Wer kennt Duo-Band von Grundig?
#1
Hallo miteinender,

ist mir soeben in der Bucht über den Weg gelaufen: Artikelnr. 260341597578. Soweit mir bekannt ist, hat Grundig kein eigenes Bandmaterial besessen. Was verbirgt sich hinter dem angebotenen Band?
Ich baue jetzt mal auf eine Auskunft der "alten Hasen".

Viele Grüße, Rainer
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#2
´
Könnte von Agfa stammen....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Hallo Rainer,

dies ist ein modernes "Grundig"-Band. Deutlich erkennbar an dem Chargen-Aufkleber und dem Zusatz "HiFi". Wahrscheinlich ist die Spule so eine silbergraue, undurchsichtige im "Metal-Look".

AGFA-Bandmaterial befand sich zu keiner Zeit auf Grundig-Spulen.

Vor 1968 stets BASF, ab September/Oktober 1968 der Wechsel zu Scotch. Ein paar Jahre später, ab 1975 wieder zurück zur BASF. Es könnte also auch schon ein ganz modernes "Grundig"-Band sein, wo man wieder zur BASF zurückgekehrt ist. Aber wer weiß das schon... ob hier Spule, Band und Box noch in der original Kombination sind?!?

Verkäufer fragen! Wie sieht das Vorspannband aus? Ist es dunkelgrün mit schwarzen Chargennummern, dann handelt es sich um BASF. Ist es hellgrün und leicht transparent ohne Beschriftungen und mit starkem Eigenduft, dann Scotch. Ganz einfach und auch für Laien deutlich unterscheidbar.

Nähere Infos gibt es hier:
http://forum.magnetofon.de/index.php?topic=3598.0

Gruß,
Manuel
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#4
So eine Metal-Look-Spule hatte ich schon in meinem Bestand. Dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein Band aus der Zeit nach 1975 von BASF handelt und die Bezeichnung auf die Dicke des Bandes schließen lässt. Letztendlich nur eine werbewirksame (oder auch nicht gelungene) neue Art der Beschreibung eines BASF "ferro LH HiFi DP26"?
Gruß
Rainer


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#5
Zitat:KaBe100 postete
Dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein Band aus der Zeit nach 1975 von BASF handelt und die Bezeichnung auf die Dicke des Bandes schließen lässt.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit, daß es ein Scotch-Band ist, für ungleich größer. Ich hatte eine ganze Menge dieser Bänder aus verschiedenen Quellen, und war immer das "duftende" Scotch-Bandmaterial mit dem pink- und rosafarbenen Vorspannband drauf. Die neuen Ausführungen mit BASF-Band dürften eher selten anzutreffen sein (1975 war die große Tonband-Zeit von Grundig ja auch schon vorbei).
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#6
Hallo Rainer,

nun ja, das Ferro LH ist im Vgl. zum LH schon besser. Es ist höher aussteuerbar und das Grundrauschen gleichzeitig geringer. Sogar der Duft eines LH super oder Ferro LH ist anders.

Das waren eben noch Zeiten... als in Forschung und Entwicklung investiert wurde. Ein lebendiger Zweig der Industrie, da rührte sich noch etwas.

Heute ist alles abgeschlossen und steht still. Stillstand ist Rückschritt. Wenn RMG und Zonal etwas mehr auf Draht wären, gäbe es längst neue, verbesserte Bandtypen. Stattdessen reitet man jahrelang auf veraltete Rezepturen rum. Da kann man ja gleich alte Bänder kaufen, die sind genau so gut.

Grundig hat die BASF- oder Scotch-Bänder ganz einfach zu Grundig LP (Long Play) oder Grundig DP (Double Play) oder Grundig TP (Triple Play) umgetauft. Geworben wurde offiziell für "Grundig Tonband", man soll immer nur Grundig-Bänder für die Grundig-Tonbandgeräte kaufen, damit alles zusammenpaßt.

Das haben andere Firmen genau so gehandhabt, Telefunken-Bänder sind auch nichts anderes, als BASF - schon immer gewesen, die wechselten nie zu irgendjemand anders. Warum Grundig - den m.M. nach eklatanten Fehler begangen hat - zu Scotch zu wechseln, ist noch nicht ganz klar. Vermutlich war Scotch preisgünstiger im Einkauf.

