Philips N4416 läuft schlecht an
#1
Hallo und guten Abend!

Nachdem ich die Tage mein TESLA B 100 wieder in Gang gesetzt habe, hat mich der Tonbandfirus voll erwischt :-D Das TESLA-Gerät ist zwar nicht schlecht, aber mit nur einer Geschwindigkeit, einem Motor und dem recht begrenzten Frequenzumfang war es mir eingentlich schon immer etwas zu Hausbacken.
Nach dem Studieren diverser Kaufberatungen hier im Forum und einem Glücksumstand in der Bucht läuft mir die Tage ein Philips N4416 für lau zu.
Das Gerät ist wohl im letzten Jahr in einer "Fachwerkstatt" gewesen, wo für viel Geld der komplette Gummisatz gewechselt worden sein soll. Trotzdem (oder gerade deshalb???) läuft es nicht von alleine an. Beim Spulen wie auch dem Abspielen geht es erst dann richtig zur Sache, wenn händig nachgeholfen wird.
Könnt Ihr meine Vorfreude auf das Gerät mit ein paar Hinweisen zur Störungsbeseitigung vergrößern?

Schönen Abend

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#2
Hallo Tommy,

pauschal würde ich sagen, dass die Riemen entweder ausgeleiert sind, oder (wenn die erst vor einem Jahr eingesetzt wurden) die falschen Maße haben. Es könnte aber auch durchaus sein, dass der Matsch von den alten Riemen nicht herausgeputzt wurde, sondern nur neue aufgezogen wurden. Dann bremst die alte Soße natürlich die Motoren aus.

Denkbar wäre auch, dass bewegliche Teile der Laufwerksmechanik neu gefettet werden müssten.

Im schlimmsten Fall sind die Reste vom flüssiggewordenen Gummi ins Innere der Motoren gelangt. Da sich die Motoren nicht öffnen lassen, um sie innen zu reinigen, sind sie dadurch defekt.

Liebe Grüße,
Mario
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#3
Hallo "der Tommy",

Die Untersuchungen, die Mario empfielt würde ich als erstes
angehen - die alte Riemenpampe runterzuholen ist näml. ´ne
"feine" Arbeit, die sich mancheiner gerne sparen würde (und
vielleicht auch hat.)

[edit: Denkfehler, Schmarren, weg damit! Bild gelöscht!]

Viel Erfolg,

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Tja, sollten da tatsächlich neue Riemen drinnen sein und die alte Rest-Pampe ebenfalls, spricht das für astreinen Pfusch. Zumal in diesem Fall die "neuen" Riemen wiederum entsorgt werden dürfen, da durch Kontaminierung mit dem alten Matsch diese unbrauchbar wurden.

Ich würde versuchen, geduldig auf das Eintreffen des Gerätes zu warten um dann als Erstes mal einen neugierigen Blick hinein zu werfen. Nur um sicherzugehen und damit das gute Gefühl bleiben kann. Die Philips ist - wenn sie nicht mit Matscheriemen und fiesen Wackelkontakten aufwartet - ein schönes und solides Stück Tonbandgerät.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Es gehört viel Zeit dazu, eine Philips vom Gummischleim zu befreien. Bei der letzten hat es hier (geschätzt) acht Stunden gebraucht, ehe ich neue Riemen auflegen konnte. Sämtlicher Riemenschleim ist bis ins Detail zu entfernen, erst dann neue Riemen auflegen! Mehr als die Riemen kann es eigentlich nicht sein. Besonders ist auch darauf zu achten, dass sich der Gummischleim nicht in das Lager eines Wickelmotors reingedröselt hat.

Gruß Jens
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#6
Ja, die "Fachwerkstatt" hat mit Sicherheit geschlampt! Der Vorbesitzer der 4416 hat arg geschimpft.
Wenn ich Euch richtig verstehe müsste ich die neuen (und fast gar nicht gelaufenen) Riemen sofort wieder entsorgen, wenn sie mit dem alten Gummimatsch in Berührung gekommen sind. Was ist den so arg an dem Zeugs???

