Mindestabstand Maschine zu Lautsprecher
#1
Wie nahe darf eine Maschine einer nicht abgeschirmten Lautsprecherbox kommen? Die Bänder sind zwar dem Magnetfeld nicht lange ausgesetzt, aber z.B. beim Umspulen wird es ja ein "wechselndes", da an- und abschwellendes Magnetfeld, was wahrscheinlich auch nicht besonders gut ist.
Bei meiner jetzigen Planung wären Spule und LS-Gehäuse ca. 15 cm voneinander entfernt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hallo niels,

die in Magnetbandlerkreisen kursierenden übertriebenen Ängste vor parasitären magnetischen Fremdfeldern haben sich nie bestätigt.
Dein angegebener Abstand zum Gehäuse lässt auf einen tatsächlichen Abstand zum eigentlichen Magneten von mindestens 30cm vermuten.
Es ist nie bekannt geworden das Magnetfelder von Einbaulautsprechern oder Wickelmotoren negative Auswirkungen auf Bandaufzeichnungen hatten.
Um eine Aufzeichnung anzulöschen ist ein sehr starkes Magnetfeld erforderlich, welches mit einem Permanentmagneten nur durch nahezue Berührung des Bandes möglich wird.
Selbst ein starkes Wechselfeld wie das eines HF-Löschkopfes wird bereits durch den entstehenden Abstand einer Abriebsverschmutzung nahezu wirkungslos.
Die Intensität eines Magnetfeldes "verdünnt" sich quadratisch zum Abstand.
Also keine Bange vor den Lautsprecherboxen.
Eine Beeinflussung, ähnlich dem Kopiereffekt, wäre nur bei jahrelanger Lagerung im Permanentfeld unter hohen Umgebungstemperaturen denkbar.

Bernd
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#3
Hallo Niels,

Bernd hat vollkommen recht - ich wollte nur noch eine "uralte" Erkenntnis beisteuern: dynamische Mikrofone oder Kopfhörer sollte man tunlichst nicht auf Bandkartons ablegen!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#4
Bei Tonbandkoffern beträgt der Abstand von Band und Lautsprechermagnet oft nur wenige Zentimeter.
Gut, die dort verwendeten LS haben nur eine verhältnismässig geringe Leistung. Aber gab es da jemals Probleme ?

Mir jedenfalls sind keine bekannt.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Ich habe bisher immer einen Mindestabstand von 1 Meter zu Lautsprechern gehalten, eben weil ich sehr ängstlich mit meinen Schätzchen bin. Bei in den Bandgeräten eingebauten Lautsprechern und Motoren würde ich mal eine brauchbare Abschirmung voraussetzen, oder? Dafür bin ich aber kein Fachmann.
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#6
Zitat:Ferrum postete
Ich habe bisher immer einen Mindestabstand von 1 Meter zu Lautsprechern gehalten, eben weil ich sehr ängstlich mit meinen Schätzchen bin. Bei in den Bandgeräten eingebauten Lautsprechern und Motoren würde ich mal eine brauchbare Abschirmung voraussetzen, oder? Dafür bin ich aber kein Fachmann.
Das ist die richtige Einstellung, wenn es sich vermeiden lässt, sollte man bespielte Bänder von Magnetfeldern generell fernhalten und vor allem lagern.

Einbaulautsprecher in Tonbandgeräten waren meiner Meinung nach nie abgeschirmt.
Bei einem Lautsprechermagneten konzentriert sich die "gefürchtete" hohe Feldliniendichte auf den Luftspalt in dem sich die Schwingspule befindet, d.h. dort werden die meißten Feldlinien zwischen N- und Südpol auf kleinstem Raum und kürzestem Wege kurzgeschlossen. Die streuenden Feldlinien, die sich außen um den Magneten befinden, verdünnen sich mit zunehmendem Abstand und sind deshalb für das Magnetband unkritisch.
Die Abschirmung (magnetischer Kurzschluß der äußeren Feldlinien durch einen Abschirmbecher aus Weicheisenblech) von Lautsprechermagneten wurde erst mit der Einführung von Dolby- Surround- Systemen praktiziert, da die Loch- bzw. Schlitzmasken von TV- Geräten wesentlich empfindlicher, vor allem sichtbar durch Farbreinheitsfehler reagierten.

Motoren oder Transformatoren in Tonbandgeräten wurden nie aus magnetischen Gründen gegenüber Bändern in irgend einer Form abgeschirmt.

Wenn Moren mit Abschirmblechen oder -Zylindern versehen waren,
dann ausschließlich aus Gründen der Minimierung von Brummeinstreuungen auf Magnetköpfe oder andere empfindliche Teile der Schaltungslektronik.