Revox hat ja auch mal eine "Scotch"-Periode gehabt. Insofern... Scotch kommt in vielen Verkleidungen vor.

Als die Bänder noch neu waren, sind sie ja wirklich supergut gewesen. Daß sich nach über 30 Jahren teilweise bedenkliche Scotches herauskristallisieren, ist nun mal Pech. Danach ist man immer klüger. Wie beim Asbest.

Eigentlich erstaunlich, daß jemand bereit gewesen ist, inkl. Versand EUR 6,90 für ein möglicherweise unbrauchbares Bandmaterial zu bezahlen. Es ist nicht einmal klar, was für eine Spule in der Box steckt.

Gruß,
Manuel
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#7
Zitat:Ich hatte eine ganze Menge dieser Bänder aus verschiedenen Quellen, und war immer das "duftende" Scotch-Bandmaterial mit dem pink- und rosafarbenen Vorspannband drauf.
Meine Erfahrung beschränkt sich auf Scotch-Bänder auf weissen, geriffelten 13 cm-Spulen, im schwarzen Kunststoffschuber mit weisser Klapplade. Die rochen wirklich ganz speziell; kann mich noch haargenau an den Geruch erinnern, wenn die Spulen auf dem warmgelaufenen Uher drehten und auf der Ablage neben dem Bett mehrere Stunden Hörspiele vorspielten. Anschliessend roch das ganze Zimmer nach den Scotch-Bändern... - Wie hat das Manuel so schön ausgedrückt: Bei Asbest ist man heute auch schlauer. Wäre mal interessant, herauszufinden, was da genau duftete und warum. Ob es schädlich war, will ich lieber gar nicht wissen.

Viele Grüsse
Ralph
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#8
Leider kann ich die eingangs gestellte Frage auch nicht beantworten, nur soviel:

Weihnachten 1978 bekam ich mein TK 547 von Eltern und Verwandten geschenkt. Alle haben zusammengelegt.... Dem Gerät beigepackt war eine Grundig-Metallic (!!). Spule, also Plastik im Metall-Look. Darauf befindet sich (auch heute noch, das Band habe ich noch) ein Grundig GDR 18. Der Vorspann ist dunkelgrün, bzw. dunkelrot, Grundig-mäßig superlang mit einem etwa 30cm langen Schaltband. Die dem Tonkopf zugewandte Seite des Vorspannes ist schwarz.

Das Band ist ein rückseitenbeschichtetes (ja, richtig gelesen und das trotz Andruckbändchens am Gerät, sowas veträgt sich ja angeblich nicht) Doppelspielband, das jedoch nur 640 Meter lang ist und keine 730.

Der Geruch dieses Bandes hat mein damaliges Jugendzimmer vollkommen vereinnahmt und auch heute, nach über dreißig Jahren riecht es immer noch recht intensiv. Das würde für Scotch sprechen. Leider weiss ich nicht, wie die damaligen BASF LPR bzw DPR gerochen haben, die waren mir einfach eine Nummer zu teuer, es gab ja noch Shamrock und sonstige Billigheimer....

Übrigens: Die erste damals gemachte Stereo-Aufnahme mit meinem nagelneuen TK 547 waren die Eagles mit "Take it easy". Und dieses Motto sollte uns leidgeprüften Tonbandlern auch heute noch gelten ;-)

Tja, mehr kann ich dazu leider nicht beitragen, aber vielleicht hat es ja etwas unterhalten.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#9
Hallo Thomas,

sehr interessant, das sind genau die Infos, die für mich Gold wert sind. Dankeschön. ;-)

Dann auch im Gegenzug mein Band:
Grundig TK 747, Kaufdatum 1977, im Lieferumfang enthalten eine Grundig-Leerspule (Metal-Look) und eine wie in der eBay-Auktion zu sehende Grundig-Archvbox, allerdings ohne Chargennummern-Aufkleber, innen wieder so eine gräulich-silberne Plastikspule im Metal-Look, Bandmaterial ist, jetzt kommt´s:

"GDR S346CH". Sonst nichts, die Buchstaben "BASF" sucht man überall vergebens! Das Kürzel "GDR" soll natürlich "Grundig Doppelspielband rückseitenmattiert" heißen. Aber es handelt sich eindeutig um BASF, erkennt man an der Farbe des Vorspannbandes und an dem unverwechselbaren, schwarzen Chargennummernbeschriftungsstempel auf der Rückseite des grünen Vorspannbandes, das ich genau in dieser "Schriftart" schon 1000x auf BASF gesehen habe. Das Ende des Vorspannbandes hat noch das kleine BASF-typische Klebebändchen.

Die hellsiberne, mattglänzende Schaltfolie ist nicht (wie bei Scotch) im Vorspannband eingearbeitet, sondern wurde BASF-mäßig zwischen Vorspann- und Magnetband eingeklebt. Sie ist genau so lang, wie auch bei BASF (keine Grundig-typische Überlänge). Die Innenseite des Vorspannbandes ist schwarz-mattiert.

Das Band duftet nicht! Wenn ich mit der Nase fast auf den Bandwickel stoße, ganz hauchzarter Duft, habe ich auch schon bei BASF so gerochen (obwohl es im gleichen Zeitraum deutlich geruchsintensivere BASF-Bandsorten gab).

Kein Abrieb, kein Kleben, exzellente Wickeleigenschaften (kein Wunder).

Nun gut, Anfang 1977 wurde das Gerät gekauft, somit dürfte Herstelljahr 1976 sein. Version der TK-747-BDA ist: 040775 Ho 052 032. Seriennummer des Gerätes: 16653

Ich kenne auch den Grund, warum man damals den Geräten rückseitenmattiertes Band hinzugab - die Mattierung sollte statische Aufladungen ableiten. Beim schnellen Umspulen von "normalen" Bändern entsteht sicht-/hörbarer Funkenflug. Big Grin

Was haben die Grundig-Leute damals nur für Schrottkisten hergestellt... kein Wunder, daß die Verkaufszahlen rapide zurückgingen, echt!

Gruß,
Manuel
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#10
Zitat:Manuel postete

Heute ist alles abgeschlossen und steht still. Stillstand ist Rückschritt. Wenn RMG und Zonal etwas mehr auf Draht wären, gäbe es längst neue, verbesserte Bandtypen. Stattdessen reitet man jahrelang auf veraltete Rezepturen rum.
Manuel, es ist hart, aber:

Die Entwicklungsmöglichkeiten des bandförmigen Magnetogrammträgers können als ausgeschöpft gelten. Mehr ist nicht drin. Anschlag! Es sei denn, ich habe Friedrich Engel mißverstanden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Zitat:niels postete
Die Entwicklungsmöglichkeiten des bandförmigen Magnetogrammträgers können als ausgeschöpft gelten.
Die üblichen Spulenbänder repräsentieren aber sicher nicht diesen Stand des Möglichen. Aber wieso sollten sie das auch, wenn der vorhandene Bestand an Geräten damit gar nicht umgehen könnte?
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#12
Stimmt. Der letzte große und bedeutende Entwicklungssprung war die Einführung des LH-Bandes Ende der 60er Jahre. Auf einmal rauschte das Band weniger als die Verstärker der Tonbandgeräte und nach oben hin war auf einmal auch mehr Platz.
Und auf ein Amateurgerät tut man für gewöhnlich kein SM 911. Ich habe "das Buch" jetzt nicht greifbar, meine jedoch zu erinnern, dass die Verzerrungen des Bandes mit den üblichen Meßparametern nicht mehr zu messen waren.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Hallo Niels,

mit dem heutigen Stand der Technik könnte man theoretisch bessere Tonköpfe und insgesamt bessere Tonbandgeräte herstellen. Okay, das ist Utopie, neue Geräte aus dem Jahr 2009 wird es nicht geben.

Von Tonbandmaterial her wäre schon noch einiges an Reserven vorhanden.

Aber dann käme gleich der Protest von Anwenderseite: Ist denn die Einmessung meiner Maschine dazu kompatibel, der Arbeitspunkt ist ein ganz anderer, wuäääh, so etwas kann ich nicht gebrauchen. So wird jeder Versuch auf Verbesserung gleich mal im Keim erstickt, weil man fürchtet, von den neuen Bandsorten zu wenig Einheiten verkaufen zu können.

