Philips N7125
#1
Ich habe gerade eine Philips 7125 auf dem Tisch um sie vor dem Wertstoff zu bewahren. Sie gehört einem Freund, der sie eigentlich schon entsorgen wollte.
Sie spulte zwar noch widerwillig vor und zurück, aber der Antrieb der Capstanwelle sagte keinen Mucks mehr.
Der Antriebsriemen war völlig ausgeleiert. Diese wurden inzwischen von mir erneuert (Danke Forum für den Tip mit Gummimeyer), seitdem läuft sie wieder.
Die Wiedergabe eines mit einer B77 bespielten Bandes funktioniert gleichmässig auf beiden Kanälen, allerdings ist der Klang doch recht dürftig.
Eigene Aufnahmen mit der Philips klingen grausam.
Beide Kanäle lassen sich normal aussteuern, das Ergebniss ist aber, daß der rechte Kanal in normaler Lautstärke wiedergegeben wird, der linke deutlich zu leise ist. Steuert man den linken dementsprechend höher aus, ist die Aufnahme auch deutlich übersteuert, obwohl sich das VU Meter bei der Wiedergabe im normalem Bereich befindet.
Gereinigt habe ich die Köpfe bisher lediglich mit Wattestäbchen und Tonkopfspray. Muß ich da noch mal intensiver ran?
Ich habe weder Ahnung von Elektronic noch bin ich im Besitz geeigneter Messgeräte.
Lohnt es sich überhaupt, in dieses Gerät Mühe und sogar Geld zu investieren, oder ist die Philips einfach fertig?

Hat jemand eine Idee?

Schrotto
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#2
Hallo,

ob´s lohnt liegt im Auge des Betrachters. Dass die Philips "fertig" ist,
kann zwar sein (was ich ertsmal nicht annehme) , aber wenn sie
mit neuem Riemen kräftig spult, die Andruckrolle noch richtig greift und
die Köpfe nicht "abgeschrubbt" sind (was ich auch nicht annehme) dann könnte
sie im Prinzip ganz ordentlich spielen. Dass sie angesichts ihres
hohen "Plaste-Anteils" nicht ganz so "wertig" daher kommt, ist erstmal
sekundär und sollte eigentlich ohne nennenswerte Auswirkungen auf das
Klangergebnis sein.

Die Tonkopfreinigung würde ich nochmals mit Wattestab und Isopropanol
("Allohoool") wiederholen. Dabei auch den Bandpfad nicht vergessen und
die Andruckrolle behutsam mit Spülmittel reinigen (am besten die
Rolle demontieren). [-]Hierbei Achtung: die Mitnehmer-Mechanik der
Andruckrolle gilt als extrem bruchempfindlich (...sobald des Kunststoff
gealtert ist)![/-]
edit: ....hier muss ich mich korrigieren - Du schreibst ja von einer 7125
und nicht von der 7150 ! Die 7125 hat die Andruckrolle noch "klassisch"
auf einem Metallarm - da passiert nicht so schnell was.
Allerdings hat sie wohl noch einen Andruckfilz, wenn ich das recht
in Erinnerung habe. Dieser Kopffilz drückt sich mit der Zeit
platt und das wirkt sich negativ auf den Band/Kopf-Kontakt aus.
Hier also mal den Filz ansehen und ggf. erneuern.

edit-ende...


Wenn die Reinigung erfolgt ist, nochmals einen abgeklärten Blick
auf die Köpfe werfen. (Ggf mal ein Foto posten). Dann sieht man
vielleicht mehr bzw. es hat sich schon was getan.
Bei der Gelegenheit kann die Kontaktreinigung der Potis und des
Monitorumschalters nicht schaden.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Ich habe mich gestern mal wieder der besagten Philips 7125 gewidmet.

Als Erstes nochmals die Köpfe und den gesamten Bandlaufpfad gründlich mit Allohol gereinigt, danach mit einer Bernstein Entmagnetisierungsspule den gesamten Kopfträger entmagnetisiert.
Anschließend den Monitor- und den Spurwahlschalter mit Tuner 600 getränkt, sowie den Level- und den Balancepoti vorsichtig, ebenso mit Tuner 600, benetzt.

