Ein Juwel braucht auch Pflege
#1
Liebe Tonbandfeinschmecker ;-)

Heute möchte ich Euch eine kleine Tonbandgerät-Schatulle vorstellen, die mit edlem Inhalt gefüllt, zum größten Teil in Handarbeit gefertigt, begehrt und äußerst solide gebaut ist. Sie ist nicht minimalistisch, jedoch fehlt ihr jegliche Automatik, umso vielfältiger sind die Schaltoptionen an ihr auf kleinsten Raum. Doch wie jedes Kind aus der Zeit des Analogtonbandes, bedarf es nach den vielen Jahren des Seins, der Zuwendung und Durchsicht.

Der Begriff Schatulle irritiert vielleicht ein wenig, jedoch viele kleine Schalter und Anzeigen sind vorhanden und dennoch besitzt dieses kleine Wunder an Feinmechanik und Elektrotechnik die Robustheit eines Panzers.


Zunächst will ich den Blick ins Innere öffnen und gleich Euer Auge auf die kleine Wunde legen an der dieses geniale Gerät etwas litt.
Problematik war die zeitweise Übersteuerung der Aufnahme. Nun handelt es sich hier um ein Gerät zum mobilen Einsatz der auch einen Ortswechsel während der Aufnahme explizieht zuläßt, demnach sind kleine Erschütterungen und Temperaturschwankungen durchaus immer als Störgröße dabei. Nach der Überprüfung der Verstärkerstufen und der Mikrofonspeisung konnte ich einen Defekt an dieser Stelle auschließen. In Verdacht kam nun eine evt. defekte Aussteuerungsanzeigefunktion welches den Eingangspegel möglicherweise Fehlerhaft darstellt.

Hier möchte ich mich schon vorab ganz herzlich bei Hans-Joachim (phonomax) für seine äußerst hilfreiche Erläuterungen in Sachen Spitzenpegelmesser, Kondensatoremikrofonspeisungstechnik und der genialen Audiodatei mit Prüfanweisung zur Überprüfung von Audio-Spitzenpegelmesser bedanken.

Bei der Pegelkalibrierung welche zur Vorbereitung der Überprüfung des Pegelmessers unabdingbar ist, viel mir auf, dass die Eingangspegelsteller des kleinen Tonbandgerätes gerade im Bereich vom letzten Drittel ihres Stellbereiches große Kontakprobleme hatten. Die Überprüfung der Pegelanzeige verlief positiv also alles ist so wie es sein soll. Jedoch die Kontaktprobleme der Pegelsteller war derart auffällig, so dass kleineste Erschutterungen hier große Pegelschwankungen hinterließen. Demnach war also der Grund für die zeitweise unerwarteten Übersteuerung von Aufnahmen hier zu suchen. Der Beweiss musste nun noch geführt werden.
Also ran an Schraubendreher und weiteren Werkzeug.

Die Übeltäter sahen so aus:

[Bild: IMG_1936.JPG]

Ein Blick auf die Welle möchte ich Euch nicht verwehren, die Regler sind nach Ausmessung selektiert und wohl manuell wurde die Welle im Durchmesser mechanisch verjüngt.

[Bild: IMG_1944.JPG]

[Bild: IMG_1945.JPG]

Im Inneren bot sich dann folgender Anblick:

[Bild: IMG_1940.JPG]

[Bild: IMG_1946.JPG]

Nach eingehender Betrachtung war zu erkennen, dass der Schleifer einen recht großen Materialverlust im Inneren, in Form von hinterlassenen Kohlestaubpartikeln aufwies. Nach einer gründlichen Reinigung der Potentiometer und einer Aufrauhung des Schleifers verfügte die Stelleinrichtung wieder über sicheren Kontakt, da glücklicherweise die Widerstandsbahn unbeeinträchtigt war und damit völlig intakt ist.

Nun aber einen Blick in die Mechanik des Laufwerks, das von einem üppig dimensionierten Gleichstrommotor getrieben wird. Die Tonwelle ist direkt angetrieben und über einen Abtaster in ihrer Drehzahl elektronisch geregelt.


[Bild: IMG_1956.JPG]

Mehr möchte ich vorab nicht verraten. Könnt Ihr schon anhand der Detailfotos erkennen um welches Gerät ews sich hierbei dreht?

Damit das Raten und Nachforschen nicht zu langweilig wird, folgen an dieser Stelle einige Kurven des Frequenzgangges in der Einstellung "Musik".


[Bild: Frequenzgang_Vorband.jpg]

Vorband!