Wenn irgendwo jemand ein lukratives Geschäft wittert, werden diese Sachen auch hergestellt. Aber weil eben der Zweig "Tonband" tot ist und man lieber für 1 Euro eine Schrottkiste nimmt, anstatt 5000 Euro für ein nagelneues Gerät aus dem Jahr 2009 zu bezahlen, wird´s weder neue Errungenschaften, noch anderweitige Verbesserungen geben.

Gruß
Manuel
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#14
Manuel, es ist ausgereizt. Das magnetische Material lässt sich nicht mehr gleichmäßiger verteilen, nicht mehr dichter packen, nicht mehr glatter kalandrieren. Ein Band ist nunmal etwas sehr komplexes, wenn an einem Parameter herumgeschraubt wird, ändern sich andere und manchmal ist es nicht ersichtlich, warum sich etwas ändert. Das ist das, was etwas Komplexes von etwas "nur" kompliziertem unterscheidet.

Ob sich die Tonköpfe noch verbessern lassen? Härter? Tieferer Spalt (hat Nachteile), schmalerer Spalt (hat Nachteile), breiterer Spalt (hat Nachteile), andere Geometrie? Ich denke Tonköpfe sind auch ausgereift.

Das ist ja das eigentlich schöne an der von uns geliebten Tonbandtechnik: Wir können uns zurücklehnen und sagen: "Besser geht es nicht! Das Machbare wurde unternommen."

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#15
Zitat:niels postete
Manuel, es ist ausgereizt. Das magnetische Material lässt sich nicht mehr gleichmäßiger verteilen, nicht mehr dichter packen, nicht mehr glatter kalandrieren.
Es gibt bestimmt andere magnetische Materialien, die besser sind, als Eisenoxid.

Man könnte bessere Tonbandgeräte produzieren, z.B. mit rotierenden Köpfen und nicht feststehend, wie bisher. Einfach neue Wege beschreiten. Solange es immer abwärtskompatibel bleiben muß, hast Du Recht, da geht nicht mehr viel bzw. fast nichts mehr.

Für das Frequenzspektrum des menschlichen Gehörs von ca. 20 bis 16.000 Hz reicht das aus, was wir haben. Insofern sind wohl weitere Verbesserungen sowieso im wahrsten Sinne des Wortes für die Katz´.

Aber man könnte z.B. für langsame Geschwindigkeiten wie z.B. 2,4 cm/sek bestimmt noch besser geeignetere Bandmaterialien entwickeln.

Gruß,
Manuel
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#16
Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass die Kompatibilität beibehalten werden soll. TB mit rotierenden Köpfen: Hifi-Videorecorder. Neue Wege: R-DAT.
Besser als Eisenoxid für niedriegere Geschwindigkeiten: EE-Band.

Naja, so uneinig sind wir uns eigentlich nicht. Und mit dem Thema hat's auch nüscht zu schaffen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
Hallo Niels,

mach doch mal einen extra Thread auf und komibiniere neue Bandtypen mit Digitalismus.

Hat man die passende Software, kann man Musik in digitale Töne umwandeln, auf Tonband überspielen und umgekehrt geht´s auch: Die PC-Töne auf dem Spulentonbandgerät abspielen, per Analaog-Audio-Kabel und Sound-Blaster-Eingang (oder Modem) die auf Magnetband gespeicherten Daten wieder in Musik zurückverwandeln.

Dafür braucht man Bänder mit wenig Drop-Out-Anfälligkeit und mit ihren "Klang"-Speichereigenschaften auf die "Computer"-Töne optimiert. Sprich: Neue Bandtypen/-sorten.

Das ist nur eine Idee von vielen, die ich hätte, wo man andere Bandsorten bräuchte, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Aber, wie gesagt: Das Medium Magnetband ist tot, dabei könnte es ganz schnell und leicht zu neuem Leben erweckt werden, gerade heutzutage mit unserer allgegenwärtig verfügbaren Hochcomputertechnik wären Dinge möglich, sag´ ich Dir, das können sich die meisten gar nicht vorstellen.

