Schalter restaurieren
#1
Hier mein neues Objekt, ausnahmsweise mal keine Akai.
Was mich erstmal am meisten stört ist der abgenutzte Wahlschalter.
Die Kopfabdeckung ist auch sehr seltsam abgenutzt aber da mach ich morgen bei Tageslicht ein Foto. Wie kann man sowas am besten restaurieren? Mit wasserfestem Stift bemalen oder lackieren fällt mir ein aber das sind wohl nicht so tolle Lösungen es soll ja hinterher sauber und gerade, möglichst wie neu aussehen.
[Bild: Tandberg1_1024.jpg]

[Bild: Tand_schalter.jpg]
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#2
Moin.

Erstmal 2 wichtige Tips.

Zum einen den Wählhebel immer auf "Free" parken, da sonst das Reibrad am Capstan verbleibt und einen Platten kriegt.

Zum anderen. !Vorsicht! bei der Andruckrolle. Reinbenzin und Alkohol kann die gar nicht ab. Man kann nach Verdrehen der Achse, diese herausziehen. Gleichzeitig fallen 4 Anlaufscheiben heraus, die auf beiden Seiten jeweils vor und hinter der Feder sitzen. Nach gründlicher Reinigung mit Seife, sollten später Spucke und Q-Tips gehen. Vielleicht weiß auch jemand was besseres.

Lackmäßig wäre hier der Fall für eine saubere Lackierung mit Spraydose und Einbrennen bei 80°. Wenn du einen Speedshop in der Nähe hast, frag dort nach VHT schwarz seidenmatt. Du wirst damit hoch zufrieden sein.

Von anderen Modellversionen kenne ich den Knopf auch eloxiert.

Mal sehen, was als nächstes anliegt. Lohnt sich aber.

Arnulf.
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#3
Ich hasse Tandberg! Nie wieder Tandberg :oah:
Die Mechanik ist sehr schwergängig, man kommt nirgends dran, muss den ganzen Kopfträger rausnehmen. Weitere Fehler: kein Rückspulen, keine Endabschaltung, die Riemen laufen aber und bei der Endabschaltung wird wohl der Fototransistor verdreckt sein. Die Andruckrolle hab ich mit Walzenreiniger und Isoprop behandelt hoffe es gibt keine Langzeitschäden.

Speedshop was ist das? Ein Farbenladen? VHT heißt die Marke? Wie hast dann die blanke Oberseite vom Knopf abgedeckt? Fällt mir Wachs ein, oder hast so vorsichtig gesprüht dass keine Farbe runter läuft? Jetzt müsste man ein Airbrush Set haben. Einbrennen ok hast da auch schon Erfahrungen mit Mikrowelle gemacht geht vl besser und schneller oder gar nicht?

Hier noch ein Bild von der Kopfabdeckung, weiss nicht ob das Eloxiert ist, wenn dann sehr billig. Seltsame Abnutzung am Start/Stop Schalter, ob das vom Handschweiss kommt? Mit der Abdeckung dann genauso verfahren wie mit dem Schalter?

[Bild: Tand_Abdeck_640.jpg]
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#4
Moin,
ich sag kurz, wie ich es machen würde:

Knopf sandstrahlen (alternativ Abbeizer und Wurzelbürste)
dann

komplett schwarz lackieren
am besten 2k Autolack, + 10%Mattierung, NICHT grundieren)


Kopfspiegel wieder herstellen:
Naßschleifpapier 400 mit Doppelklebeband auf harter, ebener Unterlage befestigen.
Knopf auf einer provisorischen Welle in der Ständerbohrmaschine einspannen.
Tropfen dünnflüssiges Öl oder Petroleum auf das Schleifpapier.
Kopf auf das Schleifpapier absenken und nur jeweils kurz mit ganz leichtem Druck schleifen. Lieber zehnmal kurz als einmal fest.
Schwupps, schon ist der Knopf fertig. Smile

Wichtig ist der gute Rundlauf des Knopfes, sonst liegt das Muster nicht im Zentrum des Kopfspiegels.


Bert
Bert
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#5
[quote]kaiman_215 postete
Ich hasse Tandberg! Nie wieder Tandberg :oah:
quote]

Rücklauf: sehe grade unterm Teller ist nichts mehr von dem Kupplungsmaterial vorhanden, deshalb läuft der Riemen aber es dreht sich nichts. Auf der anderen Seiten ist es noch so halb da aber auch schon sehr bröselig. Das war also die Kupplung, das bröselige Zeug das mir anfangs entgegenkam. Na da hab ich ja einiges zu tun bei dem Teil. Confusedpinner:
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#6
Moin, moin.