Hinterbandfrequenzgang bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Bandherstellern:


[Bild: Frequenzgang_EMTEC_368_9_525cm_ps.jpg]

[Bild: Frequenzgang_EMTEC_368_19_05cm_ps.jpg]

[Bild: Frequenzgang_EMTEC_368_38_1cm_ps.jpg]

[Bild: Frequenzgang_RMG_368_19_05cm_ps.jpg]

[Bild: Frequenzgang_RMG_368_38_1cm_ps.jpg]

Mehr an Abbildungen wenn des Rätselslösung vorliegt.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#2
Okay!

Ich gebe Euch noch zwei Foto's aus dem Innern als Ratezugabe!

Hier kommt das Treffen der Generationen.

[Bild: IMG_2010.JPG]

und dies vom Bedienfeld:


[Bild: IMG_2011.JPG]


Gruß

Thomas
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#3
Hallo Thomas,

der Motor sieht aus wie der eines Nagra 4


Frank
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#4
Ja, es ist eine Nagra IV-S mit Timecode.

Gruß
Michael
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#5
Liebe Tonbandkenner,

das ging flot und in der Tat es ist eine Nagra Kudelski Typ IV-S, also Stereo Ausführung mit Pilotton auf der Zwischenspur.


Die Teildemontage für den Ausbau der Potentiometer sieht wie folgt, an den Fotos dokumentiert aus.


[Bild: IMG_1977.JPG]

Bevor eine Demontage möglich ist, müssen beide Drehknöpfe entfernt werden, links sitzt zusätzlich zum Zahnrad noch eine kunststoffkuplungsscheibe, welche einfach abgezogen werden kann.
Danach sieht es in etwa so aus:

[Bild: IMG_1942.JPG]

[Bild: IMG_1933.JPG]


[Bild: IMG_1943.JPG]

Die Innenansichten des Potentiometer selbst habt Ihr schon ganz zu Beginn oben betrachten können.

Weitere Fotos vom Innern sollen hier folgen:


[Bild: IMG_1949.JPG]

[Bild: IMG_1951.JPG]


[Bild: IMG_1952.JPG]

Hier wird dem aufmerksamen Betrachter nicht entgehen, welche Entwicklungsgeneratione hier an Elektrotechnik vereint wurden. Einfache diskrete Bauweise bis hin zur Pilottonelektronik in SMD-Technik samt einem Stützkondensator der ersten Hochkapazitätsgeneration (grüner NEC-Kondensator)


[Bild: IMG_1953.JPG]


[Bild: IMG_1954.JPG]

Jetzt etwas zum Äußeren, Stellgliedern und Anschlüssen:


[Bild: IMG_1958.JPG]

Zu erkennen sind z.B. der Anschluss für eine externe Stromversorgung und die High-End-Tauglichen Audioausgänge in Form von Bananenstecker-Buchsen.


[Bild: IMG_1959.JPG]

Hier die gegenüberliegende Anschlussseite links mit den Eingängen Line-In und den Mikrofoneingängen. Die Eingänge der Mikrofone lassen sich kanalgetrennt

in Impedanz, Speiseart (Tonader oder Phantom) mit unterschiedlichen Versorgungsparametern beaufschlagen.


[Bild: IMG_1961.JPG]

Die Frontseite siehe Abbildung oben, hat links den Kopfhöreranschluss, dessen Laustärke mittels Schraubendereher voreingestellt wird. Weiterhin sind hier zwei Anzeigen untergebracht die die Pilottonaktivität signalisieren und die Einhaltung der eingestellten Sollbandtransportgeschwindigkeit.


Das große Modulometer ist multifunktional aufgebaut und verfügt hierbei über zwei unabhängige Zeiger bzw. Drehspulantriebe. Rechts vom Modulometer sind ein Funktionsschalter für die Wahl der Größen welche vom Modulometer angezeigt werden sollen und die Funktion des Eingangsfilter für verschiedene Signale die Aufgezeichnet werden sollen.


[Bild: IMG_1962.JPG]

Das folgende Bild wird die Herzen der Grundigfreunde höher schlagen lassen, auch die Nagra hat eine Einhandknebelschaltung, die jedoch nahezu elektrisch wirkt, denn die Nagra bietet lediglich Wiedergabe/Aufnahme und schnelle Rücklauffunktionfunktion.



[Bild: IMG_1963.JPG]

Der Rücklauf wird über einen kleinen Knebelschalter voreingestellt.


