Frage zum Band einlegen
#1
Hallo da draussen,
ich bin absoluter Bandmaschinen-Neuling. Verzeiht mir deshalb meine naiven Frage.

Ich habe vor kurzem eine B77 erstattet, ohne Bänder.

Nun habe ich ein BASF SM911 Band nachgekauft.
Das Band ist bereits auf einer Rolle. Das rote Ende hängt raus.

1. Muss ich das Band umspulen? (Ich habe gelesen dass das grüne Ende den Anfang des Bandes markiert)

2. Das Band hat eine schwarze und eine braune Seite. Welches ist die Aufnahmeseite?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Ich kann sie sehr gut gebrauchen.
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#2
Hast Du denn auch eine Leerspule? Die brauchst Du nämlich auch, um das Band am anderen Ende wieder auf einer "Rolle" zu haben.
Ich kenne das Band zwar nicht, gehe aber davon aus, dass die braune Seite die Vorderseite ist, sprich: die muss and en Tonköpfen verbeigeführt werden, aber die Frage ergibt sich eigentlich von selbst, denn das ist die Seite, die zum Spulenkern zeigt und die Innenseite muss zu den Köpfen zeigen, allesklar?!
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#3
Bei internationaler Spurlage sind diese Ausführungen richtig und passend zur B77. Das Band sollte dann umgespult werden, wenn Du eine Zweispurmaschine hast, da grün den Bandanfang von Heimtonbändern markiert und rot das Ende.

Bei der Vierspur-Version dreht man es halt am Ende um, bespielt die andere Seite und gut ist es. Big Grin Ach so: natürlich nicht die physisch "andere Seite", also Rückseite des Tonbandes, da alle vier Spuren auf der Seite der Magnetschicht liegen, die den Tonköpfen zugeordnet ist (also innen, wenn man es von der Spule abwickelt).

Gruß Jens
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#4
Oh Je, oh je,
verzeiht mir bitte, aber ich befürchte ich muss nochmal nachfragen.

Erstmal zur Info:
1. Ich habe zwei Spulen. Eine Leerspule und eine mit Band drauf.
2. Die B77 ist eine 2-Spur-Maschine.

Wenn ichs richtig verstanden habe, dann ist die braune Seite die Vorderseite des Bandes, also die, die an den Tonköpfen anliegt und auf der aufgenommen wird.

Ist das korrekt?
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#5
Eine Zweispur also. Okay. Dann solltest Du zuvor das Band umspulen (allerdings nicht aus technischen Gründen, sondern nur aus dem Grund der "Korrektheit"). Natürlich kannst Du das auch weglassen, entscheidend ist es für eine Aufnahme keinesfalls. Dann die umgespulte, volle Spule auf den linken Abwickelteller rauf, Band einfädeln und aufnehmen (und sich freuen wenn alles klappt)! Smile

Mit Deiner Frage hast Du Dir selbst schon die richtige Antwort gegeben. Ja, so ist es.

Gruß Jens
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#6
Das ist völlig korrekt!

Die volle Spule kommt auf den linken Teller und die leere Spule auf den rechten Teller. Die braune glänzende Seite wird den Tonköpfen zugekehrt, dies ist die magnetisierbare Schicht. Die rauhe schwarze Seite ist die Rückseitenmattierung und dient dazu, beim Umspulen einen sauberen Bandwickel zu erhalten, was bei nicht rückseitenbeschichteten Bändern nicht gegeben ist.

Bei nicht rückseitenbeschichteten Bändern glänzt allerdingt häufig die Rückseite mehr als die Schicht (das ist dann halt die nackte Trägerfolie). Da muß man sich dran gewöhnen. Das sieht man aber mit einem Blick nach kurzer Zeit.

Bei den rückseitenbeschichteten Bändern ist halt auf der hochglänzenden Trägerfolie auf der einen Seite die Schicht und auf der anderen die Rückseitenmattierung.

Jetzt alles klar?

Dann Band ab!

Und immer schön Köpfe und Andruckrolle mit Alkohol und Wattestäbchen putzen! Vor JEDER Aufnahme! Und bei Wiedergabe nach etwa vier Bändern!

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#7
Hallo zusammen,
vielen DANK für eure Hilfe.

Ich habe das Band umgespult. Dabei ist mir folgendes aufgefallen.