Wenn deine Andruckrolle jetzt noch gut dasteht, sollte sie wohl Alkohol vertragen. Bei mir hat sich innerhalb kürzester Zeit die Konsistenz verändert. Vielleicht hat Tandberg da ja experimentiert.

Kopfträger abnehmen? Ging bei mir auch ohne. Bischen nachdenken und tricksen. Ich glaub, das vordere Capstanlager war ein Problem. Das konnte man aber irgendwie durch eine Bohrung von hinten schmieren.

Die Kopfabdeckung müßte auch lackiert sein.

Speedshop ist im allgemeinen die Bezeichnung für die Läden, wo der Liebhaber von US-Cars seine Teile bekommt.
VHT heißt eigentlich "Very High Temperature". Scheint aber auch der Markenname zu sein.

Ich hab mich mein Leben lang über die Qualität von Spraydosen Lacken geärgert. Mit diesem Zeug bekommt man wirklich "echte" Lackierungen hin. Dagegen ist der Rest der Hersteller nur eine Lachnummer.
Ich gebe zu, Auto K ist sonst mit das beste, aber Motip ist besser, wenn man es denn bekommt. Trotzdem liegen zu VHT ganze Welten dazwischen, um nicht zu sagen der Unterschied zwischen: ist am Anfang schön und bleibt auch bei Strapazierung schön.
Der Grund liegt in der Basis Chemie. Wir haben den grünen leider zu verdanken, daß eine Menge der Entwicklungen hier nicht stattfinden.
VHT ist eigentlich in Deutschland wegen einiger Inhaltsstoffe verboten. Es gibt aber die Bestimmung, daß insgesamt 2% der gehandelten Masse erlaubt sind (Erklärung meines Speedshops). Und da in Dichtungen, Motoren und was da noch alles im Container kommt, das Zeug nicht drin ist, geht die Lackmenge darin unter. Wenn man nur einen Karton Lack bestellen würde, wäre die Einfuhr nicht erlaubt.

Ich würde mit NevrDull den Knopf vom Lackrest befreien (wer hat schon eine Sandstrahlkabine zuhause?). Dann würde ich das "Vogelauge" sauber mit Mascol abdecken (Plastikmodellbau Laden). Nach dem Lackieren nochmal mit der Hand auf einem Flicken Never Doof drehen. Wenn der Rand nicht ganz exakt ist, gehe ich da, den Knopf drehend, mit dem Fingernagel rum (der übrigens ein unerhört gutes Werkzeug ist). Vielleicht auch ganz vorsichtig vorher einen Cutter "herumlegen", also nicht schneiden, sondern sanft drücken.
Berts Idee ist zwar gut, macht aber einen Heidenaufwand und ist schlichtweg nicht nötig.

Mikrowelle habe ich nicht. Ist denke ich, aber ungeeignet.

Ich hasse Tandberg.
Ich hatte da ja schon etwas angedeutet. Die Kupplung zerbröselt unweigerlich. Sie besteht aus je 3 Korksegmenten von 4 mm Dicke. Ich hab sie aus Kork Frühstück Sets gebaut. Klappt prima. Du müßtest sehen können, wo sie gesessen haben, so daß du die Maße (konzentrische Kreise um den Drehpunkt) ermitteln kannst.
Danach muß alles wieder neu eingestellt werden. Das geht aber richtig gut, ohne Gemeinheiten. Nimm mal von hinten die beiden Haltemuttern der Wickelwellen ab. Eine ist gleichzeitig die Riemenscheibe des Zählwerks. Paß auf die dünnen Gleitscheiben auf. Dann kannst du die Wellen ziehen und hast alles vor dir. Mit gucken und überlegen, erklärt sich dann die Mechanik selbst.

Ich liebe Tandberg.
Diese Wellen sind übrigens Kugelgelagert (gegenläufige Riemenscheibe). Hab ich an anderen Kleinspulern so noch nicht gesehen. Die Mechanik ist aus guten Materialien (Ausnahme Kupplung) und fast für die Ewigkeit.
Chassis, Gehäuse, Holzhaus...Alles absolut hochwertig. Aluminium Kopfabdeckungen und auch die obere Buchsenabdeckung/Tragegriff sprechen da eine deutliche Sprache. Selbst die Reibräder sind sehr intelligent gemacht.
Der Knaller war aber die Schwungmasse des Capstans aus massivem Kupfer. Ich hab gekratzt und wollte es fast nicht glauben. Vieleicht wurde das aber später auch geändert. Sag, was bei dir drin ist. Der Schrottwert dieses Geräts liegt über dem Kaufpreis :-) für eine Plastik-Grundig muss man Entsorgung zahlen.