Gruß

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#7
Wie Thomas schon schrieb, die "neuen" Riemen sind durch alten Gummischleim kontaminiert und werden sich über kurz oder lang auch wieder auflösen. Da hast Du keinen Spaß dran, also lieber einen kompletten Riemensatz bestellen (kostet nicht die Welt bei Gummi-Meyer oder Hewicker). Dann eine große Flasche Spiritus und mehrere Putzlappen bereitlegen. Und (nicht vergessen!) alte Jeans anziehen und ein altes T-Shirt. =) Fass' den Schleim einmal mit den Fingern an und Du weißt noch lange, woran Du gewerkelt hast. Wink

Gruß Jens
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#8
Zitat:esla postete
Wie Thomas schon schrieb, die "neuen" Riemen sind durch alten Gummischleim kontaminiert und werden sich über kurz oder lang auch wieder auflösen.
Tun sie das?
Ich hatte vor einiger Zeit eine N4416 aus dem Saarland erhalten, wo der Vorbesitzer den alten Gummischleim nicht entfernt hatte, aber trotzdem neue Riemen einbaute. (Ich berichtete davon in Forum 1)

Die Riemen waren natürlich voller Matsch. Macht nichts, ich habe die Gummiringe mit Spiritus gereinigt und sie scheinen stabil zu sein. Allerdings ist es auf der anderen Seite Blödsinn, sich die Mühe zu machen, und die Riemen zu säubern, wenn man sich für relativ wenig Geld (ca. 15 Euro) gleich neue, saubere Gummis kaufen kann.

Ich habe das auch nur deshalb gemacht, um zu sehen, ob das stimmt, daß sich neue Riemen ebenfalls nach einiger Zeit verflüssigen würden, wenn sie ggf. eine chemische Verbindung mit dem alten 70er-Jahre-Philips-Matsch eigehen. Wie gesagt, bisher konnte ich das nicht feststellen. Der Beobachtungszeitraum ist möglicherweise noch zu kurz, daher muß ich noch einige Jahre warten. Ist ein Langzeitexperiment.

Wer hat denn schon so ein Experiment durchgeführt? Wer hat neue Riemen mit altem Philips-Matsch eingestrichen und ein paar Jahre ins Land ziehen lassen? Der möge sich bitte melden, damit wir unsere Erfahrungen austauschen können. Je mehr Leute dieses Experiment machen, desto besser.

===

Nun zu Tommy´s Gerät:

Angenommen (wir wissen es ja nicht sicher), es ist tatsächlich so, daß in diesem Gerät noch alles voller Matsch ist, dann hat der Capstan-Motor viel zu tun, um die Schwungmasse zu bewegen. Die Regelelektronik versucht dies mit mehr Stromabgabe auszugleichen. Dies geht bis zu einer gewissen Grenze gut, aber mit der Zeit - je nach dem, wie schwergängig der Antrieb durch den Matsch ist - nimmt die Regelelektronik davon Schaden.

Darauf muß man sich dann im ungünstigsten Fall ebenfalls gefaßt machen.

Aber jetzt warten wir erst mal ab, bis das Gerät da ist. Nicht schon im Voraus alles schwarzmalen.

Weitere Infos zum N4416 gibt´s hier:
http://forum.magnetofon.de/index.php?topic=2879.0

Mit Reparaturanleitungen, aussagekräftigen Fotos, Praxiserfahrungen und vieles mehr. Auch ein Bild des saarländischen Riemenmatsches ist zu sehen.

Gruß
Manuel
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#9
Zitat:Manuel postete

Aber jetzt warten wir erst mal ab, bis das Gerät da ist. Nicht schon im Voraus alles schwarzmalen.

Weitere Infos zum N4416 gibt´s hier:
http://forum.magnetofon.de/index.php?topic=2879.0

Mit Reparaturanleitungen, aussagekräftigen Fotos, Praxiserfahrungen und vieles mehr. Auch ein Bild des saarländischen Riemenmatsches ist zu sehen.

Gruß
Manuel
Hallo Manuel,

genau das werde ich jetzt erst einmal tun - WARTEN!
Das Philips ist heute Früh beim Gelben Riesen gelandet und sollte also die nächsten Tage heil bei mir eintreffen. Dann schau ich weiter.
Danke für die vielen Tips bisher, besonders Dein letzter Link ist ganz toll.

Viele Grüße

der Tommy.
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#10
Hallo Tommy,

ich drücke Dir alle Daumen, daß Deine N4416 erst mal gut ankommen wird und nachdem sie sich in der warmen Stube einigermaßen aklimatisiert hat, nicht allzu viele Mängel zum Vorschein kommen. Damit Du ein schönes Vorweihnachtsgeschenk hast und hoffentlich noch viele vergüngliche Stunden damit verbringen kannst.

Gruß,
Manuel
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#11
Hallo Manuel,

Danke für Deinen Daumen drücken. Es hat sogar geholfen - das N4416 ist heute SUPER-verpackt bei mir angekommen. Und.... ich glaube ich hab sogar schon die Ursache des Übels gefunden :-D
Unser "Fachmann" in der Werkstatt hat doch tatsächlich die niegelnagelneuen Riemen auf die klebrigen Scheiben gezogen!!!! Klar kleben die dort sofort wieder fest. So ist es logisch das die Maschine schwer anläuft, nach einem Anschubser aber ordentlich loslegt.
Da ich vor dem Fest ja sicher keine Lieferung mehr bekomme, werd ich mir erst einmal Gedanken über die Riemenreinigung machen. Die Methode mit Spiritus schreckt mich noch etwas ab, wird der Gummi dadurch nicht angegriffen?
Was haltet Ihr von heißem Wasser mit viel Spüli? Das sollte den Gummi nicht angreifen und ihn im Gegenteil sogar geschmeidiger machen.

Auf alle Fälle bin ich total froh daß das Teil so gut angekommen ist. Und wie gesagt, es kam für lau. Die Bezahlung erfolgt in Form der Digitalisierung des mitgegebenen Tonbandes :-D

Schönen Abend

der Tommy.

Edith: Kurzer Zwischenbericht, ein Lämpchen brennt nicht, die drei Motoren laufen ohne Riemen alle sofort an, nur der rechte Spulmotor macht kreischende Geräusche. Wenn ich richtig gelesen habe kann man die wohl nicht schmieren/reparieren :-(
Na was solls, jetzt ist erst mal Feierabend!
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#12
Hallo der Tommy,

Bei meiner Philips 4450 , die schon viele Betriebsstunden hinter sich hatte und lange Zeit gestanden hatte, als ich sie bekam hat auch ein Spulmotor füchterlich gekreischt. Ein Spritzer Ballistol aus der Dose auf das obere Lager hat sofort und dauerhaft geholfen.

Es könnte auch mit anderen Ölen funktionieren.

Gruß

Claus
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#13
@Tommy,

die Spüli-Variante bringt Dich u.U. nicht weiter, obwohl für die
Gummireinigung im Grunde empfehlenswert (zB Andruckrolle).
Bei meinen Versuchen, die Gummipampe wegzuwischen (allerd. nur von Metallteilen), bin ich auch am Ende bei Spiritus gelandet. Ich denke,
dieser, ggf. leicht verdünnt, geht noch am schonendsten mit den Riemen
um. (Evtl. noch Waschbenzin aber das habe ich noch nicht auspro-
biert...).

Thema ölen: wenn nicht die hier vielzitierten Sinterlageröle zum
Einsatz kommen müssen, bieten sich auch andere, hochviskose
Öle an (zB im Modelleisenbahn-Bereich gebräuchliche...).

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#14
Öl ist mir ein heikles Thema, weil ich durch Maschinendefekte in der letzten Zeit sehr viel darüber aus praktischen Erfahrungen gelernt habe:

Sich bewegende Mechanikteile müssen LEICHT laufen. Deswegen empfehle ich hier nun eine gründliche Reinigung mit Waschbenzin und einölung mit dünnenm Nähmaschinenöl.

Laufwerksteile, die unmittelbar am Bandtransport beteiligt sind, müssen nicht unbedingt leicht laufen, sondern sie müssen GLEICHMÄßIG laufen! Deswegen für Capstanlager, Andruckrollen, Motorlager ruhig dickes Schmierfett verwenden. Der Gleichlauf wird garantiert meßbar besser!

Nun verstehe ich auch, warum z.B die nun wirklich renommierte und über jeden Zweifel erhabene Firma "ReVox" zum Schmieren ihrer Lager ein Fett empfiehlt, nämlich das allseits bekannte PDP65. Dieses Fett würde ich persönlich auch gerne mal in anderen MAschinen ausprobieren.

