Treibriemen -Gummiprobleme
#1
hallo...

man trifft hier gestandene Fachleute zuhauf wie mir scheint. Darum würde ich gerne um die Beantwortung einer, an sich, lächerlichen Frage bitten.

Immer wieder wird über das Auflösen der Treibriemen, insbesondere der von Philips, berichtet. Nun kann ich mir schwer vorstellen, daß Philips seine Gummimischung selbst herstellt und die Riemen sicher zukauft. Weshalb hört man von diesem Problem bei den anderen Bandmaschinen relativ selten. Baut Philips eine besondere Konstruktion ein daß gerade hier die Riemen sich zersetzen oder wurde wirklich nur Schund an Gummiqualität bei der Erstausstattung einsetzt. Wer weiß was?????

es grüßt...ulli
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#2
Hallo,

auch als Nicht-Fachmann erlaube ich mir folgende Aussage:

wenn (meiner Meinung nach) überhaupt ein Hersteller seine Gummi- und
Kunststoffteile in Eigenregie hergestellt hat, dann wäre das Philips gewesen
(oder ist es noch immer). Denn Philips hatte (oder hat) die Grösse, dies
alles selbst zu tun. (Sony sicher auch... ...zugegeben. )

Dabei ist eine Gummimischung u.U. durchaus eine sensible Sache - die
Inhaltsstoffe "unglücklich" gewählt und schon ist´s aus mit der
Lanzeitstabilität. Aber ganz ehrlich: welcher Hersteller
entwickelt seine Verschleissteile auf eine Lebensdauer von 25 Jahren ?
Richtig - keiner! Und ein x-beliebiger anderer Riemen ist nach 25 Jahren
auch dahin, lediglich die klebrigen Begleitumstände entfallen.
Vielleicht hatte die Philips-Gummimischung dafür im Neuzustand
grössere Vorteile (weniger Schlupf z.B.) - aber das ist rein spekulativ.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hi Ulli.

Ich musste früher häufig zu einem Großhändler der nur mit Gummi machte.
Sein Werbeslogan war "Gummi auf sechs Etagen". Riesige Etagen.

Dort standen auf dem Thresen immer Kästen, in denen dünne Matten als Muster zusammengefasst waren. Es waren hunderte. Wirklichen Durchblick hatten selbst gestandene Fachverkäufer nicht.

Dafür gibt´s Ingeneure bei den Verwendern, die die Werkstoffauswahl zu treffen haben.

Gummi ist auch heute noch, bei aller Wissenschaft, ein "problematischer" Werkstoff mit sieben Siegeln. Man kann aber bis heute nicht darauf verzichten, da es keinen synthetischen Ersatz gibt.

Dazu kommt, daß die Hersteller von Gummiwerkstoffen verständlicher Weise ein großes (Betriebs-) Geheimnis um ihr Wissen machen. Es werden nur technische Eigenschaften beschrieben.

So sind für uns heute geklebte Gummiboote und Rettungsinseln selbstverständlich. Genauso selbstverständlich, wie du nirgends so einen Kleber kaufen können wirst. Das ist dann wieder das Betriebskapital der Verarbeiter.
Ich habe mal gaanz vorsichtig hier bei AUTOFLUG angefragt, ob man ein kleines bischen bekommen könnte, da der Fachhandel nur mit dem Kopf schüttelt.
Großer Fehler. Da berührt man ganz sensible Stellen und muß sich nicht wundern, wenn beim wegfahren der Werkschutz unauffällig folgt.

Wenn du das "Wunsch (Kunst) Gummi" mit präzise bestimmbaren Eigenschaften erfindest, bist du im Handumdrehen reicher, als Bill Gates.

Soviel nach vielen Jahren Suche rund um das Thema Gummi.
Ich bin froh, immerhin ein bischen Gespür bekommen zu haben.
Also in etwa die Länge der Stake zu kennen, mit der man im Nebel stochert.

Viele Grüße, Arnulf.
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#4
Das sehe ich auch so wie Peter.

Ein Riemen ist nichts anderes als ein Verschleißteil wie ein Keilriemen oder ein Reifen beim Auto.
Wenn der 25 Jahre hält, singt man ein Loblied auf den Hersteller; wenn nicht, wird er verklagt. Big Grin

Das Üble an den Philipsriemen ist einfach nicht nur das Reißen, sondern das Auflösen in schmierige Bestandteile.
Dachte man früher aber sicher nicht drüber nach.

Bert
Bert
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#5
bei einer von meinen Uher 4400 Report Monitor war der Riemen gerissen und hatte sich zwischen Motorgehäuse und Riemenscheibe gewickelt. Dann ist das Gerät unrepariert weggestellt worden bis es in meine Pflege kam. Erster Test, der Motor läuft nicht an, konnte er auch nicht, denn der Riemen war komplett zu einer Masse verbacken und klebte Fürchterlich an den Metallteilen. Nach viel Mühe beim entfernen der Reste, lief der Motor ohne Probleme an. Einen neuen Riemen aufgelegt und die 4400 läuft seitdem wieder.
Also hatte nicht nur Phillips Probleme mit den Riemen. Ein Kollege von mir hat ein ganzes Lager von verschiedenen Riemen bei denen inzwischen auch einige anfangen wegzulaufen.( Ersatzriemen von E-Teile Großhandel für Radio und Fersehtechnik)

Grüße vom
Soundboss
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#6
hallo...

danke für die rasche Antworten - aber im Grunde gehen sie an meiner Frage vorbei.

Klar, die Gummimischungen sind verschieden. Ebenso klar ist auch daß die Hersteller, vor allem früher als noch nicht dieser Kostendruck mit Zusammenschluß der Entwicklungen udgl. nötig war wie es heute gehandhabt wird, die Wirtschaftlichkeit nicht so sehr in Kooperation untereinander lag. Aber dennoch ist es wunderlich daß man wenig von UHER, GRUNDIG, SONY, ASC und wie sie alle früher hießen, die auch bereits ein biblisches Alter erreicht haben, bezüglich dieser Gummiprobleme hört. Hier muß doch Philips eine schlechte Entwicklung vorgehalten werden. Auch wenn die Gummis bei der Herstellung ihre Vorzüge hatten, so kann bei der langen Produktionszeit der Geräte irgendwan ein feedback eintreffen, die dann eine Reaktion beeinflußt. Man hört aber bei Philips auch bei jüngeren Maschinen diese Probleme gehäuft.

Ich hoffe mit meiner Hartnäckigkeit nicht Philips-Freak's verärgert zu haben.

es grüßt...ulli
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#7
Zitat:streicherli postete
hallo...

danke für die rasche Antworten - aber im Grunde gehen sie an meiner Frage vorbei.
....
.... so kann bei der langen Produktionszeit der Geräte irgendwan ein feedback eintreffen, die dann eine Reaktion beeinflußt. Man hört aber bei Philips auch bei jüngeren Maschinen diese Probleme gehäuft.

...
Hallo,

nee nee - Du verärgerst da schon niemanden. Auch die härteste Philips-Fraktion hat schon wegen des Riemenbreies geflucht.
Auch richtig ist, dass andere Hersteller in der Tat offensichtlich eine
glücklichere Zutatenwahl getroffen haben - zumindest was das "Zerfliessen"
angeht. Länger aushalten tun die Riemen in einer Uher/Sony/Akai/Revox
aber deswegen auch nicht. `S macht halt nur nicht so´n Dreck...

Zurück zum Thema: Du sprichst ein Kundenfeedback an, das es so
möglicherweise nie gegeben hat. Bis spät in die 80er Jahre liefen die
Philipse alle noch, sowohl die älteren aus den späten 60ern und 70ern, als
auch die aus den 80ern - dessen bin ich sicher! Und auch danach dürfte
noch nicht so viel passiert sein aber irgendwann, nach 25-30 Jahren
ist es dann so weit: Brei! Nur wieviele dieser Geräte sind dann über
Philips-Händler repariert worden und was bitte hätte passieren sollen?
Die Bandgeräteproduktion lief auch bei Philips in den 80ern aus, eine
Modellpflege an einer Geräteklasse, die nicht mehr produziert wird?
(= ausgestorben ist, sozusagen...)
Natürlich nicht... ...geht ja auch nicht. Nein - ganz im Ernst: ich
bin recht sicher, dass so viel über den Gummibrei gar nicht an
die Ohren der Eindhovener gedrungen ist - zumindest nicht rechtzeitig.

Was Deine Vermutungen zu neueren Geräten angeht: ...meine N7150
werkelt noch ohne Brei - die Riemen einwandfrei (ein Wechsel durch
den Vorbesitzer ist nahezu ausgeschlossen). Und die Maschine stand
in den letzten Jahren (bevor ich sie erwarb) garantiert in einem Raucher-
Haushalt. Aber von Innen keine Spur irgendeiner Verschmutzung.
Meine N4422-Leiche (...im Keller...) habe ich zumindest vor 2 Jahren
mal auf gehabt. Davor stand sie 6 Jahre mangels Interesse,
in meinem Besitz ist sie seit etwa 1983. Zumindest vor 2 Jahren
waren die Pesen noch nicht zerflossen. Vielleicht schaue ich demnächst
mal rein und berichte.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Peter trifft das schon.
Ansonsten nochmal der Verweis auf mein oberes posting. Man weiß nicht wirklich, was man so alles nehmen müsste.
Es geht hier ja um andere wichtigere Faktoren, wie Walkbarkeit, Abriebsfestigkeit, Elastizität, und und und. Wenn die Standzeit im Rahmen des brauchbaren ist, reicht das. Wenn die Nutzzeit der Geräte länger, als erwartet ist, werden weiterhin Ersatzteile gefertigt. Wir erleben das ja jetzt selbst an unseren Objekten.
Da der Bedarf an Riemen durch die Liebhaber wieder steigt, vergrößert sich auch das Angebot an neuen Ersatzriemen. Wenn alle Geräte neu bestückt wären, würde wieder eine große Zeitspanne kein Bedarf mehr sein und dementsprechend auch kein Angebot. Teile wie Treibriemen können immer wieder aufgelegt werden. Gußteile, oder ähnlich haben da viel zu große Werkzeugkosten. Es gibt keinen Grund, mit der Standzeit nicht zu frieden zu sein.
Wenn du meine UHER SG 631 Vorstellung liest, kommt da auch die Stelle mit dem kaputten Riemen. Zuerst war er top. Nach einer Woche Nutzung hatte er sich dann richtig ausgeleiert. Sicherlich hat er die Walkung nicht mehr vertragen und hat sich gedehnt. Ist nur auf eine andere Art kaputt zugehen. Allerdings ohne das wirklich schwer zu entfernende Geschmiere.
Das Problem wären heute ja auch nur die Lohnkosten. Eine Werkstatt müsste sicherlich eine Stunde Arbeit für den Wechsel berechnen. Zu den heutigen Markt (gebraucht)preisen der Geräte steht das selten im Verhältnis. In den 80ern war das noch etwas anders.
1955 hat der Motor KM48 des damaligen Zündapp Mopeds als Werksaustauch Motor inklusive erneuerter Teile lediglich 56,- Mark gekostet. Heute würden die Werkstattkosten schon einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten, wenn das Ding gerade 5 Jahre alt ist.

