Digitale Aufnahmen auf Band
#1
Wieder mal eine sinnlose Frage: Smile


Die Hoch- und Endzeit der Bandmaschinen fiel ja ziemlich genau mit der beginnenden Digitalisierung zusammen.
Gab es eigentlich keine Versuche, Bandmaschinen, die ja erhebliche Datenmengen aufzeichnen können, zur digitalen Musikaufzeichnung zu nutzen?
Das sollte mit einem Digital/Analogwandler doch leicht möglich sein.

Im Computerbereich kennen ja einige als externes Laufwerk sicher noch die "Datasette", die im Prinzip nur ein abgespecktes Kassettenlaufwerk war und auch mit solchen betrieben werden konnte.

Das müßte doch mit einer guten Bandmaschine im professionellen Bereich noch viel eleganter zu bewerkstelligen gewesen sein. Zumal die damals verfügbaren Datenträger im EDV-Bereich doch sehr spärliche Kapazitäten hatten.

Mir ist die Idee eben beim Betrachten meines HDV-Camcorders gekommen, der den gigantischen Datenstrom von hochauflösendem Video auf ein winziges MiniDV-Band presst.

Der Bert
Bert
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#2
Hallo "Bert",

im Computerbereich kennen wir ja die Nutzung von Magnetbändern
in Grossrechenanlagen - insofern hat diese "Spulentechnik", wenn
auch in anderer Form, dort durchaus Verw. gefunden.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Speicherkapazität eines
Mediums immer vom aktuellen Stand der Entwicklung hinsichtlich
Fertigung, letztendlich aber auch hinsichtl. der möglichen Lese-
geschwindigkeiten von "Laufwerken" abhängig ist - und so etwas
wächst nun mal "mit der Zeit". Was hätte in den frühen 80ern eine 2-GByte-
Diskette für einen Sinn gemacht, wenn das Laufwerk eines Rechners
eine 1/2 Stunde gebraucht hätte, um die Spuren nach den gewünschten
Daten zu durchsuchen.
Und soooo begrenzt waren die Kapazitäten auch nicht: die für Backups
benutzten Streamer-Bänder z.B. hatten eine ganz
ordentliche Kapazität - da kam es aber auch auf die Lese-Speed nicht an.
Man hätte ohnehin nicht auf einzelne Files zugreifen wollen - da waren
Festplatten-Images zur vollständigen Datenrekonstruktion drauf.

Nun zur Verwendung im Audiobereich: "Entwicklers" haben wohl schnell
gemerkt, dass die nötige Abtastgeschwindigkeit durch den Bandvorschub
allein nicht bewerkstelligt werden kann. Die Lösung hies "Kopfrotation",
was ja in Videorecordern (und meines Wissens in DAT-Recordern) dann
umgesetzt wurde. Dies ist, wie man sich denken kann, mit kompakten
Einheiten leichter möglich. "Entwicklers" hätten also die klassischen
Bandmaschinen aufwendigst umstricken müssen - und dies zu einem
Zeitpunkt, als schon absehbar war, dass der Senkelwickler in d.
Käufergunst der Kompakt-Kassette (bzw. ihren Ab-
wandlungen) bereits unterlegen war. Wer hätte das noch bezahlen wollen...
...da haben die Hersteller im Verlauf der 80er dann nur noch den
kleinen Rest vom Markt "abgefrühstückt" und auch keine nennenswerte
Entwicklungsarbeit mehr betrieben. (Wenn sie nicht schon vorher
aufgegeben hatten, wie z.B. Grundig, Telefunken etc.).
{edit: im gleichen Masse, wie übrigens bei der Produktion von
MCCs und ihren Abspielgeräten - da tut sich seit ca. 10 Jahren
auch nichts mehr - auch das ist nur noch "Reste-Abverkauf" einer
Technologie, in die niemand mehr Entwicklung hineinsteckt.}

So seh`ich das jedenfalls...