Der gedrungene Aufbau von Heimbandgeräten war nicht zuletzt auch ein Grund für schlechtere Parameter, z.B. in Bezug auf Fremdspannungsabstand, gegenüber den wesentlich großzügiger dimensionierten professionellen Geräten.

Diese Gegebenheiten führten u.a. auch zur Entscheidung Heimgeräte nach NAB zu entzerren.

Bernd
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#7
Eine magnetisierte Schraube, als Kompaßnadel gebraucht, dreht sich deutlich im Umfeld des Laustsprechergehäuses aus der Nord-Süd-Richtung heraus. Da das Erdmagnetfeld auch nicht eines der stärksten ist, vermute ich, dass die zur Abweichung nötige Kraft für den vorliegenden Fall zu vernachlässigen ist.

Dann kann es nächste Woche mit der Einrichtung meines Zimmers weiter gehen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Übrigens wollte ich schon einen ähnlichen Tipp geben: Wenn sich eine Kompassnadel nicht von dem Magnetfeld beeinflussen lässt, dann sollte das Magnetfeld nach meiner Meinung unproblematisch sein.
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#9
Aber sie lässt sich doch beeinflussen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Hallo zusammen,
da die Kompaßnadel selbst magnetisch ist, reagiert sie nicht nur auf Magnetfelder, sondern auch auf unmagnetisches Eisen in der Nähe.

Pausenprofi
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#11
@ Niels:
Wenn sich der Kompass ablenken lässt, wäre ich vorsichtig.

@ Pausenprofi:
Die Kompassnadel reagiert nicht auf unmagnetisches Eisen in der Nähe. Das kann sie nur, wenn dieses Eisen das Erdmagnetfeld abschirmen sollte, z. B. weil es ein größeres Blech ist. Dann nämlich ließe sie sich in jede bleibeige Richtung drehen und würde dort verharren.
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#12
Hallo Ferrum,
halte doch einfach mal einen Schlüsselring an den Kompaß.
Was passiert? Die Nadel bewegt die Spitze zum Schlüsselring.
Warum? weil sich die Feldlinien leichter im Eisen schließen als in Luft.

Zur Begriffsklärung: Als unmagnetisches Eisen habe ich einen nicht magnetisierten Eisengegenstand gemeint. Im Gegensatz zu einem Magneten.

Pausenprofi.
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#13
Ich habe befürchtet, dass ein Post, wie der von Ferrum, meine Zuversicht wieder dämpfen wird. Ich denke, ich werde bei meiner bisherigen Planung bleiben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#14
@ pausenprofi:
Auch ging von einem nicht magnetisierten Gegenstand aus. Trotzdem bezweifle ich, dass ein Schlüsselring, der nicht magnetisiert ist, eine Kompassnadel ablenkt. Ich frage dazu aber gerne nach Ende der Ferien ein paar Physik-Lehrer.
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#15
Ferrum,

doch, tut sie. Denn wenn eine Spitze der Nadel (egal welche) nahe genug an den Schlüsselring kommt, wird letzterer geringfügig magnetisiert. Im ungünstigsten Falle befinden sich alle Punkte des Schlüsselrings jeweils gleich weit entfernt von beiden Enden der Kompassnadel, dann liegt ein labiles Gleichgewicht vor, was selten erreichbar ist.

Gruß

Dieter
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#16
Gut, machen wir etwas OT weiter. Björn, da dein Beruf ehebliche Arbeit am Schreibtisch beinhaltet, gehe ich davon aus, dass du diese kleinen Kistchen für Büroklammern kennst. Diese sind magnetisch, damit die Klammern nicht so leicht verschütt gehen. Die Büroklammern sind, erstmal, nicht magnetisch, dennoch werden sie von der Kiste angezogen. Kompassnadel und ein nicht magnetisiertes Stück Eisen verhalten sich gleich, wenn auch die Größenverhältnisse umgekehrt sein mögen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#17
Hallo Zusammen,
im Bandmaschinen-Forum ist Magnetismus doch nicht OT ?
Eher schon das Digitalthema.
Die Schwierigkeit des Magnetismus ist eben, daß man diese Kraft-Feldlinien
nicht sieht und deshalb nur schwer verstehen kann, was da vorgeht.

Habe das Experiment mit der Büroklammer hier im Foto und
meine Deutung ist, daß die Feldlinen über das Eisen kürzer sind,
deshalb die Nadel sich auf den Weg des geringsten Widerstandes
dreht.

Pausenprofi

[Bild: nord.jpg]

[Bild: bueroklammer.jpg]
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