Deswegen mühen wir uns hier auch (unter gegenseitiger Hilfe) alle selber. Die Kosten für einen neuen Riemen fallen immer noch nicht ins Gewicht.
Hätten die Hersteller seinerzeit ein ganzes Raumfahrtthema aus den Riemen gemacht, gäb´s heute keine mehr. Nicht weil sie länger gehalten hätten, sondern weil man die Herstellung heute gar nicht mehr bezahlen könnte.

Viel Spaß beim Wechseln, Arnulf.

P.S. Nikotin wirkt sich höchstens als Schutzschicht aus, so daß der Weichmacher schlecht raus kann. Durch seine organische Herkunft schadet es weniger, als manche Pflegemittel, oder ständige Frische Luft, die den Weichmacher regelrecht rauszieht. Allerdings sind nicht einfach nur die Weichmacher für die Alterung verantwortlich. Außerdem gab´s deren viele unterschiedliche Wege, als daß man sie alle über einen Kamm scheren könnte.
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#9
hi...

Die Absicht meiner Frage bestand darin durch die umfangreichen Erfahrungen der vielen "Tonbandler" eine Art Rangfolge der Hersteller bezgl. der verwendeten Gummiqualitäten zu erhalten. So wie Schwächen bei der Verschleißanfälligkeit an den Köpfen, der Führungsmechanik odgl. mittlerweile bei den einzelnen Marken bekannt sind gibt es diese bestimmt auch bei den Riemen.

Meine Rdl haben auch ein Alter jenseits der 30 und ich mußte vor kurzem den ersten Riemenwechsel vornehmen. Okay - solange immer die mit dem Gerät aufgenommenen Bänder abgespielt werden macht sich eine schleichende Geschwindigkeitsänderung so schnell nicht bemerkbar, aber es beweist dennoch eine bestimmte Qualität. Eine Grundig TK 23L, mit über 40 Jahren, läuft noch zufriedenstellend bei Wiedergabe von alten Rock & Pop; lediglich bestimmte Pasagen von Klassik zeigen an daß die Geschwindigkeit nicht mehr ganz ok ist. Dies ist ein Röhrengerät, wo nach kurzer Betriebsdauer bereits beträchtliche Innentemperaturen herschen - was Gummi besonders mag! Und dennoch ist es noch mit den Original-Treibriemen bestückt.

Im Internet werden die Bandmaschinen oft mit den Hinweisen auf besonders gute Lagerung -Nichtraucherhaushalt, Dachbodenfund, sorgsam im Schrank aufbewahrt usw. - angepriesen und hier besteht meist nach dem Kauf in erster Linie die Problematik mit Riemenwechsel, wobei deren Kosten meist den des Ersteigerungsbetrages erreichen. Aus diesem Grunde meine Frage mit einer groben Einstufung der Hersteller, so wie hier bereits überproportional auf Philips hingewiesen wurde gibt es auch Erfahrungen bei den übrigen Anbietern.

Seid versichert, daß dies die letzte Belastung mit der Gummithematik ist und ich denke daß es für einige doch von Interesse war.

es grüßt alle...ulli
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#10
Naja nun.

Hier die Rangfolge: Alle stehen auf Platz Eins.

Dann gibt es noch die (Riemenlosen) Direkttriebler.

Für deine Grundig kannst du dir auch jetzt schon Ersatz besorgen.
Ich habe bestimmt 30 alte und uralte TK´s für einen Freund "beäugt".
Wenn da ein Riemen noch lief, lief er nur noch ein paar Stunden. Außerdem zerbröseln bei den Testläufen meist noch eventuell vorhandene Reibbeläge.

Ist bei alten Telefunken, Philips u.ä. nicht anders. Etwas besser vielleicht alte SABA.

Tut aber alles nichts. Sie sind alle fällig.........bis auf die schon mal gemachten.

Temperaturen (bis ca.100 °) kann Gummi recht gut ab.
Ich kann nur von besonders schlechter Lagerung genau sagen, daß "Kellerfunde" Gruselkabinette sind. Keller im normalen Sinn.

Viele Grüße, Arnulf.

P.S. Wenn der Auktionspreis unter dem eines Ersatzriemens bleibt, wirst du keinen "verschleißfreien Aston Martin" bekommen. Aber das gesparte Geld wäre z.B. in einen Riemen gut investiert.
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#11
Zitat:streicherli postete
Eine Grundig TK 23L, mit über 40 Jahren, läuft noch zufriedenstellend bei Wiedergabe von alten Rock & Pop; lediglich bestimmte Pasagen von Klassik zeigen an daß die Geschwindigkeit nicht mehr ganz ok ist. Dies ist ein Röhrengerät, wo nach kurzer Betriebsdauer bereits beträchtliche Innentemperaturen herschen - was Gummi besonders mag! Und dennoch ist es noch mit den Original-Treibriemen bestückt.
Das ist bei Grundig nichts Besonderes. Ich habe schon Geräte aus den Fünfziger Jahren gehabt, wo noch die original Antriebsriemen drinnen waren. Sie waren weder ausgeleiert, noch rissig, und schon gar nicht flüssig. Auch bei längerem Betrieb heute im Jahr 2009 gibt es keine Zerfallserscheinungen.

Aber das ist nicht immer so. Manchmal sind die Gummis schon gerissen und kullern lose im Geräteinneren herum, manchmal sind die Ringe an einigen Stellen rissig, zwar noch nicht abgerissen, aber in den nächsten Jahren irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo der/die Ring(e) reißen werden.

Es gibt auch Fälle, wo die Gummiringe nur gedehnt sind, d.h. wenn man sie ausbaut, sind sie nicht mehr rund, sondern leicht oval. Die kann man eigentlich noch weiter im Gerät belassen, sie beeinträchtigen die Funktionsweise i.d.R. nicht.

Ähnliches gilt für Telefunken und alten Philips-Geräten vor dem Produktionsjahr 1967.

Wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, so wie Du schreibst, dann solltest Du bei Deiner TK 23 den Motor zerlegen und sein Lager reinigen und neu fetten. Auch das Prismenlager der Schwungmasse sollte ausgebaut, gereinigt und neu gefettet werden. Danach den rechten Wickelteller bzw. Rutschkupplung zerlegen und die unterste Beilagscheibe fetten.
Im schlimmsten Fall ist die Andruckrolle ausgehärtet und deshalb kann das Tonband nicht mehr richtig transportiert werden.

Am Antriebsriemen liegt es jedenfalls nicht, wenn Du Gleichlaufschwankungen an einem TK 23 beobachten kannst.

Viele Grüße,
Manuel
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#12
Interessant auch der Wiki - Artikel über Gummi:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gummi

Öle, Fette (außer Silikonöl) und Weichmacher (z. B. aus Kontakt mit Weich-PVC) zersetzen Naturgummi hingegen zu einer klebigen Masse....schon bei nur 60 °C verliert es nach wenigen Stunden an Festigkeit.
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#13
´
Wenn man die Qualität von Bauteilen bestimmten Geräteherstellern zuordnen will, muß man davon ausgehen, dass dieser immer beim gleichen Zulieferer eingekauft hat.

Ob das aber immer der Fall war, ist sehr unsicher. Es ist möglich, dass ein Hersteller mehrere Lieferanten für das gleiche Teil hat, schon um bei Ausfall eines Zulieferers auf den anderen zurückgreifen zu können. Auch der Preis spielt eine große Rolle bei der Beschaffung.

Das gilt nicht nur für Riemen, sondern auch für andere Bauteile wie Kondensatoren oder Transistoren.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Also bei Philips konnte ich in Erfahrung bringen, daß man ca. Mitte der Sechziger Jahre Überlegungen traf, sich möglichst unabhängig von diversen Zulieferern zu machen. Die Kondensatoren-Produktion war ja schon hauseigen (sieht man an Farbcodierungen anstelle von Dimensionsangaben).

Das Jahr des Wandels war dann 1967, keine Spulen mehr "made in Germany", sondern aus Holland, völlig neue Form und Design. Bandmaterial nicht mehr zugekauft, sondern aus eigener Produktion.

Die Antriebsriemen waren ab jetzt ebenfalls aus eigener Produktion. Philips entwickelte einen Werkstoff, der wesentlich langzeitstabiler sein sollte. Risse oder Dehnungen sollten der Vergangenheit angehören. Außerdem sollte der Gummi besonders schmiegsam sein, besseren Griff haben usw.

Diese Ziele wurden erreicht, nur war das Material leider doch nicht langzeitstabil, das wußte man aber nicht bzw. konnte man nicht wissen, da die Halbwertszeit bei 15 bis 20 Jahren liegt. Philips-Gummis bestehen aus einer polymolekularen Kunststoffmischung, die sich wieder zurück in ihren ursprünglich flüssigen Aggregatszustand verwandelt. Es ist keine Hydrolyse, wie fälschlicherweise manchmal behauptet wird.

