Ist ein Mellotron ein Tonbandgerät?
#1
Habe sowas ähnliches gehört. Diese Dinger wurden in den 60er/70er viel eingesetzt, wenn ich mich recht erinnere. Weiß jemand näheres???
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#2
Ein Mellotron arbeitete mit Tonbändern. Kurze Stücke, die bespielt und dann immer wieder abgespielt worden sind. Wie genau das ablief, weiss ich nicht.
Michael(F)
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#3
Schau hier:

http://members.aol.com/tronpage/tronhow.htm
Michael(F)
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#4
Hallo

Bin halt neu in diesem forum, und Danke in Fidi und seine schöne bilder, und der link zu diesem sehr interessanter Forum.
Möchte auch mein Cent dazu geben.

Ein sehr erfolgreicher Mellotron spieler: Rick Wakemann (Yes)

Grüssen aus Elsass Serge

Ih musst mich entschuldigen, mache manchmal Schreibe & Syntax fehler.
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#5
Das wohl bekannteste Mellotron-Solo ist wohl am Anfang des Liedes: "Strawberry fields" von den Beatles zu hören.

Für dieses Instrument gab es komplette Magazine (wenn man das so nennen kann) mit je einer Endlosbandschleife pro Ton. Jedes Band war mit dem entsprechenden Ton eines realen akustischen Instrumentes bespielt.
Diese Magazine wurden in das Mellotron eingespannt. Die Bandschleifen liefen nach dem Einschalten des Gerätes dauerhaft und mit den Tasten wurden dann die einzelnen Tonköpfe an die jeweiligen Bänder geführt. (Je Ton eine Bandschleife und ein Tonkopf!) Der "Capstanmotor" konnte stufenlos geregelt werden, was zu sehr interessanten Toneffekten führen konnte.
Manche nennen das Mellotron auch den "Ur-Sampler" der Musikelektronik.

Bei "Strawberry fields" verwendeten die Beatles übrigens das Magazin mit den Klängen einer Querflöte.

Viele Grüße

Tonband-Ilja
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#6
Seltsam...ich habe vor Jahren mal am PC mit Strawberry Fields experimentiert. Am Ende gab es tatsächlich Querflöten. Ich hielt das für Zufall, der aus den zahllosen Filtern und Effekten resultierte, die ich angewandt hatte.
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#7
@ Tonband-llja: Du irrst. Im Mellotron waren keine Endlosschleifen, sondern nur Band für 7 Sekunden. Danach musste die Taste losgelassen werden und das Band wurde von einer Feder wieder in die Ausgangsposition gebracht.
Das Gitarrenintro von "The continuing story of Bungalow Bill" (Beatles/White album) ist auch Mellotron. Es gab darin nämlich auch eine Rhythmussektion. Auch zu hören auf: "Improv - Travel weary capricorn" (King Crimson/Epitaph) Fillmore West 1969.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Ich hab selbst mal ein Mellotron auf einer Ausstellung gesehen.Das hatte viele Bandschnipsel jedes ca. 15 bis 20 cm lang und zu jedem gehörte ein TonkopF.Die Maschine hatte eine klaviatur. drückte man eine Taste fuhr das dazugehörende Bandschnipsel über seinen tonkopF und es kam zu der Mellotronmusik.Ausßerdem hatte das Gerät zahllose Schalter und knöpfe um z.b. die Geschwindigkeit einzustellen.Die Schnipsel konnte man selbst einspannen.Es waren normale Senkel mit Vollspur mono.
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#9
Das klingt alles reichlich aufwändig - weiß einer von Euch, was solche Geräte zu ihrer zeit neu gekostet haben?

Viele Grüße,
Thomas
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#10
Die Frage möchte ich erweitern: gab es sie überhaupt als Serienproduktion?
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#11
Es gab sie in Serienproduktion, über Preise weiß ich leider nix.
Es gab sogar verschiedene Ausführungen, wobei mir die Unterschiede nicht bekannt sind.
Soweit ich weiß, hatten die Modelle die King Crimson benutzt haben, drei parallele Spuren pro Band mit unterschiedlichen Instrumenten. Durch verschieben des Tonkopfes konnte das "Register" gewechselt werden. Dabei war es wohl auch möglich den Kopf auf zwei Spuren gleichzeitig zu setzen und Mischklänge zu erzeugen.
In einem anderen Thread habe ich bereits Robert Fripps abschätzige Äußerungen über dieses Instrument erwähnt. Zu den Problemen gehörte, daß es sich entweder so stimmen ließ, daß einzelne Noten gestimmt kamen, dann wurden aber Akkorde zu tief, da der Antriebsmotor die Tonwelle nicht mehr schnellgenug drehen konnte, oder man stimmte die Akkorde, dann waren Einzeltöne zu hoch. Daher: "Tuning a Mellotron doesn't." (RF)
Als bei der ersten (?) King Crimson Tournee ein Feuer gelöscht werden musste, zeigte sich der Nachteil einer Klaviatur aus Holz: Die Tasten waren aufgequollen und unbrauchbar.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Zitat:niels postete
@ Tonband-llja: Du irrst. Im Mellotron waren keine Endlosschleifen, sondern nur Band für 7 Sekunden. ....

niels
Nee Niels, da irrst Du wenn Du glaubst daß sich Ilja irrtBig Grin
Ilja hat schon recht mit den Endlosschleifen und 8 sec. Laufzeit bei 19,05 Vorschub. Leider hab ich kein Bild von so einem 3-Zentner Tier.

Aber Deine Aussage ist eben auch richtig!

Also konstatieren wir: Es gab wenigstens ZWEI Systeme. Müßig die Frage, welches das bessere istSmile
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#13
Zum Mellotron habe ich das hier im Netz gefunden:

http://www.lexikon-definition.de/Mellotron.html

http://www.mellotron.com/

Könnte ja einfach den Text hierher kopieren aber ich denke, dann schleppt wieder jemand einen Wecker. Oder heißt das U(h)rheber?
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#14
Und was ist mit Gunther vom TBS-47-Audioclub ???

Dazu fällt ihm wohl nichts ein, hä?? ;-))

Gab es etwa kein Minidiscotron, oder so ???
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#15
Es gab mal eine Fa. Mellotronix Ltd. mit Sitz in 28-30 Merket Place, Oxford Circus, London W. 1.

Ob es dieses Unternehmen noch gibt - bzw. Nachfolgefirma ist mir nicht bekannt.

Das, oder eines der dort gebauten Mellotrone war ein 70-Köpfer mit Bandschleifen. Nach einiger "Wühlarbeit" in meinen Unterlagen habe ich einen Aufsatz darüber gefunden und werd ihn mal gelegentlich abtippen.
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#16
[/quote] Nee Niels, da irrst Du wenn Du glaubst daß sich Ilja irrtBig Grin
[/quote] und ich sage: MGW51, da irrst du, wenn du glaubst, daß niels irrt, wenn er sagt, daß ilja sich irrt.
ich weiß, ein etwas älterer thread und ich will kein klugscheißer sein, aber zufällig weiß ich das, hab' zwar selber keins, aber viel darüber gelesen und so 'n ding auch schon mal von innen gesehen.

das mellotron hatte KEINE loops, sondern, wie niels richtig bemerkt hatte 1/4 bänder mit einer spielzeit von 7-8 sekunden. man wird also keine platten finden, auf der ein mellotron-sound länger als 8 sekunden zu hören ist, spätestens danach zieht die feder das band wieder in ausgangsposition zurück.
es wäre ja auch nicht von vorteil, wenn es endlosschleifen wären: wenn man z.b. an rhythmuspatterns denkt oder perkussive instrumente, die auf den bändern waren, wie z.b. piano, vibraphon etc.
auf erneuten tastendruck würde das band ja an IRGENDEINER stelle abgespielt werden.

es gab angeblich eine version von bereits genanntem rick wakeman, die birotron hieß und die auf bandschleifen aufgebaut war. ähnliche experimente hatten tangerine dream schon mal versucht, aber das ganze schien sich nicht unbedingt durchzusetzen.

es gab' mal 'nen typen, der aus alten walkmans sowas ähnliches gebaut hat, das nannte er "melloman"

http://www.mysterycircuits.com/melloman/melloman.html

gruß, alex
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#17
Moin, moin.

Leider ist er bereits verstorben. Ich hatte Kontakt zu einem Herrn, der als Berufsmusiker seinen Lebensunterhalt verdient hat, ohne deshalb bekannt zu werden. Er ist mit einer "Combo" durch Europa gezogen, die relativ erfolgreich war.

Besonders stolz war er, daß sich diese Band damals ein Mellotron leisten konnte. "Das war nämlich sauteuer", wie er sagte. Es hat sich aber bezahlt gemacht.
Zur Funktionsweise konnte er mir nichts sagen, außer eben, daß da Tonbänder drin waren, die über eine Tastatur gespielt wurden.

Auf mein Interesse hin, hat er mir seine alten Fotoalben mal gezeigt. Das war alles hoch interessant. Leider ist er dann sehr plötzlich verstorben. Die Alben hätte ich gerne gerettet. Auch wegen anderer sehr interessanter Bilder aus seiner Militärzeit im 2WK auf Eisenbahngeschützen. Mann, hatte der viel zu erzählen.

Viele Grüße, Arnulf.
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#18
Ist es hierzuforen unfein, mal wikipedia aufzurufen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Mellotron

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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