Gruss

Peter

edit 2) ....ob es nicht doch Versuche gegeben hat, entzieht sich
meiner Kenntnis - auf breiter Basis wohl nicht (zumindest habe ich nie
was gesehen/gelesen).
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Es gab schon digitale Bandmaschinen, genannt seien hier die Suder Dash Maschinen, welche nun alle inzwischen vor kurzem im Schrott gelandet sein dürften. Natürlich brauchst Du für diese Maschinen (wie auch für Datasettenlaufwerke) spezielle Magntebänder mit einer möglichst rechteckigen Hystereseschleife. Bas bekannsteste Bandmaterial für die Digitalmaschinen war hier BASF Digital Master 931. Die Hystereseschleife für Analogband ist möglichst (so glaube ich) um 45 Grad geneigt und möglichst eng zusammenliegend.

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#4
Wohl dem, der Kenntnisse der Studiotechnik hat... (ich nicht!).

Danke Martin - wieder dazu gelernt.

Hier ist Näheres beschrieben:

http://www.studerundrevox.de/index.php?page=113

Gab´s auch Anwendungen im Heim-Audio-Bereich?

Gruss

Peter
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#5
Das gab es auch für den Heimbereich, allerdings hier mit Kassette und nicht mit offenen Spulen.

Philips (siehe unten "Philips digital") hatte damit einen Start versucht und ist damit nach kurzer Zeit wieder vom Markt gegangen.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#6
Zitat:Gyrator postete
Das gab es auch für den Heimbereich, allerdings hier mit Kassette und nicht mit offenen Spulen.

....
Richtig - das DCC-System (auch in den nahezu baugleichen Marantz-
Tapedecks verbaut). In den DCC-Recordern konnte/kann man auch
beide Fromate abspielen - DCC-Kassetten und "Analoge". Diese
Geräteserie ist mir allerdings bekannt... ...was aber gab´s im
Heimbereich an "digitalen Wicklern"?

Gruss

P.
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#7
´
Da fällt mir nur DAT ein.... aber das sind ja Cassetten.

Was die Datasette angeht: Damit konnte man digitale Signale aufzeichnen, es gab auch TV- Sendungen, die Programmcode über den Lautsprecher abstrahlte, den der geneigte Volkscomputerbesitzer per Mikro auf die Cassette bannen sollte.

Aber die Datasette war ein billiger Kompromiß, Schreib- und Lesezeiten waren schier endlos, und das bei den paar Bytes, die in einen VC 16 hineinpaßten.

Die DASH- Recorder konnten die Datenmengen nur bewältigen, weil sie auf vielen Spuren parallel aufzeichneten. Soweit mir bekannt war das DASH- System nur eine relativ kurze Zeit einigermaßen weit verbreitet.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Frank, die bekannteren (Mehrspur-) DASH-Magnetbandgeräte konnten auf Halbzollband (jawoll!) zunächst 24, später sogar 48 komplette Audiokanäle aufzeichnen, was allerdings 76 cm/s als Bandgeschwindigkeit voraussetzte (Sony 3348 oder Studer D 827).

Das Aufteilen des aufzuzeichnenden Signals auf mehrere Spuren war ein Kennzeichen des "Bing-Crosby-Verfahrens" ca. 1951/1955 zum Aufzeichnen von Videobildern - dazu waren allerdings auch noch Bandgeschwindigkeiten von mehreren Metern pro Sekunde erforderlich. Diese Versuche endeten mit dem Aufkommen der Ampex-Maschinen mit Quadruplex-Aufzeichnung, also der "Senkrechtspur"-Technik.

Ich sollte mich ja hier mit der Erwähnung einer bestimmten Publikation zurückhalten ... dort steht alles zum Nachlesen!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#9
Zur digitalen Tonaufzeichnung auf Mangnetband könnte man auch noch PCM Prozessoren zählen, die es z.B. vom Sony gab, mit denen es möglich war Tonsignale digital mit Videorekordern auf Band zu speichern:

[Bild: 4_1.gif]

Das wurde schon gemacht bevor es die CD gab. Von daher rührt auch die Samplingfrequenz von 44,1 kHz bei der CD.

Wie man aber auf diese Frequenz kam, wüßte ich gerne, ich bin da noch nicht 'drauf gekommen. Das muß irgendwie mit der zeilenweisen Aufzeichnung zusammenhängen. Ich weiß nur das beim PAL-System die 44,1 kHz verwendet wurden und bei NTSC 44,056 kHz verwendet werden mußten.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Hallo Bert,

hab mir mal deine frag mal durch den kopf gehen lassen. Wenn man mal bedenkt das solche Großrechner fast aussehen wie ne Tonbandmaschine die deine frage nicht so abwegig. Und wenn man sich mal eine Technics RS1500 oder RS 1700 betrachtet und die die Kopftrommel eines DAT–Rekorders müsste man doch da in der Richtung was machen können. Z. B. das wo beim Technics die köpfe sitzen dort in etwas die Kopftrommel platzieren. Dazu noch ein paar Eigenschaften vom DAT – Rekorders, die entsprechende Elektronik dazu müsste doch Funktionieren oder denke ich total falsch??
Hoffe ich konnte mich einigermaßen gut ausdrücken.

Aber ob das ganze auch umsetzbar ist entzieht sich meiner Kenntnisse. Aber in der heutigen zeit dürfte das eigentlich kein Problem sein oder?


Die Hauptfrage wird mit Sicherheit sein wie die Maschine aussieht und vor allem das die dann kostet.


Gruß Manni
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#11
Naja, sowas gab's ja von verschiedenen Herstellern. Allerdings nicht um digital Audiosignale zu speichern, sondern als Videorekorder. Hier mal ein Beispiel von Sony:

[Bild: img_cv-2000.jpg]

Es gibt aber wirklich Spulengeräte, die mittels einer Kopftrommel Ton digital auf Band aufzeichnen, die Nagra DII ist so ein Gerät:

[Bild: nagra_d_2.jpg]
Grüße,
Wayne

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#12
Mit Shamrockspulen! Sehr schön!

*quiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeetttttttttttttttttttttttttsch*
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#13
Rate mal wie in den USA die 13er-RMG aussehen.....

Edit: (... oder aussahen? Schade, auf die schnelle finde ich kein Bild.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
Hallo Wayne,

die Nagra DII ist ja ein recht g**l*s Teil. Ich schätze das ist/war aber für den Ottonormalverbraucher unerschwinglich. Ich erinnere mich, sowas oder ähnlich mal beim Rundfunk in den Ende den 70ern oder 80ern gesehen (gehört) zu haben. Jemand hat mir von einem Tonband als Video (Schwarz/Weiß) erzählt. Konnte es damals nicht so recht glauben. Auch das Sony habe ich mal live gesehen (Schule) mit einer sehr unförmigen Kamera .

VG
Michael
Edit: Habe gerade mal gegoogelt. Scheine mit der Nagra DII wohl falsch gelegen zu haben Big Grin
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#15
Zitat:GXNet postete
Auch das Sony habe ich mal live gesehen (Schule) mit einer sehr unförmigen Kamera .
Ja, sowas gab's öfter. Akai hatte auch so eine enorm ergonomische Kamera mit Videorekorder, allerdings transportabel:

[Bild: akai-vt.jpg]

EDIT: Link falsch
Grüße,
Wayne

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#16
Habe meinem Kollegen MAx die Tage so eine ähnlich alte Ausrüstung geschenkt, von Saba. Hab ich mal aus dem Müll gefischt, voll funktionstüchtig, versteht sich.

Mit dabei:

Videokamera (im Design einer Super8-Kamera), VHS-Videorecorder zum umhängen mit schlappen 12 Kilo inklusive Ledertasche, Tuner für den Videorecorder sowie das stationäre Netzteil plus diverse Kabel.

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#17
Moin, moin.

Das AKAI Gerät kenne ich noch aus meiner Kindheit.

Dazu gab´s auch noch einen Tuner. Der hatte die Breite, wie das Bildschirmmodul. Er war aber auf einer breiten Grundplatte montiert, so daß rechts davon die abgebildeten Module "eingeklickt" werden konnten. So hatte man zu Hause einen "normalen" Videorekorder (mit eigenem Kontrollmonitor), und konnte die portable Einheit für Aufnahmen unterwegs entsprechend auskoppeln. Ich erinnere mich, daß das Ding sündhaft teuer war - zu der Zeit steckte Home Video noch in den Kinderschuhen - und so brauchte man nur ein Gerät anzuschaffen.

Das Band einzufummeln, war eine Arbeit, bei der man die Nerven verlieren konnte. Ich habe meinen Vater jedenfalls selten so fluchen hören :-). Ich durfte da leider nicht ran. Die Spielzeit war nach meiner Erinnerung maximal 45 Minuten. Das Prinzip mit den Spulen auf 2 Etagen wurde dann mit der VCC Kassette problemlos handhabbar. Vorher gab es noch keine Kopftrommel Umfädelung. Das mußte von Hand geschehen.

Zum eigentlichen Thema noch.
Ich weiß leider nicht mehr um die Hersteller oder Gerätebezeichnungen. Die Pulscode Prozessoren (siehe oben) wurden doch von einigen Herstellern als "Digitalvorsätze" für Bandmaschinen und Videorekorder zum Aufrüsten, statt Neukauf angeboten. Der Bandmaschinenbesitzer sollte damit über eine "ultimative" Technik verfügen. Der VCR Besitzer konnte dann Dank der Schrägspuraufzeichnung bis zu 17(?) Stunden Musik auf ein 180er HiFi-Band aufnehmen.
Verbreitet war das wohl dann nicht so. Ich erinnere mich, daß Leute in meinem Umfeld, die damit liebäugelten, doch so sehr vom DAT als dem Gerät der "Zukunft" schwärmten und ihr Geld hier versenkt haben.

In der legendären Disco ALADIN in Bremen-Hemelingen, wurde die Musik komplett mit dieser Technik gespielt. Dort standen 2 Nakamichidecks, die der DJ statt der Turntables einsetzte. Weiterhin gab´s 2 andere Naks, die - mit einem "Prozessorspeicher" verbunden waren - und nur dazu dienten, die gewünschten Stücke hinzuspulen, damit der DJ sie dann analog zur Vinyl-Scheibe in seinen Arbeitsdecks "auflegen" konnte. Wo mein Lieblingsplatz immer war, könnt ihr euch wohl denken.

War das alles schön, Arnulf.
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#18
Zitat:Araso postete
Ich weiß leider nicht mehr um die Hersteller oder Gerätebezeichnungen. Die Pulscode Prozessoren (siehe oben) wurden doch von einigen Herstellern als "Digitalvorsätze" für Bandmaschinen und Videorekorder zum Aufrüsten, statt Neukauf angeboten. Der Bandmaschinenbesitzer sollte damit über eine "ultimative" Technik verfügen. Der VCR Besitzer konnte dann Dank der Schrägspuraufzeichnung bis zu 17(?) Stunden Musik auf ein 180er HiFi-Band aufnehmen.
Hmm, das klingt aber nach etwas viel, 17 Stunden. Der oben gezeigte Sony PCM-1 war definitiv nur dazu geeingnet, vor einen Videorekorder geschalten zu werden. Das es sowas auch für Bandmaschinen gab' ist mir neu, da die Bandbreite viel zu gering ist um Musik digital zu speichern, zumindest zu damaliger Zeit. Deshalb nutze man Videorekorder. Später haben Studer mit DASH und Philips mit DCC bewiesen das es doch geht, wenn zweites auch nur mit Kompression.