[Bild: IMG_1968.JPG]

Außerdem sind am Foto zu erkennen die linke Umlenkrolle welche tangential auf einen Arm gelagert ist und gleichzeitig die Vorgabe für den Bandzug gibt. Die Nagra hat also für die Abwickelspule eine Bandzugregelung mittels Bremsband welches auf den lingen Wickelantrieb wirkt.

Etwas weiter rechts noch vor den Tonköpfen, jedoch nach dem Löschkopf gibt es noch eine Bandberuhigungsrolle welche gleichzeitig eine Stroboskopescheibe enthält.

Die Tonköpfe sind über ein Zahnradmechanismus justierbar bzw. über die hintere Justierwelle. Siehe folgende Bilder:

[Bild: IMG_2009.JPG]


[Bild: IMG_2015.JPG]

Die Köpfe sehen wie folgt aus:


[Bild: IMG_1976.JPG]

[Bild: IMG_1974.JPG]

[Bild: IMG_2008.JPG]

Rechts von den Tonköpfen befinden sich Tonwelle und der Bandlaufzeitmesse als rechte Umlenkrolle.

[Bild: IMG_2006.JPG]


[Bild: IMG_1969.JPG]

Die gesamte Draufsicht ist im folgenden Bild zu sehen:


[Bild: IMG_1972.JPG]

Die Bandgeschwindigkeit wird wie hier unten im Bild zu sehen mittels eingebetteten Drehschalter gewählt. Da diese Schalter sind ausreichend leichtgängig und lassen sich gut mit der Fingerkuppe stellen ohne dass im Nachhinein die Gefahr für eine unbeabsichtigte Verstellung besteht.


[Bild: IMG_1973.JPG]

Die Bandteller haben eine verschraubbare Spulenfixierung und ferfügen statt des Dreizackes lediglich über drei winkelgleiche Dorne statt eines Dreizacks. Dies ist jedoch nicht von Nachteil und die Spulen sitzen sehr sicher und fest arretiert.


[Bild: IMG_1971.JPG]


[Bild: IMG_1980.JPG]

[Bild: IMG_1985.JPG]

Hier noch von unten gesehen das offene Battereifach:

[Bild: IMG_1986.JPG]

Zum Schluss wird das tolle Stück Tonbandgeschichte wieder an Frank gehen.


Thomas
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#6
Hallo Thomas!

Ich hoffe, dass ich es nicht überlesen habe: mich würde sehr interessieren, woher Du sie hast, wieviel sie Dich gekostet hat und ob Du sie zu Deiner Zufriedenheit ans Laufen gebracht hast.

Tolle Detail-Fotos, kann man sich stundenlang ansehen!

Grüsse!
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#7
Hi Manfred (BassSpieler)!

Das Juwel gehört mir nicht, bisher habe ich mir soetwas immer verkniffen, jedoch solch ein Idol einmal zum Anfassen und kennenlernen zu haben hatte einen großen Reiz.
Die Nagra gehört Frank (darklab) ( http://www.darklab-magnetics.de/ ), der sie auch wie es sein soll für Aufnahmen nutzt. Hierbei ergab sich dann das beschriebene Problem der zeitweisen Übersteuerung von Mikrofonaufnahmen. Frank hatte mich gefragt ob ich mir seine Nagra einmal zur Diagnose und möglichst zur Reparatur ansehen könnte. Was ich für Frank gerne gemacht habe. Als Ursache haben sich dann oben gezeigte Aussteuerungsregler herausgestellt. Nach der Zerlegung und Reinigung arbeitet die Nagra Kudelski Typ IV-S wieder einwandfrei und befindet sich nun wieder bei Frank.

Gruß

Thomas
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#8
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Ob Thomas Spaß an so einem Gerät hätte, kann ich nicht beurteilen.

Ich jedenfalls habe Spaß an Nagras, weshalb sich bei mir mittlerweile ein kleines Rudel dieser Henkelmänner aus dem Schweizer Jura angesammelt hat. Das hier vorgestellte Gerät hat Thomas freundlicherweise überprüft und einen tückischen Fehler beseitigt.

Ich nutze meine Bandgeräte nicht als Ausstellungsstücke oder zum kopieren anderer industriell gefertigter Tonträger , sondern setze sie bestimmungsgemäß ein. Bestimmungsgemäßer Einsatz bedeutet für mich, Aufnahmen von richtigen Musikern und mit der Hand gemachter Musik zu machen. Dabei gibt es Situationen, wo grade ein mobiles Gerät wie eine Nagra von großem Vorteil ist.