Am liebsten würde ich die Reste vom ehem. Grundig-Konzern aufkaufen und eine völlig neuartige Form von Tonbandgerät auf dem Markt bringen, sozusagen ein Musik-PC mit Spulen inkl. passende Tonbänder. Die würde ich dann natürlich ebenfalls "Duo-Band" nennen. Vielleicht "Grundig Duo-Band ferro LH digital plus" oder so ähnlich, damit es sich von der Siebziger-Jahre-Ware deutlich unterscheidet.

Somit hätten wir den Bogen zum ursprünglichen Thema wieder gespannt. ;-)
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#18
Hallo, bei dem Band dürfte es sich wahrscheinlich um das DP 26 LH von BASF handeln.
MfG
Peter
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#19
Hallo miteinander,

habe ich zwar schon einige Tage mittlerweile, der Vollständigkeit halber aber hier die Auflösung meiner ursprünglichen Frage in Form von Bildern:

[Bild: gd18_1.jpg] [Bild: gd18_3.jpg] [Bild: gd18_2.jpg]




Es könnte sich tatsächlich hier um ein Band von BASF handeln, dem Aussehen nach zu urteilen. Vorspannband allerdings zu hell in der Farbe. Der Schaltstreifen ist innen auf das Band aufgeklebt, kenne ich so bisher nicht von BASF. Allerdings sieht die Verbindung zwischen Vorspann und Band auch aus, wie vom Amateur gemacht.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#20
Hallo, KaBe100,

die kleinen Abweichungen in Farbe und Lage des Schaltbandes sprechen an sich nicht gegen BASF: derartige Groß-Aufträge wurden als "Sonderkonfektionierungen" behandelt, d.h., wenn machbar, wurde jeder Wunsch erfüllt. Ich würde auch nicht ausschließen, dass Grundig Rohwickel gekauft und selbst konfektioniert hat.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#21
Zitat:KaBe100 postete
Vorspannband allerdings zu hell in der Farbe. Der Schaltstreifen ist innen auf das Band aufgeklebt, [...]
Das ist noch Grundig-Ware aus der 3M-/Scotch-Ära.
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#22
Vielleicht ist ihre dabei.
http://www.taperecorders.nl/spoelen.htm

Alard.
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#23
Zitat:Manuel postete
AGFA-Bandmaterial befand sich zu keiner Zeit auf Grundig-Spulen.
Diese von mir getroffene Aussage ist mittlerweile veraltet. Es gab mal eine kurze Zeit, wo es tatsächlich AGFA-Band auf Grundig-Spulen gab. In der original Kombination befand sich das Bandmaterial auf den bekannten, durchsichtigen Spulen mit weiß-blauem "Grundig"-Kernlabel. Vorspannband ist von Länge, Farbe usw. identisch mit den Grundig-Bändern von BASF, gleiches gilt für die Schaltfolie. Das AGFA-Band verrät sich jedoch auch für den Laien sofort durch seine dunklere Farbe im Vgl. zu BASF LGS.

Ich bekam vor ungefähr 2 Jahren einige Händler-Bandproben zu Gesicht, wo BASF und AGFA auf Grundig-Spulen zu finden waren - es war alles noch original verpackt und in durchsichtiger Tüte verschweißt! Interessanterweise befand sich auf den Vorspannbändern sogar die typische AGFA-Beschriftung. Dies aber wahrscheinlich nur, weil es unverkäufliche Muster gewesen sind.

Auf den "normalen", für jedermann kaufbaren Grundig-Bändern Ende der Sechziger Jahre waren die Vorspannbänder (bis auf eine Chargennummer) unbedruckt.
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#24
Manuel,

das ist ja hochinteressant ! War mir völlig neu.

Kann es sein, dass die mit Agfa-Band bestückten Grundig-Spulen nicht nur am dunkleren Bandmaterial, sondern auch an nicht so vollen Spulen erkennbar sind ? Ich meine mich erinnern zu können, dass nämlich Agfa die Spulen nicht so vollgewickelt hat wie BASF, bei Agfa-Bändern hat man immer das Gefühl, es würde immer noch etwas draufpassen, das Band scheint etwas dünner zu sein.

