AKAI GX 365 Autoreverse
#1
High!
Ich habe mir die bei ibäh angebotene Maschine unter den Nagel gerissen.
Die Akai 365 ist wirklich keine Schönheit.

Bild:
http://www.reels-and-manuals.com/AKAI_GX365D_10.JPG

Aber sie scheint sehr robust zu sein, jedenfalls besser, als so mancher ihrer Nachfolger. Offenbar ist das Gerät in Deutschland nicht so häufig anzutreffen.

Leider habe ich keine BDA. Insofern fehlen mir fast sämtliche Infos über dieses Gerät. Die Maschine läuft in beide Richtungen ohne Probleme. Was ich nicht weiß:

Wie schaltet das Gerät AUTOMATISCH am Bandende in die andere Laufrichtung um?
Wie bedient man die "Reverse-o-Matic"?

Hat irgendjemand eine BDA für dieses Gerät bzw. kennt sich damit aus?

Bin für jeden Tipp dankbar Smile

Beste Grüße!

Martin
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#2
Hi Martin,

bei den größeren AKAI's wird die Umschaltung der Bandlaufrichtung über eine etwa 1cm lange Schaltfolie realisiert. Die Schaltfolie gab es z.B. vom Bandhersteller Maxell als Beilage zu deren Bändern. Diese Folie ist hierbei als Klebestreifen ausgeführt und wird dann einfach auf die Rückseite des Bandes aufgeklebt.
Die größeren AKAI's haben an ihren Umlenk bzw. Führungsbolzen (Bandeinlauf- und Bandauslaufseitig) zwei elektrische Kontaktflächen die dann bei passieren der Schaltfolie elektrisch verbunden werden und so die Bandlaufrichungsumkehr aktivieren.

An Deiner Maschine könnte diese Vorrichtung am letzten feststehenden Bolzen rechts vor dem beweglichen Schlaufenfänger liegen.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Zitat:maddin2 postete
Wie schaltet das Gerät AUTOMATISCH am Bandende in die andere Laufrichtung um?
Die Reverse-O-Matic ist ein Feature zusätzlich zur Umschaltung per Schaltfolie. Wenn mich nicht alles täuscht, kann man über eine rückwärtslaufende Uhr eine Umschaltzeit festlegen.
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#4
@Martin

...technische Daten zum Gerät gibt es hier (sh. link),
eine BDA & ein SM gäbe es (gegen €) auch, wenn ich´s recht
verstehe.

http://www.freetimeweb.nl/home/electro/r...gx365.html


Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Hallo Martin,

ich hab Dir "eine" deutsche Anleitung geschickt. Schlechte Kopie, aber...
must Du reinschaun.
Grüsse
H A N N S -D.
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#6
Ich habe auch noch das Service Manual rumliegen.

Grüße Bernhard
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#7
Hallo Leute!
Danke für die bisherigen Antworten und Gedanken !!
Das Service-Manual habe ich übrigens bereits, das war bei dem Gerät dabei. Und die Schaltfolie schaltet so, wie sie soll und tatsächlich am ganz rechten Bandführungsbolzen. Soweit alles super.
Jetzt habe ich folgendes festgestellt:
Die Maschine ist für vier Geschwindigkeiten vorgesehen.
4,75 / 9,5 / 19 sind per Knopfdruck schaltbar.
Um 38 zu erreichen, muß man bei geschalteten 19cm einen "Tonwellenverdickungsring" auf die TW aufstecken und festschrauben. Da die TW nun dicker ist, hat man 38cm. Aber: offenbar gibt es für diesen Fall eine zweite Andruckrolle, die unter dem Kopfträger festgeschraubt auf ihren Einsatz wartet (habe ich nämlich eben gefunden). Diese Rolle ist kleiner, als die "Standardrolle", wohl der nun dickeren TW angepaßt. Schlau gedacht -wenns stimmt !! Das ist nämlich nur eine Vermutung von mir.
Kann jemand was dazu sagen?