Mein Modell war von 1971. (eigentlich sollte hier eine Bild/Textseite stehen. Ist htm. Wenn ich von Compostern bloß halbsoviel Ahnung, wie von Mechanik hätte)

Mit dem Treibriemen bin ich nicht soo zufrieden. Von so einem Gerät erwarte ich, daß es wirklich jedes (heile) Band anstandslos bis zum Ende spult, bzw auch bei üngünstigem Verhältnis der Wickelgröße den Spulvorgang noch startet.

Die VU-Meter sind nur bei aktivierter Aufnahme beleuchtet (in Betrieb?). Gab es zu der Zeit aber wohl häufiger.

Ich hab meine vor einem Jahr überholt und dann an einen Freund gegeben. Beschwerden gab´s noch nicht. Die Klangqualität, auch Aufnahme, ist wirklich gut.

Viel Spaß dabei, Arnulf.

P.S. Wenn du dir VHT besorgst, kannst du ja noch mal Pm´n. Ist etwas anders zu sprühen, aber eigentlich so, wie man es erwartet, wenn man nicht durch andere "Dosen" schon versaut ist.
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#7
Hallo Arnulf,


...die VUs dürften bei diesem Modell bei der Wiedergabe nicht
nur dunkel sondern komplett inaktiv bleiben. Ist Anfang der 70er
in der Tat häufiger anzutreffen (zB bei Braun).

Die Abnutzung unten an der Kopfabdeckg. ist schon ungewöhnlich
aber je nachdem, wie der Benutzer den Start-Hebel angefasst
hat, durch häufiges Reiben mit der Fingernagelfläche zu erklären.
Beim Lackieren einfach so vorgehen, wie beim Knopf, das
heist die erhabene Schrift später wieder blank schleifen.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Zitat:Araso postete

Kopfträger abnehmen?

[color="#0000FF']Ja das hab ich doch gelassen, geht schon wieder besser die Mechanik.[/color]


Ich hab mich mein Leben lang über die Qualität von Spraydosen Lacken geärgert. Mit diesem Zeug bekommt man wirklich "echte" Lackierungen hin. Dagegen ist der Rest der Hersteller nur eine Lachnummer.

[color="#0000FF']Glaub sowas wie ein Speedshop gibts bei uns nicht aber 3 Baumärkte, einer davon mit Nautik-Abteilung. Werd mich dort mal umschauen.[/color]


Ich würde mit NevrDull den Knopf vom Lackrest befreien (wer hat schon eine Sandstrahlkabine zuhause?). Dann würde ich das "Vogelauge" sauber mit Mascol abdecken (Plastikmodellbau Laden).

[color="#0000FF']Modellbauladen das nächste Ziel nach dem Baumarkt :-)[/color]


Ich hasse Tandberg.
Ich hatte da ja schon etwas angedeutet. Die Kupplung zerbröselt unweigerlich. Sie besteht aus je 3 Korksegmenten von 4 mm Dicke.

[color="#0000FF']Kork hab ich auch genommen, bis jetzt nur probeweise mit Tesa befestigt, auch 4mm, es scheint mir aber etwas zu dick, will noch 0,5-1mm abschleifen.[/color]


Der Knaller war aber die Schwungmasse des Capstans aus massivem Kupfer. Ich hab gekratzt und wollte es fast nicht glauben. Vieleicht wurde das aber später auch geändert. Sag, was bei dir drin ist. Der Schrottwert dieses Geräts liegt über dem Kaufpreis :-) für eine Plastik-Grundig muss man Entsorgung zahlen.

[color="#0000FF']Gekratzt hab ich noch nicht dran aber sieht nach Kupfer aus. Ungewöhnlich als Schwungmasse, Kupfer ist ja ein relativ weiches Metall.[/color]


Mein Modell war von 1971.

