AKAI GX 635 D Gleichlaufschwankungen
#1
Hallo, nachdem ich im letzten Jahr die bei mir entsorgte Maschine wiedergabemäßig (es lief nur ein Kanal) zum Laufen gebracht hatte, stellte ich fest dass Aufnahmen gar nicht klappten. Das habe ich nun endlich erfolgreich in Angriff genommen (insgesamt habe ich ca. ein halbes Dutzend SC 458 / 945 ersetzt). Nun habe ich mir extra ein Regal für das Gerät gebaut und es an die Anlage angeschlossen, dann fiel mir auf dass die Wiedergabe teilweise etwas leiernd ist. Kann das ein elektronische Fehler sein oder eher etwas mechanisches? Die Rollen sehen eigentlich gut aus...
Ansonsten macht das Teil echt etwas her - mit Plexihaube + Kabelfernbedienung!
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#2
Hallo,

...wenn Rolle und Motorlager sauber und leichtgängig sind, kann
es sehr wohl ein elektr. Problem sein.

Nun wollen wir mal nicht gleich das Schlimmste annehmen (Servo-Unit)
und erst mal "positiv" denken. Nimm Dir mal d. Poti für die
Pitch-Control vor (1 k / messen, reinigen) und im Weiteren
die Trimmer VR1 (50 k) und VR2 (20 k) auf dem Steuerboard.
Bei der Gelegenheit auch einmal den Speedumschalter messen/reinigen.

Immer auch eine Überlegung wert ist der Tausch der C/R-Kombibausteine
CR1 bis CR4 und ggf. C20 (...als nä. Schritt, wenn die Trimmer/Poti-
Reinigung nichts gebracht hat.)

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Zitat:ronald postete
Das habe ich nun endlich erfolgreich in Angriff genommen (insgesamt habe ich ca. ein halbes Dutzend SC 458 / 945 ersetzt).
Was war denn mit den Transistoren?
Vielleicht ist es ein wertvoller Tipp für die GX- Besitzer?


Zitat:...dann fiel mir auf dass die Wiedergabe teilweise etwas leiernd ist. Kann das ein elektronische Fehler sein oder eher etwas mechanisches? Die Rollen sehen eigentlich gut aus...
Das kann man aus der Ferne nie mit Bestimmtheit sagen.
Welche Rollen sehen gut aus (Umlenkrollen)?

Man könnte die vielleicht mit den Jahren schon etwas verhärtete Andruckrolle versuchsweise wechseln, um diese Fehlermöglichkeit auszuschließen.

Gruß

Bernd
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#4
Hallo - danke erstmal für die Antworten!

Zu den Transistoren: Die waren beim Test mit dem Diodentester von den Werten eher unauffällig, weder hochohmig in Durchgangsrichtung noch kurzgeschlossen in Sperrrichtung. Aber im Betrieb stimmten die Spannungen nicht (hatte für die Wiedergabesache die beiden Kanäle verglichen + dann Transistoren getauscht, wobei der Fehler wanderte. Habe dann erstmal Feld-und Wiesentypen eingebaut, inzwischen habe ich die gegen die richtigen (habe ich bei Reichelt bestellt) getauscht. Irgendwie haben sich die PN-Übergänge wohl während der langen Standzeit wohl verändert. Hilfreich war der Schaltplan bei der Reparatur... Wenn Wiedergabe/Aufnahme nicht funzen könnte man im Prinzip einfach auf dem Vorverstärkerboard sämtliche SC 458 ersetzen...

Ehrlich gesagt bin ich eigentlich ein Tonbandlaie - habe gerade mit einem Kollegen geplaudert, der erzählte mir dass neben einer Justage (mit geeignetem Justierband) der Tonköpfe, Andruckkraft der Transportrolle z.B,. die Köpfe regelmäßig entmagnetisiert werden müssen... Das Leiern könnte also auch an falschem Anpressdruck liegen?

Ist es bei Euch auch so dass bei einer Aufnahme über Line-In die Regler ziemlich weit aufgedreht werden müssen (80-90%)???

Falls die Andruckrolle eine Macke hat - wo bekommt man so etwas denn?
C/R - Kombibausteine? Gibt es da Ersatz? Ist doch kein Standardteil, oder???
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#5
Zitat:ronald postete
...

Ist es bei Euch auch so dass bei einer Aufnahme über Line-In die Regler ziemlich weit aufgedreht werden müssen (80-90%)???