So habe ich unlängst ein Konzert mitgeschnitten, wo es nicht möglich war, quer durch die Bestuhlung Leitungen für die Stromversorgung oder Mikrofone zu verlegen. Mit der batterieversorgten Nagra brauchte ich nur ein Stativ aufzustellen und konnte die Phantomspannung für die Mikros direkt am Bandgerät abnehmen. So konnte ich mit geringstem Aufwand und minimalem Platzbedarf die Aufnahme realisieren.

Rein theoretisch hätte ich auch mit z. B. dem Laptop oder einem Flashrecorder arbeiten können, aber dann hätte ich dynamische Mikrofone verwenden müssen. Aber ich habe mich für die Nagra und Kondensatormikrofone entschieden . Sicher kein perfektes Ergebnis, aber dennoch anhörbar.
http://www.darklab-magnetics.de/docs/Kla...a_IV-S.mp3

Klavierfest ist so ein Teil jedenfalls, auch wenn es nur einen Motor hat.

Bei einer anderen Gelegenheit ging es darum, ein Trio (Gesang, Gitarre, Kontrabaß) aufzunehmen. Die Gitarre war ein akustisches Instrument, hatte aber gleichwohl einen Tonabnehmer. Für eine Nagra 4.2 kein Problem. Zwei Mikros für die akustischen Schallquellen, den Pickup in den Line- Eingang, mit dem eingebauten Mischpult fein abgestimmt - läuft. Auch eine gelungene Aufnahme, für die ich ca. 15 Minuten Vorbereitung brauchte.

Aber wenn man immer eine aufnahmebereite Nagra in wohlgefüllter PortaBrace- Tasche zur Hand hat, ist das nicht wirklich schwierig.


Eine kurze Beschreibung einer anderen Nagra findet sich hier:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=4688
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
Hört sich interessant an.

Ich war fünf Jahre mit einem digit. 8-Spur und einem grossen Mackie-Pult und 17 Kondensator-Mikros unterwegs und habe alles mögliche aufgenommen - eine unglaubliche Schlepperei. Jetzt habe ich alles verkauft - bin froh drum!

Dein Set ist da sicher entspannt.

Grüsse
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#10
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Ja, meine 8- Spurmaschine fällt schon unter Immobilien. Aber die nimmt man ja nicht "mal eben" so einfach mit.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Schöne Nagra,
die Stereoversion war immer mein Wunschgerät. Ich habe "nur" die Mono Version 4.2. Die Macht mit dem MD421 auch gute Aufnahmen. Big Grin
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#12
Zitat:Frank postete
´Rein theoretisch hätte ich auch mit z. B. dem Laptop oder einem Flashrecorder arbeiten können, aber dann hätte ich dynamische Mikrofone verwenden müssen. Aber ich habe mich für die Nagra und Kondensatormikrofone entschieden .
Warum "Laptop oder einem Flashrecorder" = "dynamische Mikrofone"? Weil Nagra IV... gehe ich aus das Ihre Kondensatormikrofonen T(onader)-gespeizt sind (damals haben i.d.R. keinen P48 wie viele Soundards und Flashrecordern und neue Nagras es Heutzutagen haben)? Es gibt mehere Adaptern P48-zu-T und die bieten zvar weniger Strom als Tonader Standard aber fuktionieren OK mit viele T-Mikrophonen.. und es gibt etlicher Batteriespeisemodulen fuer Tonader-Power. Flashrecordern und Laptops sind meistens kleiner, leichter und handlicher als einer Nagra-IVS/TC--- und wer keinen Film dreht braucht auch keinen Pilot oder Timecode--- so das mitfuehen einer Adapter ohne bedeutung sein ware.. Als ich Nagra gelernt (Jahrzehnten Hier und damals hat in Hollywood Nagra einer Monopol ueber Filmton ausser Paar Franzosen mit exotische Stellavoxen) haben wir immer wieder P48 Batteriespeisemodulen mitgefuehrt.

Dynamische Mikrofonen sollte aber auch nicht fuer Live Aufnahmen unterschaetzt.. Einer Sennheiser MD-421 oder MD-441 z.B. ware geigneter--- vor allem einfacher zu benutzen--- in viele Situationen als mancher Kondensormikrophonen.
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#13
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Diese Nagra IV-S hat sowoht Tonader- als auch Phantomspeisung; letztere umschaltbar auf 12 und 48 Volt.