Bis vor geraumer Zeit habe ich Fette gehaßt und durch Öl ersetzt. Aber ich habe dazugelernt! Auch die Bremsrollen in meinen Kinomaschinen öle ich nciht emhr, sondern fette sie, mit deutlich besseren Ergebnis. Bisher allerdings mit billigen Fahrradkettenfett vom Aldi.......

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#15
Hallo Tommy,

ich habe letzten Sonntag abend bei E. Hewicker Ersatzriemen über seinen Online-Shop bestellt und gestern kamen sie bei mir an. Wenn Du heute noch bestellst und SOFORT bezahlst, stehen die Chancen eigentlich sehr gut, daß Du die Gummis noch vor Heilig Abend zugeschickt bekommst.

Ansonsten - die schmutzigen Gummiringe mit purem, unverdünnten Brennspiritus reinigen. Du brauchst absolut keine Befürchtungen zu haben, daß das Material vom Spiritus angegriffen wird. Wenn das so wäre, dann müßten bei mir sämtliche Gummirollen und Riemen aller sich in meinem Besitz befindlichen Geräte (Bandmaschinen, Cassettenrekorder, VHS-Rekorder, usw.) den Geist aufgegeben haben.

Daß bei Philips-Geräten die Motoren im Leerlaufbetrieb heulen und jaulen, ist für das Alter von mehr als 30 Jahren normal. Ich schraube mit einem Imbusschlüssel die Riemenscheibe ab, reinige die Achse und gebe danach einen kleinen Tropfen Nähmaschinenöl auf die Achse, drehe mit der Hand ein klein bißchen, schraube anschließend die Riemenscheibe wieder an, schalte das Gerät ein, lasse den Motor noch ein paar Runden drehen, dann über Nacht einwirken lassen. Tags darauf sollte/müßte/könnte das Jaulen nicht mehr auftreten.

Wenn doch, mache nichts mehr daran. Zu viel Öl könnte schädlich sein. Mit der Zeit gibt sich das von selbst, die Motoren müssen sich manchmal erst wieder daran gewöhnen, "arbeiten" zu müssen.

So ein Motor ist auch nur ein Mensch. Big Grin

Gruß
Manuel
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#16
Hallo,

dann werd ich wohl mal die Spiritusflasche und das Ölkännchen raushole und hoffen, das es bei mir auch funktioniert.
Dann habe ich noch eine Frage zum Zählwerkriemen. Stelle ich mich nur extra doof an, oder geht der nur raus, wenn man den linken Bandteller demontiert???
Ich hab schon in diversen Serviceanleitungen nachgeschaut, aber da wird das Thema Riemenwechsel ja komplett ausgespart. Philips schien sich sicher zu sein, den perfekten Riemen verbaut zu haben :-D
Aber ansonsten kann man ja wirklich nicht über die Servicefreundlichkeit der Geräte meckern. Ich hab noch nie so ruhig und ungestört am "offenem Herzen" gearbeitet.

@Manuel: Wasnimmt GummiMeyer eigentlich für einen Satz Riemen und den Andruckfilz?

Gruß

der Tommy.
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#17
Hallo Tommy,

Herr Meyer stellt dafür EUR 15,00 in Rechnung, hinzu kommen EUR 1,50 Porto. (Angaben ohne Gewähr, nimm am besten Kontakt mit ihm auf).

Wie geht das mit dem Zählwerksriemen?

[Bild: normal_21.jpg]

Auf dem Bild rechts zu sehen ist übrigens der original Philips-Riemen, der manchmal völlig okay ist, weder flüssig, noch brüchig, quasi wie neu.

Du mußt nur 2 Schrauben lösen, um das Blech mit dem Bandteller-Höhenlager samt Riemenstütze abnehmen zu können. Einfach den neuen Riemen einlegen und das ganze wieder festschrauben. Den Riemen in die Riemenscheibe legen und das andere Ende vom Gummiring spannst Du über den Bandzugsfühlhebel. So eingespannt, rutscht der Gummi nicht sonst wo hin, wenn Du das Laufwerk wieder ins Gehäuse zurückbaust.

Wenn das Laufwerk wieder im Gehäuse festgeschraubt ist, den Riemen vom Bandzugsfühlhebel nehmen und auf die Riemenscheibe des Zählwerks ziehen - fertig.

