Dokorder 1120 vs REVOX B77
#1
So, nachdem nun dank neuem Motorkondensator die neu erworbene Dokorder 1120 wieder schnurrt musst ich natürlich noch einen kleinen, zugegebenermassen unprofessionellen, laienhaften Test durchführen, der für mich aber doch mehr als erstaunlich ist:

Mit beiden Maschinen, gleichem Band, gleicher Aufnahmequelle, gleiches Musikstück aufgezeichnet. Dann auf gleicher Anlage das Ergebnis verglichen, natürlich nur mit den Ohren, ohne Messgeräte aber doch eindeutiger Erkenntnis:

Die Dokorder klingt kristallklar, eigentlich von der Quelle nicht zu unterscheiden (Hinterbandkontrolle).
Die Revox bringt etwas mehr Bässe, es bleiben aber die Höhen auf der Strecke.

„Natürlich“ ist keine Maschine speziell auf das vorliegende Band eingemessen, und natürlich ist dies nur ein „Hobby-Heim-Test“ ohne Messgeräte, rein Subjektiv. Trotzdem war und bin ich erstaunt über das Ergebnis. Es ist natürlich ohne weiteres möglich, das die B77 komplett verstellt ist in ihrer Konfiguration und bei richtiger Justage mit der Dokorder mithalten würde. Leider fehlt mir aber das Wissen und vermutlich auch die Gerätschaften um ruhigen Gewissens an der Revox zu schrauben.

Die mechanischen Geräusche der beiden Maschinen unterscheiden sind dafür umgekehrt extrem voneinander. Während die Revox alle Laufwerkfunktionen mit einem gedämpften, satten „Klack“ bestätigt, lärmt die Dokorder wie ein alter Flipperkasten. Auf die Funktion hat dies aber anscheinend keinen Einfluss.

Sobald die Maschine wieder zusammen gebaut ist, folgen auch ein paar Bilder.

Beste Grüsse
Richard
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#2
Meine B 77 (Halbspur, 19,05 cm/s, Kopfspiegel 2,5 mm, eingemessen, gereinigt, entmagnetisiert) zeigt bei Neuaufnahme zwischen Vor- und Hinterband keinen Unterschied.
Gruß
Dreizack
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#3
Habe ich noch vergessen zu erwähnen, habe nur mit 9.5 cm/s aufgezeichnet.....

@Bernd
Daran zweifle ich nicht, vermutlich ist wie erwähnt bei meiner B77 nicht alles korrekt justiert.......leider.
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#4
Hallo Richard,

ist vermutlich so. Auch bei 9,5 cm/s sind die Aufnahme- und Wiedergabeergebnisse sehr gut.
Gruß
Dreizack
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#5
Zitat:Gorchel postete
@Bernd
Daran zweifle ich nicht, vermutlich ist wie erwähnt bei meiner B77 nicht alles korrekt justiert.......leider.
Vielleicht ist alles korrekt, nur passt das Band nicht zur Einmessung; dieses Phänomen lässt sich schließlich auch so herum betrachten.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Ich muss meinen Senf auch dazu geben.

Ich hatte bis 2002 auch eine B-77, die MK-1-Version, die offiziell ja nicht so hiess.

Und schon die hatte auch Vor- und Hinterband keine Unterschiede!
Diese Teile waren (sind?) super.
Ich hatte eine Kabelfernbedienung und 100 Revox-Bänder!

