Grundig CF5500/2 Zählwerk
#1
Moin, moin.

Ich habe es endlich mal geschafft, mein o.g. Gerät soweit fertig zu machen. Die bekannten LW-Probleme halt.

Nun brauch ich aber elektronische Hilfe.
Die Anzeige des Zählwerks macht Macken. Und zwar leuchtet meist nur eine Ziffer, und zwar die mittlere. Es können aber auch mal die anderen sein. Es gab schon den Fall, daß alle an waren. Aber nur kurz, dann sprang es wieder um auf nur eine. Diese eine leuchtet dann ´ne Ecke heller, als wenn mehrere leuchten.
Offensichtlich haben diese Grundigs das häufiger.

Mangels Schaltplan habe ich mal die Leiterbahn zurückverfolgt. Soweit ich das beurteilen kann, gibt es da ein 20 füßiges IC (MM5454N), welches dann über je einen Transistor BC328/25 die Ziffern ansteuert.
Laut meiner Vergleichsliste kann ich auch BC 327/16 nehmen. Davon habe ich noch welche und schon waren sie eingebaut.
Nun zeigt die Anzeige nichts an. Ich habe dann mal die ausgebauten Transen in mein Multimeter gesteckt. Das zeigt mir Werte: 414, 450, 460 für die drei an (was auch immer das bedeutet). Der BC 327 erreicht 90 bis 99 (mehrere gemessen).

Nun sollen alle Typen (auch /40) gleiche Spannungs- / Stromdaten haben (Liste + Conrad Kat.).

Nun meine Fragen.
Die gemessenen Werte sagen mir als Laien nichts. Sind die ausgebauten BC 328/25 heil? oder können sich die "Werte" verändert haben. Funktionieren deshalb die BC 327/16 auch nicht?

Bin ich auf dem Holzweg, die Transen sind heil und das ganze scheitert an einem kaputten IC, was mal wieder "Grundig-spezial" ist? (habe es nirgends finden können).

Weil es ja grundsätzlich funktioniert und auch zählt, aber die Stromverteilung nach Zufall geschieht, hab ich den laienhaften Gedanken, daß die Transen vielleicht altersbedingt an irgendeiner "Schwelle" angekommen sind und einfach nicht mehr sauber schalten.

Also alle, die von Elektronik was verstehen, oder sich schon mal durch dieses Problem gebastelt haben, oder sonstwie hilfreich sein können, seien aufgerufen, ihren Senf dazu zu geben.

Schon mal vielen Dank für die rege Beteiligung, Arnulf.
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#2
Hallo Arnulf,

als erstes würde ich mir mal die Spannungsversorgung des IC´s anschauen und dort vorhandene Elkos testen.

Um Transistoren auszumessen, solltest Du wissen, wo die Basis ist. Dann mess mal C>B und C<B. Einmal sollte der Durchgangstester grob zwischen 300 und 600 anzeigen. Die Gegenrichtung aber wesentlich höher bis unendlich .

Das gleiche wiederholst Du mit E>B und E<B. Das Ergebnis muß ähnlich wie oben sein.

Wenn Du nicht weißt wo die Basis ist. mußt du versuchen sie auszumessen. Nur von einem Beinchen ist jeweils mit dem anderen einmal Durchlass und in Gegenrichtung kein Durchlass. Ist dies bei keinem Beinchen der Fall. (Somit ist bei der Messung oben auch mindestens einmal nicht der beschriebene Fall eingetreten) ist der Transistor defekt.

Kann es sein, dass die von Dir verwendeten BC 327 noch einen Buchstaben tragen?
Kann es sein, dass die BC 328 auch einen Buchstaben tragen?

Sollte z.B. der eine ein L der andere aber ein P tragen, so sind die einfach nur nicht pinkompatibel und müssen entsprechend anders eingelötet werden.

Viel Erfolg,

Rainer
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#3
Hallo Rainer.

Spannungsversorgung des IC´s kann ich nicht weiter rückverfolgen, dafür ist das Gerät viel zu verbaut. Da bräuchte man dann doch den Schaltplan. Den Netzteilbereich hatte ich mir schon angeguckt. Ich kann aber nichts finden, was nicht aussieht, wie neu.

Die Transis haben keinen weiteren Buchstaben. Ich hab sie zum Messen in den praktischen Port meines Multimeters gesteckt. Das entspricht ja deinem Vorschlag.

In der einen Richtung haben sie unendlich, in der anderen die oben angegebenen Werte. Warum so ein Unterschied ? 90 bzw 450.

Immerhin scheinen die ausgelöteten dann aber in Ordnung zu sein. Allerdings schlecht. Die hätte ich morgen sonst schnell in der blauen Apotheke holen können.

Soweit schonmal Danke, Arnulf.
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#4
Hallo zusammen
Laut Inhaltsverzeichnis müsste ich die Schaltung de CF5500 haben, nur im Ordner fehlt sie. Ich habe im Moment keine Ahnung wo sie abgeblieben ist.

