24.08.2009, 10:27
Hallo Jochen,
Deine These, Klang könne ein Zufallsprodukt sein, ist sicherlich nicht falsch. Ich unterstelle, heute mehr als früher, das bei den Großserienherstellern das Produkt "Klang" Resultat von Zufall, Erfahrung und "das haben wir immer so gemacht" ist. Am Ende der Entwicklung steht ein Gerät das zur Probe gehört wird und das dann entweder abgenickt und durchgewinkt wird, oder halt nicht. Als Resultat bekannter Standards in der Konstruktion kann es meist wohl eher durchgewinkt werden.
Um ein Gerät nach Klangzielen entwickeln zu können - und um es danach entwickeln zu wollen müsste man ja wahrscheinlich etwas anders machen, als man es bislang getan hat - bedarf es einer Menge menschlichen Einsatzes abseits der Simulation. Das kostet Geld und das leisten sich immer weniger Unternehmen. Zudem wirst Du sogar Techniker finden, die die Meinung vertreten, das Meßergebenis am Oszilloskop könne das Probehören ersetzen.
Ich denke, solange "Klang" von der Kundschaft nicht nachgefragt wird geht es bei der Entwicklung eher um werbemäßig handhabbare, also exakt definierbare Begriffe gehen. "Klang" ist da nicht eindeutig genug um jemanden auf Herstellerseite zu motivieren.
Kürzlich sprach ich mit einem ehemaligen Entwicklungsleiter einer kleinen einheimischen HiFi-Schmiede. Er erklärte von sich selber, er sei kein "Audiophiler".
In einer Zeit, in der das Erreichen von "HiFi" - quasi nach Norm - für einen Hersteller eigentlich kein Problem mehr ist, geht die Entwicklungsarbeit solcher Konstrukteure - und um etwas neues zu Entwickeln geht es ja zum Selbstzweck, damit man dem Kunden verkaufen kann, das er etwas Neues braucht - eben primär um andere Dinge als um Klang.
Zumal der von den Kunden ja auch nicht wirklich nachgefragt wird.
Warum nun Geräte unterschiedlich klingen, obwohl doch alle Konstrukteure auf die selben Erfahrungen zugreifen können, deren Resultat sie ja nicht verändern bräuchten?
Zunächst einmal ist auch "sparen" Selbstzweck. Kommt also der neue integrierte Verstärker eines Zulieferers auf den Markt und bietet die passenden Rahmendaten, dann weicht man vom Etablierten ab und verbaut das billigere Neue.
Die japanische HiFi-Industrie ist in den Sechziger Jahren genauso wenig mit besserer Klangqualität in die westlichen Märkte eingebrochen, wie die chinesische in den Neunzigern. Man hat manches einfacher gemacht als zum Beispiel Marantz und der Kunde hat es - ohne sich für den Klang zu interessieren - angenommen.
Oder?
Tschüß, Matthias
Deine These, Klang könne ein Zufallsprodukt sein, ist sicherlich nicht falsch. Ich unterstelle, heute mehr als früher, das bei den Großserienherstellern das Produkt "Klang" Resultat von Zufall, Erfahrung und "das haben wir immer so gemacht" ist. Am Ende der Entwicklung steht ein Gerät das zur Probe gehört wird und das dann entweder abgenickt und durchgewinkt wird, oder halt nicht. Als Resultat bekannter Standards in der Konstruktion kann es meist wohl eher durchgewinkt werden.
Um ein Gerät nach Klangzielen entwickeln zu können - und um es danach entwickeln zu wollen müsste man ja wahrscheinlich etwas anders machen, als man es bislang getan hat - bedarf es einer Menge menschlichen Einsatzes abseits der Simulation. Das kostet Geld und das leisten sich immer weniger Unternehmen. Zudem wirst Du sogar Techniker finden, die die Meinung vertreten, das Meßergebenis am Oszilloskop könne das Probehören ersetzen.
Ich denke, solange "Klang" von der Kundschaft nicht nachgefragt wird geht es bei der Entwicklung eher um werbemäßig handhabbare, also exakt definierbare Begriffe gehen. "Klang" ist da nicht eindeutig genug um jemanden auf Herstellerseite zu motivieren.
Kürzlich sprach ich mit einem ehemaligen Entwicklungsleiter einer kleinen einheimischen HiFi-Schmiede. Er erklärte von sich selber, er sei kein "Audiophiler".
In einer Zeit, in der das Erreichen von "HiFi" - quasi nach Norm - für einen Hersteller eigentlich kein Problem mehr ist, geht die Entwicklungsarbeit solcher Konstrukteure - und um etwas neues zu Entwickeln geht es ja zum Selbstzweck, damit man dem Kunden verkaufen kann, das er etwas Neues braucht - eben primär um andere Dinge als um Klang.
Zumal der von den Kunden ja auch nicht wirklich nachgefragt wird.
Warum nun Geräte unterschiedlich klingen, obwohl doch alle Konstrukteure auf die selben Erfahrungen zugreifen können, deren Resultat sie ja nicht verändern bräuchten?
Zunächst einmal ist auch "sparen" Selbstzweck. Kommt also der neue integrierte Verstärker eines Zulieferers auf den Markt und bietet die passenden Rahmendaten, dann weicht man vom Etablierten ab und verbaut das billigere Neue.
Die japanische HiFi-Industrie ist in den Sechziger Jahren genauso wenig mit besserer Klangqualität in die westlichen Märkte eingebrochen, wie die chinesische in den Neunzigern. Man hat manches einfacher gemacht als zum Beispiel Marantz und der Kunde hat es - ohne sich für den Klang zu interessieren - angenommen.
Oder?
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch