Akai alle unterschiedlich
#1
Bin ein Neueinsteiger im Tonbandhobby und habe mir in den letzten Monaten
5 Akais zugelegt von 1722L bis GX215D. Habe nun das Problem dass alle unterschiedlich aufnehmen. Mit einem Sinuston vom PC habe ich das gestern versucht, es fängt schon damit an dass ich einen Kanal um 1 Strich höher aussteuern muss. Hinterband oje deutlich schwächer, egal in die andere Maschine eingelegt, es zeigt beide Kanäle gleich aber schwächer, ungefähr wie auf der anderen bei Hinterbandkontrolle. Dann an die nächste Maschine es zeigt ein Kanal normal den anderen etwas schwächer. Nächste Maschine ist umgekehrt zeigt den anderen Kanal fast 0 der andere deutlich schwächer.
Dann hab ich frustriert aufgegeben.
Ist das ein Krankheit von den Akais dass die Kanäle unterschiedlich sind?
Wie krieg ich einen Bezug so dass alle Maschinen gleich laufen?
Teure Messbänder möchte ich eigentlich nicht kaufen, Schaltpläne sind zum Teil vorhanden aber keine richtige Abgleichanweisung, Oszilloskop hab ich keins nur Multimessgerät.
Kann ich mir ein Messband selbst machen auf das ich dann alle Geräte einstellen kann? Sowas hab ich nämlich vorgestellt bei der Aufnahme - Wiedergabe Aktion gestern.
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#2
Hallo und willkommen hier im Forum!

Zu Deiner Frage: im Idealfalle unterscheidet sich Tonbandgerät
"Typ-A" von "Typ-B" gar nicht - das wird hier zumindest von den meisten
Forumsmitgl. angestrebt. Indes: der Weg dahin ist sehr lang. Es bedarf in
den meisten Fällen einer mechanischen und elektrischen Instandsetzung
(...bedenke: die Geräte, die wir hier nutzen sind deutlich über 25
Jahre alt!). Nach dieser Instandsetzung geht es an die Kopfjustage
und ans sogenannte "Einmessen" (einschliesslich Trimmung von
Kanalungleichheiten im Aufnahme- und Wiedergabe-Zweig).
Erst danach könnte man idealerweise Gerät "A" mit "B" vergleichen
und ggf. keine Unterschiede feststellen. Da aber auch werksseitig
Unterschiede bestehen (andere Köpfe, andere Entzerrungsstufen, andere
Wiedergabeverstärker etc. etc.), wird wohl ein Gerät "A" nie gleich
klingen wie ein Gerät "B". Dies alles hat mit Akai zunächst nichts
zu tun, das ist bei anderen Herstellern genau so. (Eine kleine Ausnahme
stellt hier vielleicht Revox dar: z.B. wird eine technisch einwandfreie
A77-2Spur ähnlich/genauso arbeiten wie eine B77-2Spur. Die unterscheiden
sich wirklich nur marginal. Und natürlich gibt es auch Akai-Gerätetypen, die
sehr ähnlich sind, folglich also auch gleich arbeiten/"klingen".

Zu Deinen Maschinen:

- zum einen dürfte eine 1722 eine gänzlich andere Kopfbestückung haben
wie eine GX215 (oder hat die 1722 schon Glasferritköpfe und hat
sie einen Kreuzfeldkopf?) - schon allein daraus ergeben sich
zwangsläufig Unterschiede.

- zum anderen scheinen mir die von Dir genannten Phänomene auf die
nicht ordnungsgemässe Funktion der ein- oder anderen Maschine
zurückzuführen sein. Da ist einfach etwas Wartung und Instandsetzung
angesagt - leider. Wenn Du also nicht (angeschlagene) Äpfel mit
(überreifen) Birnen vergleichen willst, kommst Du um ein wenig
Reinigen/Basteln/Schrauben/Messen wohl nicht herum.
(So etwas kann man aber auch in fachkundige Hände geben)

Fazit:
- Kanalungleichheiten sind nicht Akai-typisch;
- einen Bezug bekommst Du erst, wenn die Maschinen
sauber "eingestellt" sind;
- ein Messband kann man sich nur mit einer einwandfreien
Maschine herstellen aber die müsstest Du erst einmal haben,
weshalb das "fertige" (gekaufte) Messband die sichere Methode
ist;
Erste Näherung kannst Du allerdings mit einer CD mit Testtönen
drauf erzielen. Damit könntest Du zumindest zB bei Einspeisung
eines 1000 Hz-Tones die Kanalungleichheiten justieren (...wenn
Du weist, wo auf der Platine die Trimmer dafür sitzen!!!)

Soweit erstmal meine Meinung dazu...

Viel Spass noch und Gruss


Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Moin Herr !!!,
schon mal daran gedacht das nicht jedes Band auf allen Maschinen, gleiche Pegel hat. Leider müssen so alte Gurken auch mal Eingemessen - Abgeglichen werden. Das ist bei AKAI aber gar nicht so einfach, die Vormagnetesierung abzustimmen. Um sich seinen Wunsch zu erfüllen, muß man auch die Geräte und Messbänder haben. Über den Daumen mal eben Einstellen, währe zu schön. Bei Crossfieldtechnik - schaltbare Entzerrung, ist das anders als bei GX Köpfe. Schau mal bei www.tonbandhobby.de nach, da hast Du den richtigen an der Hand.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#4
Zitat:PeZett postete
- zum einen dürfte eine 1722 eine gänzlich andere Kopfbestückung haben
wie eine GX215 (oder hat die 1722 schon Glasferritköpfe und hat
sie einen Kreuzfeldkopf?)
Die 1722 hat Metallköpfe. Einen Kreuzfeld-Kopf (gibt's das Wort auf Deutsch so wirklich?) hat weder die 1722 noch die 215.
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#5
Zitat:kaiman_215 postete

Ist das ein Krankheit von den Akais dass die Kanäle unterschiedlich sind?
Hallo Anonymos,

es ist leider eine "Krankheit" die alle analogen Aufzeichnungsgeräte befällt, wenn sie nie einem "Facharzt" vorgestellt werden, egal von welchem Hersteller sie kommen.