Der Vorbesitzer hatte seine 9,5er Bänder mit aufgesetzter Tonwellenverdickung bei eingestellten 4,75cm, jedoch unter Verwendung der größeren Andruckrolle abgehört.
Ich habe nun auf "Normaltonwelle" abgerüstet und siehe da: Geht gar nix mehr !! Die (große) Andruckrolle kommt nicht in Kontakt mit der TW.

Vermutung 2:
Entweder die Andruckrollen sind hinüber, geschrumpft, verhärtet, unbrauchbar geworden und darum hat der Vorbesitzer den "Trick" mit der dicken TW und der großen Rolle praktiziert

ODER

er hats einfach nicht besser gewußt und durch Dauerbetrieb mit falscher Rolle die Andruckmechanik beschädigt, ausgeleiert, ruiniert.....


Da aber diese Mechanik einen sehr robusten , revoxartigen Eindruck macht, tendiere ich zu Vermutung eins.

Wer kann dazu etwas sagen?

Mit interessiertem restaurationswilligem Gruß

Martin
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#8
Es gibt noch weitere Vermutungen:

V3: die montierte Andruckrolle ist gar nicht mehr die Originalrolle sondern
von einer anderen Maschine (anderer Typ).
Dazu bitte mal im SM nachsehen - Akai gab meist in der Stückliste oder
in der Explosionszeichnung den Durchmesser der Andruckrolle an.

V4: die Andruckmechanik ist verstellt (oder die Maschine ist Netzseitig
auf 60 Hz eingestellt, der Vorbesitzer hats nicht gewusst und sich seine
9,5 "irgendwie hingetrickst") oder mit der Einstellung 9,5 stimmt irgend-
etwas (elektr.) nicht und der Besitzer hat dies mit der dicken TW-Hülse
zu umgehen versucht.
Dazu mal d. Netzteil prüfen und alle Geschwindigkeiten durchtesten.
(Am besten mit auf anderen, verlässlichen, Maschinen aufgenommenen
Bändern)


EDIT: zu Deiner Anmerkung bezügl. 2ter (kleinerer) Andruckrolle...
Das ist schon gut möglich (und auch sinnvoll) das so zu machen. Damit
hält man den Anpressdruck gegenüber der Betriebsweise mit "dünner"
Tonwelle auf gleichem Niveau, was ja grundsätzl. OK so ist. Bei der
GX4000 hat man sich die 2te (kleine) Andruckwelle übrigens gespart - hier
wird nur mit einer TW-Hülse die Geschw. verdoppelt - der Andruck erhöht
sich dementsprechend.
EDIT-ENDE:

Gruss

Peter
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#9
Hallo PeZett !
Ja bei der 4000 suchte ich erst vergeblich nach einer Geschwindigkeitsumschaltung, bis ich diese über dem Kopfträger festgeschraubte Hülse fand. Da wurde mir klar, dass man bei der 4000 wirklich arg gespart hatte. Andererseits: Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen. Meine 4000 läuft jedenfalls einwandfrei.

Die Vermutung mit den falschen Rollen könnte natürlich stimmen. Ich werde das überprüfen. Vielen Dank für den guten Tipp !!

Das gute Stück entläßt einen leichten feucht-modrigen Geruch aus dem Innern, wenn es warmgelaufen ist. Wo die arme Maschine wohl mal gelagert war...
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#10
Zitat:maddin2 postete
Andererseits: Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen. Meine 4000 läuft jedenfalls einwandfrei.
Und man darf auch nicht vergessen, daß die klassischen 4000er (ohne GX-Köpfe) Mitte der 70er Jahre in Deutschland gerade mal 400 DM gekostet haben. Dafür bekam man eine langlebige, praxistaugliche Maschine mit zwei gut ablesbaren VU-Metern und Hinterbandkontrolle. Wenn man sieht, was andere Hersteller in dieser Preisklasse damals angeboten haben, relativieren sich die Schwächen der 4000 schnell.
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#11
Ich habe verglichen: Die größere Rolle der 365 entspricht genau der Rolle der 4000 (auf der sie auch funktioniert).
Also könnte der Andruckmechanismus nicht richtig justiert sein.
Ich merke schon: So richtig weiß mit der 365 keiner Bescheid. Ist aber auch ein ungemein häßliches Ding, besonders im Stehendbetrieb. Und der Auseinanderbau scheint massive Kräfte zu erfordern.
Umso mehr reizt es mich, das Gerät in Ordnung zu bringen.
Der rechte Wiedergabe-Kanal rauscht heftig. Ich überlege, die Wiedergabe-Platine mit neuen Kondensatoren zu bestücken.
Aber wie auch immer: Das Ding muß erstmal in meine "Werkstatt".