Leider habe ich mich von der sog. digitalen Revolution mitreissen lassen...
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#7
Zitat:Dreizack postete
Auch bei 9,5 cm/s sind die Aufnahme- und Wiedergabeergebnisse sehr gut.
Dann stimmte wohl mit meiner B77 Mk II Viertelspur auch etwas nicht. Bei 19 cm/s war klanglich an der Maschine nichts auszusetzen, aber bei 9,5 fand ich sie enttäuschend. Da waren Akai und auch Philips um Längen besser,
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#8
Zitat:timo postete
Dann stimmte wohl mit meiner B77 Mk II Viertelspur auch etwas nicht. Bei 19 cm/s war klanglich an der Maschine nichts auszusetzen, aber bei 9,5 fand ich sie enttäuschend. Da waren Akai und auch Philips um Längen besser,
Mir geht es genau andersherum. :\ Meine Philips 4510 läuft problemlos, alles repariert, auseinandergebaut, gereinigt und gefettet / geölt. Die Aufnahmen der Philips sind sehr höhenarm, es wurde aber nichts an den Tonköpfen gedreht, die sind originalverlackt. Bei 9,5 cm/s aufgenommene Bänder auf dem Sabafon (TK 125-S) haben einen ganz normalen Klang auf der Phliips mit normalen Höhen, selbst aufgenommene Bänder klingen auch bei 19 cm/s deutlich schlechter.

Gruß Jens (der nun auch noch eine N 4416 "riemenentpesten" und mit der 4510 vergleichen wird)
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#9
Moin,
irgendwo steht geschrieben, das die AKAI-Docorder- und andere Japaner sehr hell klingen. Die Höhen sind da sehr gestutzt, deshalb klingen die Maschinen kalt. Bei Revox, auch anderen Maschinen ohne die GX - (in Glas gelagerte Köpfe), klingen die Aufnahmen sehr warm. Ob das an den Köpfen liegt !
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#10
Zitat:gxakai2002 postete
Ob das an den Köpfen liegt !
Das könnte man ja leicht prüfen, indem man mal eine frisch eingemessene Akai mit Metallköpfen gegen eine mit GX-Köpfen probehört. Ich gehe aber vorsichtig davon aus, daß es da keine Unterschiede gibt. Meine X-201 D klang in meiner Erinnerung genau so wie die GX-210 D.
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#11
Hi timo,
die X-201D hatte aber keine GX Köpfe. Der Kopf der hinter dem Band war, war nur für die Vormagnetesierung.
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#12
Zitat:gxakai2002 postete
die X-201D hatte aber keine GX Köpfe.
Ja, genau darum geht es ja! Die 200/201 haben Metallköpfe, die 210 hat GX-Köpfe. Sollten die Maschinen gleich höhenbetont klingen, wäre das ja ein Beweis dafür, daß das nicht an den Köpfen liegt.
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#13
Wenn die Höhen "gestutzt" sind, das heisst, wenn im Frequenzgangsschrieb der Pegel zu den höheren Frequenzen hin abfällt, dann klingt die Maschine nicht hell sondern dumpf. Dieses dumpfe Klangbild wird man eher als "warm" denn als kalt bezeichnen. Akai hat mit Dokorder nichts zu tun, ausser daß beide Maschinen aus Japan kommen. Auch sind die GX-Köpfe eine Akai-Spezialität und bei Dokorder nicht zu finden. Letztendlich lassen die Spezifikationen der einzelnen Maschinen Toleranzen zu, im Frequenzgang z. B. +/- 3 db. Je nachdem, wie eine Maschine eingemessen ist, kann es zu empfundenen Klangunterschieden kommen.
Michael(F)
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#14
Zitat:Michael Franz postete
Auch sind die GX-Köpfe eine Akai-Spezialität und bei Dokorder nicht zu finden.
Dokorder hatte aber bei den meisten Geräten auch spezielle Köpfe mit lebenslanger Garantie. Im Tonbandjahrbuch ist von "MBD-Köpfen" die Rede.
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#15
Dokorderköpfe schleifen sich genauso ab wie die von Teac, Pioneer und Co.
Das mit lebenslanger Garantie für die Dokorderköpfe muß wohl genauso ein Werbegag des Importeurs gewesen sein, wie die damalige Aussage von Dokorder (Vivanco), dass man die Geräte anderer Marken in der Mülltonne versenken soll. Ich habe jedenfalls schon Dokorder mit deutlichem Einschliff gesehen.
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#16
Zitat:King-Louis postete
Ich habe jedenfalls schon Dokorder mit deutlichem Einschliff gesehen.
Und ich habe schon Akai GX-75-Rekorder mit Einschliff gesehen. :oah:
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