Begünstigt wird der Zerfall durch mechanische Belastung (wenn das Tonbandgerät läuft) und Wärme (wenn das Tonbandgerät sehr lange läuft). Bei fast nie benutzten Geräten kann man heute im Jahr 2009 den Gummi rückstandslos abziehen, er ist zwar klebrig und zäh wie Kaugummi, aber nicht matschig. Dagegen sind bei Geräten mit vielen Betriebsstunden die Gummis schon so flüssig, daß sie sich an allen möglichen Stellen im Geräte-Inneren verteilt haben, teils tropfend, teils kriechend.

Bei Antriebsriemen, die nicht unmittelbar von einem Motor angetrieben werden, sondern indirekt (wie z.B. Zählwerksriemen) wurde ein anderes, billigeres Material verwendet - und lustigerweise ist dieser billige Gummi auch heute noch oft völlig okay, weder rissig, noch gedehnt, noch flüssig. Darum bietet z.B. Gummimeyer bei eBay manchmal Ersatzriemensets an, ohne den Zählwerksriemen, weil es öfter vorkommt, daß alle Riemen flüssig geworden sind, nur der eine für´s Zählwerk eben nicht.

Manche Zählwerksgummis, vor allem relativ kleine Ringdurchmesser, waren aber wieder aus Problemgummi, denn die gleichen Riemen wurden auch in Kassettendecks eingesetzt, und zwar nicht im Laufwerk, sondern in der Mechanik des Kassettenfaches, wo man die CompactCassette einlegt. Diese Gummis werden leider auch flüssig.

Philips hat seine Riemen teilweise auch an andere Hersteller geliefert, es drehte sich also um: Philips höchstselbst war der Gummi-Zulieferer für andere Marken, wie bei vielen anderen Bauteilen auch, wie z.B. Stromkabel, Glühlämpchen usw. Wer also in einem Tandberg oder Hitachi irgendwo flüssig gewordene Riemen findet, weiß, wo sie herstammen.

Viele Grüße,
Manuel
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#15
Hallo Manuel,

...na dann lag ich mit meinen Vermutungen (weiter oben) gar nicht
mal so verkehrt. (Sowohl was die Herstellung im eigenen Hause angeht,
als auch hinsichtl. der Gründe für eben diese "klebrige" Mischung).

Danke für diese klärende Information:

nun wissen wir, WARUM Philips diese Mischung verwandte und
eine fehlende Reaktion auf "Weh-Geschrei" der "Breigeschädigten Band-
geräte-Besitzer" ausblieb - letzteres ist da nie angekommen.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
Ja, Manuel, guter Beitrag.

Weiß denn jemand, mit welchem Mittel sich diese aufgelöste Riemenmatsche entfernen läßt?
Alle Versuche, von Nitro über Terpentin oder auch ölige Stoffe wie Ballistol haben da nicht gefruchtet. Das Zeug läßt sich nicht anlösen.

Ich werde am Wochenende mal einen Versuch mit Biodiesel machen.


Bert
Bert
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#17
Zitat:kaiman_215 postete
Interessant auch der Wiki - Artikel über Gummi:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gummi

Öle, Fette (außer Silikonöl) und Weichmacher (z. B. aus Kontakt mit Weich-PVC) zersetzen Naturgummi hingegen zu einer klebigen Masse....schon bei nur 60 °C verliert es nach wenigen Stunden an Festigkeit.
Mit Verlaub. Das ist zum Teil Mist.

Öle, Fette sind grundsätzlich des Gummis Feind. Das Gummi kann auch zu einer krümeligen Geschichte werden. So, als ob die Vulkanisation rückgängig gemacht würde.
Dennoch gibt es Gummi, der gefettet wird.

Weichmacher ist im Gummi enthalten. Meint aber nicht die gleichen chemischen Stoffe, wie bei Kunststoffen.

Silikonöle können Gummi auch zerstören. Hat mich viel Geld gekostet, diese Experimente. Nach ca. 1/2 Jahr der Freude, kamen dann sehr merkwürde Vorgänge. Ich habe nur mit dem in der Medizin verwendetem Silikonöl -20L = 325,- Mark seinerzeit- keine schlechten Erfahrungen. Gibt´s auch in Spraydosen im Sexshop, aber auch teuer.

Temperaturangaben werden beim Lieferanten erst ab 100°, 120° gemacht, da bis 100° sowieso stabil.

Mann, da draußen würden keine Fahrzeuge fahren, bzw. überall würde zersetztes oder zerbröseltes Gummi die Straßen bedecken. Und nicht nur das der Reifen. Kein Motor, kein Auspuff würde seine Halterungen behalten. Kein 2-Takter wäre im Kurbelgehäuse dicht. und und und.
Vielleicht mal in die angewandte Praxis gucken, statt in die Wiki. Das dortige Wissen ist mit Vorsicht zu geniessen und zu hinterfragen.
Wenn Glauben der Schlüssel zum Erfolg ist, könnt ihr ja, so wie ich schon öfters auch, mal jede Menge Oldtimerteile zerstören, deren Nachbeschaffung dann so teuer ist, daß man viel Zeit hat, über den Sinn oder Unsinn des geglaubten nachzudenken.

Gummiwerkstoffe sind so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Man kann sie nicht pauschal vergleichen. Es steht auch leider nicht drauf, was man vor sich hat.
So beschränkt sich das, was man allgemein darüber sagen kann, auf sehr weniges.