Die Vielfalt der möglichen Einflussfaktoren auf die Parameterkonstanz ist leider derart groß, daß ohne turnusmäßige Überprüfung und Wartung der Geräte ein Betrieb innerhalb geforderter Toleranzgrenzen unmöglich wird.

Die Kreuzfeld- Jakob- Krankheit macht sich zwar in Köpfen bemerkbar, ist mir hingegen in Bezug auf Analogtechnik bisher aber nie aufgefallen.

Gruß

Bernd
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#6
@timo

Danke für die Aufklärg. - in jedem falle ist die Kopfbestückung
unterschiedlich (und es gibt derer weitere Varianten)

Ist zwar OT aber...

Zitat:timo postete
... (gibt's das Wort auf Deutsch so wirklich?) ....
Mmmmh - mir war so, dass es den Anglizismus "Crossfield" auch
in unsere Muttersprache übersetzt gibt (warum auch nicht?).
Bin aber nicht mehr im Bilde, wo ich das mal gelesen habe
(bzw. haben will! Vielleicht im Tandberg-Manual ???).
Ich verwende den Begriff jedenfalls ab und zu und mein
Zuhörer weis eigentl. auch was ich meine...

@Bernd
...aber in jedem Falle meine ich nicht die Kreuzfeld-Jakob-Erkrankung, verehrter Bernd ...Wink

Gruss
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#7
Hallo Peter,

schön, das du einen Scherz verstehst.

Bernd
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#8
Auch wenn die Köpfe unterschiedlich sind sollten die Abweichungen von Maschine zu Maschine nicht so gross sein sonst kann man immer nur das eine eigene Tonband benutzen. Alterung - ja aber manche Geräte standen 30 Jahre im Keller da ist nichtmal der Gummi nennenswert schlechter geworden.
War das HiFi früher? Hatte leider nur Compact Kassetten Recorder und später Tape Deck.
Also ein Meßband brauch ich wohl. Leihen tut mir keiner eins weil es könnte ja kaputt gehn. Hier gibts doch viele Profis nehm ich an, wie wärs wenn jemand das zum Selbstkostenbeitrag + kleiner Gewinn für die Forumsteilnehmer zur Verfügung stellt? Wäre immer noch billiger als Ebucht oder Online bestellen.

Kreuzfeld? Ja wenn man so wörtlich übersetzt gibts oft was zum schmunzeln :-)
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#9
Total Of Topic, aber die Krankheit heißt Creutzfeldt-Jakob nach
Hans-Gerhard Creutzfeldt und Alfons Jakob

Obwohl sich diese alte Fachbuch

[Bild: cfaussab.png]

auch vor der wörtlichen Übersetzung gedrückt hat.


Gruß Ulrich
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#10
Hallo Ulrich,

danke für die Erhellung meines in diffusem Licht befindlichen
Bildungshorizontes (und der all derer, die in falscher Vereinfachung unserer
"Rächtschraipung" das "C" und das "dt" des o.g. Herren geopfert
haben ). Das kommt nur davon, wenn man "blind" voneinander
abschreibt.

Zu der von Dir so trefflich aufgespürten Textpassage: man läge ja
in diesem Falle wirklich nicht falsch, wenn man "crossfield" wörtlich
übersetzen würde. Da gibt es also nichts zum schmunzeln
- aber lassen wir das...

Back to topic:

Verehrter Schreiber des Ausgangsthreads: natürlich sollten die
Unterschiede nicht so gross sein - wie hier im Threadverlauf schon
angeklungen. Und sie sind es i.d.R. auch nicht. Die von Dir
beobachteten "Inkompatibilitäten" sind mit höchster Wahrscheinlichkeit
auf eine gewisse "Warungsüberfälligkeit" an den Dir zur
Verfügung stehenden Geräten zurückzuführen.

edit*

Und zu diesem hier...

Zitat:...aber manche Geräte standen 30 Jahre im Keller da ist nichtmal der Gummi nennenswert schlechter geworden
...fällt mir eigentlich nur ein "ach - wirklich? ein".

Viele Verkäufer solcher "Kellerfunde" testieren den Geräten ja
oftmals "wie neu" zu sein, da sie nach wenigen Jahren des Gebrauches
im Keller verschwanden. Ergo müssten sie noch laufen. Aber
da sich das Leben nicht im Konjunktiv abspielt, tun sie es nicht.
Und meist ist auch klar, warum... ...Kontakte gammeln, Kondensatoren
vertrocknen oder laufen aus, Lagerfette verharzen und Gummis
altern - das ist die traurige Wahrheit und deshalb.... ...siehe oben.

edit ende*

Gruss

Peter
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#11
Zitat:PeZett postete
das "C" und das "dt" des o.g. Herren geopfert
haben
Und das t vor dem z. Er heißt nämlich Creutzfeldt. :-)
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#12
...ja, is' ja schon gut, Mann...Wink
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#13
Um nochmal zum Thema Messband zurückzukommen, welches brauch ich, wo gibts günstige Bezugsquellen?
Hab gestern eins gesehn für 25Eu aber nur 4 Minuten, lach, da hab ich eine Messung gemacht dann kann ich schon wieder spulen, das kanns wohl nicht sein.
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#14
Es ist üblich das die LAufzeiten der Bezugsbänder kurz sind.

Das ist in der Regel auch absolut ausreichend.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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