PE Röhren-Kofferradio. Wer kann mehr dazu sagen?
#1
Moin, moin, Ihr lieben.

Ein Freund betreibt einen Nostalgie Shop. So kommt es, daß ich andauernd in Geräte gucken soll, in die man lieber nicht gucken möchte. Interessant ist es aber doch.

So hat diesmal ein kleines Kofferradio von PE meine Neugier geweckt.

[Bild: PE_Koffer_a.jpg]

Es ist von dieser Marke.

[Bild: PE_Koffer_b.jpg]

Wenn man es aufklappt sieht es so aus. Ähnlich einer Spieluhr, wird es durch den kleinen, schwarzen Drucktaster unten links, automatisch eingeschaltet.

[Bild: PE_Koffer_c.jpg]

Im Inneren finden sich dann Batterien, die aussehen, wie alte Waschmittel-Probepäckechen. Eine mit 1 1/2 Volt und eine mit 90 Volt.

[Bild: PE_Koffer_d.jpg]

Der innere Aufbau wird aus folgenden Bildern ersichtlich.

[Bild: PE_Koffer_e1.jpg]

[Bild: PE_Koffer_e2.jpg]

[Bild: PE_Koffer_e3.jpg]

[Bild: PE_Koffer_e4.jpg]

Sehr interessant ist auch die aufgewickelte Drahtantenne im Deckel, die hinter einer angeschraubten Abdeckung sitzt.

[Bild: PE_Koffer_f.jpg]

Das Baujahr würde ich ins erste Nachkriegsjahrzehnt datieren. Das Design passt aber auch in das zweite. Ich könnte mir vorstellen, daß es verhältnismäßig teuer war.
Das Radio ist für so ein kleines Ding sehr aufwändig und hochwertig gebaut. Wesentlich edler, als das meiste derartige, was ich bisher gesehen habe. Die Größe ist ca. die einer Single (siehe Untergrund auf Bild). Gemacht wurde noch nichts. Ich hätte nicht übel Lust, es mal zu säubern. Ich denke, es ist sehr schön. Da die Batterien leer sind, habe ich es nicht ausprobieren können. Ein 10er Pack 9V Blocks für die Röhren, wäre aus ästhetischen Gründen eigentlich schon Blasphemie. Die Batterien sind doch der Hammer. Schwermetalle hoch 10 mit Pappe umwickelt, aber wunderschön.

So, nun sagt mal was. Ich halte das Gerät für sehr erwähnenswert und würde gerne meine, und die anderer, Neugier stillen.

Viele Grüße, Arnulf.
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#2
Hallo Arnulf,

es gibt viele Sammler die sich mit röhrenbestückten Kofferradios beschäftigen.
In den 50ern wurde die Röhrenheizung meistens durch zwei parallele Monozellen (1,5V) realisiert.
Die erforderliche Anodenspannung lieferte eine Spezialbatterie (z.B. 67;70;90;125V).
Es gab reine Batteriegeräte und welche für Batterie und Netzbetrieb.
Bei Netzbetrieb wurde die Anodenbatterie abgeschaltet oder entnommen, die Anodenspannung erzeugte man mittels einfacher Gleichrichtung und Siebung aus einer Wechselspannung vom Trafo.
Die Heizbatterie blieb wegen der guten Siebwirkung (Brummen) trotz Netzheizung mit in Betrieb.
Es gibt im Net viel Stoff zu dem Thema, weshalb ich mich kurz fassen möchte.
Ersatzanodenbatterien kann man gelegentlich noch bekommen, aber die Bastler unter den Sammlern haben längst eigene elegantere Lösungen dazu gefunden.
Die originalen Batteriegehäuse, welche man mit modernen Batteriezellen füllen kann, bzw. Fertigschaltungen, welche auf elektronischem Wege die Spannung aus einer niedrigen Batteriespannung generieren, kann man bei Insidern käuflich erwerben oder auch selber basteln.
Hier ein Link für eine ausdruckbare Batteriehülle:


https://tonbandforum.de/bildupload/67,2V.pdf


Bernd
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#3
Zitat:Araso postete
Der innere Aufbau wird aus folgenden Bildern ersichtlich.
Hier sind keine Bilder.
Ich sehe gerade das du Ös und Grossbuchstaben verwendet hast. Daran wird es wohl liegen.
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#4
Moin.

Schonmal vielen Dank.

Das mit den Bildern von mir hat geklappt. Die sind ordnungsgemäß erschienen.
Ich hatte sowas mal letzte Woche. Da gings auch nicht.
Einen Tag später war wieder alles o.K.
Dafür konnte ich vor ein paar Tagen nicht editieren. Wurde einfach ignoriert.

Müsst ihr sonst später nochmal versuchen. Woran es liegt, habe ich keine Ahnung.

Erstmal viele Grüße, Arnulf.
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#5
Zitat:Araso postete
Müsst ihr sonst später nochmal versuchen.
Warten wird da wenig nutzen. Ich nehme mal an, daß Arnulf die Bilder sehen kann, weil er noch diesen alten Microsoft Explorer benutzt. Der kann URLs auch darstellen, wenn sie Umlaute nach der bei den Betriebssystemen dieses Herstellers üblichen Codierung enthalten (unsere Upload-Funktion kann die ja bekanntlich nicht richtig umwandeln).

Edit: Bilder entfernt, da jetzt auch im Ursprungsbeitrag sichtbar,
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#6
... aber mal was ganz anderes: Ist das nicht ein Radio des englischen Herstellers Pye, der später von Philips geschluckt wurde? Ich meine, das zwischen dem P und dem E in dem Logo ist ein Y. Das würde auch dazu passen, daß dieses Radio ganz und gar nicht wie das Produkt eines deutschen Herstellers wie Perpetuum-Ebner aussieht.
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#7
Hallo zusammen,

meine Eltern hatten mal ein kleines Grundig MW-Taschenradio (Rot/Gold) das mit Mini-Röhren arbeitete. Heizung über 1,5V Batt. und einer kleinen Anodenbatterie (35V oder 45V wenn ich mich richtig erinnere). Die Pins der Röhren laden nebeneinander. Ich muß mal nachsehen ob es noch da ist. Die Anodenbatterie gibt es aber schon lange nicht mehr.

Viele Grüße vom
Soundboss
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#8
Hi.

Jetzt haben wir die Bilder doppelt.
Ich benutze übrigens die aktuelle "Seamonkey" Version als Browser. I.E. ist bei mir schon lange Geschichte.

Das "Warten" bezog sich auf Bernd, der Probleme mit dem Hochladen hat.

Zum Gerät: P Y E ist mir bisher unbekannt. An PE möchte ich aber auch nicht glauben. Das Innenleben kommt mir auch sehr englisch vor. Auf dem Lautsprecher und der Platine (SER/NO) sind ja entsprechende Hinweise.
Würde mich wundern, wenn sich ein urdeutscher Hersteller zu der Zeit so orientiert hätte.

Insgesamt ist das LOGO aber erstaunlich ähnlich. Heute würde das wohl "Klagen" nach sich ziehen.

Trotzdem ist die Verarbeitung und das Design irgendwie deutsch. Hat P Y E sich da an deutschen Herstellern orientiert? Oder war das eine Marke, die sich mit gehobeneren Ansprüchen (Understatement) von anderen Engländern absetzen wollte? Bisher sind mir da eigentlich nur "Pappbuden" ala BUSH mit typischen englischen Design-Elementen untergekommen.
Aber die Welt ist groß, es gibt noch viel zu entdecken.

So rätseln wir weiter, Arnulf.
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#9
Zitat:Araso postete
Jetzt haben wir die Bilder doppelt.
Also, ich seh' die in Deinem Beitrag (mit Firefox 3.0.6 unter MSW) immer noch nicht. Aber wenn Du in den Dateinamen in den img-Tags das ö gegen %F6 austauschst, sollte es klappen, dann können wir meinen Beitrag löschen (lassen).

Also nicht

Code:
[img]https://tonbandforum.de/bildupload/PE_Koffer_Röhre_a.jpg[/img]
sondern

Code:
[img]https://tonbandforum.de/bildupload/PE_Koffer_R%F6hre_a.jpg[/img]
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#10
Bezüglich Hersteller schliesse ich mich Timos Meinung an: das Gerät stammt von der Firma Pye.

Für die Röhrenheizung wurde statt einer 1.5 V Trockenbatterie bisweilen auch ein Nickel-Cadmium-Akku verwendet. Dessen Spannung beträgt, je nach Ladezustand, 1.1 bis 1.35 V. Die Heizfäden der D-Röhren wurden deshalb für eine Heizspannung von 1.4 V ausgelegt. Manche Batteriegeräte hatten eine separate Taste für die Funktion "Laden" dieses Akkus, bei der der Empfänger dann ausser Betrieb war.

Beim Baujahr würde ich auf die Fünfziger tippen. In den Sechzigern konnte man Empfänger für Mittel- und Langwelle schon mit Transistoren realisieren.

Auf jeden Fall ist das Gerät eine Restaurierung wert, da es noch sehr gut erhalten ist.

Gruss
TSF
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#11
´
PE, mit vollem Namen Perpetuum Ebner ist mir nur als Plattenspieler- Hersteller bekannt. Später wurde die Firma von Dual übernommen.

Das Kofferradio stammt wohl von der Insel, das Markenzeichen spricht sehr dafür. Mehr über Pye findet sich hier: http://www.pyetelecomhistory.org/

Ich meine mich zu erinnern, dass es auch ein Plattenlabel gleichen Namens gegeben hat.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#12
Die englische Wikipedia beschreibt ausführlich die Firmengeschichte. Auch die Plattenfirma ist erwähnt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Pye

Gruss
TSF
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#13
So.

Ich habe die Dateien jetzt umbenannt und die Bilder ersetzt.

Konnten denn die anderen, außer Timo, die Bilder sehen?
Bei Bernd hatte ich schon das Gefühl.

Eine Restaurierung hätte das Gerät sicher verdient. Ich könnte es auch zum Einkaufspreis bekommen. Aber was soll ich mit einem Radio, das zwar schön ist, ich aber nicht nutzen kann? Ich bin zwar Liebhaber, aber kein Sammler.
Wenn ich es aus Spaß an der Sache restauriere, muß ich wieder mindestens ein Jahr lang kämpfen, damit mein Freund nicht wieder erwartet, daß ich jede rostige, zerbröselte, mit toten Tieren gefüllte Kellerfund-TK mal eben Instand setze.

Trotzdem mal blöd gefragt. Er hat 55,- Euro bezahlt. Ich denke, daß ist schon o.k., aber würdet ihr das ausgeben?

Erstmal, Arnulf.
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#14
Zitat:Araso postete
Ich habe die Dateien jetzt umbenannt und die Bilder ersetzt.
... noch mal hochladen ist eigentlich nicht nötig... aber jetzt seh' ich sie.
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#15
Zitat:Araso postete
Er hat 55,- Euro bezahlt. Ich denke, daß ist schon o.k., aber würdet ihr das ausgeben?
Ich habe vor einigen Jahren zwei Batterieempfänger auf Flohmärkten gekauft, einen Radiola und einen Telefunken. Die Preise lagen bei 30 - 40 Euro. Beide hatten jedoch auch ein eingebautes Netzteil.
Einer davon, ein Telefunken Bajazzo von 1956, empfängt sogar UKW, war funktionstüchtig, allerdings äusserlich etwas beschädigt. Der Radiola war gut erhalten, aber defekt.

Verglichen damit wären mir 55 Euro etwas zuviel. Angesichts der Tatsache, dass Pye-Empfänger in Deutschland eher selten sind und noch alte Batterien vorhanden sind (wenn auch wohl nicht mehr brauchbar), fände ich einen Preis um 35 Euro angemessen.

Gruss
TSF
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#16
Schönes Teil.

Ich sehe gerne solche Geräte, die etwas abseits des Mainstreams sind.
Manchmal entdeckt man erstaunliche Sachen, die zu Unrecht im Dunkel der Geschichte verschwunden sind.

Mehr davon bitte... Smile


Bert
Bert
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#17
Moin.

Erstmal "Mehr hiervon".

Der Röhren Bestückungsplan fehlte noch.

[Bild: PE_Koffer_Bestkg.jpg]

Ich bin mit Röhrenwissen wenig beschlagen, aber die kenne ich alle nicht. Sind das die kleinen Brüder von entsprechenden großen Röhren?

Außerdem fand ich noch dieses License Plate. Ich habe zwar mal ausführlich was über diese "Empfänger-Steuer" gelesen, weiß aber nicht mehr, wann sie wieder abgeschafft wurde. Könnte deshalb ein weiterer Anhaltspunkt zur Datierung sein.

[Bild: PE_Koffer_Licenseplate.jpg]

Es ist ein kleines Kunststoffschild, welches eingeklebt wurde. Quasi, wie eine vom Staat hergestellte Zulassungsplakette, die wohl in allen Geräten gleich aussah.

