ZF Bandbreiten Philips FT980
#1
Hallo ihr,
welche ZF Bandbreite hat der Philips FT980 standardmässig?
Aus dem SM geht es nicht hervor. Die ZF Filter sind blau und es steht 10.7M drauf.
Dazu habe ich nix gefunden. Bringt ein schmaleres Filter schwache Sender generell besser rein ist aber klanglich schlechter, oder gibt es da noch was das ich vergessen habe?
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#2
Hallo Matthias
Die Frage der Bandbreite der ZF in dem 70FT980 kann ich nicht beantworten, ich schätze mal sie ist so groß wie nötig (300-400khz? Edit: Zu hoch gegriffen, eher knappe 300kHz).

Das Weitere ist im Prinzip auch wieder so eine Frage die sich nicht so einfach beantworten lässt.
Ich weiß leider nicht in wie weit du dich mit Frequenzmodulation und UKW Radio auskennst.
Bei mir ist diese Wissen leider größtenteils durch Nichtbenutzung verschollen, aber kramen wir die vorhandenen Brocken mal etwas zusammen.

Da gibt es den so genannten Modulationsindex, er ist das Verhältnis des Frequenzhubes zur
Bandbreite des Nutzsignals. Bei UKW ist der Modulationsindex 75kHz/15Khz=5

Wenn jetzt der Träger mit diesem Nutzsignal Frequenzmoduliert wird entstehen außerhalb des Hubbereiches Seitenfrequenzen, die werden allerdings begrenzt abgeschnitten um die Bandbreite nicht zu groß werden zu lassen. Je größer der Abstand vom Träger wird desto kleiner werden diese Seitenfrequenzen.


Daraus ergibt sich dann Näherungsweise (in Wirklichkeit viel komplexer) die benötige Bandbreite für das Monosignal anhand der Formel
Bandbreite = 2*Informationsbandbreite*(Modulationsindex+1)
Bandbreite=2*15kHz*(5+1)=180kHz
wobei hier die Seitenfrequenzen bei ca. 10% der Trägeramplitude abgeschnitten werden.

Da aber noch Informationen dazu kommen wird es komplizierter.
Die Bandbreite des Mono oder Summenkanals (L+R) beträgt 15kHz,
Pilotton bei 19kHz,
die des Differenzkanals (L-R) 30khz (Amplitudenmodulierter Träge 38khz plus/minus 15kHz, daher zwei Seitenbänder).
Dann kommt da noch der Verkehrsfunk und gleichzeitig RDS Träger bei 57kHz mit einem Frequenzhub von 1,2khz dazu.
Das ergibt eine Bandbreite des zu modulierenden Nutzsignal von ca. 60khz.

Dadurch wird die benötigte Gesamtbandbreite größer, man geht im allgemeinen von ca. 400kHz aus.

Wenn jetzt im Empfänger die Bandbreite der ZF geringer als die der gesendeten Bandbreite ist gehen Informationen verloren.
Wie sich das “Klanglich” auswirkt kann ich aber nicht beantworten.
Die Trennschärfe sollte aber größer werden, die Frage ist nur wann gehen die Zusatzsignale RDS und das Differenzsignal verloren.
Das Ganze kann man ja nicht direkt mit der Amplitudenmodulation vergleichen, Modulationsgewinn bei FM (Rauschen wird im Verhältnis zum Träger weniger bewertet), die so genannte FM Schwelle - der Empfangspegel bei der der Modulationsgewinn verloren geht usw..

Ein langer Text ohne eine wirkliche Antwort, aber manchmal gehen mir so Dinge durch den Kopf wenn ich so was lese.

Edit2: Hier findet man Beispiele für verbreitete keramische Filter mit ihren technischen Daten incl. Farbkennzeichnung.

http://www.murata.com/catalog/p50e3.pdf

Oder einfach mal auf hier

http://www.murata.com/catalog/index.html

etwas stöbern.



Gruß Ulrich
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