Vorlaufband- Lage
#1
Tach zusammen,

für manch Einen sicherlich eine banale Frage. Doch wie rum klebe ich das Vorlaufband nun richtig an? Die matte Seite zu den Tonköpfen oder die Glänzende??

Ich danke für Antworten.


Tüsss
Lothar
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#2
So banal ist das gar nicht, und wird oft falsch gemacht.

Richtig ist die matte (beschichtete) Seite zum Kopf hin, also wo auch beim richtigen Band die Schicht ist. Geklebt wird dann hinten Wink

Im Amateurbereich ist das noch halbwegs egal, aber im professionellen Bereich mit deutscher und internationaler Schichtlage schon manchmal ärgerlich.
So sollte man schon am meist rot-weiß-gestreiften Vorspann (für 38 Stereo) erkennen können, wie herum das Band gewickelt ist: Rot-weiß außen -> deutsche Schichtlage, rot-weiß innen (von außen nicht zu sehen) -> internationale Schichtlage.

Gruß
Michael
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#3
....danke Michael, das genügt ;o)).


Tüsss
Lothar
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#4
Wieso, bitte, soll die rauhe Seite zum Kopf? Bei allen fertig konfektionierten Bändern weist die glatte Seite des Vorspannbandes zum Kopf, jedenfalls bei allen Amateurbändern, die ich seit dem Ende der 50er Jahre habe. Dann hätten BASF, Agfa, Maxell, Phillips und Co. ja alles falsch gemacht...
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#5
Gilt das auch für beidseitig mattierte Vorlaufbänder?
(Meine sind das nämlich fast alle...)
Wenn ja, dann klebe ich auch grundsätzlich "verkehrtrum"...
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#6
Ich kann Ferrum nur unterstützen: die kennzeichnende Seite des Vorlaufbandes muss nach außen zeigend (!) angeklebt werden - nur so kann man beispielsweise schon beim Herausnehmen eines Bandes aus dem Karton erkennen, ob man ein 38 cm/s-Stereo-Band (rot-weiß gestreift) oder ein "ordinäres" Monoband (einfarbig rot) vor sich hat.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#7
Mit Verlaub,

nur wenn der gestreifte Vorspann richtig herum angeklebt ist (gestreifte Seite markiert die Schichtseite des Bandes), kann man beim Herausnehmen des Bandes aus einem Karton sofort erkennen, wie man es einlegen muss (normal oder verschränkt).

Gruß
Michael
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#8
Bei den, mir bekannten ORWO-Bändern war die mattierte Seite des Vorlaufbandes auch immer außen. Die gebräuchlichen Geräte hatten aber Schichtlage innen. Ob es nun bei den ersten Geräten wie BG19, Tonmeister, Topas auch so war, kann ich nicht sagen. Diese Geräte haben bekanntlich ja Schichlage außen. Wenn ich dazu Bänder bekam, war meißt kein Vorspann mehr dran und wenn ich selbst Bänder dafür bespielt habe, habe ich sie einfach "umgekrempelt" da war die matte schicht dann innen.
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#9
Michael, Du hast natürlich vollkommen recht, wenn es um Bänder mit Schichtlage außen geht, wie bei hiesigen Rundfunkanstalten der Brauch gewesen - wie sieht es aber international aus, wenn also die Schicht innen liegt?

F.E.
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#10
Hallo Friedrich,

es gibt keinen Unterschied.
Bänder werden immer auf der Rückseite geklebt, der Vorspann ebenfalls. Beim gestreiften Vorspann ist die Rückseite durchgehend weiß. Dieses ungeschriebene Gesetz galt sowohl beim Rundfunk als auch bei den Plattenfirmen und Tonstudios.
Die Folge davon ist, dass bei fertig konfektionierten Bändern mit deutscher Schichtlage die gestreifte Seite des Vorspanns außen zu liegen kommt, bei internationaler innen.

Gruß
Michael
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#11
Tach zusammen,

jetzt habt ihr mich schon etwas verwirrt!!
Trotzdem werde ich es weiter so handhaben, wie Michael das in seiner Antwort beschrieb.
Ich denke, dass die beiden Schichtseiten des Vorlaufbandes keine negativen Auswirkungen auf irgendwelche Spann- oder Umlenkbolzen haben.