Gibt es eine Quelle für Andruckrollen?
Hat jemand Erfahrung mit der GX 365 bzw. Akais aus dieser Generation?

Gruß Martin

@timo:
Der Preis für die 4000 war absolut konkurrenzlos bei sehr hoher Qualität. Es wurde allerdings (wie heute auch) vor allem nach "Optik" gekauft. Ein TK 248/600 ist einfach das elegantere Gerät, wenns auch teurer war. Dass das Ding nach 5 Jahren bereits mit Problemen aufwarten würde, damit hat man nicht gerechnet. Grundig war schließlich eine Qualitätsmarke. Und wer kannte schon AKAI? Was soll das denn sein? Silber-Schwarz mit klobigen Plastikknöpfen - au weia. Ok, ist billig. Aber das wird sicher auch nicht lange halten. Nee nee, lieber ein -zwei Hunnis draufgepackt und ein gutes deutsches Gerät gekauft. Wink
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#12
@maddin2

Zu Deinen letzten Fragen:

Klar, dass sich mit der 365 kaum einer auskennt - sie gehört hierzulande
zu den wirklich seltenen Akai-Maschinen. Dies mag zum einen daran liegen,
dass sie zu den früheren Akais gehörte (in den 60ern sind noch nicht so
viele Akais nach D geflossen...) oder dass sie zu den wertigeren/teureren
Akais gehörte, was sie zu dem damaligen Zeitpkt. automatisch zum
selten gekauften Objekt macht. Vielleicht sind überhaupt nur wenige
von diesen Maschinen gebaut worden.
(Die 4000er gab es hier hingegen en masse - sowohl die ältere Variante
als auch die neuere mit GX-Köpfen, welche so etwa Mitte der 70er
vom Stapel lief. Zu dem Zeitpunkt war eine TK248/600 übrigens schon
Geschichte!)

Eine Quelle für Akai-Andruckrollen ist heute leider nur noch der
Gebrauchtmarkt. Man kann zwar Rollen neu "besohlen" lassen aber
dafür braucht´s natürlich die Originalrolle (Kern) und das Original-
Mass für die Rolle. Hinsichtl. KnowHow und Teilen könntest Du
vielleicht auch mal bei AES in Solingen vorsprechen.

Wenn eine verstellte Andruckmechanik in Frage kommt, sollte sich
dies auch überprüfen lassen. Auch hier könnte das SM die entscheidenden
Hinweise liefern. Oftmals wird zum Beispiel der Ruhe-Abstand zwischen
Rollenaussenrand und Capstanwelle angegeben oder es gibt Angaben
über den Anpressdruck bei angelegter Rolle. Wie auch immer - schau die
Andruckmechanik mal genau an - vielleicht hängt hier eine Feder in
der falschen Position oder es ist (ggf. absichtlich) ein Hebel verbogen.

Konntest Du übrigens im SM der 365er etwas über den Soll-Durch-
messer der Rolle in Erfahrung bringen? Den kann man zwar auch
durch messen ungefähr ermitteln - aber eben nur ungefähr. Immerhin:
wenn Du eine ähnliche (Akai)-Rolle hast, könntest Du vielleicht mal
Probe-halber mit dieser Dein Glück versuchen. Denn sobald die Rolle
mit ausreichendem Druck an der Welle anliegt, sollte der Bandtransport
möglich sein. Zu wenig Andruck schadet nur dem Gleichlauf, zu viel
Andruck auf Dauer der Mechanik (und dem Gummi und dem Band).
Aber für einen Test könnte es allemal reichen...

Gruss
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#13
...noch "Einen" hinterher!

Schau doch mal bitte hier

http://www.tonbandhobby.de/tonband.htm

unter Akai X360D nach (....das ist ein sehr ähnliches Modell).
Wenn der dort angegebene VK-Preis von ~ 2200,- DM (1968)
stimmt, dann weist Du, warum die Maschine so selten ist.
Das war näml. zu der Zeit eine irre Menge Geld - eine SABA
S600H hatte von ´66-68 einen Listenpreis von 2000,- DM - deshalb
hatte die damals auch nicht jeder (und heute natürlich auch nicht!)

Weiter nach unten geblättert in der selben Liste taucht dann auch
die 365er auf (~ 1970) allerdings ohne Preisangabe. Dürfte aber
wohl kaum günstiger gewesen sein. (edit: timo war schneller - danke)


Gruss
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#14
Die Seite ist ein gutes Stichwort: Die GX-365 taucht dort auch auf (wenn auch ohne Preis). Karl-Heinz hat(te) das Gerät also auch. Vielleicht kann er etwas zu den offenen Fragen bzgl. der Andruckrolle sagen.
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#15
@maddin2

....soeben fand ich per Zufall das hier:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...readid=494

Ist zwar schon älter aber vielleicht weis dieses Forumsmitglied noch
etwas über die Maschine.

Gruss
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#16
Hi!
Vielen Dank an alle !!

Ich habe schon ein paar Infos gesammelt. Die Rollen sind wohl die Richtigen. Der Andruckmechanismus muß justiert und die Transistoren getauscht werden. Danach dürfte die Maschine wieder ok sein.
Ich werde mich im Winter drum kümmern und in aller Ruhe vor allem !! Smile

Das Gerät wurde Anfang der 70er Jahre für etwa 2000 Mark verkauft, womit es durch alle gängigen Raster fiel: Für den Einfachnutzer viel zu teuer und unförmig, für den Profi zu unprofessionell da keine Bandzugregelung und für den, der gerne ein wenig mehr anlegen wollte, gab es eine A 77 für erheblich weniger Geld und mit größeren Spulen.

Was blieb da noch übrig?
Autopervers und die vier Geschwindigkeiten. Das wars. Und so entscheidend dürfte das auch nicht gewesen sein, denn mit einer A 77 erreiche ich die gleiche Nonstop-Laufzeit OHNE den Richtungswechsel und die damit verbundene Unterbrechung von einigen Sekunden und wer braucht(e) schon 38cm/s?? Mit 4,75 klingts nicht so dolle, also ist man mit jeder 9,5 / 19 - Maschine im Grunde bestens bedient. Und wer Low-oder High Speed unbedingt brauchte: Willi Studer lieferte ALLES !!!

Tja, wer blieb da wohl noch übrig als Kunde für diese wirklich ungewöhnliche Maschine aus Japan? Sie ist wirklich gut, robust und unglaublich häßlich. Ein Urviech irgendwie. Sie ist es wert, erhalten zu werden, ich werds versuchen....mit Eurer Hilfe Smile

Grüße !!

Martin
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#17
Hallo zusammen,

ich habe das gleiche Problem wie Martin. Ich habe von einem Bekannten eine Akai GX 365 geschenkt bekommen, leider ohne Bedienungsanleitung und Servicemanual.
Das einzige was dabei war, war eine Garantiekarte eines Händlers in Rotterdam. Da dieses Gerät einige Fragen hinsichtlich der Bedienung aufwirft wäre ich für Hilfe von eurer Seite sehr dankbar. Vielleicht wäre Hanns-D so freundlich und könnte mir ggf. eine Kopie der BDA zukommen lassen. Denn ohne diese ist dem Gerät nicht so wirklich bei zukommen.

Gruß Dirk
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