Ich habe, wegen meinem lahmen Modem bisher nur oberflächlich die Links durchforstet. Man muß hier ja richtigerweise von einem Empfänger reden. Radio meint ja bei diesem Hersteller richtigerweise Geräte, die senden und empfangen. So habe ich noch keine Bilder von Heimgeräten gefunden. Hat da vielleicht jemand schon was gefunden?

@Timo. Ich weiß leider nicht, wie man es macht. Bernd hat oben den Link editiert, aber einen / benutzt. Nun funzt es nicht. Kannst du das sichtbar machen?
Bzw. @ Bernd. Nochmal editieren, bitte.

Weiteres wird folgen, Arnulf.
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#18
Ach ja.

Natürlich ist es der englische Hersteller Pye. Das habt ihr ja schon geklärt.

Mein Freund hat das Ding vor kurzem in London auf der 50´s + Retro Messe von einem englischen Sammler zusammen mit anderen interessanten Radios gekauft. So einfach verirrt sich ein exotischer Engländer heute nach Hamburg. Leider keine rätselhafte History von Besatzungssoldaten, die nach tragischer Liebe ihre Habe zurückgelassen haben :-)
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#19
Zitat:Araso postete

Bernd hat oben den Link editiert, aber einen / benutzt. Nun funzt es nicht.
Dieser Link?

https://tonbandforum.de/bildupload/67,2V.pdf

Gruß Ulrich
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#20
Ulrich,

danke für die Korrektur, habe es geändert.

Gruß Bernd
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#21
Zitat:Araso postete


...Ich bin mit Röhrenwissen wenig beschlagen, aber die kenne ich alle nicht. Sind das die kleinen Brüder von entsprechenden großen Röhren?...
Bei den Röhren gibt der erste Buchstabe oft Auskunft über die Art der Heizung bzw. Heizspannung.

Die D- Rühren werden mit 1,4 V geheizt und sind daher ideal für Batteriegeräte.

Ist vorne ein E, ist die Heizspannung 6,3 V.

P- Röhren haben unterschiedliche Heizspannungen, sie werden meist in einer Reihenschaltung mit Heizspannung versorgt. Ist ein Heizfaden durch, geht gar nichts mehr.

Wie es bei U- Röhren mit der Heizung ist, weiß ich nicht mehr, aber die wurden in Allstromgeräten (d. h. Geräte, die an Gleich- und Wechselspannungsnetzen betrieben wurden) eingesetzt.

Ist bei mir schon lange her, und damals ging es mit Röhren schon ziemlich zu Ende. Darum: Irrtümer vorbehalten.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#22
Zitat:Araso postete
Sind das die kleinen Brüder von entsprechenden großen Röhren?
Ja und nein, je nachdem wie man "Brüder" verstehen will.

Erstmal das Ja:

Die Röhrenbestückung entspricht der eines grossen Tischgeräts. Die Funktionsweise ist die eines Überlagerungsempfängers, ein Funktionsprinzip, das sich ab Mitte der dreissiger Jahre im Empfängerbau durchgestzt hat.

DK96 ist eine Heptode, die als Oszillator- und Mischröhre dient.
DF96 ist die einzige ZF-Verstärkerröhre.
DAF96 dient der Demodulation (Diode) und der Nf-Vorverstärkung (Pentode).
DL96 sorgt als Endstufe für bis zu 0.2 Watt Ausgangsleistung.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hätte man diese Schaltung in England vielleicht mit den amerikanischen Typen 6A8 (Heptode), 6K7 (Zf-Pentode), 6Q7 (Doppeldiode/Triode) und 6V6 (Nf-Endstufe) realisiert, dies wohlgemerkt als Tischgerät für Netzbetrieb.
Diese Röhren sind wesentlich grösser und ähneln in ihrer Glasversion (es gab einige davon auch als Stahl- und Metallglasröhren) einer Glühbirne.

Nun zum Nein.

Es handelt sich bei den D-90er Röhren nicht um geschrumpfte Versionen dieser Glühbirnen oder irgendwelcher modernerer Nachfolger, sondern um völlige Neuentwicklungen. Es gab zu diesen D-90er Röhren kein Pendant mit z.B. lediglich anderem Heizfaden für Wechselstrombetrieb oder lediglich grösserem Glaskolben.

Die Röhrenentwicklung hatte während des Krieges beträchtliche Fortschritte gemacht, besonders durch die forcierte Entwicklung des Radars, und zwar auf beiden Seiten des Atlantiks.