1. Es gibt kein grünes Ende. Beide Enden sind rot.
2. Das Band sitzt längst nicht mehr so schön auf der Rolle wie zurvor.
Vorher war ganz glatt aufgewickelt. Wenn man jetzt drüberfährt, spürt man dass das Band - Windung für Windung - man weiter links, mal weiter rechtes sitzt. Das kann man auch sehen.

3. Das Spulen ging recht lange. Ich habe mir Videos auf YouTube angesehen. Da ging es schneller.

Frage zu 1: Kann man daraus etwas über die Bandsorte schließen? Woher weiß ich dass es sich bei meinem Band tatsächlich um ein SM911 handelt?

Frage zu 2: Ist das normal oder laufen die Spulen nicht rund?

Frage zu 3: Hängt das womöglich damit zusammen, dass so viel Bandmaterial gespult wird. Immerhin ist die 26,5 cm Spule randvoll.

Gruß Arp
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#8
Zu 1:

Offenbar hat der Vorbesitzer nur rotes Vorlaufband gehabt und dieses ohne Verstand vorn und hinten drangespleisst. Sinn macht das natürlich keinen, denn so weiss niemand in welche Richtung das Band abgespielt werden muss. Da Du eine 2-Spur-Maschine hast, kann es Dir unter Umständen passieren, dass das Band rückwärts abgespielt wird. Ob es sich bei dem Band tatsächlich um ein SM911 handelt kannst Du daran nicht erkennen.

Zu 2:

Das ist normal. Wenn Du das Band im Wiedergabemodus durchlaufen lässt, müsste es wieder sauber aufgewickelt sein. Es ist auch stark abhängig von der Bandsorte. Agfa PER528 hat zum Beispiel sehr gute Wickeleigenschaften. Quantegy 407 sieht nach dem Umspulen dagegen saumässig aus. Maxell Bänder und RMG-Bänder liegen irgendwo dazwischen. Zum SM911 kann ich leider nichts sagen, da ich dieses Band noch nie verwendet habe.

Zu 3:

Die Umspulzeit ist abhängig von der Bandmaschine und der Bandsorte. Eine Technics RS-1500 hat beim Umspulen ganz schönen Pfeffer drauf, wehe wenn man da vergessen hat die Spulenarretierung einzurasten. Trotzdem dauert es eine Weile, bis man das Band umgespult hat. Ich habe noch eine Grundig TK 845, gegen die Technics ist diese Maschine beim Umspulen die reinste Schlaftablette. Spulen mit dickerem Band (z.B. AGFA PER528) lassen sich schneller umspulen, da weniger Meter auf die Spule passen. Ich weiss nicht welche Bandstärke das SM911 hat, aber über die Laufzeit müsste man das ausrechnen können. Eine randvolle Spule ist eigentlich nicht handelsüblich. Ich habe vor einiger Zeit mal mehrere AGFA PER528 auf Rohwickel (1000 m) gekauft. Auf eine 26'er Spule gehen davon aber nur 750 m, weil das Band sehr dick ist. Bei Frank habe ich mir die Rohwickel auf 26'er Aluspulen umwickeln lassen. Dazu muss man die Rohwickel schneiden und hat dann zwangsläufig einige 26'er Spulen mit einer Klebestelle. Leider hat Frank es dabei zu gut gemeint, und die Spulen recht voll gemacht, was hin und wieder etwas lästig ist, weil das Band beim Herausnehmen von selber von der Spule rutscht.

Gruss, Michael

Nachtrag: Ich habe nochmal nachgesehen, das SM911 müsste ein dickeres Band sein, da auf einer 26'er Spule nur 762 m drauf sind. LPR35 von RMG, EMTEC oder BASF ist dünner und hat 1100 m auf der 26'er Spule. Du kannst damit zumindest mal herausfinden welche Bandstärke Dein Band hat, wenn Du die Abspielzeit der Spule ermittelst. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 19 cm/sec hat ein LPR35 mit 1100 m Länge eine Spieldauer von 1 Stunde und 37 Minuten, das SM911 mit 762 m nur 1 Stunde und 7 Minuten.
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#9
Zitat:1. Es gibt kein grünes Ende. Beide Enden sind rot.
Das ist für die Funktion des Bandes zwar unwichtig, jedoch dient die Farbe des Vorlaufbandes zur Identifizierung der Laufrichtung, was gerade bei Halbspuraufnahmen in Stereo wichtig ist, damit niemand auf die Idee kommt, das Band "verkehrt herum" einzulegen.

