AW-Kopf defekt
#1
Gestern habe ich meinen mono Radiorecorder Telefunken magnetophon partysound R auf die Arbeitsplatte gelegt, da sich nach dem letzten Betrieb Wiedergabe und Aufnahme verabschiedet hatten. Nach kurzem herumprobieren habe ich den Tonkopf als Verursacher eingegrenzt. Ich hatte eigentlich mit einer kalten Lötstelle gerechnet, aber tatsächlich geht der Widerstand des Tonkopfes gegen Unendlich.

Zwei Fragen ergeben sich mir daraus:

Erstens: Wieso kann ein Tonkopf solcherlei Schaden nehmen?

Zweitens: Hat jemand einen mono A/W-Kopf über, den er mir abgeben kann?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Bei meinem ungarischen "Qualiton-M8" war ebenfalls aus irgendwelchen Gründen der Tonkopf elektrisch defekt. Band abgespielt und nach Gebrauch Gerät weggestellt. Bei erneuter Inbetriebnahme nur noch ein Rauschen im Lautsprecher. Brummprobe an den Kopfanschlüssen und die Überprüfung des Tonkopfes mit einem Ohmmeter ergaben eine Unterbrechung der Wicklung. Warum der nun defekt ging, war mir ebenfalls unerklährlich, habe den Kopf gegen einen noch verhandenen Ersatz getauscht und seitdem läuft das Gerät wieder.
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#3
Zitat:niels postete
Erstens: Wieso kann ein Tonkopf solcherlei Schaden nehmen?
Wenn niederohmig Gleichspannung angelegt wird, geht der Kopf kaputt.
Das passert z.B. Wenn die Elkos des Verstärkers durchschlagen.
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#4
Aha! Ist also zu prüfen, ob bei "Aufnahme" eine Gleichspannung anliegt. Für den Fall, dass nicht: Hat jemand noch einen Kopf übrig, gerne auch gebraucht?

niels
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#5
Zitat:niels postete
Ist also zu prüfen, ob bei "Aufnahme" eine Gleichspannung anliegt.
Gleichspannung darf überhauptnicht anliegen. In garkeinem Fall. Du darfst auch bei Aufnahme keine Gleichspannung haben, es sei denn, du hast ein Grät mit Gleichstromlöschung. Das gibt es aber heute kaum noch. Du erkennst es an dem besonders schlechten Klang und dem tieftönigen Rauschen, wenn es ein Gerät mit Gleichstromlöschung ist. Diese Dinger können dann generell keine Chrom Cassetten aufnehmen. Wird heute nurnoch bei Diktiergeräten verwendet. Der Löschkopf mit seinem recht dicken Draht mag Gleichspannung abkönnen, der AW Kopf kann es jedoch kaum.
Bedenke, du hast bei Aufnahme ein HF / NF Verhältnis von 5:1 - 10:1 am Sprechkopf (so 30-40 Vss) und das ist ja der kleinere Teil der Energie. Wenn man nun dieses Verhältnis auf Gleichspannung bezieht, dann geht das nicht gut aus. (Letztendlich wirst du das aber selbst im Fehlerfall nicht haben, weil die Versorgungsspannung nicht so hoch ist, aber auch weniger wird reichen.
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#6
Hallo Niels,
ich habe ein paar Köpfe herumliegen, allerdings mit unterschiedlichen Maßen:
Miß mal die Entfernung zwischen dem Kopfspiegel und einer gedachten Linie zwischen dem Loch und dem Schlitz des Befestigungsblechs. Da gibt es Unterschiede.
Gruß
Heinz
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#7
Es liegt keine Gleichspannung an.

(Mag es sein, dass die "modernen" Radio-CD-Kassettenrekorder auch wieder den Schritt in Richtung Gleichstromvormagnetisierung gewagt haben? Dass würde erklären, warum mein Sanyo-Diktiergerät eine bessere Klangqualität hat als unser Küchenrekorder.

Heinz, ich werde mal messen gehen.

niels
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#8
Habe auch ein Sanyo-Diktiergerät für Normalkassetten. Es stammt noch aus der DDR-Zeit und wurde da über den Blindenverband als Hilfmittel verkauft. Auch noch nach Jahren hat dieses kleine Gerätchen eine erstaunlich gute Aufnahmequalität. Schade nur, daß durch den gedrängten Aufbau beding, daß Motorgeräusch mit aufgezeichnet wird, besonders bei leisen Passagen. Aber wie ist das nun bei diesen billigen Möchte-Gern-HiFi-Brüllwürfeln? Die mit CD, Doppeldeck, möglichst Plattenspieler und ungeheuren 400 Watt PMPO. Die haben doch meist so einen Dauermagnetlöschkopf, der nur bei Aufnahme in den Bandlauf eingeschwenkt wird. Glaube, die arbeiten doch auch mit Gleichstrom in der Vormagnetisierung. Zumindest rauschen die ganz schön.

Das kleine Bändi, ein Batterie-Tonbandgerät aus der DDR der 60er Jahre hatte ebenfalls so einen Dauermagneten als Löschkopf, der war in der linken Bandführung eingearbeitet. Vormagnetiesiert wurde aber schon mit HF, obwohl das bei dem Gerät auch keine Rolle gespielt hat, der Klang wurde dadurch nicht wirklich verbessert.
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#9
So Heinz, wenn ich mich nicht allzusehr vermessen habe, beträgt der Abstand Kopfspiegel-Linie zwischen den Schrauben 12,2 mm.

niels
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#10
Gut, und wenn dann zwischen Loch und Schlitz auch noch 15mm Blech sind, habe ich einen nagelneuen Kopf für Dich. Schön Mono, aber ob er auch elektrisch paßt, müßtest Du rausfinden. Bei Interesse PN oder Mehl, ok?
Gruß
Heinz
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#11
Heinz, du hast PM.

Ob der Kopf elektrisch passt, ist mir nicht so ganz wichtig. Es wäre der vierte Kopf in dem Recorder. Ich habe diesen als ca. 10jähriger von meiner Oma geschenkt bekommen. Damals hatten sich die Schrauben vom Tonkopf gelöst. Dieser Originalkopf war bald verschlissen. Daraufhin habe ich den Kopf aus meinem ersten Recorder transplantiert. Als auch dieser hinüber war, habe ich vor ein paar Jahren den Kopf aus einer Datasette eingebaut. Dieser Kopf ist jetzt nicht eingeschliffen, sondern elektrisch defekt. Warum auch immer.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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