06.11.2008, 18:18
Moin, moin,
ein Tapedeck, das ich aus der Werkstatt geholt und das bei der ersten Aufnahme nach der Reparatur einen neuen Fehler zeigte, motiviert mich zur der Überlegung, wie man am besten mit unseren altersschwachen Schätzchen umgeht.
Bei alten Autos hatte ich in der Vergangenheit die Gewohnheit, sie so lange zu fahren, bis die erste größere Reparatur an stand und sie dann entweder weg zu geben, oder sie komplett zu zerlegen und neu auf zu bauen.
Aber auch beim neu-Aufbau eines Autos bleibt etwas von Alten zurück. Das nämlich, was noch verwertbar scheint.
Aber was ist von einem Tapedeck, von einem Bandgerät oder von einem Receiver noch „verwertbar“?
Beim Auto – zumindest beim alten Auto – ist seine Dimension bei der Einschätzung des Zustandes seiner Bauteile hilfreich. Sie haben eine Größe, mit der man auch im sonstigen Leben konfrontiert ist, mit der fast jeder gewisse Erfahrungen gesammelt hat. „Paßt, wackelt und hat Luft“ läßt sich nicht so ohne weiteres auf den Antrieb eines CD-Players, erst recht nicht auf die Einschätzung eines Elkos übertragen.
Der Elko ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, denn seine Ehre braucht man nicht zu retten: Ihn tauscht man aus, wenn es ans Eingemachte geht. Sein Austausch ist häufig im Ergebnis billiger, als die Summe aus Prüf-Aufwand und dem Risiko auf Irrtum.
Und Transistoren? Andere Kondensatoren? Dioden? Widerstände? Relais? ICs?
Insbesondere bei teureren Teilen beginnt die Überlegung: Soll ich, oder soll ich nicht? Insbesondere bei Bauteilen, die bestenfalls noch durch Ersatztypen verfügbar sind, muß jeder Austausch sorgfältig abgewogen werden, denn nicht jeder Ersatztyp ist wirklich identisch.
Ein Standard in der Elektronik lautet, der Schaltungs-Entwickler habe sich etwas dabei gedacht, exakt die Bauteile zu verwenden, die verwandt worden sind. Manch Viel-Telefonierer des Forums wird jetzt anmerken: „Gedacht? Eher reproduziert“. Oder: „Rechne mal aus, was da an Ersparnis zusammen kommt, wenn bei einem Großserien-Hersteller anstatt des 40V-Kondensators die 16V-Variante verwendet werden kann“.
Ein weiterer Standard-Spruch der Elektronik lautet, dass passive Bauteile nicht klingen und der Öl-Papier-Kondensator eine schlechte Schaltung nicht verbessern kann (sehr frei zitiert).
Was mich als deutlich weniger erfahrenen Löter denn Schrauber also interessieren würde, sind Eure Erfahrungen und Gewohnheiten bei der Restaurierung, wenn es darum geht, ein „altes Teil“ für die nächste Dekade fit zu machen.
Wo tauscht Ihr pauschal durch. Wo baut Ihr aus und prüft dezidiert, wo auf der Platine im eingebauten Zustand, wo vertraut Ihr auf „wird schon klappen“?
Wo tauscht ihr auf Bauteile größerer oder geringerer Toleranz? Zum Beispiel höherer Temperatur-Resistenz? Zum Beispiel höherer Kapazität? Zum Beispiel höherer oder geringerer Spannung?
Macht es Sinn, bei bestimmten Bauteilen doch auf vermeintlich Höher-Wertiges umzusteigen? Beim „vielgerühmten“ Kondensator im Klangweg?
Und schließlich: Gibt es weitere Standards für Verbesserungen? Ich denke da zum Beispiel an die vielen Verbindungskabel zwischen Buchsen, Potis und Platine, die fast prinzipiell unmittelbar an Trafos vorbei geführt zu sein scheinen, dabei grundsätzlich dünn und ungeschrimt sind. Baut Ihr zusätzliche Abschirmungen zwischen Baugruppen ein?.Rüstet Ihr Platinen-verlötete Buchsen auf Gehäuse-verschraubte um?
Erzählt!