Gruß,
Manuel
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#18
Sooo, der Super Gau bei den Motoren ist wohl, wenn der Gummimatsch ins Lager gelaufen ist. Ich hab das hier nur bei drei Motoren :-(
Hab sie jetzt erst mal mit Spiritus geschwemmt und werd nun mit Öl nachlegen. Drehen tun sie alle drei, nur die schwarze Pampe bekomme ich oben an der Welle nicht raus.

Schönen Abend

der Tommy.
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#19
Hallo Tommy,

bedanke Dich bei der sogenannten "Fachwerkstatt". ;-)

Ist denn Name und Ort dieser "Fachwerkstatt" bekannt, gibt es eine ausgewiesene Rechnung inkl. Mehrwertsteuer? Die müßten das eigentlich nachbessern oder ersetzen, d.h. die Kosten für einen Ersatzteilespender zum Auswechseln der Motoren übernehmen.

Mich würde außerdem interessieren, wieviel Geld damals in Rechnung gestellt wurde und die einzelnen Posten wie Arbeitszeit, Ersatzteile, Mehrwertsteuer usw.

Ich drücke Dir erneut die Daumen (vielleicht hilft es ja wieder), daß Du die Motoren wieder flott kriegst.

Gruß,
Manuel
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#20
Moin Manuel,

ich sitz schon seit Stunden an der Kiste und im Moment laufen die Motoren. Durch den Schleim wird aber kein Öl an die neuralgischen Stellen kommen. Aber wenn Du die Daumen drückst wirds schon wieder!
Sicherheitshalber hab ich schon mal einen ET-Spender georderd. Hat zwar auch die Riemenpest, aber wo gibts schon Philipse ohne???
Die Hinweise für die "Fachwerkstatt" hab ich an den Besitzer weitergeleitet. Mal sehen was er draus macht...

Gruß

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#21
Mahlzeit!

Meine Holde ist heute Vormittag überraschend unterwegs, und so konnte ich in aller Gemütsruhe meiner Reinigungsorgie nachgehen. Vor allem von den Riemen geht der Sch... ja wirklich schlecht runter!!! Aber ich denke ich hab alles erwischt und jetzt läuft die Gute N4416 wieder klebe und geräuschlos. Mal sehen wie lange die Spiritus geplagten Riemen halten...
Nun ist wieder alles zusammen gebaut, die leicht gerieften Bandzughebel habe ich etwas gedreht, Tonköpfe und Bandführungselemente gereinigt - vorerst fertig und nun ist Probebetrieb angesagt.
Hat eigentlich schon mal jemand von Euch die doch recht raue Capstanwelle etwas geglättet oder poliert? Ich denke nach geraumer Zeit macht die doch die Bänder ganz schön fertig, oder?
Jetzt nerven eigentlich nur noch die etwas kratzigen Potis (gibt’s hier einen besonderen Tipp oder die Dinger einfach reinigen und etwas schmieren?) und die doch recht hohe HF-Empfindlichkeit. Auf dem Gebiet bin ich nicht so deer Experte, kann man dagegen etwas unternehmen?

Aber jetzt ist erst mal Wochenende und Musik hören angesagt. Vielen Dank für Euere Tipps und Ratschläge und ein schönes Vorweihnachtswochenende

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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#22
Zitat:der_tommy postete
Nun ist wieder alles zusammen gebaut, die leicht gerieften Bandzughebel habe ich etwas gedreht
Eine gute Idee, denn sonst werden die Tonbänder im schlimmsten Fall regelrecht geschnitten. Dann bilden sich haardünne Tonband-Fäden neben den Fühlhebeln. Die Stütze neben der Capstanwelle wird wahrscheinlich auch eingeschliffen sein, das ist noch eine Gefahrenquelle für das durchlaufende Band.

Zitat:der_tommy postete
Hat eigentlich schon mal jemand von Euch die doch recht raue Capstanwelle etwas geglättet oder poliert? Ich denke nach geraumer Zeit macht die doch die Bänder ganz schön fertig, oder?
Richtig, es tut den Tonbändern nicht gerade gut, was man an den sich absetzenden Bandabrieb auf der Capstanwelle eindrucksvoll sehen kann. Nur glattpolieren sollte man die Achse nicht, denn sonst wird das Band nicht mehr gleichmäßig transportiert, die Gleichlaufschwankungen nehmen enorm zu.