Falls die Andruckrolle eine Macke hat - wo bekommt man so etwas denn?

C/R - Kombibausteine? Gibt es da Ersatz? Ist doch kein Standardteil, oder???
Hallo Ronald,

...das hängt ja auch vom Eingangspegel ab, wie weit Du aufdrehen musst.
Desweiteren vom Band selbst - bei einem "verbrauchten" Band kann
der Vor/Hinterband-Unterschied schon mal mehrere dB betragen - mit
so einem Band ist aber nicht mehr viel anzufangen.
Bei einem neuen Band (...kein Unterschied Vor/Nachband vorausgesetzt...)
erscheinen die 80-90 % zwar "viel" aber solange keine Verzerrungen
auftreten, würde ich das erstmal bei Seite lassen. (Üblich wären eher 6o%
"Poti-Stellung" - laienhaft ausgedrückt). Hier ist also u.U. im Gerät etwas
verstellt - ohne Testband kommst Du da aber nicht weiter.

Thema Andruckrolle: ...ist sie wirklich sauber und griffig (d.h.
satt schwarz gefärbt?), hat sie Deformationen, ist sie noch elastisch
(Fingenagelprobe...). Wenn das alles gegeben ist, dann vergiss die
Rolle. Wenn sie nur verdreckt ist, gründlich reinigen... ...das reicht
oftmals aus. (Mit ist noch nie an einer Akai eine Rolle untergekommen,
die dauerhaft für hörbare Gleichlaufschwankungen gesorgt hat.
Selbst an meiner GX630, die nachweislich eine etwas zu kleine
Rolle hat - Ersatz von einer anderen Masch. - steht die Drehzahl
nach Wow&Flutter-Meter stabil "wie ein Eckhaus".) Reinigungstips
findest Du hier im Forum. [Kannst Du einmal ein Foto vom
Kopfträger samt Köpfen, Bandführung, Rolle machen? Manchmal
fällt da auch etwas auf.]

Wenn die Rolle steinhart und/oder stark deformiert ist, raus damit
(Testweise eine andere nehmen...). Neu gibt es die nicht mehr, man
kann sie aber neu beschichten lassen.

In dem Zusammenhang: sind
alle Bandführungsteile richtig sauber (auch die Capstanwelle?)

Thema CR: ...nein, kein Standardbauteil. Einfach den angegebenen
C-Wert nehmen (mind. 250V Spannungsfestigkeit) und mit Wiederstand
(...der sollte auch eine höhere Belastbarkeit haben, 5 W aufwärts...)
in Reihe schalten.


Gruss
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#6
Zitat:PeZett postete
Zitat:ronald postete
...

Ist es bei Euch auch so dass bei einer Aufnahme über Line-In die Regler ziemlich weit aufgedreht werden müssen (80-90%)???

Falls die Andruckrolle eine Macke hat - wo bekommt man so etwas denn?

C/R - Kombibausteine? Gibt es da Ersatz? Ist doch kein Standardteil, oder???
Hallo Ronald,

...das hängt ja auch vom Eingangspegel ab, wie weit Du aufdrehen musst.
Desweiteren vom Band selbst - bei einem "verbrauchten" Band kann
der Vor/Hinterband-Unterschied schon mal mehrere dB betragen - mit
so einem Band ist aber nicht mehr viel anzufangen.
Bei einem neuen Band (...kein Unterschied Vor/Nachband vorausgesetzt...)
erscheinen die 80-90 % zwar "viel" aber solange keine Verzerrungen
auftreten, würde ich das erstmal bei Seite lassen. (Üblich wären eher 6o%
"Poti-Stellung" - laienhaft ausgedrückt). Hier ist also u.U. im Gerät etwas
verstellt - ohne Testband kommst Du da aber nicht weiter.

Thema Andruckrolle: ...ist sie wirklich sauber und griffig (d.h.
satt schwarz gefärbt?), hat sie Deformationen, ist sie noch elastisch
(Fingenagelprobe...). Wenn das alles gegeben ist, dann vergiss die
Rolle. Wenn sie nur verdreckt ist, gründlich reinigen... ...das reicht
oftmals aus. (Mit ist noch nie an einer Akai eine Rolle untergekommen,
die dauerhaft für hörbare Gleichlaufschwankungen gesorgt hat.
Selbst an meiner GX630, die nachweislich eine etwas zu kleine
Rolle hat - Ersatz von einer anderen Masch. - steht die Drehzahl
nach Wow&Flutter-Meter stabil "wie ein Eckhaus".) Reinigungstips
findest Du hier im Forum. [Kannst Du einmal ein Foto vom
Kopfträger samt Köpfen, Bandführung, Rolle machen? Manchmal
fällt da auch etwas auf.]

