Unterschiede bei Einmotorern
#1
In einem anderen Thread wurde gefragt, welche von zwei Maschinen eher genommen werden sollte. Sehr schnell wurde die einmotorige Sony kritisiert. Die Rückfrage war: Die Uhers funktionieren doch aber und werden gelobt?

Worin unterscheiden sich jetzt die Einmotorkonstuktionen von Uher, Sony, Akai?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#2
Der größte Unterschied zu den Uhergeräten ist die Bandzugregelung. Andere Einmotorige haben nur Rutschkupplungen. Da das Mitnahmemoment der Rutschkupplung konstant ist, wird der Bandzug zum Schluss immer geringer (Hebelgesetz). Am Anfang ist der Schlupf am größten. Die Uher mit Bandzugkomparatoren machen das besser.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#3
O.K. Das betrifft jetzt weniger den Antrieb als die Regelung. Meine Akais (210/230) haben drei Motoren und keine Regelungen und sind den Uhers gegenüber im Nachteil? Haben aber geringeren Verschleiß?

Gibt es weitere konstruktive Unterschiede im Antrieb?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#4
Im Prinzip ja. Revox A/B 77 haben auch keine Regelung.
Zitieren
#5
... Dann sehe ich ein zusammenschnurren der Welten die zwischen Uher und Sony/Akai gelegt wurden auf verschiedene Kontinente auf der gleichen Welt.


So-o-o schlecht finde ich die Konstruktion der Sony-Einmotorer nämlich nicht (tja, meine 366-Verliebtheit). Der Bandzug fürs Spulen lässt sich grob einstellen und der Bandzug für den Wiedergabeaufwickelbetrieb auch. Die abwickelnde Seite hat auch eine Regelung, die wahrscheinlich nicht ganz so präzise arbeitet wie die von Uher.

Wie sieht es bei den Einmotor-Akais aus mit internen Einstellmöglichkeiten. Hat vieleicht gar jemand ein Foto einer aufen 4000?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#6
Zitat:niels postete
O.K. Das betrifft jetzt weniger den Antrieb als die Regelung. Meine Akais (210/230) haben drei Motoren und keine Regelungen und sind den Uhers gegenüber im Nachteil? Haben aber geringeren Verschleiß?

Gibt es weitere konstruktive Unterschiede im Antrieb?

niels
Die Frage von Dir war ja nach Unterschieden bei einmotorigen Geräten.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#7
Genau. Ich wollte auch nicht weiter auf die 3-Motorer eingehen

Ich argumentiere gerade so:

1. Dreimotorer sind besser als Einmotorer.
2. Unter den Einmotorigen ist die Uher der König.
3. Der große Vorteil der Uhers ist die Bandzugregelung.
4. Geregelte Maschinen haben weniger Schlupf als ungeregelte.
5. Die Uhers sind ungeregelten drei Motoren bzgl. Schlupf im Vorteil.
6. Sie haben aber den Nachteil des höheren Verschleißes.
7. Alle Einmotorer haben verschleißende Rutschkupplungen, die Bandzugregelung der Uhers ist ein Vorteil gegenüber den anderen Maschinen.

Und Frage so:

Welche konstruktiven Unterschiede gibt es sonst noch, mit denen man die Maschinen vergleichen kann? Anzahl der Riemen/Zwischenräder/Konstuktion der Übersetzung? Und wie wurde es mit welchen Ergebnissen gelöst.

niels

P. S. Ich bin wohl erst nächste Woche wieder online. (Der Boden ist gefroren, wir können nicht graben, um ihnen einen Anschluß zu legen, siehe auch Signatur)
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#8
Hallo Motoren-Spezialisten

Ich geb auch mal noch meinen Senf dazu. Ich bin glücklicher Besitzer zweier Uher RDL C und einer SONY TC530. Alle drei sind Einmotorer mit mehr oder weniger ausgeklügelter Mechanik. Das Geburtsjahr ist auch in etwa ähnlich, die Sony stammt vermutlich von 1967 und die Uhers von 1969/1971.

Beide nutzen für den Antrieb Reibräder und Riemen sind aber vom Konzept her recht unterschiedlich. Wie schon grundig tk 240 in einem andern Tread schrieb, sieht das Räder-Hebel-Feder-Riemen-Gebilde bei der Sony wirklich chaotisch aus. Man hat so das Gefühl, dass man die mechanischen Teile irgendwie in das Gehäuse gefriemelt hat, so das am Schluss alles irgendwie läuft, wenn auch eher halbherzig. Dazu vielleicht folgendes Beispiel:
Um bei der Sony auf Wiedergabe zu schalten dreht man den Knebelschalter (rechts unten) nach rechts. Um zurück zu spulen nach links. Was aber wenn man vorspulen will? Dann werden beide Hände gebraucht: FF-Knopf rechts vom Knebelschalter kräftig auf Anschlag drücken und dann wieder den Knebel nach rechts, also gleiche Stellung wie bei Wiedergabe. Durch denn beherzten Druck auf die FF-Taste hat sich das Räderwerk verschoben, so dass nun gemächlich gespult und nicht wiedergegeben wird.