Zweifelsohne lassen sich mit guten dynamischen Mikrophonen auch hervorragende Aufnahmen machen. Dies ist mir auch schon in der Kombination mit einer Nagra und MD421 und vor meiner Kondensatorzeit mit anderen Geräten gelungen. Alledings haben Kondensatormikros in der Regel eine höhere Empfindlichkeit und vertragen meist höhere Grenzschalldrücke. Sie bieten oft auch einen weiteren Frequenzbereich als dynamsche Mikros. Es kommt aber auch auf die Situation bei der Aufnahme an, welches Mikrophon die besten Ergebnisse verspricht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Zitat:Frank postete
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Diese Nagra IV-S hat sowoht Tonader- als auch Phantomspeisung; letztere umschaltbar auf 12 und 48 Volt.
Dann ist mann gewaffnet fuer fast alles..

Zitat:Zweifelsohne lassen sich mit guten dynamischen Mikrophonen auch hervorragende Aufnahmen machen. Dies ist mir auch schon in der Kombination mit einer Nagra und MD421 und vor meiner Kondensatorzeit mit anderen Geräten gelungen.
Einer klassische Reporter Austattung!

Zitat:Alledings haben Kondensatormikros in der Regel eine höhere Empfindlichkeit und vertragen meist höhere Grenzschalldrücke.
Eigentlich haben Tauchspulenmikrofonen hoehere Grenzschalldruckpegelen als Kondensatormikrofonen--- Grund warum MD-421 oft fuer Elektrikguitaraufnahmen eingesetzt wird. Kondensatormikros haben hoehere Ausgangleistung (lauter!) sind aber nicht immer schallempfindlicher. Shotguns haben einer Art hoehere Empfindlichkeit aber auch Off-Axis etwas anders als einer flache Empfang.

Zitat:Sie bieten oft auch einen weiteren Frequenzbereich als dynamsche Mikros.
Bei Live Aufnahmen sind Neidrig-Frequenzen eher als Larm zu finden.. Kondensoren sind oft Flacher aber nicht immer.. Klassische Sennheiser MKH RF-Milkros (ausser Sonderversionen als TF) hat einer (leichte) Betonung (aus Design!) auf Sprachstimme (Dialog).

Zitat:Es kommt aber auch auf die Situation bei der Aufnahme an, welches Mikrophon die besten Ergebnisse verspricht.
Richtig! Ich sehe aber keinen Begrundung einer Nagra IV-S einzusetzen fuer Musikaufnamen wegen Mikrophonen... Bei LP Bander--- bei Nagra SM468 oder PER368 sind Standard--- gibts (mit geschlossene Deckel) und 19 cm/s nicht mal 25 Minuten ohne Bandwechsel--- bei Stereo aufnahmen von Musik ware sogar 38 cm/s ... Bei Film ist es keinen Problem weil Standard sind max. 400' Spulen oder 16 Minuten laufzeit (vor Filmmagazinwechsel). Grund auch Heute fuer Band im Feld ist Dynamik..
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#15
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Hallo Edward,

da ich in der glücklichen Lage bin, über mehrere Aufnahmegehräte zu verfügen, kann ich je nach Zweck und Laune meine Auswahl treffen. Dabei liegt aus verschiedene Gründen der Schwerpunkt meiner Leidenschaft auf analogen Bandgeräten.

In den Fällen, in denen ich eine Nagra verwendet habe, waren die Geräte für mich die beste Wahl. Einmal spielte ein Band in einem Gartenlokal bei im Viertel. In der Pause habe ich die Genehmigung für den Mitschnitt bekommen, bin nach Hause gegangen und habe schnell das Gerät, 2 MD421 und Stative geholt und wenige Minuten später lief die Aufnahme.

Ein anderes Mal handelte es sich um einen klassischen Klavierabend. Hier musste ich die Mikros im Zuschauerraum platzieren. Aus Gründen der Sicherheit durften keine losen Kabel verlegt werden, der Hausmeister wollte auch kein Gaffatape auf dem Parkett zulassen. Also kam die Nagra im Batteriebetrieb zum Einsatz. So saß ich mit der Maschine unmittelbar neben dem Stativ und brauchte keine langen Kabel. Wegen der Qualität habe ich Kondensatormikrophone verwenden wollen, und die Nagra IV-S ist mein einziges netztunabhängiges Gerät mit Phantomspeisung.

Auch wenn man z. B. auf Volksfesten, wo es in der Regel keine Parkplätze gibt aufnehmen möchte und man sein Zeug mit Bus und Bahn transportieren muss, sind die Nagras die erste Wahl. Natürlich hat man mit Langspielband bei 19,05 cm/s nicht die gleiche Qualität wie mit Standardband und 38,1 cm/s, aber die Tonqualität ist immer noch ausreichend.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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