Nehmen wir doch einfach das Zählwerk aus dem MCF500/600, es sollte identisch sein.

[Bild: Anzzaehgrncf500.jpg]

Das Ganze ist eine gewöhnlich Anzeigematrix, über die Transistoren wird die jeweilige Stelle(gemeinsame Anode) angesteuert.

Die Anschlüsse A bis G plus Dezimalpunkt Steuern dann die einzelnen Segmente (Kathoden) aller Anzeigen.

Probehalber kann man die Transistoren entfernen und dann nacheinander für jeden einzelnen Transistor den Emitter (5Volt) und Kollektor (auf der Platine) überbrücken, also die Brücke anstelle des Transistors.
Wenn sonst alles in Ordnung ist müsste die jeweilige Stelle funktionieren. Die Stelle zeigt dann alle drei auf einmal an.
!Aber diesen Test nur kurzzeitig laufen lassen, die Anzeige wird heller sein!

Wenn so die einzelnen Stellen nichts Anzeigen liegt der Fehler nicht an den Transistoren. Wenn sie was Anzeigen kann, muss es nicht unbedingt an den Transistoren liegen.

Als weiteres bliebe die Spannung an Pin 20 des IC zu kontrollieren und die beiden 100kOhm Widerstände zu testen.

Edit: Eleganter wäre es natürlich die Ansteuersignale mit einem Oszilloskop zu kontrollieren, falls vorhanden.,


Gruß Ulrich
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#5
Sieht ja schonmal interessant aus. Was soll denn an Pin 20 anliegen?
Schaltung dürfte die gleiche sein. Bauelemente sind es jedenfalls.

Messen werde ich aber erst morgen.

Oszi habe ich (Hameg 2-Kanal). Nur immer noch keine Ahnung, wie man damit umgeht.

Erstmal vielen Dank und gute Nacht, Arnulf.
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#6
Moin, moin.

Also ich habe mal gemessen. An Pin 20 liegen 5 Volt an. Die Transistoren liegen bei mir (wenn ich mich nicht verzählt habe) an Pin 5, 0 V, an Pin 6, 5 V, an Pin 7, 0 V. Gehen tut nichts. Die beiden 100 K Widerstände sind in Ordnung. Die Widerstände R 60-62 habe ich nicht gefunden. Ich will aber nicht ausschließen, daß sie auf der Segmentplatine sitzen. Die kann man von hinten gut sehen. Es sind aber keine "Füße" von weiteren Bauteilen zu sehen.

Leider gibt es keine BC 328/25, sondern nur /40. Dafür gibt es BC 327/25. Ich hab beide besorgt und ausprobiert. Nichts leuchtet. Am Anfang hat ja wenigstens eine Ziffer funktioniert. Meist die mittlere, wo ich am IC auch jetzt die 5 V habe.

So, wie ich das verstanden habe gibt die Zahl hinter dem / die Spannungsfestigkeit an. Die Unterschiede der Durchgangsmessung entsprechen den verschiedenen Werten. Demnach müßte mindestens der BC 327/25 funktionieren.

Die originalen habe ich zur Gegenprobe bisher nicht wieder eingebaut.

Kann es jetzt überhaupt noch an den Transis liegen?

Weiß jemand, wo ich sonst das IC MM5454N bekommen kann? Ich ahne ja schon wieder, daß die Hürde das "extra für Grundig"-Teil ist.

In der Hoffnung auf Hilfe, Arnulf.
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#7
Zitat:Araso postete


So, wie ich das verstanden habe gibt die Zahl hinter dem / die Spannungsfestigkeit an. Die Unterschiede der Durchgangsmessung entsprechen den verschiedenen Werten. Demnach müßte mindestens der BC 327/25 funktionieren.
Der BC327 hat eine Spannungsfestigkeit (UCE0) von 45 Volt,
Der BC328 hat eine Spannungsfestigkeit (UCE0) von 25 Volt

Die Zahl hinter dem Strich (/) gibt die Stromverstärkung an, bei einem BC327 ohne Zusatz beträgt die
Gleichstromverstärkung B = 100 bis 600
Die mit dem Zusatz /xx sind dann nach Stromverstärkung selektierte Typen
BC327/16 - B = 100 bis 250
BC327/25 - B = 260 bis 400
BC327/40 - B = 400 bis 600

Ein BC327/25 sollte also ohne Einschränkung funktionieren.

Die 5 Volt an Pin 20 sind korrekt.

Die Basen der Transistoren werden über die Pins 4,5 und 6 angesteuert. An diesen Pins sollte mit dem Oszi ein Rechtecksignal mit einer Amplitude (AC) von ca. 0,8 Volt zu messen sein.
Eine Gleichpannung von 0 Volt an einem dieser Pins kann so nicht vorkommen, es sei denn die Verbindung zu dem jeweiligen Transistor ist unterbrochen (Leiterbahn, Widerstand), der Transistor ist defekt oder die 5 Volt an den Emittern ist nicht vorhanden.

Ich befürchte allerdings das das IC defekt ist.

Gruß Ulrich
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