Tüsss
Lothar
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#12
Ernste Schäden wirst Du damit sicher nicht anrichten, höchstens Verwirrung.
Ich will darum nun keinen Glaubenskrieg entfachen, aber wenn ich ein Amateurband (= internationale Schichtlage) in die Finger bekäme, bei dem die glänzende Seite des Vorspannbandes nach außen weist, würde ich sofort vermuten, dass es beim Umspulen falsch gewickelt wurde. Ich habe sowas bei fertig konfektionierten Amateurbändern noch nie gesehen. Dass die Hersteller systematisch diese Regel verletzt haben, möchte ich nicht glauben.
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#13
Halo zusammen,
Eigentlich ist es mir egal wie die Vorspannbänder im Amateurbereich angeklebt sind, nur bei
Maxel und TDK zeigt die raue Seite zur Schichtseite (Reinigungswirkung?)
und die Glänzende nach außen.
Anders sieht es bei BASF und Agfa aus, dort ist es genau andersrum.
Also keine einheitliche Regelung.

Gruß Ulrich
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#14
Wie schon gesagt, beziehen sich meine Aussagen auf den professionellen Bereich, und insbesondere auf die rot- bzw. blau-weiß-gestreiften Vorspannbänder.
Auch bei den einseitig beschichteten einfarbigen roten, blauen und gelben galt stets die Regel: Schicht zu Schicht, kleben auf der unbeschichteten Rückseite.

Es hat auch einen akustischen Vorteil: Die beschichtete Vorderseite knistert beim Abspielen deutlich weniger als die unbeschichtete Rückseite Wink

SCNR
Michael
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#15
´
Mir ist auch nur bekannt, das die kennzeichnende Seite des VLB nach aussen weisen sollte.

Man erkennt doch eigentlich nur bei deutscher Schichtlage, was für ein Band man da vor sich hat, weil hier zurückgespult archiviert werden sollte. Bei internationaler Schicht wird doch i. d. R. vorgespult (neudeutsch: Tail out) archiviert, man sieht also nur das Gelbband.

BASF hat anfänglich, zu Zeiten, als das LPR35 noch in diesen silbergrauen Vinylboxen geliefert wurde stolz darauf hingewiesen, dass das Vorlaufband antistatisch besichtet sei und durch seine raue Beschichtung die Köpfe reinigen würde.



Zitat:mferencik postete

...Es hat auch einen akustischen Vorteil: Die beschichtete Vorderseite knistert beim Abspielen deutlich weniger als die unbeschichtete Rückseite Wink ...
Was mir einmal aufgefallen ist: Bei einem Master für (vermutlich) eine LP war in der Mitte noch einmal rot- weiß eingeklebt. Die Streifen machten sich als rhythmisches Geräusch bei der Wiedergabe bemerkbar.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#16
Mir hat das ja nun auch keine Ruhe mehr gelassen und ich habe ein altes TDK LX 35/90 in die Finger kriegen können. Da weist die rauhe Seite tatsächlich zum Kopf hin. Allerdings ist die Rauhigkeit sehr gering. Das Material kommt mir glatter vor als das alte Vorspannband von BASF. Einen Reinigungseffekt - in Grenzen - darf man sicher unterstellen.

Im Zweifel würde ich aber sagen: Das Vorlaufband in der Richtung ankleben, in der das Klebeband besser haftet. :-)
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#17
Gibt es kein ARD-Pflichtenblatt das die Frage klären kann? Oder Hans-Joachim?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#18
Niels, die "Pflichtenhefte" in Sachen Magnetband der ARD - die ja im Hörfunkbereich ausschließlich mit "Schicht außen" arbeitete - gaben lediglich den Herstellern vor, was sie zu lieferen hätten. Da die Vorspannbänder aber ausschließlich bei der Verarbeitung angeklebt wurden, ist von den Pflichtenheften bei der anstehenden Frage keine Hilfe zu erwarten.

Im Übrigen: es war "good engineering practice" beim Rundfunk, den zur Abspielmaschine gehörenden Regler erst "aufzureißen", kurz bevor der beim probehalber Hineinhören gefundene "Modulationsbeginn" - sprich: die Aufnahme auf dem Band - den Wiedergabekopf erreichte - damit unterdrückte man ggfs. Anfahrknackse der Maschine und mögliche "Vorspannbandgeräusche". Ich vermute, dass diese Praxis noch aus der Zeit stammte, in den auch bei Studiomaschinen Schaltknacke auftraten (o alte herrliche Analogzeiten ...).

F.E.
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#19
Kennbänder wurden auf (mindestens) einer Seite mattiert, um sie beschriften zu können.
Deshalb gehört diese Seite immer nach außen, egal welche Schichtlage.

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#20
Hajo, beschriftete Vorspannbänder kenne ich nur von der RRG - die hatten anscheinend sogar eine Art Schreibmaschine dafür - aber bei den mir aus der Praxis bekannten drei ARD-Anstalten habe ich nie ein beschriftetes Vorspannband zu Gesicht bekommen (auch nicht von Austauschbändern, die von anderen Anstalten hereinkamen; ich müsste mich sehr täuschen, wenn es entsprechende Anweisungen gegeben hätte).

Wo wurde das anders gehandhabt?

F.E.
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#21
Hallo Friedrich,

gemeint ist die eigene Beschriftung mit Bleistift, Kugelschreiber u.ä.
[Bild: AGFA-Gruen-25m-Bild03.JPG]


Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#22
Ganz recht.

Und der altgediente Tonbandler weiss das auch und verfährt seit einer Ewigkeit dementsprechend.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#23
´
Handschriftliche Vermerke auf Vorlaufbändern habe ich schon hundertfach gesehen, mitunter sogar auf eigens dafür eingefügten weißen Bändern. Allerdings nicht vom Rundfunk, sondern anderen professionellen Anwendern.

Da wurden kurze Inhaltsangaben oder Nummern, vermutlich Archiv- oder Produktionsnummern, notiert.

Obige Klebeanweisung stammt wohl noch aus der Zeit, als überlappend und mit Naßkleber gearbeitet wurde. Wahrscheinlich noch mit Acetatbändern.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#24
Ich habe in meinem Fundus ein Band auf einer Agfa-Spule. Das Vorlaufband ist bedruckt mit „AGFA Langspielband PE 31“ und zwar auf der helleren Außenseite. Die „Schichtseite“ ist dunkler und durch die Schaltfolie eindeutig als Innenseite zu identifizieren. Beim ersten Anblick hatte ich vermutet, dass das Vorlaufband verkehrt herum angeklebt worden sei.
(OT: Was mich verwirrt, ist die „Durchsichtigkeit“ des Bandes, die ich von ZA-Bändern her kenne. PE 31 sollte doch als Polyesterband eigentlich nicht durchsichtig sein?)

Ein Zonal-Vorlaufband (grün) habe ich mit der rauen Seite nach innen erhalten.
Ein blaues Vorlaufband ohne Herstellerangabe, transparente 3-Loch-Spule, wie BASF (von darklab), ist mit der rauen Seite nach außen gewickelt.

Ein AGFA-Vorlaufband (schwarz-weiß-rot) ist mit der bedruckten Seite nach außen gewickelt, was bei deutschem Rundfunk der Schichtseite des Bandes entspricht. Auf dem Karton ist aufgedruckt „Entspricht ARD-Pflichtenheft 3/9“

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Zitat:niels postete
...Ein blaues Vorlaufband ohne Herstellerangabe, transparente 3-Loch-Spule, wie BASF (von darklab), ist mit der rauen Seite nach außen gewickelt.

...
Diese VLB´s waren ein Posten vom Rundfunk, entsprechend der dort üblichen deutschen Schichtlage mit Schicht außen gewickelt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#26
Zitat:niels postete
Ich habe in meinem Fundus ein Band auf einer Agfa-Spule. Das Vorlaufband ist bedruckt mit „AGFA Langspielband PE 31“ und zwar auf der helleren Außenseite. Die „Schichtseite“ ist dunkler und durch die Schaltfolie eindeutig als Innenseite zu identifizieren. Beim ersten Anblick hatte ich vermutet, dass das Vorlaufband verkehrt herum angeklebt worden sei.
Die älteren AGFA-Bänder haben diese Vorspannbänder. Der Bandrücken ist deswegen heller, damit man die Beschriftung (auch die handschriftlichen Vermerke des Benutzers) besser lesen kann.
Wichtig ist nicht so sehr die Farbe, sondern die Oberflächenbeschaffenheit, die man mittels Fingerspitzen oder optisch prüfen kann. Die dunkle, den Tonköpfen zugewandte Seite, ist speckig-glänzend und nicht rauh. Also genau so, wie Ferrum weiter oben schon geschrieben hat.

