Philips-Röhrengerät ohne Röhren?
#1
Ich habe da mal eine Frage an die technisch versierten:

meine Philips 4422, ein Tonbandgerät mit eingebautem Verstärker anno ~ 1979, benötigt nach dem Einschalten ca. 1 Minute, bis der Verstärker so halbwegs seine Kraft erreicht hat und nicht mehr verzerrt. Andere TB-Verstärker haben da keine Probleme und legen sofort nach dem Einschalten munter los. Welches Bauteil ist für diesen 'Defekt' vermutlich verantwortlich?
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#2
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Der Fehler wird mit Sicherheit von einer doppelt quermodulierten Antipinoxe verursacht!Smile

Da kann man nur raten, was Dir sicher nicht hilft. Lass die Kiste doch warmlaufen, und sprühe dann mit Kältepray sytematisch die Bauteile ein. Vom Netzteil bis zum Endtransistor oder andersherum. Innerhalb einer Minute hat man man schon leichte Probleme wenn man da noch messen will. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Betriebsspannung sich nicht schnell genug aufbaut was dann zu Verzerrungen führt. Z-Dioden machten das mitunter.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Erfahrungsgemäß sind die Übeltäter meist in der Katergorie "Gemeine Elektrolytkondensatoren" zu finden ... Big Grin
Die Kondensatoren leiden mit zunehmendem Alter unter Kapazitätsverlust (ähnlich wie beim menschlichen Hirn Big Grin) und wenn diese "so schwach" sind, daß nur noch eine Erhöhung der Umgebungstemperatur dazu führt, bis die zum einwandfreien Betrieb benötigte Kapazität erreicht wird (Die Kapazität von Elkos sind temperaturabhängig, im Gegensatz zum menschlichen Hirn Big Grin), dann gibt es Probleme in Form von zu geringen Betriebsspannungen, was speziell bei Transistoren und Dioden zu einer Verschiebung des Arbeitspunktes führt. Und das gibt dann die bösen klanglichen Verzerrungen...

Ich würde mir mal die Stabilisierungskondensatoren (meist die optisch größten)in der Endstufe und im Netzteil anschauen und ggfs. austauschen.

Hoffentlich hast Du Erfolg und Du gewöhnst Deiner Philips das "Röhren" ab... Wink

Viele Grüße,

Tonband-Ilja
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#4
Aha, also diesmal keine Transistoren? Gut denn, schauen wir mal Wink
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#5
Ich habe mir mal bei Conrad so ein transportables Discopult gekauft. Besteht aus zwei CD-Spielern, einem Dreikanal-Mischpult und einem Verstärker. Das ganze ist in einem Koffer untergebracht, dessen Deckel auch die Lautsprecher enthält, eben wie bei so einem Plattenspieler aus den 70er Jahren. Beim Betrieb mit dem originalen Netzteil entstand der Eindruck, als wenn das Gerät mit zu schwachen Batterien betrieben wird. Beim Erhöhen der Lautstärke ging der Ton in ein Stottern und Blubbern über. Das Gerät hat neben dem Netzanschluß auch einen für 12V Gleichstrom. Dort kann man z.B. eine Autobatterie anschließen. Probeweise habe ich dort mal die Stromversorgung von meinem Funkgerät angeschlossen und die Wiedergabe war auf einmal einwandfrei. Daraufhin gab ich das Gerät in eine Werkstatt und beschrieb meine Beobachtungen. Nach einer Woche bekam ich den Koffer dann wieder mit dem Vermerk, ich solle den Tiefenregler nicht ganz aufdrehen, dann müßte es gehen. Das Gerät spielt heute noch bei kleinen Feiern im Familienkreis mit dem Funknetzteil (13,8V - 12A)
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