Der anschliessende Testlauf mit einem neuen Zonalband ergab ein völlig anderes, aber ebenso unzufriedenstellendes Ergebniss.
Im Gegensatz zu Vorher nehmen jetzt beide Kanäle gleich laut auf.
Sie klingen aber dröhnig und völlig übersteuert, obwohl die VU Meter nichts von einer Übersteuerung melden, weder bei Aufnahme noch bei der Wiedergabe.
Spiele ich diese Aufnahmen auf der Revox ab, schießen die Revox VU`s allerdings bis zum Anschlag. Aufnahmen der Revox zeigen, auf der Phlilps abgespielt, aber nur einen niedrigen Pegel an und klingen auch einigermassen normal.
Der dröhnige und übersteuerte Klang der Philips tritt übrigens nicht nur bei den Aufnahmen, sondern bereits bei der Vorbandkontrolle auf.
Könnte das vielleicht am Adapter von DIN auf Cinch liegen oder hat die Philipselektronik doch `ne Macke?

Schrotto
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#4
Hallo Schrotto,

Zitat:Sie klingen aber dröhnig und völlig übersteuert, obwohl die VU Meter nichts von einer Übersteuerung melden
also scheint der Aufnahmepegel viel höher zu sein, als es die VU-Meter anzeigen. Das kann natürlich heißen, dass entweder die Anzeige nachgeht, oder aber der Aufnahmepegel sehr hoch eingestellt ist. Dieses

Zitat:Aufnahmen der Revox zeigen, auf der Phlilps abgespielt, aber nur einen niedrigen Pegel an und klingen auch einigermassen normal.
lässt mich eher auf ersteres tippen - was aber noch nichts heißt, denn ich kenne die Maschine nicht und weiß nicht, woher die Anzeigen ihr Signal haben. Waren denn die Aussteuerungsregler besonders weit oder besonders wenig aufgedreht? Das könnte einen weiteren Hinweis auf die Pegelverhältnisse geben.

Kannst Du denn eine einigermaßen passabe Aufnahme erzielen, wenn Du den Eingangspegel deutlich zurücknimmst - entweder am Aussteuerungsregler, oder schon beim Einangssignal (vielleicht auch einfach aus einem regelbaren Kopfhörerausgang abzweigen)?

Wenn dies nämlich möglich ist genügt es vielleicht, den Aufsprechpegel und die Anzeigeeichung neu einzustellen.

Zitat:Könnte das vielleicht am Adapter von DIN auf Cinch liegen
Jein. Ist Deine Signalquelle Cinch und der Eingang am Tonband DIN? Das ist nicht zwingend, aber in der Regel verwenden Geräte mit DIN-Buchsen kleinere Pegel - was zu der Übersteuerung führen könnte. Dann liegt es aber trotzdem nicht am Adapter...

Viele Grüße
Andreas
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#5
Hallo nochmal,

habe ich erst jetzt bemerkt:

Zitat:Der dröhnige und übersteuerte Klang der Philips tritt übrigens nicht nur bei den Aufnahmen, sondern bereits bei der Vorbandkontrolle auf.
Das entlastet natürlich den Aufnahmeverstärker von meinem Verdacht - versuche mal zuerst, einen kleineren Eingangspegel hinzubekommen, und gib nicht zu viel auf die wahrscheinlich falsche VU-Meter-Anzeige.

Viele Grüße
Andreas
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#6
Die Austeuerungsregler sind nicht weit aufgedreht.
Schon bei Stufe 1 von 10 zeigen die VU`s eine normale Aussteuerung an.
Nehme ich aber eine andere Aufnahmequelle des Receivers, statt CD zB. Tuner, ist das Eingangssignal niedriger und auch die Aufnahme des Philips deutlich besser.
Der Pegelregler steht dann bei 2,5 bei normaler VU Anzeige.

Diesen Effekt habe ich auch bei Aufnahmen mit der Revox, bloß daß da die Aufnahmen von einer CD nicht dröhnen sondern absolut sauber klingen. Ich steuere Aufnahmen einer CD halt bloß niedriger aus.