Zitat:niels postete
(OT: Was mich verwirrt, ist die „Durchsichtigkeit“ des Bandes, die ich von ZA-Bändern her kenne. PE 31 sollte doch als Polyesterband eigentlich nicht durchsichtig sein?)
Es gab in den Fünfziger Jahren bis Mitte der Sechziger Jahre hinein diese "durchsichtigen" Bänder. Einige haben einen grünlichen Schimmer, andere einen rötlichen Schimmer, wobei diese Färbungen sowohl bei PE 31, PE 41 und auch bei PE 65 auftreten können. Erst ab ca. 1965 sind diese Bandtypen nicht mehr durchsichtig und auch der Duft änderte sich. Die "durchsichtigen" Bänder haben einen penetrant süßlichen, fast schon zuckermäßigen Duft.

Je nach Lagerung können diese "durchsichtigen" Bänder quietschen (aber nicht so stark wie Shamrock). Vor allem Geräte mit Bandzugsfühlhebeln haben manchmal Quietschprobleme damit.

Gruß,
Manuel
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#27
Hier nochmal ein anschauliches Beispiel dafür, dass nebst den Technikern in deutschen Rundfunkanstalten und renommierten Tonstudios auch internationale Anbieter in der Lage waren, den Vorspann richtig herum anzukleben.

[Bild: schicht.jpg]
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#28
Ich habe solche gestreiften Vorspannbänder verschiedender Hersteller in meiner Sammlung. Beide Seiten sind matt. Insofern ist es völlig egal, wie herum sie angebracht werden.

Aufgrund der Tatsache, daß die rot (oder blau) gestreiften Vorspannbänder der Marke AGFA den Aufdruck "AGFA MAGNETONBAND" auf der durchgehend weißen Seite haben, müßte demzufolge die gestreifte Seite zu den Tonköpfen weisen - also genau so, wie auf dem Bild oben zu sehen.

Lothar hat im Startposting aber gezielt nach "matter" und "glänzender Seite" gefragt. Somit gehe ich davon aus, daß er keine bunt gestreiften Vorspannbänder verwendet.

Nimmt man als Vorbild die ab Werk komplett konfektionierten Tonbänder der BASF, AGFA, oder die Bänder von Scotch oder ORWO, so ist die speckig-glänzende Seite des Vorspannbandes stets den Tonköpfen zugewandt, die matte Seite (mit der Bezeichnung des Bandtyps und der Chargennummer) nach außen.

Daß TDK, Sony und Maxell es teilweise anders herum gemacht haben, liegt daran, daß v.a. Maxell mit tonkopfreinigendem Vorspannband geworben hat.

Letztendlich wurde damit erreicht, daß verdutzte Hobbykollegen leichte Remanenzen auf ihren Vorspannbändern beobachten konnten (wenn sich schon eine ausreichend hohe Menge Oxidpartikel darin verfangen haben).

Gruß,
Manuel
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#29
Michael: ich gebe zu, Dein Band bzw. dessen Vorspannbandlage widerlegt mich! Allerdings: der Bezugspegel bei 38 / Stereo sollte 514 nWb/m sein, nicht 320 "nW/m" - nanoWatt pro Meter sind mir noch nicht untergekommen.
(wer wird aber auch so kleinlich sein, ts ts ts ...)

F.E.
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#30
´
Ich bleibe dabei: die kennzeichnende Seite -hier die mit den Streifen- nach außen im Wickel. Da stimme ich mit Friedrich völlig überein. Ob über die europäischen/ deutschen Gepflogenheiten, wie herum ein Vorlaufband angeklebt wird, im englischen Sprachraum immer Klarheit herrscht, lasse ich dahingestellt. Das man am Vorspann erkennen soll, mit was man es auf dem vorliegenden Band zu tun haben könnte, ist m. W. in den USA nicht üblich.

"If the funny German guys love red- white leader tape, ok, we dunno why, but we do it this way."

[off topic] Wieso ist das überhaupt ein Zweispurband? Sind Bezugsbänder nicht immer Vollspur? [ /off topic]

Es könnte auch folgender Fall eingetreten sein:
Ein Band wurde auf einer Maschine deutscher Spurlage erstellt und das VLB korrekt angebracht. Nun wird auf einer internationalen Maschine abgespielt und dementsprechend archiviert.... schon ist das Vorlaufband verkehrt herum!