So gesehen kannst Du natürlich auch einfach das rote Vorlaufband am Anfang abschneiden und durch einige, reichliche Meter Gelbband ersetzen. :-)

Zitat:2. Das Band sitzt längst nicht mehr so schön auf der Rolle wie zurvor.
Vorher war ganz glatt aufgewickelt. Wenn man jetzt drüberfährt, spürt man dass das Band - Windung für Windung - man weiter links, mal weiter rechtes sitzt. Das kann man auch sehen.
Das kann je nach Bandmaschine, Bandmaterial und Umspulgeschwindigkeit durchaus der Fall sein. Es hängt unter anderem auch Rundlauf der beiden Spulen ab, die sich entscheidend auf die Wickelqualität auswirkt.

Der Wickel sollte jedoch recht sauber sein, wenn Du ihn mit normaler Geschwindigkeit (REC oder PLAY) einmal durchlaufen lässt.

Grundsätzlich wickeln Bänder mit Rückseitenmattierung besser als Bandmaterial ohne Rückseitenmattierung, dickere Bänder wiederum besser als dünneres Bandmaterial.

Zitat:3. Das Spulen ging recht lange. Ich habe mir Videos auf YouTube angesehen. Da ging es schneller.
Die Umspulgeschwindigkeit hängt von der Länge des Bandes ab, ebenso von der verwendeten Bandmaschine sowie von der Sauberkeit der Bandführungen. Verschmutzte Bandführungen, z.B. durch Schmierbänder, bremsen das durchlaufende Band an und verlängern somit die Umspulzeit.

Zitat:Frage zu 1: Kann man daraus etwas über die Bandsorte schließen? Woher weiß ich dass es sich bei meinem Band tatsächlich um ein SM911 handelt?
Ohne Vergleichsmaterial schwierig und selbst dann nicht eindeutig, wenn man nur auf Optik und Haptik achtet. Mein SM911 z.B. hat ein gelbes Vorlaufband mit einer passenden Beschriftung BASF/EMTEC, sowie passende Archivschachteln, so dass ich schon fest davon ausgehe, dass es sich dabei um das korrekte Bandmaterial handelt.

Zitat:Frage zu 3: Hängt das womöglich damit zusammen, dass so viel Bandmaterial gespult wird. Immerhin ist die 26,5 cm Spule randvoll.
Bei meinen SM911 auf Alu-NAB ist die Spule auch schon recht unangenehm voll, so dass das Einfädeln des Bandes auf meiner A77 MKI nicht gerade zum Kinderspiel wird.

Bei einem SM911 war der Wickel kleiner und ich dachte noch: Oh, positiv, besser zu handlen... und merkte anschliessend, dass es auch kein voller Wickel war und bei 19 cm/s nur ca. 54 Minuten lief - was mir leider 6 Minuten eines Sendungsmitschnittes killte :-)

Viel Spass!
Ralph

EDIT: Sorry, da hatte ich bereits mit dem Schreiben begonnen und nach dem Absenden Uhus Beitrag entdeckt.
Uhus Anmerkung mit der recht vollen Spule und dem unangenehmen Handling bei stehender Maschine kann ich durchaus bestätigen Wink
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#10
@Uhu:

Zitat:Ich weiss nicht welche Bandstärke das SM911 hat, aber über die Laufzeit müsste man das ausrechnen können.
SM911 ist Standardspielband, Studiomaterial mit 50 Mikron.

Zitat:Eine randvolle Spule ist eigentlich nicht handelsüblich.
Eben bei meinen SM911 auf Alu-NAB nachgemssen: ca. 5 mm Abstand vom Wickel bis zum Rand der Aluspule.

Zitat:Leider hat Frank es dabei zu gut gemeint, und die Spulen recht voll gemacht, was hin und wieder etwas lästig ist, weil das Band beim Herausnehmen von selber von der Spule rutscht.
... wobei sich das wiederum relativiert, wenn man durch eine spontan ausfallende Bandendabschaltung und Abwesenheit etliche Meter Vorspannband zerhackstückt in der Umgebung der Maschine findet Wink
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#11
Ist denn beim SM 911 die Rückseitenmattierung denn nicht auch bedruckt wie beo den anderen BASF Studiobändern? SM 911 sollte, so denke ich, eigentlich wie ein Kinderpopo wickeln, auch beim Umspulen, da es doch für den freitragenden Betrieb auf Wickelkernen, den sogenannten AEG-Kernen, geeignet ist.