Die Revox hat übrigens Chincheingänge, die Philips DIN und der Receiver auch Chinch.

Schrotto
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#7
Hallo Schrotto,

im Moment deutet damit nichts auf einen Defekt hin, sondern einfach nur auf die unterschiedlichen Pegelverhältnisse bei DIN und Cinch. Es hilft normalerweise ein Adapterkabel mit Widerständen, Semih schreibt dazu zum Beispiel unter folgendem Link:

http://www.makarateyp.com/Rep/Buchsen/Kabel1.htm

Viele Grüße
Andreas
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#8
Gut möglich, daß wir auf dem richtigen Weg sind.

Soll ich nun versuchen einen DIN/Chinch Adapter mit Widerständen zu besorgen oder soll ich`s mal mit Verdrehen der Eingangspotis auf der Platine, was ich natürlich nur "frei Schnauze" machen könnte, probieren?

http://www.makarateyp.com/Rep/N4504/n4504pot.htm

In diesem Fall wären es wohl die Potis AL links und AL rechts.

Schrotto
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#9
Hallo Schrotto,

ich würde nicht versuchen, den Pegel an den Potis auszugleichen: Einmal regeln sie wahrscheinlich (ich habe keinen Schaltplan davon) nur den Aufnahmepegel, was Dein Vorband-Problem und damit die Ursache nicht beheben würde, und zum anderen würdest Du dann wahrscheinlich ganz am unteren Rand des Einstellbereiches landen, weil sie eben auch beim Aufnahmepegel nur für die Feinabstimmung gedacht sind.

Letztlich sollte ein Kabel mit Widerständen Abhillfe schaffen; wahlweise kannst Du natürlich auch ein Stereopoti oder zwei Trimmer nehmen, wenn es noch regelbar sein soll. Bis dahin würde ich versuchen, ein schwächeres Signal von einem regelbaren Ausgang (z.B. Kopfhörerausgang der B77, oder auch deren Line-Ausgang mit den zwei Trimmern) in die Philips einzuspeisen.

Viele Grüße
Andreas
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#10
Hallo schrotto,

lege dir das Kabel mitsamt Widerständen zu und du bist alle Sorgen los.

.....and the stormwatch brews...........

Gruß nach Dun Ringill !
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#11
Zitat:grundig tk 240 postete
Hallo schrotto,

lege dir das Kabel mitsamt Widerständen zu und du bist alle Sorgen los.
Super,
ab zu Conrad.
Du meinst so`n Kabel hilft sogar gegen Fußpilz? Rolleyes Big Grin

Schrotto
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#12
Das Kabel habe ich besorgt und auch gleich getestet.

Das Aufnahmeverhalten der Philips funktioniert jetzt, der linke Kanal hat zwar etwas weniger Höhen, aber die Aufnahmen sind annehmbar.

Dafür hapert es jetzt mit dem neuem DIN/Chinchkabel bei der Wiedergabe. Schließe ich das Kabel so an, das es vernünftig aufnimmt ist die Wiedergabe zu leise, tausche ich die Chinchstecker um klappt die Wiedergabe gut, dafür übersteuert die Aufnahme wieder extrem.

Komisch, solche Probleme hatte ich bei DIN/Chinchkabeln bisher noch nie.

Weiterhin fällt mir ein leicht strenger Geruch bei längerer Betriebsdauer der Philips auf. So als wenn da irgendwas allmählich zu warm wird. :\

Ich kämpfe weiter, bin aber für weitere Tips dankbar.Wink

Schrotto
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#13
Nur mal als abschliessende Meldung:
Die Philips läuft mittlerweile wieder bei ihrem ursprünglichem Besitzer.
Das Hauptproblem lag tatsächlich bei dem Kabel und den unterschiedlichen DIN/Chinch Werten.
Sie schmückt jetzt nach über 25 Jahren Dachboden wieder das Wohnzimmer des Eigentümers und lässt sich als skuriller Oldie von seinen Besuchern bestaunen.
Allemal besser als der Wertstoffhof.
Danke nochmals für die Tips

Schrotto
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