Wenn auf ein Videoband wirklich 17 Stunden passten, muß das Band aber auch wesentlich langsamer gelaufen sein, was wiederum die Bandbreite stark einschränkt. Damalige Heimvideorekorder konnten noch nicht mal LP, was die Laufzeit nur veroppeln würde.
In den PCM Prozessoren wurde das Tonsignal AD gewandelt und dann videorekordergerecht in ein Bildsignal gewandelt. Damit das funktioniert mußte eine Abtastfrequenz von 44,1 kHz verwendet werden, die dann bei der Entwicklung der CD übernommen wurde.
Der Videorekorder "sah" also wieder ein Bildsignal was er problemlos aufzeichnen konnte. Die Laufzeit ändert sich dadurch aber nicht. Bei der wiedergabe lief das Ganze andersherum ab.
Weitere Details sind mir nicht bekannt, da man verhältnismäßig wenig Informationen darüber findet. Sollten aber Laufzeiten mit 17 Stunden möglich sein, muß es sich m.E. dabei um völlig andere Geräte/Techniken gehandelt haben die eben auch Videokassetten zur Aufzeichnung verwendeten. Genauere Informationen dazu wären sehr interessant.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#19
Moin, moin.

Es ist ja heute doch schade, daß man immer die falschen Zeitschriften und Kataloge weggeworfen hat.
Ich finde deshalb diesen Thread auch so interessant.

Das war so ca. 1982 / 83 / 84, als mir die Prozessoren damals ins Blickfeld kamen.
Zu der Zeit jobbte ich in einer Werkstatt mit einigen Radio und Fernsehtechnikern. Die hatten naturgemäß immer Interesse an der technischen Entwicklung. Wenn dann neue (von der Firma gekaufte) Zeitschriften, wie Funkschau / elektor u.ä. kamen, gab´s entsprechenden Diskussionsanlaß. Ich fand es immer sehr interessant, auch wenn ich sowieso kein Geld für sowas hatte. Ich erinnere mich an einen Vergleichstest, wo bestimmt 10 verschiedene Modelle vorkamen. Zielgruppe war schon der Bandmaschinenbenutzer, aber auch der "modern" kaufende Mensch, der Musik mit dem VCR aufnehmen wollte, der ja in der Qualitätsklasse noch sehr teuer war.

Ob das beim VCR mit einer anderen Bandgeschwindigkeit bei Musik einhergeht, weiß ich nicht. Ich habe zwar mittlerweile auch einen VCR aus der Zeit (Nachfolgemodell aber), der "HiFi" kann, allerdings benutze ich ihn nur für Filme. Wär ja noch schöner, wenn ich mir das Alibi für meine Tapedecks und die Bandmaschine selber entwerten würde.

Auf der anderen Seite hat damals ein Freund sich so einen VCR neu gekauft. Es müßte Blaupunkt RTV 915 (bzw. der Vorgänger des 920) HiFi gewesen sein. Jedenfalls der teuerste Heim VCR aus dem Hause. Der konnte sozusagen alles. Aus Mangel an brauchbaren Bandgeräten hat er damit auch seine Musik aufgenommen. Normal ergab das bei ihm eine Spielzeit von 8 Stunden pro Kassette. Er hat, so ich mich recht erinnere, dafür die extra angebotenen "HifI" Bänder mit 180 Minuten gekauft. Wir haben da mal rumgerechnet wegen so einem Prozessor, der ja auch nicht billig war. Der Preis einer 180er Kassette in Relation zur Laufzeit gegenüber meinen 26,5 cm Maxell-Bändern, war schon extrem günstig, aber man hätte sehr viel Musik aufnehmen müssen, um den Decoder zu amortisieren. Die Klangqualität war ja auch ohne beim VCR gut, so daß das dann uninteressant war. Er hat sich später nochmal ein gutes Tapedeck gekauft.
Auf jedenfall sind mir diese ominösen 17 Stunden da haften geblieben. Wie genau sie realisiert waren, habe ich keine Ahnung mehr. Das ist sowieso mittlerweile als vage anzusehen. Vielleicht haben wir noch die Parallelspur dazugerechnet.