Es ist natürlich richtig, daß das SM 911 ein Standardband mit 50 Mikrometer Dicke ist. Klebe bitte aber kein gelbes Vorlaufband an, das ist genauso Quatsch wie rotes am Anfang. Für den genormten Bandanfang verwendest Du bitte bei Gelegenheit blau / weiß gestreiftes für 19 cm Stereo und rot / weiß gestreiftes für 38 cm Stereo.

Sollte Deine Maschine allerdings 9,5 und 19 haben, so solltest Du für 9,5 grau / weiß gestreiftes Vorlaufband verwenden. Ich habe diese Farbgebung allerdings noch nie gesehen. In anderer Fachliteratur wird von grün / weißem Vorlaufband gesprochen (kenn ich auch net).

Aber 9,5 verwendest Du bitte sowieso nicht. Du wirst Dich irgendwann so extrem über Deine vergleichsweise schlechten Aufnahmen ärgern, daß Du bitte wenigstens 19 cm verwenden willst.

Für das Einmessen wird sich doch bestimmt hier jemand ausm Forum finden. Ansonsten komm bei mir im schönen Kohlenpott vorbei, wenn Du mal in der Gegend bist. Bild und Maschinen von mir gibts brandaktuell im Thread über junge Tonbandfreaks.

Liebe grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#12
Hallo Martin,

Zitat:Ist denn beim SM 911 die Rückseitenmattierung denn nicht auch bedruckt wie beo den anderen BASF Studiobändern?
Mein SM911 ist rückseitig nicht bedruckt - trotzdem hoffe ich, dass es SM911 ist Wink

Zitat:Es ist natürlich richtig, daß das SM 911 ein Standardband mit 50 Mikrometer Dicke ist. Klebe bitte aber kein gelbes Vorlaufband an, das ist genauso Quatsch wie rotes am Anfang. Für den genormten Bandanfang verwendest Du bitte bei Gelegenheit blau / weiß gestreiftes für 19 cm Stereo und rot / weiß gestreiftes für 38 cm Stereo.
Entschuldige bitte, dass ich Dir hier widersprechen muss:
Gelbband ist Standard für nicht sendefertige Bänder bzw. Löschband bzw. Bänder, welche unterschiedliche Geschwindigkeiten auf einem Band haben (was Murks ist und logischerweise als "nicht-sendefertig" zählt).
Ansonsten packst Du bei sendefertigen Bändern das richtige Vorlaufband an den Bandanfang und ans Ende reichliche Meter Gelbband. Spulst Du diese Bänder nun zur Lagerung vor, so befindet sich das Gelbband aussen auf dem Wickel, also am "physikalischen" Anfang - legst Du das Band erneut auf, spulst Du es sauber um, das farbige Kennband kommt am "musikalischen Anfang" zu liegen.

Für den Amateur am einfachsten, gerade wenn er in vielen verschiedenen "Normen" aufzeichnet, ist grünes und rotes Vorlaufband, plus einem entsprechenden Vermerk auf dem Laufzettel des Bandes, z.B. "1/2 Stereo, 19 cm/s, NAB" o.ä.

Zitat:Aber 9,5 verwendest Du bitte sowieso nicht. Du wirst Dich irgendwann so extrem über Deine vergleichsweise schlechten Aufnahmen ärgern, daß Du bitte wenigstens 19 cm verwenden willst.
9,5 cm/s nur für den Notfall, falls sich keinerlei andere Möglichkeit ergibt, die Sendung auf ein Band zu bekommen - und man nicht gerade den Luxus hat, zwei Bandmaschinen zu besitzen, so dass die Sendung nahtlos aufgezeichnet werden kann ;-)

Viele Grüsse
Ralph
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#13
Leute, ich finde es fantastisch, wie sich hier jeder einbringt.
Coole Sache.

Also, mein Band ist nicht beschriftet. Ich hoffe ich habe nicht die Katze im Sack gekauft, sondern ein SM911.

Ich habe das Umspulen nochmals getestet. Dabei ist mir was aufgefallen.
Die linke Spule eiert ein wenig, bzw. läuft etwas unrund.

Wenn ich in die andere Richtung spule, dann wird das Band sauberer aufgewickelt.

Kann man so eine Unwucht beseitigen (lassen)?

Grüße Arp
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#14
Hallo Arp,

Zitat:Kann man so eine Unwucht beseitigen (lassen)?
Probiere zuerst einmal eine andere Spule aus, denn meistens ist die Unwucht in einer Spule und überträgt sich durch eine einfach gebaute Bandführung auf den Wickel.