Wenn die Rolle steinhart und/oder stark deformiert ist, raus damit
(Testweise eine andere nehmen...). Neu gibt es die nicht mehr, man
kann sie aber neu beschichten lassen.

In dem Zusammenhang: sind
alle Bandführungsteile richtig sauber (auch die Capstanwelle?)

Thema CR: ...nein, kein Standardbauteil. Einfach den angegebenen
C-Wert nehmen (mind. 250V Spannungsfestigkeit) und mit Wiederstand
(...der sollte auch eine höhere Belastbarkeit haben, 5 W aufwärts...)
in Reihe schalten.


Gruss
... ich habe noch eine andere Maschine von Akai, das ist so eine Kombigerät TB/Cassette/8-Track mit X-Field, da war auch ein Kanal tot. Hatte schone eine integrierte Endstufe. Die "dicken" Halbleiterteile waren okay (hatte ich li. + re getauscht), dann war da noch so ein flaches Teil mit etlichen Beinchen und bunten Linien darauf. Nachdem ich das getauscht hatte ging der andere Kanal. Da ich es nicht besser wusste habe ich über einen Händler für 35 DM (vor ca. 20 J.) so ein Bauteil bestellt. Ich möchte nicht wissen wa da drin war...
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#7
Moin.

Von mir auch noch ein Tip.
Das Lager der Andruckrolle braucht genau Sinteröl (Modellbahnbedarf). Mit anderem Öl läuft sie eine Zeit unproblematisch. Aber dann kommt eine Art Wechselspiel zustande. Das Lager erwärmt sich und bremst dadurch. Dadurch wird´s wieder kälter und läuft rund.
Das geht recht schnell, da ja die Grenze Reibung / Gleiten immer nur minimal überschritten werden muß.

Ich hatte das Problem vor 20 Jahren bei meiner GX 646 nach einer gründlichen Reinigung mit neuem Öl. Das hat sich genauso geäußert. Ich bin fast irre geworden, bis ich das raus hatte. So wie man auf Stop war, ließ sich die Rolle ja schon wieder richtig drehen.
Abhilfe hat dann eben Sinterlageröl gebracht. Seitdem habe ich nie wieder irgendwelche Probleme derart gehabt. Es gab halt schon immer was zu lernen.

Vielleicht ist das ja dein Problem. Meine Andruckrolle scheint übrigens in der Zeit überhaupt nicht gealtert zu sein. AKAI eben.

Viel Erfolg, Arnulf.
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#8
Zitat:Araso postete
Moin.

Von mir auch noch ein Tip.
Das Lager der Andruckrolle braucht genau Sinteröl (Modellbahnbedarf). Mit anderem Öl läuft sie eine Zeit unproblematisch. Aber dann kommt eine Art Wechselspiel zustande. Das Lager erwärmt sich und bremst dadurch. Dadurch wird´s wieder kälter und läuft rund.
Das geht recht schnell, da ja die Grenze Reibung / Gleiten immer nur minimal überschritten werden muß.

Ich hatte das Problem vor 20 Jahren bei meiner GX 646 nach einer gründlichen Reinigung mit neuem Öl. Das hat sich genauso geäußert. Ich bin fast irre geworden, bis ich das raus hatte. So wie man auf Stop war, ließ sich die Rolle ja schon wieder richtig drehen.
Abhilfe hat dann eben Sinterlageröl gebracht. Seitdem habe ich nie wieder irgendwelche Probleme derart gehabt. Es gab halt schon immer was zu lernen.

Vielleicht ist das ja dein Problem. Meine Andruckrolle scheint übrigens in der Zeit überhaupt nicht gealtert zu sein. AKAI eben.

