Sony TC 755A rumpelt
#1
Hallo Leute.... Smile

Ich bin seit ca. 2 Jahren Besitzer einer Wega B4610 ( baugleich TC 755A ). Ich hatte das Teil in einem eher schlechten Zustand bei der Bucht geschossen und durch ewige Frickelei ein recht vernünftiges Klangbild und eine zufriedenstellende mechanische Funktion hergestellt.

Jetzt nervt die Kiste aber mit deutlichem Rauschen und Rumpeln, sogar ohne eingelegtes Band und ohne eingeschaltete Lauffunktion. Die VU- Meter schlagen beide dazu bis ca -5 dB aus.
Über Kopfhörer klingt das so, als ob jemand ein Mikrofon in den Wind hält.
Dieses Phänomen tritt nach ca 10 Minuten Einschaltzeit auf, ist aber nicht dauerhaft ( kann mal 5 Minuten gutgehen oder auch schon nach 10 Sekunden kommen ).

Auch wenn ich nur das Netzkabel angeschlossen habe, tritt dieser Fehler auf, so dass ich eine Störungseinstreuung von der rerstlichen Anlage ausschliesse.

Ich bin für jeden Tipp dankbar, Service- Manual und Oszi habe ich.

LG
Ritchie
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#2
Lieber 'Ritchie'.

auch in deinem Falle dürfte sich ein unter Gleichspannung stehender Kondensator über den Betrieb hin einen Feinschluss eingefangen haben. Möglich ist aber auch, dass ein (ggflls gesockeltes und damit u. U.oxidationsanfälligem Kontakt ausgesetztes) IC oder ein Transistor die Absicht haben, sich aufs Altenteil zurückzuziehen.

Zur Lokalisierung des Problemortes:
Deine etwas summarische Beschreibung deute ich so, dass das Nebengeräusch grundsätzlich bei stehendem und laufendem Band vorkommt, weiterhin unabhängig davon, ob du den Schalter für den Abhörmodus auf "Source" (, Input oder wie das heißen mag) oder "Tape" (o.ä.) stehen hast.

Nachdem daneben beide Kanäle offenbar gleichermaßen (auch in Gestalt eines bei stereofoner Wiedergabe gar monofon wirkenden, also korrelierten Signals???) betroffen sind (vgl. deinen VU-Meter-Hinweis) liegt der Fehler wahrscheinlich im Bereich der stabilisierten Gleichspannungsversorgung des gesamten Gerätes. Sollten wider Erwarten auf beiden Kanälen identische Fehler zur selben Zeit auftreten und vorliegen -das äußerte sich in einem 'stereofon' wirkenden Störgeräusch- müssten sonst die beiden betreffenden Bauteile ziemlich knapp vor dem Ausgang, also wohl sogar direkt innerhalb des Ausgangsverstärkers liegen.

Wenn du mir die Schaltung deines Gerätes mailst, könnte ich mir den Sachverhalt genauer ansehen und ggflls. 'heiße Anwärter' benennen.

Hans-Joachim
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#3
Hallo Hans-Joachim,

ich muss Dir jetzt einfach einmal sagen, dass es immer wieder ein Genuss ist, etwas von Dir zu lesen.
Gleichgültig, ob ich das Technische darin verstehe oder nicht: Deine Kunst, wie Du komplizierte Technik in teils ironischen, teils poetischen Kleidern kleidest, ist einfach: Einmalig.

Gruß,
Werner
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#4
Sorry, dass ich erst jetzt antworte ( war auf Montage ).

@PhonoMax:

An einen "wackeligen" Kondensator hab ich auch schon gedacht, zumal das Gerät immer erst eine Weile eingeschaltet ist, bevor der Fehler auftritt.

Das Geräusch tritt sowohl bei stehendem, als auch bei laufendem Band auf, wobei das Rumpeln beim Abhören stärker erscheint. Es tritt keine Kanalverschiebung auf, will sagen, dass der Fehler auf beiden Kanälen gleichmässug auftritt.

Ich muss mal sehen, wo ich das Manual einscannen kann, könnte Dir aber alternativ dazu die oasenden Seiten faxen.

LG
Ritchie
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#5
Lieber Werner,

für die eingegagene Blumenpracht bedanke ich mich -verspätet, aber ich werde ihrer erst jetzt ansichtig- in aller Form.

Lieber Ritchie,

nachdem ich per Fax erreichbar bin, konnte ich dir soeben meine Faxnummer per PN zukommen lassen.

Weiterhin glaube ich bezüglich deiner SO-NIE-Dame, dass definitiv ein Schaden im Bereich der Stützelkos des Netzteiles oder des Netzteiles der Audiosektion selbst vorliegt. Die im Gefolge sehr instabile Versorgungsspannung löst dann Geräusch und VU-Zappeleien geräteweit aus. Am wohlsten wäre es mir dabei, wenn ein Kondensator über der -vermutlich unsymmetrischen, aber bereits stabilisierten- Betriebsspanung (20-24 V) der Audioelektronik läge, weil dessen Durchbrechen unter Spannung sehr plausibel solche Symptome auslösen könnte.

Natürlich können wir nicht ausschließen, dass der Regeltransistor/Spannungsregler ggflls. auch exakt das nicht tut, was man von ihm verlangt. Derlei aber lässt sich anhand der Schaltzeichnung dingfester machen. Nachdem solche Stützelkos auch auf anderen Platinen im Gerät verteilt sein können, wäre ich dir danklbar, wenn du mir die Schaltung komplett übermitteln könntest.

Hans-Joachim
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#6
Hallo Hans- Joachim,

ich hab Deine Faxnummer bekommen und muss nur noch dieses dämliche japanische Papierformat in eines umwandeln, welches mein Fax auch verdaut.
Ich werde das in Kürze in einem Copyshop erledigen.

Vorab vielen lieben Dank, für Deine Hilfsbereitschaft.

LG
Richard
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#7
Lieber Richard,

deine Zeichnungen sind zwar grosso modo und aus dem Fax-Speicher gelaufen da, dies aber nur nach dem Abstellen des geräteeigenen, durch Papierstau infolge monatelangen Fax-Nichtgebrauches aufgetretenen, grässlich aufdringlichen Gepiepes. Dafür ist das Material aber dennoch praktisch nicht zu lesen. Ich kann daher mit keiner Ziffer, keiner detaillierten Bauteilbezeichnung aus dem Schaltungsbestand dienen, weil diese 'Kodes' nur als einigermaßen geordnete Ansammlungen quadratischer Kleinstflecken zu dekodieren sind. Summarisch erkennt man zwar, was los ist, Details sind aber etwas anderes.

Dennoch erkenne auch ich (mit der Vergrößerungsbrille...), dass die Schaltung wohl so aussieht wie vermutet:

Unsymmetrische Betriebsspannung 24 V (o. ä.),
Kondensator (in Serie mit irgend etwas anderem) über der Versorgungsspannung der (Audio-)Elektronik.

Sieh dir daher bitte den Hauptstabilisator nach Netztrafo und Gleichrichter auf dem "Schematic Diagram 3-4" der "System Control Section" an. Zwischen seiner Ausgangsspannung und dem O-V-Niveau ist ein Elko in Serie mit einer Diode(????) zu erkennen, der für mich als heißer Favorit gälte. Die Diode, so sie denn eine ist (ich sehe nur einen Fleck), muss ebenfalls überprüft werden.
Ansonsten tust du generell gut daran, die Gleichspannung dieses Stabilisators mit einem (Wechselspannungs-)Oszilloskop auf absolut stetigen, also impulsfreien Verlauf hin zu kontrollieren. Denn meine Mutmaßung muss ja keineswegs zwangsläufig den eigentlichen Schadort benennen.

Hans-Joachim
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#8
Gibt neues von der Front:....Wink

Nach ein paar Stunden exzessiven Dauergebrauchs, war der Fehler wie von Geisterhand weggeblasen.
Warum auch immer.

An dieser Stelle vielen lieben Dank, für die ausführlichen Tipps.

Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch.

LG
Ritchie
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