Bezogen auf das Thema oben, geht es ja nur um Treibriemen, die in etwa gleiche Betriebsumstände erleben.

Die Geräte sind alle alt genug, als daß der Ersatz ansteht, oder anstehen wird.
Pauschal kann ich da nur sagen, daß heute neu gefertigte Riemen in der Regel aus weiter entwickelten Mischungen bestehen, da man insgesamt schon aus den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte lernt.

@ Bert. Versuch es mal so. Mit einem Holzspatel (Eisstiel, Kafferührer) die Überreste runterschmieren. Was dann verbleibt, kann man gut mit Nevr Dull runterputzen. Sollte man eh immer eine Dose von haben.
Auflösen scheint mir nicht zu klappen, hab auch schon Aceton versucht.

Ich halt mich jetzt raus und überlass das den "Praktikern", Arnulf.
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#18
Nachdem ich ja von verschiedenen Ebay-Verkäufer einige total verdreckte Teac-Spulen gekauft habe ("sehr guter Zustand...."), mußten diese natürlich wieder auf Vordermann gebracht werden. Sie sahen wirklich schlimm aus, was man aber auf den Auktionsfotos nicht erkennen konnte.

Zunächst der obligatorische Alkohol: Der Dreck lachte sich kaputt!

Als nächstes das Waschbenzin: Der Dreck lachte sich kaputt!

Dann das Aceton (Vorsicht bei der Teac-Beschriftung): Der Dreck lachte sich kaputt!

Dann gibts da noch so ein Mittelchen, was manchmal richtig Wunder wirkt, und das ist Glasreiniger: Der Dreck lachte sich kaputt!

Dann hab ich Mutters Giftschrank mal so durchgeguckt, was der noch so hergab. Ich fand eine Flasche "UNA-Fleckenentferner". Draufgesprüht, drübergewischt, sauber! Unglaublich! Das Zeug ist der Hammer! Der Druck der Beschriftung wurde nicht angegriffen!

Vielleichts hilfts ja was bei Philipsbrei...... ;-)

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Hallo Arnulf,

...ich verstehe nicht ganz, warum Du Dich so aufregst und es jetzt
den Praktikern überlassen möchtest. (da schwingt Polemik mit, oder?)

Wenn man mal von dem Wiki-Eintrag absieht (...den ich übrigens gar
nicht gelesen habe - ich glaube auch nicht alles, was da drin steht...)
hat hier in diesem Thread noch niemand "Mist" geschrieben.

Aber Du hast natürlich vollkommen Recht: Gummi ist nicht gleich Gummi !

Und das sollten wir uns bei unseren Reinigungstips bitte unbedingt
alle "hinter die Ohren" schreiben. Solange man die Inhaltsstoffe eines
Materials nicht genau kennt, tut man sich mit den verwendeten Reinigungs-
mitteln schwer und ist auf Ausprobieren angewiesen. Wobei es ja auch
einen grossen Unterschied macht, ob ich das Material selbst entfernen
möchte (Riemenbrei) - dann zählt natürlich die Verträglichkeit für die
übrigen Materialien, oder ob ich das Material reinigen will (Gummirolle) -
dann zählt natürlich, dass das zu reinigende Objekt überleben soll!

Vorsicht also mit Pauschalaussagen!

Zum Thema zurück - bzw. der Frage, wie der Brei zu entfernen ist.

Dazu mein Tip (selbst schon so gemacht): ...mechanisch entfernen
(wie Arnulf schon vorschlug), mit Holzspachtel das Grobe, mit dem
Lappen das Feine, die restlichen Schlieren dann mit Spiritus und
Lappen (...immer wieder... solange, bis´s weg ist). Das ist Arbeit
aber eine schnellere Lösung ist nicht empfehlenswert. Nagellack-
entferner geht auch (...ist aber relativ teuer), dann sollte das Teil
aber ausgebaut sein.
(Nur als Anhaltspunkt: für die beiden ausgebauten Schwungscheiben
einer N4450 habe ich ein gute Stunde gebraucht, bis der Kleister
aus der Riemen-Nut verschwunden war)

Und warum kein Acethon? Ganz einfach: der Riemenbrei liegt auch
auf Platinen und mit scharfen Reinigungs- und Lösemitteln holt
man u.U. die Beschriftung der Platinen runter.

Wegen der weitestgehend unbekannten Inhaltsstoffe in Kunststoff- und
Gummiteilen kommt bei mir grundsätzl. kein aggressives Löse- oder
Reinigungsmittel ins Geräteinnere. "Scharfe Hunde" werden nur eingesetzt,
wenn das zu reinigende Teil ausgebaut und damit isoliert ist (sofern
es sich um Metallteile handelt).
Ansonsten ist bei mir die Devise: ...lieber mit mildem Reiniger langsam
hervortasten und erstmal die Verträglichkeit prüfen (u.U. mehrere Stunden
warten)

Das ist aber auch nur meine Meinung/Erfahrung... ...einen Dr.-Titel
in "Gummi" habe ich auch nicht.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#20
Hallo Bert,

bzgl. Deiner Frage, wie man die Gummireste am besten entfernen könnte:

Roland Meyer (gummimeyer) schlägt vor, die Reste mit Kältespray zu vereisen, um sie leichter entfernen zu können. Was dann noch übrig bleibt, mit Spiritus reinigen.