Viel Erfolg, Arnulf.
Hallo Arnulf,
danke für den Tipp, da kommt man wirklich nicht so leicht darauf...
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#9
Hier meldet sich dann auch mal wieder Euer Gleichlauf-Onkel! :-)

Das mit dem Öl ist schon sehr richtig. Es kommt wirklich extrem auf die richtige Schmierung an. Denn die Andruckrolle ist ein doch im maschinenbautechnischen Sinne ein sehr langsam laufendes Bauteil. Bei Gleitlagern (was ja die allermeisten Andruckrollen haben) braucht man einen sogenannten hydrodynamischen Schmierkeil. Dieser bildet sich um so leichter aus, je schneller das Lager läuft (man gucke mal in die Stribeck-Kurve). Deswegen brauchst Du hierfür spezielles Öl, damit das bei dieser langsamen Geschwindigkeit noch funktioniert. Wenn dieser Schmierkeil nicht da ist, dann kratz quasi das Lagermaterial an der Andruckrolle, womit Gleichlaufschwankungen entstehen. Teac schreibt also (nun habe ich auch verstanden, wieso) nicht oohne Grund ein sehr dickes Öl vor (Mobil DTE Light), was allerdings kein Sinterlageröl ist.

Wichtig ist somit, daß die Mechanik nicht leicht laufen muß, sondern sie muß gleichmäßig laufen!

Weiterhin ist die Andruckrolle auch ein großer Störfaktor. Meine Teac lief nun mal mit Super-Gleichlaufwerten, dann wieder mit katastrophalen, trotz immer mit Wattestäbchen und Alkohol gereinigten Rollen.

Der Dreck hatte sich aber, obwohl optisch nichts zu erkennen war, so ins Gummi gefressen, daß die nicht mehr richtig packte. Denn Band und Andruckrolle rutschen immer durch, sonst könnte so ein Antrieb nicht funktionieren (Maschinenelemente 3. Semester). Es muß nur sichergestellt sein, daß das Durchrutschen immer absolut gleichmäßig ist. Ich habe die Andruckrollen nochmal ausgebaut und richtig kräftig mit einem Lappen und Alkohol und ordentlich Druck auf Hochglanz gebracht. Hier einfach so lange reiben, bis kein Gummiabrieb mehr runterkommt auf dem Lappen, das dauert schonmal 5 Minuten pro Rolle. Ist das Gummi noch gut, sind die Gleichlaufwerte gut. War das Gummi schlecht, klebt sich nun möglicherweise das Band an der Rolle fest - alles schon gehabt.

Dies bestätigt nun auch wieder Rollies Erfahrungen, daß bei der Teac der Andruckrollenzustand extrem wichtig ist. Das wird bei anderen Maschinen - gerade bei empfindlichen Laufwerken mit Doppelcapstanantrieb - nicht anders sein. Nun ist auch klar, warum der Doppelcapstanantrieb so empfindlich ist: Man hat hier zwei Stellen im Bandpfad, wo das Band durchrutschen muß. Fehler hierbei schaukeln sich unweigerlich auf.

Hoffe, ich konnte helfen.

Die Andruckrollen-Reinigungsmethoden, die hier im Forum gepostet werden, sind doch sehr unterschiedlich. Man respektiert einfach die Meinungen der anderen Leute, man muß es ja nicht selbst so machen. Schlechte Andruckrollen kann man - so machen es auch nahmhafte Fachwerkstätten - versuchen, auch mit Aceton wiederzubeleben, hat auch schon oft geholfen, aber oft auch nicht. Muß halt jeder selber wissen.

Hier im Forum kristallisieren sich drei Methoden der Reingung raus:

1 ) Reinigung mit trockenem Lappen
2 ) Reinigung mit Alkohol
3 ) Reingung in der Spüle mit Wasser und Spüli

Liebe Grüße
Euer MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Dear All...

...ich oute mich ganz klar der Spüli-Fraktion als zugehörig.
(Zitat Tilli: "Sie baden gerade Ihre Hände drin..." - Das verstehen
die Jüngeren unter uns eher nicht, weil´s aus einem uralten
Werbespot ist)

Und setzte dem noch eins drauf: ein Tröpfchen Scheuermilch
auf den feuchten Lappen und dann die Rolle damit gründlich
abreiben. Anschliessend alle Reinigungsmittelrückstände
mit lauwarmem Wasser entfernen. Alcohol, Aceton und
ähnliches traue ich mich nicht anzuwenden.

Wenn die GL-Schwankungen allerdings schon deutlich hörbar
sind, dann müsste es schon ein arger "Hänger" im Wellenlager
sein (meiner Meinung nach). Oder "Mörder-Dreck" auf der Rolle.

Probier´s halt aus, dann sehen wir weiter.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Na klar kenn ich die Tilly noch!

Aber im Youtube kann ich grad auf die Schnelle nix finden :-(

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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