Denn das Band einiger meiner 18er-Grundig-Spulen würde fast auch auf eine 15er passen, so viel "Luft" ist da noch vorhanden.

Oder geht hier meine Phantasie mit mir durch und ich sehe schon "leere Spulen" ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#25
Hallo Thomas,

kann ich jetzt eigentlich so nicht bestätigen, weil ich noch keine 18er-Grundig-Spulen mit AGFA-Band gesehen habe. Die gibt´s zwar bestimmt, aber ich hatte nur leider noch kein Exemplar erwischt bis jetzt.

Die Bandproben waren auf ganz kleinen 8-cm-Spulen, also das Futter für die Modelle Grundig TK 2 oder TK 4. Ich hatte aber auch schon mal 15-cm-Duoband von Grundig mit AGFA-Band. Da waren die Spulen immer ganz normal gefüllt, wie zuvor bei BASF.

In den Fünfziger Jahren, wo die Grundig-Spulen noch goldene Kernlabels hatten und in wunderschön gestalteten Pappschubern lagen, war es öfter genau so, wie Du beschrieben hast. Das waren natürlich immer BASF LGS oder später LGS Langspielband. (Stand damals auch noch in großen Buchstaben deutlich sichtbar auf der Verpackung.) Doppelspielband gab es erst später. Big Grin

Mag sein, dass Du die alten 50er-Jahre-Spulen im Gedächtnis hast. Aber wie gesagt - ich kann das jetzt weder bestätigen, noch ausschließen. Die AGFA-Grundig-Kombination ist nun mal leider nicht gar so leicht zu erwischen.

Viele Grüße,
Manuel

P.S.: Wußtest Du schon, dass es auch blaue Spulen von Grundig mit goldenem Kernlabel gab? Wink Zwar hellblau und nicht so richtig blau wie die AGFA-Spulen, aber immerhin...
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#26
Hier noch ein Foto eines Grundig-Agfa-Bandes:

[Bild: Grundig-Agfa1.jpg]

Es befand sich übrigens als original im Lieferumfang enthaltenes Zubehör zusammen mit einem Grundig TK 2 in der OVP! Also jeder, der sich damals diese Geräte neu im Laden gekauft hatte, wußte das bereits mit AGFA. Big Grin Auch die blaue AGFA-Bandklammer war mit dabei.

Bandsorte ist Agfa Dreifachspielband PE 65, im Grundig-Katalog hieß es aber natürlich Grundig GT 8.
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#27
Manuel,

könnte es sein, dass man zu dieser Zeit deshalb AGFA-Bandmaterial verwendete, weil es von BASF noch keines gab ? Ich weiß leider nicht, welcher Hersteller als erster mit Dreifachspielband auf den Markt kam.

Zur Zeit des TK 2 war meines Wissens noch BASF-Band auf den Grundig-Spulen, das "Rückseitenbeschriftete".

Und - nein, ich wußte nicht, dass es eine blassblaue Grundig-Spule mit goldenem Kernlabel gab, hast du eine ? Würde ich ja gerne mal sehen. Welche Geräte wohl damit erstausgerüstet wurden ?

Gruß
Thomas
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#28
Hallo Thomas,

Dreifachspielband BASF PES 18 gab es schon seit 1961 und der Grundig TK 2, bei dem dieses Band mit dabei war, ist von 1963. Also wenn man gewollt hätte, hätte man schon BASF nehmen können. Big Grin Vielleicht war es teurer.

Zur TK-2-Zeit war normalerweise "rückseitenbeschriftetes" BASF-Band auf den Grundigspulen zu finden, das ist richtig. Smile

Von den uralten, hellblauen Grundig-Spulen aus den Fünfziger Jahren habe ich sogar drei Stück! Smile Leider ist die schwarze Beschriftung der goldenen Kernlabel auf allen Spulen etwas abgewetzt, aber Anbetracht der Tatsache, dass es womöglich ewig dauern könnte, perfekt erhaltene Exemplare zu erwischen, werde ich wohl trotzdem mal so eine Spule einscannen. Das waren aber jetzt keine speziell zu irgendwelchen Tonbandgeräten zugehörige Spulen.

Viele Grüße,
Manuel
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