Ich persönlich habe Kältespray noch nicht getestet, sondern wende nur Brennspiritus an, das geht eigentlich relativ schnell. Schwer zugängliche Riemenscheiben usw. am besten ausbauen, damit man sie bequem und gründlich vom Matsch befreien kann.

[Bild: normal_06~0.jpg]

Am meisten Zeit benötigt man für die engen Laufflächen der Riemenscheiben, am besten mit einem spitzen Gegenstand (z.B. Zahnstocher) versuchen, den Dreck herauszuhebeln. Ich habe auch schon mal mit einer alten Zahnbürste Erfolg gehabt, es kommt eben immer darauf an, was man gerade sauber machen muß.

Gruß,
Manuel
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#21
Zitat:Manuel postete
Am meisten Zeit benötigt man für die engen Laufflächen der Riemenscheiben, am besten mit einem spitzen Gegenstand (z.B. Zahnstocher) versuchen, den Dreck herauszuhebeln. Ich habe auch schon mal mit einer alten Zahnbürste Erfolg gehabt, es kommt eben immer darauf an, was man gerade sauber machen muß.
Ja, darum gings mir eigentlich auch am meisten.
Da ist schwer dranzukommen und ich traue mich nicht recht, die Teller bei meinem N4407 auszubauen.
Das würde ich aber gerne sowieso, um auch einmal die Hauptlager nachschmieren zu können.
Aber da müßte ich schon einmal gesehen haben, wie die Demontage geht.

Was den Spiritus als Lösemittel angeht, habe ich den zwar noch nicht probiert, aber da es mit Isopropylalkohol nicht geht, rechne ich mir da auch nicht viel mehr aus.
Am meisten hatte ich bei dieser bitumenartigen Masse auf Terpentin gehofft.
Ging dann aber auch nicht.

Hat mal jemand handelsüblichen KFZ-Teerentferner probiert?


Bert
Bert
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#22
Hallo Bert,

nimm ganz einfach puren, unverdünnten Brennspiritus. Damit geht der Riemenmatsch ganz leicht weg. Selbst wenn Du während der Arbeit schwarze Finger bekommen solltest, kannst Du Deine Haut ganz schnell damit wieder sauber machen.

Einmal habe ich ein bißchen Gummi unbemerkterweise auf meiner Hose gehabt und mich auf den Polstersessel gesetzt. Sogar aus Sitzmöbeln geht der Riemenmatsch ganz leicht mit Spiritus weg. Mir fiel ein Stein vom Herzen damals, denn wenn der schwarze Fleck nicht mehr aus dem Stoff heraus gegangen wäre, hätte es mit der Hausfrau Ärger gegeben. Big Grin

Gruß,
Manuel
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#23
Moin.

Peter, sauer bin ich nicht.
Nur habe ich auf dem Tisch ein Gerät in der Mache und schreibe statt dessen Texte, obwohl die Eingangsfrage schon längst beantwortet ist.

Ich tue das hier gerne, da in diesem Forum eigentlich kein Mist geschrieben wird. Ich habe ja selbst schon großen Nutzen daraus gezogen.
Was die Wiki da schreibt (60°, Pauschalaussagen) ist aber zum Teil Mist.
Jedenfalls insofern, da die Praxis einem anderes lehrt.

Und um Praxis geht´s uns wohl auch in erster Linie. Ausprobierte Tipps geben und erklären kann ich immer brauchen, aber vom hundertsten ins tausendste, weil irgendwo im Universum ein Gegenbeispiel existiert, bringt mir nichts.
O.K. Ich bin nicht wichtig, aber ich denke dann immer an die still mitlesenden Ratsuchenden, die am Ende aus Angst, was falsch zu machen, frustriert sind und den Spaß verlieren. Schließlich wollen wir ihnen Lehrgeld ersparen.

Wo wir ja schon beim Entfernen von Philips Riemen angekommen sind, finde ich Aussagen, daß es Stunden dauern kann, für wichtig. Das verhindert sicher bei manchem "Anfänger" den vorschnellen Griff nach aggresiveren Mitteln, die dann das Bauteil beschädigen. Das kann man gebrauchen.

Brennspiritus muss man mal probieren. Würd ich auch ähnlich, wie Isopropanol sehen, aber z.B. Petroleum hat auch ganz eigene Qualitäten. Taugt nur wegen dem Geruch nicht für Wohnzimmergeräte.

Die Idee mit Vereisung zu arbeiten, hatte ich auch vor Jahren. Da habe ich manchmal Schwimmernadelventile mit Metallsitz aus 50er Jahre-Vergasern umgebaut und mit Viton Dichtring versehen. Den Vitonring musste ich dann auf der Drehbank noch genau überschleifen. Das klappte nicht vertretbar, da die Vereisung viel zu kurz anhielt. Man war mit dem Werkzeug noch gar nicht wirklich dran.

Von Teer Entferner würde ich die Finger lassen. Die sind eigentlich Gift für Kunststoffe.