[color="#0000FF']Bei mir steht auf der BDA 16.4.76 und aufm Gerät 3341x, SN 2995970[/color]


Mit dem Treibriemen bin ich nicht soo zufrieden. Von so einem Gerät erwarte ich, daß es wirklich jedes (heile) Band anstandslos bis zum Ende spult, bzw auch bei üngünstigem Verhältnis der Wickelgröße den Spulvorgang noch startet.

[color="#0000FF']Hatte auch das Problem bei fast voller Spule, bin aber der Meinung der Kork ist etwas zu dick und bremst, ohne Kork ging das Spulen einwandfrei.[/color]


Die VU-Meter sind nur bei aktivierter Aufnahme beleuchtet (in Betrieb?). Gab es zu der Zeit aber wohl häufiger.

[color="#0000FF']Leider tut sich bei Wiedergabe überhaupt nichts.[/color]
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#9
Bei mir war ein Segment noch heil. Die original Stärke war 4 mm. Bei Montage mußte man aber den Plastik-Segment Ring seinen Platz lassen. Denk daran, daß du alle Dinge dieser Mechanik einstellen kannst. Und auch, daß sich das am Anfang noch einlaufen muß.

Kupfer kann auch härter legiert sein. Ich meine, beim Kratztest fiel mir das auch auf. Ich könnte mir vorstellen, daß Tandberg dadurch das "Singen" bei hoher Geschwindigkeit unterbinden wollte. Kupfer wird wohl einen viel tiefer liegenden Resonanzpunkt als Alu haben. Immerhin haben die dem Capstan ja wirklich viel "Masse" spendiert. Gegenüber der zeitgenössischen Konkurrenz, läuft das Ding nahezu geräuschlos.

Mein Modell war das erste. Hinten stand 3202 oder 3302 drauf, wenn ich mich nicht irre. Muß bei Gelegenheit mal nachfragen. Der jetzige Besitzer wohnt leider nicht um die Ecke (und guckt nie nach seinen mails, grrr). Die Nomenklatur bei dieser Geräteserie habe ich nie verstanden. Wenn du mir deine Mail-addy pm´nst, kann ich dir wohl die (Buch-) Seite schicken, die ich hier eigentlich hochladen wollte. Ist recht interessant, zumal man wenig findet. Vielleicht kannst du auch was umdoktern und das dann für alle hochladen. Mit Computern bin ich nicht so bewandert.

Das Spulproblem resultierte bei mir aus der Art, wie der Riemen getrieben wird. Er läuft ja über Kreuz und nur mit 2 kurzen Berührflächen am Treibrad. Ist glaube ich, bei der ganzen Serie so. Irgendwann reicht der Grip nicht mehr. Ich habe mir Material in verschiedenen Dicken besorgt und Riemen gebaut. Mit 0,5 mm dicker als original, ging´s soweit für einen Einmotorer. Noch dicker hat gebremst, oder wurde aus der Riemenscheibe verdrängt. Mit Originaldicke ging´s nicht besser, als mit dem alten Original.

Viel Spaß, Arnulf.
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#10
Zitat:kaiman_215 postete
....Die VU-Meter sind nur bei aktivierter Aufnahme beleuchtet (in Betrieb?). Gab es zu der Zeit aber wohl häufiger.

[color="#0000FF']Leider tut sich bei Wiedergabe überhaupt nichts.[/color]
[/quote] ...das ist normal.... ....sh. #006


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Email sollte eigentlich gehn - Private Message und dann Email anklicken.
Im Manual wird für den Bandzug hauptsächlich die Feder unterm Bandteller verantwortlich gemacht, die beiden Abstände im Bild unten sind auch wichtig.
Bin heute zu nichts gekommen, eine Schraube ist fest, morgen Rostlöseöl besorgen.

[Bild: Tand_winding.JPG]

[Bild: Tand_abstand.JPG]
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#12
Der Fluch der Tandberg
Kaum hab ich die Kupplung neu gemacht, Korkstücke eingeklebt, zusammengebaut, aufgestellt, geht mir der Entstörkondenstator kaputt. Also nochmal aufmachen, neuer Kondi+Widerstand rein, da ich sie eh schon offen hab überlege ich ob ich für den Rücklauf ein Filz- oder Stoffstuck einkleben soll. Beim Rücklauf macht es immer so ein wusch-wusch-wusch-Geräusch bis die Kupplung greift. Bei Vorlauf is alles ok, da gibts eine Zwischenscheibe mit Stoffbelag damit es besser greift. Den Knopf mach ich zuletzt wenn alles zur zufriedenheit läuft.
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