Das habe ich in meinem Bestand relativ häufig, da ich dereinst eine Menge ausgemusterter Archivbänder mit deutscher Schichtlage -übrigens von einer Plattenfirma, nicht vom Rundfunk- bekommen habe, die ich aber ohne Änderung der VLB´s munter auf internationaler Schichtlage abspiele.

Trotzdem würde ich nicht von der normativen Kraft des Faktischen sprechen wollen.


Um meinen Worten Beweise folgen zu lassen, füge ich eine Bilddatei eines ARD- Bezugsbandes an.

[Bild: ARD_Bezugsband_38.jpg]


Wer Bezugsbänder für die ARD macht, hier also Agfa- Gaevert im Werk Kistlerhofstraße zu München, sollte wissen, wie nach den Vorgaben Vorlaufbänder angebracht werden. Auf der Abbildung ist klar erkennbar, dass -wie es innerhalb der ARD Usus ist / war- Schicht außen und die kennzeichnende Seite des Vorlaufbandes ebenfalls außen.

Denn sie wissen, was sie tun.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#31
Hallo Frank,

schön, dass Du beweist, dass ich recht habe Wink
Dass bei Schicht außen die gestreifte Seite des Vorspanns ebenfalls außen zu liegen kommt, ist völlig richtig. Was anderes habe ich nie behauptet. Was sich jedoch daraus ergibt, ist dass bei internationaler Schichtlage, gleiche und richtige (!) Klebeweise (den Klebestreifen immer auf die Rückseite) vorausgesetzt, die gestreifte Seite innen zu liegen kommt.
Das wussten früher fast alle Profis. Denn nichts war ärgerlicher, als ein Fremdband aufzulegen und nach Einfädeln des Vorspanns festzustellen, dass die Schicht auf der falschen Seite ist...

Gruß
Michael
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#32
´
Nein, nein und abermals nein: die
K E N N Z E I C H H N D E
Seite, also die mit den Streifen immer nach außen. Ich bin nur jetzt zu faul, entsprechende Bezugsbänder oder Masterbänder hervorzukramen und zu scannen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#33
Nein, und jetzt zum letzen Mal:
Die kennzeichnende Seite immer zur Schicht hin.
Anders hätte es auch gar keinen Sinn.

Es gibt kein "außen" oder "innen" bei Bändern, sondern nur eine Vorder- und Rückseite. Was es gibt, sind die Wickelmöglichkeiten "Schicht außen" (deutsch) oder "Schicht innen" (international). Zur Kennzeichnung dieser diente in professionellen Kreisen der Vorspann. Man musste auf den ersten Blick erkennen können, wie herum das Band gewickelt ist. Kann dir jeder Tontechniker bestätigen.

So, das war's dann hier.
Habe keinen Bock mehr, gegen Wände zu reden.

Michael
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#34
Frank, Leute,

auch bei mir stapeln sich tausende professionell erstellte Bänder aus den verschiedensten Quellen, und alle haben eins gemeinsam.....

Vorderseite des Vorspanns ist immer "paralell" der Beschichtungsseite des Bandes angefügt und auf Ihrer Rückseite verklebt.

Gruß
Jürgen
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#35
Ich weiß nicht worüber sich hier aufgeregt wird.
In der ursprünglichen Frage ging es um Amateurbänder, um die glatte und die raue Seite ihrer Vorspannbänder. Hier kenne ich keine eindeutige Regelung ( Maxell, TDK, Agfa, BASF usw.).

Bei Profibändern gibt es diese glatte und raue Seite so nicht, nur eine markierte und eine unmarkierte Seite.
Natürlich macht es hier Sinn eine Einigung treffen, wenn die markierte Seite zur Schichtseite zeigt (anders kenn ich es auch nicht) dann ist es halt so. Diese Einigung erleichtert das Händling.
Eine reine und sinnvolle Konvention.

Einen technischen Grund gibt es aber nicht, jeder kann hier den “Engländer” spielen und auf der “falschen” Seite fahren.
Wenn jetzt der Andere weiß das diese Bänder aus “England” kommen ist es auch kein Problem.
Ich fahre in England auch nicht auf der rechten Seite weil es die Richtige ist, man passt sich an.

Edit: Was mir allerdings aufgefallen ist, Herr Bluthard klebt bei seinen Messbändern die unmarkierte Seite zur Schichtseite. Das Vorspannband hat hier allerdings wieder eine glatte und eine raue Seite, die Raue ist die farblich markierte.
So ist es mit Konventionen halt, sie werden freiwillig eingehalten oder auch nicht.

Gruß Ulrich
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#36
Manuel, wenn sich, wie Du schreibst, "daß verdutzte Hobbykollegen leichte Remanenzen auf ihren Vorspannbändern beobachten konnten (wenn sich schon eine ausreichend hohe Menge Oxidpartikel darin verfangen haben)", wird das meistens einen ganz anderen Grund als vagabundierende Oxidpartikel haben: nämlich paramagnetische Eigenschaften der verwendeten Farben!

Ich hatte mal eine sehr merkwürdige Reklamation beim NDR Fernsehen zu bearbeiten: gelber Vorspannfilm (in großen Längen dort zwischengeklebt, wo "Modulation" von andern Magnetfilmlaufwerken kam) hatte eine Empfindlichkeit von ca. -60 dB, und rauschte merklich. Ich hatte zuerst den Verdacht, hier wäre in einer nicht sauber gewaschenen Mühle etwas braun-oxidische "Würze" in die gelbe Druckfarbe gekommen - aber nein, der verwendete gelbe Farbstoff an sich war paramagnetisch. Daraufhin wurden, zur Verblüffung mancher Sachkundiger, auch die Vorspannfilme wieder durch die Löschdrossel gejagt ... Sachen gibts ...

Übrigens: Stereo-Bezugsbänder sind keineswegs vollspurig aufgezeichnet. Im Begleitblatt zu einer der letzten Ausführungen heißt es auszugsweise:

Bezugspegel: (Stereospurlage) Er ist getrennt und nacheinander für den linken und rechten Kanal aufgezeichnet und dient zur Einstellung der Wiedergabeverstärker auf den Sollwert der Wiedergabespannung ...

Aufzeichnung zur Kontrolle der Übersprechdämpfung: Sie besteht aus Einzelfrequenzen. Erfolgt eine Aufzeichnung in der einen Spur (z.B. 1), ist die andere Spur (z.B. 2) ohne Aufzeichnung, so daß das Übersprechen in diese Spur gemessen werden kann. ...

Trennspuraufzeichnung: Die Trennspuraufzeichnung ergibt durch seitliche Einstreuung in die beiden Systeme des Wiedergabekopfes ein Signal zur Überprüfung und Einstellung der Höhe des Wiedergabekopfes. ...

Also schon ein ziemlich komplexes Gebilde!

F.E.
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#37
Zitat:uk64 postete
Edit: Was mir allerdings aufgefallen ist, Herr Bluthard klebt bei seinen Messbändern die unmarkierte Seite zur Schichtseite. Das Vorspannband hat hier allerdings wieder eine glatte und eine raue Seite, die Raue ist die farblich markierte.
Rauhe Seite = Markiert
Glatte Seite = unmarkiert
Herr Bluthard klebt also die glatte Seite zu den Tonköpfen. Er folgt somit dem Vorbild von BASF, AGFA, Scotch, ORWO, usw.

===

Hallo Friedrich,

was es alles gibt! Wie war das?: "Paramagnetische Eigenschaften der verwendeten Farben". Ich muß gestehen, daß mir dieser Aspekt völlig neu ist.

Hätte dieser Effekt möglicherweise sogar Auswirkungen auf eingefärbte Trägerfolien, wie z.B. bei BASF LGS 26 mit dunkelrotem Bandrücken? Ist das vielleicht einer der Gründe gewesen, warum man so schnell wieder davon Abstand genommen hat?

Ich bin sehr interessiert an weiteren Informationen darüber.

Gruß,
Manuel
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#38
LGS 26 mit dunkelrotem Bandrücken? Keine Verwechslung mit LGS (Standardband) möglich, das m.W. in der Tat eine Zeitlang auf rot eingefärbter PVC-Folie gefertigt wurde?

Der Farbauftrag auf den Vorspannfilmen enthielt, wenn ich ich recht erinnere, Chromgelb (kein ganz harmloser Stoff?). Von anderen Farbstoffen sind mir keine paramagnetischen Eigenschaften bekannt. Für derartige Messungen braucht man vermutlich auch einen ordentlichen Meßgerätepark.