Zitat:Also, mein Band ist nicht beschriftet. Ich hoffe ich habe nicht die Katze im Sack gekauft, sondern ein SM911.
Meines ist - wie oben erwähnt - nicht beschriftet. Von daher würde ich mir an Deiner Stelle erst einmal keine (grösseren) Sorgen machen.

Viel Erfolg!
Ralph
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#15
Leute, ich verstehe die ganze Diskussion wegen der Bandfarbe nicht.
Ich nehm einfach eine andere Farbe als rot, so dass ich die beiden Enden unterscheiden kann.

Was ist damit gemeint, in "verschiedene Normen" aufzuzeichnen.

Also, ich habe die Maschine eigentlich nur zu einem Zweck gekauft. Nämlich um meine Musikproduktion zu mastern und einen schönen warmen Klang zu kriegen. Ich habe mehrfach gelesen, die Maschine eignet sich gut dafür.

Ich hoffe ich liege richtig mit dem SM911. Oder würdet ihr mir für den Zweck ein anderes Bandmaterial empfehlen?

Grüße Arp
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#16
Danke Ralph für dein Feedback bzgl. der Unwucht.
Ich hab mal die Spulen getauscht und die Unwucht ist auf der gleichen Seite.
Es liegt offensichtlich nicht an der Spule, sondern am Lager

Kann man selbst handanlegen und die Unwucht beseitigen?
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#17
Zitat:Ich nehm einfach eine andere Farbe als rot, so dass ich die beiden Enden unterscheiden kann.
So kannst Du das natürlich auch machen.

Für den Studiobetrieb existieren eben gewisse Abmachungen, die den Austausch der Bänder mit anderen Studios, Sendeanstalten etc. erleichtern, siehe z.B. auch hier:
http://www.rundfunkwiki.de/Vorspannband

Wenn Du das Band für Dich privat verwendest, magst Du natürlich auch vornan kleben, was Dein Vorrat so hergibt. Das tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Wenn die Tonbandsammlung jedoch grösser wird, ist etwas Ordnung ganz praktisch.

Zitat:Was ist damit gemeint, in "verschiedene Normen" aufzuzeichnen.
Damit meinte ich, wenn Du z.B. 30 Minuten in 9,5 cm/s aufzeichnest, danach für eine viertelstündige Aufzeichnung in 19 cm/s wechselt und den Rest des Bandes mit 38 cm/s durchlaufen lässt. Über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorgehens lässt sich natürlich streiten ;-)

Zitat:Ich hoffe ich liege richtig mit dem SM911. Oder würdet ihr mir für den Zweck ein anderes Bandmaterial empfehlen?
Das SM911 ist ein "Studio Master"-Band, für Deinen Einsatzzweck also eines der geeigneten Bandmaterialien. Um die Klangqualität noch zu verbessern, kann die Maschine auf dieses Material eingemessen werden (Abstimmung Maschine zu Bandmaterial).

Ich setze das SM911 z.B. auf meiner A77 ein, die lt. Aufkleber auf Revox 601 eingemessen war und bin sehr zufrieden. Gut, das lässt sich alles noch besser machen, aber wenn es für die Ohren gut klingt, ist doch damit das erreicht, was man möchte.

Viel Spass weiterhin!
Ralph
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#18
Zitat:Ich hab mal die Spulen getauscht und die Unwucht ist auf der gleichen Seite.
Es liegt offensichtlich nicht an der Spule, sondern am Lager

Kann man selbst handanlegen und die Unwucht beseitigen?
Da müssten andere ran, da ich die B77 (noch) nicht kenne.
Allerdings habe ich bei der A77 und SM911 auf Aluspulen beim schnellen Umspulen auch teilweise Probleme mit einer Unwucht, zumeist auf der gebenden Spule, also derjenigen Spule, von welcher das Bandmaterial abgewickelt wird, was sich in Klackern und Rattern äusserst - umso stärker, je voller die Spule noch ist.

Mitleidende Grüsse!
Ralph
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#19
´
Im Laufe der Zeit habe ich mehrere größeren Posten SM911 Gebrauchtware aus unterschiedlichen Quellen erworben. Die Bänder waren allesamt in Original- BASF- Kartons. Der größte Teil der Bänder war mit den üblichen Angaben bedruckt, einige jedoch nicht. Aus meiner Erfahrung mit Bändern kann ich aber annehmen, dass es sich bei allen Bändern um SM911 handelt. Evtl. hat man aus Kostengründen irgendwann die Bedruckung weggelassen.