Tschüß, Matthias
ein Tapedeck, das ich aus der Werkstatt geholt und das bei der ersten Aufnahme nach der Reparatur einen neuen Fehler zeigte, motiviert mich zur der Überlegung, wie man am besten mit unseren altersschwachen Schätzchen umgeht.
Bei alten Autos hatte ich in der Vergangenheit die Gewohnheit, sie so lange zu fahren, bis die erste größere Reparatur an stand und sie dann entweder weg zu geben, oder sie komplett zu zerlegen und neu auf zu bauen.
Aber auch beim neu-Aufbau eines Autos bleibt etwas von Alten zurück. Das nämlich, was noch verwertbar scheint.
Aber was ist von einem Tapedeck, von einem Bandgerät oder von einem Receiver noch „verwertbar“?
Beim Auto – zumindest beim alten Auto – ist seine Dimension bei der Einschätzung des Zustandes seiner Bauteile hilfreich. Sie haben eine Größe, mit der man auch im sonstigen Leben konfrontiert ist, mit der fast jeder gewisse Erfahrungen gesammelt hat. „Paßt, wackelt und hat Luft“ läßt sich nicht so ohne weiteres auf den Antrieb eines CD-Players, erst recht nicht auf die Einschätzung eines Elkos übertragen.
Der Elko ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, denn seine Ehre braucht man nicht zu retten: Ihn tauscht man aus, wenn es ans Eingemachte geht. Sein Austausch ist häufig im Ergebnis billiger, als die Summe aus Prüf-Aufwand und dem Risiko auf Irrtum.
Und Transistoren? Andere Kondensatoren? Dioden? Widerstände? Relais? ICs?
Insbesondere bei teureren Teilen beginnt die Überlegung: Soll ich, oder soll ich nicht? Insbesondere bei Bauteilen, die bestenfalls noch durch Ersatztypen verfügbar sind, muß jeder Austausch sorgfältig abgewogen werden, denn nicht jeder Ersatztyp ist wirklich identisch.
Ein Standard in der Elektronik lautet, der Schaltungs-Entwickler habe sich etwas dabei gedacht, exakt die Bauteile zu verwenden, die verwandt worden sind. Manch Viel-Telefonierer des Forums wird jetzt anmerken: „Gedacht? Eher reproduziert“. Oder: „Rechne mal aus, was da an Ersparnis zusammen kommt, wenn bei einem Großserien-Hersteller anstatt des 40V-Kondensators die 16V-Variante verwendet werden kann“.
Ein weiterer Standard-Spruch der Elektronik lautet, dass passive Bauteile nicht klingen und der Öl-Papier-Kondensator eine schlechte Schaltung nicht verbessern kann (sehr frei zitiert).
Was mich als deutlich weniger erfahrenen Löter denn Schrauber also interessieren würde, sind Eure Erfahrungen und Gewohnheiten bei der Restaurierung, wenn es darum geht, ein „altes Teil“ für die nächste Dekade fit zu machen.
Wo tauscht Ihr pauschal durch. Wo baut Ihr aus und prüft dezidiert, wo auf der Platine im eingebauten Zustand, wo vertraut Ihr auf „wird schon klappen“?
Wo tauscht ihr auf Bauteile größerer oder geringerer Toleranz? Zum Beispiel höherer Temperatur-Resistenz? Zum Beispiel höherer Kapazität? Zum Beispiel höherer oder geringerer Spannung?
Macht es Sinn, bei bestimmten Bauteilen doch auf vermeintlich Höher-Wertiges umzusteigen? Beim „vielgerühmten“ Kondensator im Klangweg?
Und schließlich: Gibt es weitere Standards für Verbesserungen? Ich denke da zum Beispiel an die vielen Verbindungskabel zwischen Buchsen, Potis und Platine, die fast prinzipiell unmittelbar an Trafos vorbei geführt zu sein scheinen, dabei grundsätzlich dünn und ungeschrimt sind. Baut Ihr zusätzliche Abschirmungen zwischen Baugruppen ein?.Rüstet Ihr Platinen-verlötete Buchsen auf Gehäuse-verschraubte um?
Erzählt!
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch