitenmattierung? Es gab mal einen ziemlichen Reinfall mit Braun-Bändern mit gelber Rückseitenmattierung, die müssen gestaubt haben, dass alles gelb wie in einem Blumenladen aussah - tempi passati!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#5
´
Ja, an den Bändern mit der gelben RSM war wirklich viel offensichtlich überfüssiges Material dran.

Aber auch unter dem Namen BASF waren diese Bänder im Umlauf, ich hatte zumindest etliche LPR35 (aus dessen Frühzeit?) sowohl auf 22er Kunststoffspule als auch auf 22er Spule in Händen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
@ Niels

Habe nochmal nachgemessen. Die BASF/Grundig haben tatsächlich nur 9 cm Kerndurchmesser. Was bedeutet, das daß Band auf der BRAUN Spule mit 10 cm Kerndurchmesser ja noch deutlich dünner als ich dachte, sein muß. Ein TP mit Rückseitenbeschichtung??? Na ja, Schwamm drüber.

@ Frank

Solltest Du mal wieder eines dieser gelben Blütenstaubbänder in die Hände bekommen, würde ich es Dir für meine Bändersammlung gerne abkaufen.

MfG

Wolfgang
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#7
Tja, bis heute Mittag habe ich geglaubt das TB 1025 sei DPR 26, es ist tatsächlich dünner. Ich besitze auch ein Tripelband mit Rückseitenbeschichtung unbekannter Herkunft (der Vorbesitzer mutmaßte AGFA, war sich aber nicht sicher und auch Friedrich konnte mir nicht weiterhelfen), dieses ist aber deutlich dünner als das Braun-Band.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
@ Niels

Ich wollte es ja eigentlich gut sein lassen, habe mich jetzt aber doch drin verbissen. Da bei meiner Philips N4522 das Zählwerk dankenswerter Weise in Metern und Dezimetern rechnet, habe ich von originalen 26,5 cm Spulen mal auf eine 22cm BRAUN Leerspule umgespult.

Vom originalen BASF DPR 26, das laut Friedrich Engels Bandtabelle eine Dicke von 29 µm hat, passen etwa 940 Meter Band auf die Spule.

Vom AGFA PEM 268 (26µm lt. Tabelle) passen etwa 950 Meter drauf.

Von einem BASF DP 26 ohne Rückseitenmattierung (25-26µm lt. Tabelle) passen etwa 1040 Meter auf die BRAUN Spule.

Was mir im Ergebnis 2 Dinge sagt:
Das PEM 268, in der Tabelle mit 26µm angegeben, scheint in der Praxis doch etwas dicker zu sein, da es in der aufzuspulenden Länge nahe am DPR26 liegt.

Und das BRAUN Band dürfte (Träger+Oxydschicht) eine Dicke von etwa 22 bis 23µm haben, plus 2-3µm Rückseitenbeschichtung, und damit in der Summe der Dicke einem Doppelspielband ohne Rückseitenbeschichtung entsprechen.

Das einzig vergleichbare Band das mir bekannt wäre, das hier aber sicher nicht in Frage kommt, ist ein rückseitenmattiertes Band von Scotch 3M, Typ "Scotch Classic". Dieses hat trotz Rückseitenbeschichtung eine Länge von über 1400 Metern auf 26 cm Spule.

Damit dürfte klar sein, daß das BRAUN Band tatsächlich eine BASF-Sonderkonfektion für BRAUN war.


MfG

Wolfgang
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