Die Techniker in der Firma, haben zwar ständig mit "Fachwissen" herumgeworfen, waren aber zu Hause viel zu tief in die alten Kisten verstrickt, die sie irgendwo abgestaubt hatten. Also, wie wir heute. Allerdings habe ich auf diese Weise so manche Rarität, die die Liebhaber entzückt, auch selbst erleben können. Wenn ich mit meinen, defekt errungenen Schätzen, mich mal wieder zur Reparatur aufgedrängt hatte, mußte ich manche Vorführung geniessen. Der riesige WEGA Fernseher mit den 3 zusätzlichen Bildschirmen unten, war schon enorm. Ich hätte mir sowas aber nie hinstellen wollen. So war das mit den Prozessoren auch. Auf diese Weise verbleibt die Erinnerung, aber die Details verblassen.

Hat hier denn niemand so ein Ding? Oder eine Anleitung davon? Da müßte doch alles drin stehen.

Viel Spaß beim Suchen, Arnulf.
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#20
Hallo!

Ich habe mehrere SONY Hi8-VCR Typ EV-S1000E.
Damit kann man auf 8mm-Cassetten Musik digital
(PCM-codiert) aufzeichnen. Spieldauer je nach
Cassettenlänge und möglicher Geschwindigkeit,
aber max. 240min (C120 und LP). Man kann jeden
Kanal separat aussteuern und hat als Kontrolle
2 LED-Bänder.
Ausprobiert habe ich das aber bisher nicht. Eigentlich
kein Bedarf...

Grüße
Wolfgang
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#21
Ich hab' exakt den gleichen Rekorder von Sony und hab' die Funktion auch schon öfter genutzt. Ich wußte aber gar nicht, daß es auch 120er Hi8 Kassetten gibt/gab. Ich dachte immer 90 Minuten wäre die größte Länge gewesen. Es gab' aber auch VHS Videorekorder die PCM aufnehmen konnten.

Der EV-S1000E hat leider keine digital Ein- und Ausgänge, so daß man nie verlustfrei überspielen kann.

Es gab' vor ein paar Jahren schon mal eine Diskussion hier im Forum über die PCM Funktion des EV-S1000E. Angeblich soll er nur eine Auflösung von 8 Bit benutzen, aber mit variabler Bitrate. Ich muß den Thread mal suchen, genaueres weiß ich nicht mehr.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#22
Zitat:Araso postete
Auf jedenfall sind mir diese ominösen 17 Stunden da haften geblieben. Wie genau sie realisiert waren, habe ich keine Ahnung mehr. Das ist sowieso mittlerweile als vage anzusehen. Vielleicht haben wir noch die Parallelspur dazugerechnet.
Das kann gut sein. Vielleicht war diese Aufnahmezeit nur in Mono erreichbar.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#23
Hallo Wayne!

Huch! Doch keine 120min-8mm-Cassetten?
Ich war fest der Meinung, mal in den Regalen
der einschlägigen Geschäfte sowas gesehen
zu haben. Vielleicht nicht für Hi8, sondern
"8"?

Das mit den Ein-/Ausgängen habe ich auch erstaunt registriert,
als den 1. EV-S1000 bekam - und auch mit Kopfschütteln rea-
giert. Vielleich habe ich deshalb nie damit aufgenommen. Ist
halt schon viele Jahre her.
Wofür hast Du denn diese Funktion genutzt?

