UHER RdL Motorausbau
#1
Hallo zusammen!

Wer kann mir sagen, wie ich den Antriebsmotor bei einer Royal de Luxe C
ausbauen kann? Und was muß ich dabei beachten.
Warum er ausgebaut werden soll? Weil nach >24h Stillstand die RdL mehr
als 20s braucht, um hochzulaufen (19cm/s). Dieser Fehler trat erstmalig
auf, nachdem ich die RdL mehrere Wochen täglich >6h am Stück "traktiert"
hatte. Es fehlt vermutlich an der nötigen Schmierung (aber wo?), denn
wenn sie erst mal läuft, ist alles ok. Nach einigen Std. Abkühlung läuft sie
normal hoch - es dürfen nur nicht mehr als ca. 24h dazwischen liegen...

Über die Suchfunktion habe ich in den Foren nicht die "passenden" Antworten
gefunden. Oder ich habe sie übersehen.

Grüße
Wolfgang

PS.: Die Maschine wird im Betrieb (>1h) ziemlich heiß (im Vergleich zu meiner
anderen RdL), so daß ich sie immer ohne untere Abdeckung (liegend) betreibe.
Sie ist aus der letzten Baureihe mit Nußbaumgehäuse (Schriftzug auf dem
rechten Bedienfeld).
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#2
Die Maschine ist derzeit bei mir. Daher füge ich gleich hinzu: Ja, der Motor dreht schwer, es liegt also nicht (ausschließlich) an einem defekten Motorkondensator.

Wenn man die ansonsten ausgeschaltete Maschine auf eine Umspulposition bringt, so dreht sich der Motor nicht mit, wenn der Wickelteller von Hand gedreht wird.
Auch wenn der Antriebsriemen abgenommen ist, lässt sich der Motor nur schwer mit dem Finger drehen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Ich habe bei Uhers den Motor schon mehrere Male ausgebaut, geht eigentlich recht einfach. Es müssen, wenn ich mich noch recht erinnere, nur die 4 Motorschrauben gelöst werden, Riemen ausfädeln, und unten die Schiene für die Aufnahmeentzerrung lösen. Dann kann man den Motor vorsichtig ausfahren.
Ich habe 2 RDLs, eine 69er und eine 71er. Die ältere wird auch sehr heiss, die neuere nur mässig. Die beiden Motoren sehen äusserlich ähnlich aus, die neuere hat aber ein kleines integriertes Lüfterrad. Ich denke man kann die Dinger sicher demontieren um eine Schmierung vorzunehmen?

Gruss
Richard
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#4
https://tonbandforum.de/bildupload/P1010213.JPG

Das ist allerdings das Bild meiner Rdl. Einfach nur den Motor ausbauen geht nicht, weil die Motorriemenscheibe nicht durch das Chassis passt, wenn ich das richtig sehe. Da muss doch das ganze Drumherum mit abgeschraubt werden, oder sehe ich das falsch?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Oha..ich muss dazu sagen, dass ich nur RDLs C besitze, also ohne Verstärker, da hat man bedeutend mehr Raum im Gerät....Aber rausziehen solltest du den Motor schon können...?
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#6
So, hier noch ein Bild der RDL C:

[Bild: PICT1966.JPg]

Den Motor kann man rausziehen inkl. der Stromsspeisung links. Die Riemenscheibe sollte kein Problem darstellen.
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#7
Zitat:Gorchel postete
Den Motor kann man rausziehen inkl. der Stromsspeisung links. Die Riemenscheibe sollte kein Problem darstellen.
Ja, ich glaub so gings bei mir auch. Riemenscheibe kann man abschrauben(oder war sie aufgesteckt?). Dann kann man die Motorachse rausziehen. Der Holraum zwischen den zwei Lagerbuchsen hatte einen komische Filzverkleidung. Als Ölreservoir, dachte ich und tat öl drauf. Das blähte ihn aber auf und ließ ihn sich vom Metall lösen und bremste die Achse. Vielleicht liegt hier ein ähnliches Problem vor. Ich entfernte den Filz dann einfach mit einer Pinzette.
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#8
Danke für alle Tipps, ich habe mich schließlich „reingewurstelt“. Von hinten durch die Brust ins Auge habe ich die Motorriemenscheibe abgeschraubt, dann ließ sich der Motor soweit bewegen, dass der Rest des Aufbaus nicht demontiert werden musste.

Ich habe den Rotor nach der Demontage in den beiden Lagern bewegt, das hintere Lager war deutlich schwergängig. Ich habe daraufhin mit einem trockenen (!) Papiertuch den Schmierstoff entfernt. Weil ich kein geeignetes Ersatzöl habe (muss dort Sinterlageöl hinein? Oder geht auch Ballistol?) habe ich den Motor zu Testzwecken „trocken“ zusammengebaut. Er läuft jetzt unauffällig an. Wenn ich das etwas ausgehärtete Reibrad zur Capstan abhebe, läuft der Motor ziemlich geräuschlos.

Heute oder morgen möchte ich einen längeren Probelauf versuchen und vor allem beobachten, wie der Motor nach einer Ruhephase anläuft.

Bonusinfo für Wolfgang: Ich habe aus meiner Schlachtvariocord die fehlenden Teile transplantiert, das Trafo sitzt jetzt wieder fest.

Bilder:

[Bild: P1010295.JPG]

[Bild: P1010296.JPG]

Gruß

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Guten Morgen Niels!

Es hat Dir wohl gestern Abend keine Ruhe gelassen!
Ich hoffe Anke hat es Dir/mir nicht krumm genommen,
daß Du schon wieder im Bastelzimmer verschwunden
warst.

Vorab ein großes DANKESCHÖN für Deine erfolgreichen
Arbeiten an meiner RdL C. Die fehlende Trafobefesti-
gung hatte ich schon rausgelegt. Auch wenn Du sie
nicht mehr brauchst - ich bringe sie trotzdem mit als
Reserve.

Also dann bis (höchstwahrscheinlich) Freitag. Ich melde
mich aber rechtzeitig bei Dir.

Herzliche Grüße
Wolfgang

PS.: Außer dem großen "D" lasse ich mir garantiert noch was einfallen...
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#10
Na so was, das ist ja gar kein Außenläufer wie bei mir.
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#11
Hallo Niels,

ich würde definitiv zu Sinterlageröl greifen. Ballistol halte ich für nicht langzeitstabil genug.
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#12
Und ich habe wiederum gute Erfahrungen mit einem nicht zu dickflüssigem Fett
(z. B. Automatenfett) gemacht.

Öl halte ich für zu flüchtig. Und schlussendlich war ja auch werksseitig Fett im Lager...

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
Das Fett hat die Funktion eines Ölspeichers, insofern ist dessen Verwendung nicht verkehrt. Ich würde nur dafür Sorge tragen, dass es sich um eine Variante handelt, die bei Hitze nicht zu stark "ausblutet" oder zu tropfen beginnt.
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