Zitat:der_tommy postete
Jetzt nerven eigentlich nur noch die etwas kratzigen Potis (gibt’s hier einen besonderen Tipp oder die Dinger einfach reinigen und etwas schmieren?)
Reinigen ja, schmieren nein.

Zitat:der_tommy postete
und die doch recht hohe HF-Empfindlichkeit. Auf dem Gebiet bin ich nicht so deer Experte, kann man dagegen etwas unternehmen?
So gut wie alle betreffenden Audiokabel im Inneren des Gerätes gegen höherwertige Kabel mit Abschirmung ersetzen. Im Grunde müßte der gesamte Elektronikteil nachgebessert werden. Wir sind auf dem technischen Stand des Jahres 1972, für damalige Ansprüche war es ausreichend.

Hast Du eigentlich schon den Tonkopf-Andruckfilz erneuert und die Andruckkraft justiert? Sonst bekommt der Tonkopf schnell Einschliff.

Viele Grüße,
Manuel
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#23
Moin Manuel,

alles was an Bandführungselementen zu drehen ging, hab ich gedreht. Der Rest wurde mit Schleifpaste fein ab- und eingeschliffen.
Die Filze hab ich noch nicht gewechselt. Da hab ich Deine Ausführungen zu den Kassettefilzen nicht richtig verstanden. Hast Du ev. mal ein Bild Deiner neu gebauten Andruckfilze? Einen Federkraftmesser muss ich mir auch erst noch organisieren (mal sehen ob die Physiklehrer in der Bekanntschaft weiterhelfen können).
Würde es ev. für gleichmäßigeren Andruck sorgen, wenn man den Filz an der Rückseite etwas konkav ausformt?

Schlägt sich die hohe Störempfindlichkeit eigentlich auch bei Aufnahme wieder oder ist das nur ein "Schönheitsfehler" bei Wiedergabe?

Viele Grüße

der Tommy.
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#24
Hallo Tommy,

das mit den Kassettenfilzen ist zwar ganz pfiffig gewesen, aber eigentlich zu viel Arbeitsaufwand. Besser wäre es, ein Stück vom Filzstreifen zurechtzuschneiden und anzukleben, der zusammen mit dem Antriebsriemensatz von R. Meyer geliefert wird.

Die Filze aus alten Schlachtkassetten sind teilweise zu rauh. Der Meyer-Filz hingegen ist viel schonender zum Bandmaterial. Hier mal ein Bild von den Gummis nebst Filz:

[Bild: normal_05~1.jpg]

Zitat:der_tommy postete
Schlägt sich die hohe Störempfindlichkeit eigentlich auch bei Aufnahme wieder oder ist das nur ein "Schönheitsfehler" bei Wiedergabe?
Das mußt Du ausprobieren, da ich nicht weiß, welche äußeren Störquellen es in Deiner Umgebung gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Aufnahmen unbeeinträchtigt bleiben, selbst dann, wenn während der Aufnahme deutlich hörbare Störimpulse aus den eingebauten Lautsprechern kommen.

Darum sage ich mal: Diese Schwäche beschränkt sich nur auf die Wiedergabe. Aber es gibt so viele teils recht unterschiedliche störende Beeinflussungen, sodaß ich nicht 100-prozentig dafür meine Hände ins Feuer legen will. ;-)

Es hängt auch ein wenig davon ab, welche Audioquelle(n) Du an den N4416 angeschlossen hast.

Viele Grüße,
Manuel
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#25
Hi Manuel,

da ich die Antriebsriemen erst einmal gesäubert habe, gabs auch noch keinen neuen Riemensatz und damit auch keinen Filz :-(
Muß mal sehen was mein Schlachtgerät hergibt, wenn es denn irgendwann mal kommt (bisher stellt sich der Verkäufer tod, ist ihm wohl zu billig weg gegangen...).
Ich hab heute bei Wiedergabe den Filz mal vorsichtig abgehoben und keine Verschlechterung der Tonqualität gehört. Aber ich denke aufnehmen werd ich erst mit neuem Filz - nach den Feiertagen.

schönen Abend

der Tommy.
Was ich suche: Teile oder ganze Maschinen von Akai: GX-260, 265, 266, 267 und GX-77.
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