Wenn Aluspulen unrund laufen, kann es zwei Ursachen haben: Die Flansche können verbogen sein, hier muß man u. U. durch nachbiegen versuchen zu richten.

Es kommt auch vor, dass nicht zentrisch montiert wurde. Hier läßt sich manchmal Abhilfe schaffen, wenn man die Schrauben ein wenig löst und die Flansche neu zentriert. Auf den Rückseiten der Flansche sind kleine Erhebungen, die mittig in entsprechende konische Vertiefungen des Kerns sollen.

Die Wickeleigenschaften des SM911 -so wie die der SM- Familie überhaupt- sind ohne Fehl und Tadel. Wenn es keine Probleme mit der Maschine / Spulen gibt, ist der Wickel nahezu perfekt. Allerdings hat die B77 nicht einen so kräftigen Bandzug wie die großen Studiomaschinen, das hat auch einen gewissen Einfluß, allerdings nicht so viel das der Wickel richtig schlecht wird.

Wenn das Problem am Bandteller liegt sollte man prüfen, ob der Docht -also das Teil mit dem die Spule am Gerät befestig wird- einen Schlag hat. Das Gerät ohne Spulen auf schnellen Vor- oder Rücklauf schalten und seitlich auf den Docht schauen um zu sehen, ob der Docht oder der Bandteller "eiert". Ist es nur der Docht ist dieser einzeln als Ersatzteil erhältlich.

Die Zeit, die es braucht ein Band umzuwickeln ist natürlich von der Bandlänge abhängig. Mangels B77 kann ich es nicht messen, aber länger als 70 - 90 Sekunden sollte es nicht dauern, um ein Standardband wie das SM911 umzuspulen. Grade bei Revox kommt es häufig vor, dass die Motorkondensatoren schlappmachen. Dann sinkt die Geschwindigkeit stark ab. Abhilfe schafft nur der Tausch der Kondensatoren.

Bänder, die in internationaler Schichtlage bespielt sind, sollten abgespielt gelagert werden. Erstens ist der Wickel dann garantiert glatt, zweitens sollen durch das dann zwingend notwendige zurückspulen die Vor- und Nachechos etwas gemindert werden.

Edit: Dank Ralph den Fehler bei der Zeitangabe behoben...
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#20
Hallo Frank!

Zitat:Mangels B77 kann ich es nicht messen, aber länger als 70 - 90 Minuten sollte es nicht dauern, um ein Standardband wie das SM911 umzuspulen.
... bei dieser Umspulzeit wäre es fast zeitsparender, das Band mit 19 cm/s durchlaufen zu lassen. ;-)

Viele Grüsse
Ralph
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#21
Zitat:Zelluloid postete
...Klebe bitte aber kein gelbes Vorlaufband an, das ist genauso Quatsch wie rotes am Anfang. Für den genormten Bandanfang verwendest Du bitte bei Gelegenheit blau / weiß gestreiftes für 19 cm Stereo und rot / weiß gestreiftes für 38 cm Stereo...
Wieso ist das Quatsch, Martin?

Gelbes VLB ist die Kennzeichnung des Bandendes oder einer Trennstelle. Und rot am Bandanfang bedeutet nicht mehr oder weniger als eine Monoaufnahme mit 38,1 cm/s. Und blaues VLB am Anfang ist demzufolge eine Monoaufnahme mit 19,05 cm/s. Gestreifte Vorlaufbänder signalisieren Stereoaufnahmen.

Diese Codierungen stammen ursprünglich vom Rundfunk, wurden aber von allen professionellen Verwendern übernommen, weil es die tägliche Arbeit etwas einfacher macht. Technische Gründe gibt es dafür nicht, ebensowenig einen Zwang sich daran zu halten.

In anderen Ländern wurde teilweise die Bandsorte gekennzeichnet, blau stand - wenn ich mich nicht irre- für Doppelspielband und grün für LP.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#22
Hallo Arp,

zur Umspulzeitenmessung:

A77, MKI
beidseitig Alu-NAB
Eine volle Spule SM911 benötigt bei mir exakt 90 Sekunden zum Umspulen. Die Zeiten sind in beide Spulrichtungen auf die Sekunde identisch.

Viele Grüsse
Ralph
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#23
Zitat:Frank postete
´
Mangels B77 kann ich es nicht messen, aber länger als 70 - 90 Sekunden sollte es nicht dauern, um ein Standardband wie das SM911 umzuspulen.
Ich hab`s grad mal getestet.
Meine B 77 benötigt 93 Sekunden für`s Zurückspulen von 730 m. SM 468.

Schrotto
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#24
@ Frank:

Daß gelbes Vorlaufband die Trennstelle und das Bandende kennzeichnet, war mir wohl bekannt, auch daß die gestreiften Bänder Stereoaufnahmen signalisieren und die vollen Bänder Mono.

Daß Gelbband am Anfang für nicht sendefertige Bänder verwendet wird, war mir indes nicht bekannt.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#25
Sind die roten und blauen Bänder zur mono-Kennzeichnung komplett gefärbt oder ist eine Seite zur Beschriftung weiß, so wie die Vorlaufbänder für Stereo die Farbmarkierungen auch nur auf einer Seite haben? Und mono meint in diesem Fall Vollspur, oder?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#26
Rüschtüüüüüüsch!

Bänder komplett gefärbt und Mono Vollspur ist gemeint.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#27
Upps, dann habe ich unwissentlich einige viertelspur-stereo-Bänder zu 19/mono deklariert. Naja, im eigenen Archiv mag das noch angehen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#28
Noch ein Tipp, wenn du gebrauchte Bänder verwendest, solltest du sie vorher durchspulen, anschl. aufnehmen, Band wickelt sich dann wieder sehr schön auf.
Manchmal wird man als Anfänger mit 26eer Spulen nicht sehr glücklich, versuch es dann mit 20er.
Zum reinigen der Tonköpfe nehme ich Spiritus, ist deutlich billiger, verflüchtigt sich schneller, riecht alledings unangenehmer-
MFG
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#29
Hallo Herrscherin der Unterwelt,

Spiritus hat außer Alkohol nichtflüchtige Bestandteile, die an den köpfen haften bleiben. Besorge Dir in der Apotheke reinen Weingeist (Ethanol). Kostet auch nicht die Welt...

Heribert
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#30
Stimmt.
Das beigefügte "Gällmittel", daß verhindern soll, das engagierte Hobbychemiker sich damit verbotenerweise die Hirnschale fluten, statt das Zeug bestimmungsgemäß im Trangia Sturmkocher zu verheizen, hinterläßt einen klebrigen Film.

Das merkt man noch besser, wenn man Spiritus auch zur Reinigung von Bändern benutzt. Da bewegt sich die abrollende Spule so richtig schön ruckartig. Sad


Bert
Bert
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#31
Danke für den Rat, mit dem ethanol, mache mich sofort auf in die Apo
Mfg
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#32
Spiritus stinkt - bäääh - dass mir fast schlecht wird. Hab grade 1 Liter 100% Isopropanol in der Apo geholt, 7,20Eu und das hält wieder ein Jahr.

Noch ein Tip zum Bandeinlegen: Das Band einfach lose auf die Spule legen, mit dem Zeigefinger festhalten und einige Male drehen. Wenn man das Band richtig in der Führung befestigt gibt es Knickstellen die im Lauf der Zeit nicht mehr schön aussehen - man schneidet die unschönen Stellen ab aber wenn man das immer so macht ist irgendwann das Vorlaufband weg.
Bei alten Bändern mit Filzrollen oder Tempotuch einmal durchspulen um schmierende Beschichtungsreste wegzukriegen. Wenn unterm Tonkopf so seltsame braune bröselige Stücke liegen dann gleich entsorgen da ist nichts mehr zu retten. Shamrock Bänder vorsicht nicht kaufen sie sind so schmierig als Anfänger ruiniert man sich damit die Maschine.
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#33
Moin.

100%iges Isopropanol?

Hab mir auch gerade wieder neues geholt. Da fragte mich die Apothekerin, wie konzentriert.
Ich meinte dann 96%ig, oder gibt´s mehr? Nein aber weniger. Mein Schulwissen scheint also noch aktuell.

Mich ärgern die restlichen 4% immer, da auch Isopropylalkohol deshalb feine Schlieren hinterlässt.

Mit neugierigen Grüßen, Arnulf.
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#34
Voll 100%ig geht wohl nicht...es wird üblicherweise 70 und 100% verkauft wobei ich das 70%ige als Heilanwendung für z.B. Wadenwickel sehe und das 100%ige zur Reinigung.
Wie oben gesagt bleiben Schlieren wenn man genau hinschaut deshalb nehme ich alle paar Reinigungsvorgänge noch ein Tuner Spray dazu, das verdunstet noch schneller als der Alkohol. Mit einem trockenen Tuch kurz poliert und man hat eine rückstandsfreie glatte Fläche.
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#35
Hallo Interessierte!