Bei der Uher ist das schon etwas eleganter: Knebelschalter ganz nach rechts (wie bei der Sony) und es wird wiedergegeben. Zum Spulen zurück auf Stopp und dann den kleinen Schiebeschalter nach links für Zurückspulen oder nach rechts für Vorspulen. Im Vergleich zur Sony spult die Uher sogar recht zügig und vor allem kraftvoll um. Man darf sogar direkt während dem Spulen auf Wiedergabe schalten, das Elektromagnet welches den Spulhebel in Position gehalten hat wird dann gelöst, die Spulen werden sofort gebremst und inzwischen hat man den Wiedergabeknebel ganz nach rechts gedreht, es geht weiter mit der Wiedergabe. Natürlich ist auch hier bei der ganzen Schalterei etwas Gefühl vom Bediener angebracht.

[Bild: tc530.jpg]
Die SONY TC530 mit kompliziertem Räderwerk und recht schmierig

Dann haben die Uhers noch diese tollen, unsäglichen Bandzugkomperatoren. Das heisst, das Band wird in allen Situationen, Betriebslagen, Spulengrössen konstant unter Spannung gehalten, dies alles nur mechanisch, ohne Elektronik, und wenn korrekt eingestellt sehr präzise.. Die Sony kennt so was nicht, das Band wir mit einem Filz schnöde gegen die Köpfe gewurstelt, nicht gut fürs Band und vor allem nicht für die Köpfe, aber eben billig in der Herstellung.

[Bild: rdl_c.jpg]
Die Uher RDL C, auch nach Jahren noch blitzsauber

Übrigens die beiden Rutschkupplungen (siehe auf dem Foto die weissen Scheiben) der Uher haben ein samtartige Filzschicht welche zwischen zwei polierten Kunstoffscheiben läuft. Der Verschleiss ist so bei nahezu Null, hier spielt wohl höchstens die Alterung des Materials eine Rolle.

Ihr lest es, auch mir hat es die Uher angetan, wobei natürlich auch der Sony Respekt zu zollen ist. Die Kiste ist nun auch über 40 Jahre alt und läuft immer noch, einfach nicht so elegant wie die RDL Wink
Zitieren
#9
Hallo Gorchel,

Deine RDL sieht von innen aber auch aus, wie geleckt. Smile

Die RDL benötigt gerade wegen der Bandzugregelung keine Andruckfilze.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#10
Danke, Gorchel.

Ja, diese Sony-Konstruktion ist tatsächlich abartig. Dagegen ist die 366/377/378-Lösung beinahe Uher-Elegant.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#11
Moin moin,

nun hab ich hier und im Forum schon eine ganze Menge über einmotorige Uher und Sony gelesen und erfahren. Gibt es auch jemanden der ein Statement zu einmotorigen Tandberg abgeben kann?

Viele Grüße

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
Zitieren
#12
Moin,

...Statement zur Tandberg (3500er) nur insofern, als dass ich sie
mal geöffnet hatte und folgendes ins Auge "sticht":

- es gibt ein Reibrad und ein metallenes Zwischenrad mit Stufen
für die untersch. Drehzahlen. Der Gummibelag des Reibrades ist
langfristig wohl recht unproblematisch, die Positionen der "Beteiligten"
kann aber schnell einmal dejustiert sein - dann greift da natürlich nichts.

- die Spulenteller werden über einen einzigen Riemen angetrieben,
der wie eine "8" um das mittig liegende Antriebsrad gelegt wird.
Das ist recht primitiv, der Riemen im Tauschfalle aber leicht zugänglich

- der Bandzug wird mechanisch hergestellt, die Einstellung nicht ganz
einfach (vor allem, wenn sich diverse Federn bereits gelängt haben)

- gebremst wird mit Kork-Reibstücken . Die Korkstücke sind meist
mit der Zeit zerfallen und wenn das Ersatzteil nicht mehr beschafft
werden kann, ist selbstschnitzen und kleben angesagt - das mutet
arg altmodisch an.

- der Rest des Laufwerkes ist "old fashioned" aber eigentl. unproblematisch.

Ein Plus der Maschine - das meiste ist recht gut zugänglich.

Wenn echtes Kaufinteresse besteht, grabe ich gerne nach weiteren
Details.


E D I T : ....ich wusste doch, dass da in letzter Zeit öfter drüber geschrieben
wurde. Schau mal hier...

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=7748

...und hier...

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=8926

E N D E

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#13
Zitat:PeZett postete
Moin,
...
Wenn echtes Kaufinteresse besteht, grabe ich gerne nach weiteren
Details.
Mahlzeit, das Interesse besteht!

Zitat:PeZett postete
E D I T : ....ich wusste doch, dass da in letzter Zeit öfter drüber geschrieben
wurde. Schau mal hier...
Manchmal findet man den Wald vor lauter Bäumen nicht :rot:

Danke und viele Grüße

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste