Nutzt noch jemand Trickfunktionen?
#1
Ich möchte durchaus glauben, daß wir alle mit dem Tonbandgerät aufnehmen und wiedergeben. Aber gibt es auch noch die Freaks, die Trickaufnahmen machen und z.B. Echo und Hall einsetzen? Und gibt es noch Multiplay/Synchroplay/SoundOnSound-Anwender? Und wenn ja, warum?
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#2
Ich habe die Tricktaste manchmal noch gebraucht, beim Aufnehmen von Tonbandbriefen. Zuerst kam die Musik auf das Band, mit der ich den Hintergrund bilden wollte. Dann einfach an der gewünschten stelle die Trickaufnahme eingeschaltet und den Text über die dann gedämfte Musik gesprochen. (Wenn ich zu faul war, ein Mischpult zu benutzen). Manchmal spiele ich noch mit der Dreikopfmaschine als Echo. "Ich trinke keinen Alkohol mehr ... hol mehr ... hol mehr ... hol mehr".
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#3
Multiplay, bzw. Syncroplay nutze ich noch regelmäßig in meinem kleinen "veralteten" Nostalgie-Studio. Wenn wir (meine Musikkollegen & ich) mal wieder unsere mehr oder weniger kreative Phase haben, dann wird die Ursprungsfassung der Komposition mittels einer meiner Uher SG 561 Royal zu Band gebracht. Dabei ist die "Sync"-Funktion sehr hilfreich, da auf der ersten Spur meistens die Grundinstrumente eingespielt werden, und somit dann synchron die Gesangsstimme oder ein Soloinstrument auf die zweite Spur eingespielt werden kann.
Wenn der Solist mal wieder den Ton nicht trifft (Frosch im Hals Big Grin), kann die Aufnahme schnell wiederholt werden, ohne daß alle anderen noch mal antreten müssen.

Ich habe zwar auch eine 8-Spur TEAC 80-8, aber die kommt (wegen des schweineteueren 1/2-Zoll-Bandes) nur dann zum Einsatz, wenn unser neues Stück "reif" genug ist, um "sauber" und endgültig verewigt zu werden.

Es macht einfach Spaß, mit der guten alten Uher herumzuspielen. Sie hat zwar nicht den Bedienkomfort einer Revox, aber die Trickfunktionen sind gerade bei Musikaufnahmen unerlässlich. Und wenn ich mal keine Lust habe, mein externes Echogerät (natürlich ein Bandecho Wink ) auszupacken, wird halt schnell die eingebaute Echofunktion der Uher genutzt.
So viele Extras gibt es bei sonst keiner Heimtonbandmaschine...

Viele Grüße,

Tonband-Ilja
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#4
Was bedeutet in diesem Zusammenhang 'Wandern einer Tonwelle über die Basis" ???
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#5
In meinem Leben bin schon öfter mit einer Tonwelle vom Lager über die Basis in die Werkstatt gewandert.

Sicher meinst Du das Wandern eines Tones vom linken Kanal über die Basis(Mitte) zum rechten Kanal als akustischen Effekt?
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#6
Ich nütze gelegentlich noch gerne die Tandberg TD20A mit langsamer Geschwindigkeit für lange, gegenseitige (Links/Rechts) Echos, da dieser spezielle Sound mit Digitaleffektgeräten nicht vergleichbar ist.
Ich habe zwar auch ein externes Bandechogerät, das erheblich flexibler ist und mehr Möglichkeiten bietet als die Tandberg, aber es erlaubt nicht diesen Stereoeffekt.

Gruß,
Markus
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#7
Ich selbst meine da gar nichts, ich habe das gelesen und mich zunächst gewundert, wie denn eine Tonwelle (Ding bei der Andruckrolle) über die Basis (Ding am Transistor) wandern kann... Wink Aber Capstans Erklärung und die weitere Erläuterung von Markus scheinen Sinn zu machen...
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#8
So sehr ich an meinen analogen Schätzchen mit den Mausohren hänge und auch wenn es jetzt Prügel geben sollte:

zu "trockene" Aufnahmen werden bei mir mit einem Behringer V-Verb Pro 2496 digital nachbearbeitet. So fein und variabel in der Wirkung kann man kein analoges "Bandecho" dosieren.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#9
Zitat:TBRheiner postete
zu "trockene" Aufnahmen werden bei mir mit einem Behringer V-Verb Pro 2496 digital nachbearbeitet. So fein und variabel in der Wirkung kann man kein analoges "Bandecho" dosieren.
Das ist eine völlig andere Baustelle. Selbstverständlich verwende ich auch digitale Hallgeräte. Aber beim Bandecho geht es nicht um Hall, sondern um Echo, und zwar um eines mit einem bestimmten Sound, den ich so bisher noch nicht digital simulieren konnte. Bandecho ist ein Effekt für die Musikproduktion und zur Nachbearbeitung bestehender Aufnahmen nicht geeignet.

Gruß,
Markus
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