Was mich wirklich aufregt ist die Tatsache, daß "Experimental-Schäden" auf diesem Sektor oft erst nach 6 bis 24 Monaten auftreten. Da ist dann bekanntlich alles schon zu spät.

Viele Grüße, Arnulf.
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#24
Zitat:Huubat postete

...Hat mal jemand handelsüblichen KFZ-Teerentferner probiert?...
Da ist auch meist nur Petroleum oder Terpentin drin, nur schöner verpackt.



Zitat:Araso postete
...aber z.B. Petroleum hat auch ganz eigene Qualitäten. Taugt nur wegen dem Geruch nicht für Wohnzimmergeräte...
Wenn ich größere Mengen Etiketten von Spulen abmachen will, nehme ich Lampenöl. Das ist irgendwie Petroleum, riecht aber besser. Was auch gut putzt, ist Kaltreiniger, wie er in der Industrie oder Kfz- Werkstätten verwendet wird. Das ist so eine Art Kerosin, eng verwandt mit Dieselkraftstoff/ Heizöl oder Petroleum. Aber die riechen wieder heftiger.

Und alle Tips sind nicht an Philips- Riemen erprobt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#25
Hallo Arnulf,

zu Deinem posting #22 : um´s auf den Punkt zu bringen - meine
absolute Zustimmung!

Wichtig ist m.E. auch Deine Anmerkung zu den "Experimentalschäden"
die u.U. erst stark zeitverzögert auftreten - für mich ein Grund mehr,
bei der Wahl der "Waffen" mit Bedacht vorzugehen - nötigenfalls
den "Hausputz" zu unterbrechen und nach einigen Tagen fortzusetzen
um so evtl. Unverträglichkeiten bemerken zu können.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#26
´
Von Teerentferner komme ich auf Teerflecken: Früher galt es als ein Hausmittel, Teerflecken mit Butter zu entfernen.

Eventuell wirkt das (oder Salatöl, Margarine etc.) auch bei Riemenpest, indem es den Glibber innerhalb einiger Tage unterwandert und sich so der Gummibrei leichter entfernen läßt? Vor allen sollten solche nicht- lösungsmittelhaltigen mehr oder weniger Naturprodukte keine Schäden an kaum noch beschaffbaren Bauteilen anrichten.

Auch wieder nur theoretische Überlegungen.... in meinen Magnetophonen ist, wenn überhaupt, nur ein Riemen drin. Und bei einem ist der Riemen sogar aus Stahl, der kann nur rosten, nicht tropfen. Bin mal gespannt, wann das Ersatzteil kommt, keine Ahnung wie das aussehen könnte.
Frank


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#27
Moin, moin.

Bei den Teerentfernern wäre ich doch vorsichtig.
Da werden allerlei Wundermittel verkauft, die u.U. auf anderer Basis arbeiten.

Mir ist seinerzeit aufgefallen, daß Inhaltsstoffe aus der oberen Schicht des Materials gezogen werden und diese dann versprödet.
Das ist zumindest bei Duroplasten der Fall. Bei Thermoplasten kommt es drauf an.

Zur Erklärung: Duroplasten sind Kunststoffe, die nicht rückformbar sind. Sie verbrennen (hochgiftig)
Thermoplasten können dagegen wieder eingeschmolzen und neu verwendet werden.

Lampenöl ist mir in anderem Zusammenhang vor ein paar Tagen in den Sinn gekommen. Ich habe einen "sogenannten Weichmacher" für die Reifen von Slotcars. Der ist auf der Basis von leichtem Petroleum aufgebaut (den Rest verschweigt der Hersteller). Bei einem Gespräch mit einem Mitglied hier, wo man das herbekommt, schoß mir das Lampenöl in den Kopf (nicht wörtlich).
Ist also doppelt interessant, es mal auszuprobieren. Sowohl Reinigung, als auch Pflege. Vielleicht entpuppt es sich ja als Jungbrunnen :-)

Dann fällt mir noch was anderes ein.
Ich habe mir mal etwas aus "Naturkautschuk-Gummi" mit Silikonöl versaut. Sah 6 Monate nach Erfolg aus. Dann fing das Material "über Nacht" an, sich zu zersetzen. Es wurde ein ähnlicher Schmierkram, wie bei den Philips Riemen.
Ich habe es dann geschafft, mit Essig / Wasser, 1 zu 6 gemischt, den Vorgang zu stoppen. Das Material war trotzdem verloren. Schaden: 150,- Euro.
Aber es ist zu einem trockenen, krümeligen Zeugs geworden, welches man mit dem Finger zu Staub zerbröseln konnte.
Vielleicht funzt das auch bei den Philips-Scheiben. Wäre der gleiche Ansatz, wie das Kältespray, nur viel billiger. Der Essig ist dabei für den Kunststoff eher von Nutzen. Schäden sind nicht zu erwarten. Aber ca. 1 Tag einlegen muß man die Teile schon, bevor es wirkt. Bei ausgebauten Teilen ja kein Problem.

Viele Grüße, Arnulf.
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#28
Zitat:Araso postete
.... schoß mir das Lampenöl in den Kopf (nicht wörtlich)....
na ja, so hin und wieder darf man sich doch einen auf die Lampe gießen Smile
Frank


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