Schnittwinkel von Bändern
#1
Gibt es eine Norm, die vorgibt, in welchem Winkel Bänder geschnitten werden?
Von meiner Philips-Box war ich einen 45 Grad Winkel gewohnt, die Schneidevorrichtung von Revox hat einen anderen Winkel (60 Grad? ).

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Im Prinzip kann und darf jeder sogar senkrecht schneiden, wenn denn die Aufzeichnung auf Band keinen "Gleichfeldanteil" hat - d.h., wenn der Hochfrequenz-Oszillator richtig symmetriert ist und daher keinen Gleichstromanteil durch den Aufnahmekopf schickt. Aber aus Gründen des (heute schon einmal bemühten) "good engineering practice" ist man halt beim Schrägschnitt geblieben.

Der schräge Schnitt verhindert schließlich nach dem Induktionsgesetz die Entstehung von Knacken an Schnittstellen. Die waren natürlich besonders laut, wenn Bandteile mit Gleichremanenz mit solchen "ohne" zusammengeklebt wurden (z.B. Produktionsteilstücke, die auf verschiedenen Maschinen aufgenommen worden waren).

Kein Wunder also, dass hier jeder nach seinem Gusto seinen "persönlichen" Schnittwinkel praktizieren konnte. (Die Möglichkeit einer wenn auch kurzen, so doch sanften "Überblendung" von einem Aufnahmeteil zum andern lasse ich hier einmal unerörtert.)

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
´
In der Beschreibung zu einer Schneidelehre mit verschiedenen Winkeln habe ich gelesen, dass in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit unterschiedliche Schnittwinkel zu wählen sind. Der Grund sei -nach der Beschreibung- , dass die Schnittstellen immer die gleiche Zeitspanne bräuchten, um den Kopf zu passieren.

Diese Theorie habe ich noch nirgendwo anders gelesen / gehört.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Frank, diesem Theoretiker ins Stammbuch:

Uns ist in alten maeren wunders vil geseit
von heleden lobebaeren, von grôzer arebeit,

usw.

F.E.
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#5
Der Senkrechtschnitt hat durchaus seine Berechtigung. Wenn z.B. eine mit kleiner Geschwindigkeit (9,5 oder weniger) erstellte Sprachaufnahme silben- oder sogar buchstabengenau geschnitten werden soll, kommt nur der Senkrechtschnitt in Frage.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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