F.E.
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#39
Also ich habe auch ein LGS26 mit dunkelrotem Bandrücken in meiner Sammlung:

[Bild: basf_lgs_26_dunkelroter_bandruecken.jpg]
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#40
Hallo Friedrich,

ja, wahrscheinlich klappt das nicht mit jedem Farbstoff. Aber trotzdem ganz interessant.

Zu den LGS 26 mit rotem Bandrücken: Das gab es tatsächlich mal! Mario hat ja schon eines davon hier gezeigt. Auch das PES 26 war in dieser Zeit mit dunkelrotem Bandrücken ausgestattet. Es ist ein anderes Rot, als beim Standardband LGS 52. Somit ist eine Verwechslung ausgeschlossen.

Die BASF LGS Bandtypen 52, 35, 26 gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten, alle 1 bis 2 Jahre wurde es verbessert oder verändert, auch die Vorspannbänder (um die es ja hier eigentlich gehen soll) und die Schaltfolien wechselten in Aussehen, Bedruckung und Beschaffenheit.

Hier ein Scan der BASF Mitteilungen vom Februar 1959. Der untere Absatz "Kennzeichnung der Bandrückseite" ist hier wichtig:

[Bild: 0010_Februar_1959.jpg]

Später wurde das PES 26 genau so "rotbraun" eingefärbt, wie das LGS 26.

Viele Grüße,
Manuel
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#41
Im Rundfunk der DDR wurden 38-er Stereo-Bänder mit grün-weißem Vorlaufband gekennzeichnet.
Hier im Bild: TYP761 von ORWO. Eine Seite ist mattiert. Die grünen Segmente sind auf beiden Seiten gut sichtbar.
Die hier auf Bobby noch im Auslieferungszustand befindlichen 1000m sind mit der mattierten (= beschriftbaren) Seite nach außen gewickelt.

[Bild: TYP761.JPG]

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#42
Mir ist kürzlich ein Agfa-Vorlaufband blau-weiß (19,05 cm/s – stereo) zugelaufen. Es ist auf einen Kern mit der Farbseite nach innen gewickelt, die hellere Seite mit dem Aufdruck „Agfa-Gevaert Magnetband“ liegt außen. Das Band „Entspricht ARD-Pflichtenheft 3/9)“. Ein Band „rot-weiß-schwarz“ (38,1 cm/s – stereo – Timecode) ist mit der Farbseite nach außen weisend gewickelt. Dies weckt in mir den Verdacht, das „Farbseite entspricht Schichtseite“ richtig ist, den ich vermute das das 19-cm-Vorlaufband für Reportergeräte gedacht ist, die mit internationaler Schichtlage arbeiten.


niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#43
Noch 'ne Frage:

Ist es auch außerhalb Deutschlands üblich, mit Vorlaufband Geschwindigkeit und mono/stereo zu kodieren? Wird z. B. in tail-out-lagenden Ländern auch am Ende ein markierendes Vorlaufband angefügt? Wobei dann wieder nicht zu erkennen wäre, dass man das Ende in der Hand hält und erst umspulen muss?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#44
Ich habe der ARD eine Anfrage geschickt. Auf d i e Antwort bin ich ja mal gespannt. Ich fürchte ja, dass sie eher ernüchternd aussageunkräftig sein wird.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#45
Hallo Niels,

ich glaube eher, dass gar keine Antwort kommen wird.
Zum einen steht nämlich genau darüber im ARD-Pflichtenheft nichts, zum anderen gibts bei der ARD schon seit Jahren keine Bandmaschinen und Tontechniker, die sich zum Thema äußern könnten mehr...

Der oben erwähnte Agfa-Vorspann (so verhasst der wegen seiner Glitschigkeit auch war) zeigt aber gut, wo Vorder- und Rückseite sind: Genau wie beim "richtigen" Studioband ist die mit "Agfa Gevaert" bedruckte Seite die Rückseite.

Gruß
Michael
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#46
Michael, dir liegt das Pflichtenheft also vor? Wirklich zu schade, dass es sich hierzu nicht äußert.

niels
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#47
Nein, das Pflichtenheft nicht direkt, aber das Handbuch der Tonstudiotechnik 3. Auflage 1979. Was dort steht, dürfte aber 1:1 aus dem Pflichtenheft stammen.

[Bild: vorspannard.jpg]
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