Gruß
Wolfgang

Ps.: eigentlich ein prima VCR - wenn da nicht das leidige E-Teilproblem
für das "besch....." Laufwerk wäre. Einer meiner EV-S1000 ist seit mehr
als 2 Jahren in der Werkstatt, weil genau 1 KS-Zahnrad Karies hat!
Wenn ich mit dem Überspielen aller Hi8-Cassetten durch bin, kommt
der Rest (2 Stück) umgehend weg...
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#24
Zitat:cisumgolana postete
Ich habe mehrere SONY Hi8-VCR Typ EV-S1000E.
Damit kann man auf 8mm-Cassetten Musik digital
(PCM-codiert) aufzeichnen.
Das war doch dieser 8 Bit PCM Ton, oder?
Den hätten sie gleich beiben lassen können.
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#25
Zitat:The_Wayne postete
Es gab' vor ein paar Jahren schon mal eine Diskussion hier im Forum über die PCM Funktion des EV-S1000E. Angeblich soll er nur eine Auflösung von 8 Bit benutzen, aber mit variabler Bitrate. Ich muß den Thread mal suchen, genaueres weiß ich nicht mehr.
Die Dinger arbeiteten mit einer nichtlineraren Quantisierung. So etwas wie “variable Bitrate” gab es damals noch nicht.

Gruß Ulrich
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#26
Zitat:uk64 postete
Die Dinger arbeiteten mit einer nichtlineraren Quantisierung. So etwas wie “variable Bitrate” gab es damals noch nicht.
Hallo Ulrich,

genau das habe ich gemeint. Ich hatte es leider nur noch wage in Erinnerung.

Zitat:cisumgolana postete
Huch! Doch keine 120min-8mm-Cassetten?
Ich war fest der Meinung, mal in den Regalen
der einschlägigen Geschäfte sowas gesehen
zu haben. Vielleicht nicht für Hi8, sondern
"8"?
Hallo Wolfgang,

kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen, da die beiden Formate mechanisch identisch sind, sie unterscheiden sich lediglich durch das Bandmaterial und ich denke nicht, daß ein Hi8 Band dicker ist.

Aber es gibt sie anscheinend doch:

http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/deta...05TQJW/new

http://www.amazon.com/2-pack-120min-Hi-V...B00001OPHF

Und auch als Video8:

http://review.zdnet.com/product/av-blank...n/31954269

Selbst hab ich aber sowas noch nie gesehen.

Zitat:cisumgolana postete
Wofür hast Du denn diese Funktion genutzt?
Ich hab' sie immer für Audioaufnahmen vom Radio genutzt. Die Qualtität ist eigentlich recht gut, vorallem für so eine niedrige Quantisierung von nur 8 Bit.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#27
Moin Wayne!

Danke für Deine Info´s.
Dann hatte ich doch keine Halluzinationen.
Fragt sich nur, welche 8mm-Laufwerke
damit gut zurecht kamen.

Grüße
Wolfgang
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#28
Bei den Laufzeiten von Video-8-Cassetten ist darauf zu achten, daß sie je nach Fernsehbildnorm unterschiedlich ausfallen, weil die Geräte mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen. Daher wurden in Europa und Amerika unterschiedlich bezeichnete Cassetten verkauft. Die europäischen heißen z.B. P5-90, die amerikanischen z.B. P6-120, obwohl die Länge des Bandes ungefähr gleich ist.

Das war schon bei VHS so, nur umgekehrt: Eine amerikanische T-120 läuft auf einem europäischen Recorder ungefähr genauso lang wie eine E-180.

Daher kommen auch bei Beta die kryptischen Bezeichnungen wie L-750, L-830, die erstmal völlig unverständlich auf die Laufzeit umzurechnen sind. Auf manchen Beta-Cassetten findet sich dann eine Tabelle, wieviel Minuten das Band mit einem PAL- bzw. NTSC-Recorder läuft. So konnten die Cassetten überall auf dem Globus mit einheitlichen Typenbezeichnungen verkauft werden.

Wenn ich mich richtig erinnere, gab es auch P5-120 Cassetten für Video 8 (bzw. E5-120 für Hi-8) nach Pal-Norm, allerdings kamen die erst Jahre nach Einführung des Systems ins Sortiment.

Viele Grüße,
Martin
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