Die räumliche Auflösung des Radars steigt mit abnehmender Wellenlänge (bzw. zunehmender Frequenz). Das Streben nach immer höheren Frequenzen war begleitet von einer Miniaturisierung der Bauteile, auch der Röhren. So gab man schon bald die Glühbirnentechnik mit ihrem Glas-Quetschfuss und dem unten aufgeklebten Bakelitsockel auf und gelangte zu Allglasröhren in mehr oder weniger der Form, die auf den Bildern von Araso zu sehen ist.

Nach dem Krieg profitierten auch zivile Geräte von diesen Fortschritten.
Philips' Rimlockröhren sind ein Resultat dieser Entwicklungen und auch die obigen D-90er Miniaturröhren mit ihrem 7-poligen Sockel (jawohl, Miniatur! Transistorfans werden darüber mindestens schmunzeln, aber verglichen mit den bereits erwähnten Glühbirnen war das eben Miniatur).

Die ersten Röhren der D-90er Serie brachte in Europa die Firma Philips Ende der 40er Jahre auf den Markt. Es waren direkt geheizte (d. h. Heizfaden ist gleichzeitig Kathode, daher die Notwendigkeit der Gleichstromheizung) Röhren für Batteriebetrieb. Als Heizspannung wurden 1.4 Volt gewählt, um den Betrieb sowohl mit 1.5 V Trockenbatterien wie mit NiCd-Akkus zu ermöglichen.

Sie kamen in Batterieempfängern vieler europäischer und amerikanischer Hersteller zum Einsatz und auch in tragbaren Messgeräten sind sie anzutreffen.

Gruss
TSF


Edit: Es ist natürlich eine kaum zu verzeihende Sünde, bei den Einsatzgebieten dieser Batterieröhren ausgerechnet jene Geräte ausgelassen zu haben, die zentrales Thema dieses Forums sind.

Selbstverständlich kamen sie auch in tragbaren Bandmaschinen zum Einsatz, z. B. den Reportofons der Firma Maihak.
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#23
Moin, moin.

Ihr habt´s vielleicht schon geahnt. Ich habe das Handtäschchen ja schon leergeräumt.

Mittlerweile ist das Gehäuse komplett gereinigt und die Beschläge glänzen wieder, wie meine Augen.

[Bild: Pye_Koffer_Beschl.jpg]

Nur wer hat sich bloß diese weissliche Schlangenhaut ausgedacht. Irgendwie völlig abgefahren.

Im Inneren erstaunt der aufwändige Aufbau mit den zurück versetzten Hilfsrahmen, um außen die Rundungen stabil ausführen zu können.

[Bild: Pye_Koffer_leer.jpg]

Es wurde sehr hochwertiges, hartes Holz verwendet. Leergewicht: 930 gramm.
Auch die Schrauben sitzen bombenfest. Insgesamt eine echte Tischlerarbeit.

Bisher kann ich sagen, daß es vor 1956 gebaut worden sein muß.
Außerdem gibt es noch mindestens ein anderes Dekor, welches nicht ganz so extravagant daherkommt. Ob es älter oder wahlweise war, weiss ich nicht.

[Bild: a7cf_3.JPG]

Weiteres folgt, Arnulf.
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#24
Hallo Frank,

"Wie es bei U- Röhren mit der Heizung ist, weiß ich nicht mehr, aber die wurden in Allstromgeräten (d. h. Geräte, die an Gleich- und Wechselspannungsnetzen betrieben wurden) eingesetzt."

U-Röhren waren/sind für 100 mA Heizstrom ( ~ oder = ) ausgelegt, die dabei am Heizfaden abfallende Spannung war je nach Verwendung der Röhren unterschiedlich.

Franz
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#25
´
@ billy19at: Danke für Deine Hinweise.

Meine Erfahrungen mit den "Gleichundwackelsafttuben" liegen fast 40 Jahre zurück, da verblaßt manche Erinnerung. Und die Unterlagen von damals sind, falls überhaupt noch vorhanden, nicht mehr auffindbar.

Tempus fugit.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#26
Das PYE - Kofferradio ist ein gutes Gerät, nur leider braucht man entsprechende Batterien (90V / 1,5V)
Der Typ ist PYE 114BQ "Jewel Case", Es hat Lang-und Mittelwelle.
Bei mir steht auch so ein Gerät rum, habe es aber sehr lange nicht mehr betrieben.
Der Einkaufspreis des Freundes war doch etwas hoch.
Falls jemand Interesse hat, meins würde ich billiger abgeben.
Henzi
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