Zum Thema des "Bandeinfädelns" haben sich in der Vergangenheit
wohl auch die Hersteller Gedanken gemacht - so auch Ferrograph, wie
man an diesen hübschen 18 cm Spulen erkennen kann.

Ein im Kern eingelegter "Keil", der von Federkraft zugedrückt
wird, dient zum Einklemmen des Bandendes auf dem Wickelkern.
Der Zug ist dabei gerade so gross, dass das Ende zwar gut hält , aber
bei einem Gerät ohne optische oder elektronische Bandendabschaltung
aus der Klammer gezogen werden kann.


[Bild: Ferrogr_01_Arretierung.JPG]

Ein weiteres Detail dieser Spulen ist die im Dreizackkern befindliche
Halteklammer die über einen kleinen Entrieglungshebel gelöst wird. Diese
Vorrichtung klemmt die Spule an Wickeldornen fest, auch wenn diese nicht
über die Dreizackverriegelung verfügen (vornehml. bei älteren TBs der Fall).


[Bild: Ferrogr_02_Arretierung.JPG]


Den Enthusiasten, die jetzt einschlägige Kaufquellen nach diesem
vermeindlichen "Ei des Kolumbus" abgrasen, sei folgender Hinweis gegeben:
die Ferrograph-Spulen sind schmaler als Standardspulen. Dies wird zwar
durch die überstehenden Schraubenköpfe und Muttern ausge-
glichen, sodass die Bandposition in der Führung wieder "passt", aber duch
den etwas geringeren Spulenscheiben-Abstand ist der Einfluss von
Höhenschlag grösser - es schleift halt schneller an den Bandkanten, wenn
die Scheiben nicht "1a" ohne Verzug sind.

Also doch nur was für Liebhaber (weshalb ich sie erwarb, weil sie so schön
zur Pio 707 passen.)

[Bild: Ferrogr_03.JPG]




Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#36
Hallo Peter!

Ich habe mir in den 60igern auch diese "tollen" Spulen
gekauft (waren ziemlich teuer >20DM), und damit meine UHER
Royal 784E senkrecht betrieben (das kam gerade in Mode).
Meine 784E hat mir das aber über genommen, deshalb
stellte ich sie nach kurzer Zeit wieder in die Waagerechte!

Es gab noch ein anderes Design (später) von Ferrograph,
die Arretierung blieb gleich.
Weiterer Nachteil der Spulen ist der enge 3-Zack. Der paßt
nicht auf alle Bandmschinen mit 3-Zack-Aufnahme (z. B. ASC).

Grüße
Wolfgang
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#37
Hallo Wolfgang,

da hast Du natürl. Recht - eine Maschine, die nur waagerecht
betrieben werden soll/darf, sollte auch liegen bleiben.

Dass der 3-Zack recht knapp sitzt, ist in der Tat so. Auf der Pioneer
und auf einer Tandberg passt´s , andere habe ich noch nicht ausprobiert.

Wie schon gesagt/geschrieben: nur was für eingefleischte Fans...

Viele Grüsse

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#38
Hallo Peter!

Natürlich darf eine 784E nur waagerecht betrieben werden,
das ist mir klar - nur damals wollte ich es eben zwingen.
Ein Glück, daß mir die 784E es nicht krumm genommen hat.

Hier ein Bild von einer anderen Spulen-Ausführung:

[Bild: Ferrograph_red.jpg]

Viele Grüße
Wolfgang
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#39
Sehr schick.

Gibts in der Art wohl nicht mehr neu?




Bert
Bert
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#40
Moin Bert!

Gern würde ich Dir (und anderen Interessenten) eine Lieferadresse
nennen, aber ich habe keine Adresse parat. Diese (und Vorgänger)
hatte ich zwischen 1968 und 1972 in Hannover (Laden seit Mitte
der 90iger geschlossen) erworben.

Sehr selten werden diese Spulen bei 3-2-1 (Deutschland) angeboten,
und erzielen meist hohe Preise. Mein Tip - öfter mal bei 3-2-1 (Groß-
britannien) nachsehen. Da hast Du u. U. bessere Chancen...

Aber wir sollten zurück zum eigentlichen Thema kehren...

Grüße
Wolfgang
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