Line Mixer als Eingangsselektion der Tonbandgeräte
#3
Zitat:Laetitia postete
Hallo, mir hat mal ein Techniker zu solchen Gelüsten und Gedankenspielchen gesagt: " Dann haste noch mehr Elektronik dazwischen. "

Ich finde er hat recht, besser werden die Signale nicht, die einzige Lösung lautet Steckfeld.
Um meine unmaßgebliche Meinung befragt, sehe ich das erheblich entspannter. Denn wenn des Kollegen Aussage wirklich in ihrer gesamten Tragweite ernst genommen würde, müsste man zweckmäßigerweise und vor allem auf den Einsatz analoger Magnetofone und der allseits trötenden Lautsprecher verzichten. Was an diesen Fronten bezüglich Klirr- und Differenztondämpfung geboten wird, lässt sich mit einem Mischpult spielend einhalten. Dessen Klirrdämpfung liegt nämlich um 40-60 dB höher... Ein heute leicht erreichbarer Blick auf das Seitenbandspektrum eines Pultes zeigt im Vergleich zum Magnetofon überdies, dass man beim Pult vergleichsweise keine Sorgen haben sollte.

Natürlich will ein Mischpult bedient werden und transportiert insofern gegebenenfalls einen gewissen Problemfaktor ins Geschehen. Der aber dürfte vergleichsweise gering ausfallen, wenn man ohnehin schon mit größeren Anlagen umzugehen weiß. Da kann man zwar das eine oder andere falsch machen, was übrigens auch für die relativ niedrigen Eingangswiderstände der Behringer-Pulte gilt, die nicht jedes Amateurbandgerät treiben kann. Betriebszwangsläufig sind solche Fehlgriffe aber nicht.
Man sollte nichtsdestoweniger immer hinschauen, was an der 'Schnittstelle' zwischen Peripherie und Pult passiert. Daneben würde ich ein Pult dem als Alternative benannten "Splitter" vorziehen.

Kritischer sind die Zusammenstellungen größerer 'Setups' infolge der amateurtechnisch erzwungenen unsymmetrischen Leitungsführungen, die allzuleicht zu einer labilen Erdsituation führen, was aber nicht (bzw. schwer) zu ändern ist. Man muss eben hinnehmen, was sich ereignet, und sich dann darauf einstellen.

Bedauer-, aber verständlich ist bei den Behringer-Analogpult-Aussteuerungsanzeigen eine in jeder Hinsicht etwas eigenwillige Messintegrationszeit, die weder für den Nutzer analoger Bandgeräte noch für denjenigen digitaler Geräte so recht passen will. Man blieb halt in der Mitte, wie wir vor geraumer Zeit einmal ermittelten... Außerdem muss man beim Anschluss nicht pegelnormierter Amateurgeräte im Auge behalten, welche Ausgangsspannungen bei Vollaussteuerungsanzeige vom Behringerle den jeweiligen Bandgeräten angeboten werden. Doch auch da lässt sich etwas machen.

Prinzipiell kommt man wohl tatsächlich mit einer Kombination aus Steckfeld und Pult am weitesten. Zu meiner analogen Zeit benützte ich innerhalb einer professionellen (also grundsätzlich symmetrisch erdfrei und 1,55V-pegelnormiert aufgebauten) Anlage um ein Studer 269 herum allerdings keines dieser unübersichtlichen Steckfelder/Patchbays, sondern diverse passive Schaltermatrixen eigener Fertigung, deren Übersichtlich- und Praxistauglichkeit für sich sprach.
Diese Matrixen waren aus Schadow-10-fach-Tastenaggregaten aufgebaut und garantierten bei symmetrischer Signalführung über das (belastete) keineswegs besonders aufwändige Verbindungskabelmaterial Nebensprechdämpfungen von um 120 dB, weshalb mehrere Übertragungen problemlos gleichzeitig laufen konnten. Heute ist das -sofern sachlich überhaupt noch realisierbar (Schadow besteht in der alten Form nicht mehr)- allerdings nicht mehr sinnvoll zu finanzieren.

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von GXNet - 01.07.2008, 19:56
[Kein Betreff] - von Laetitia - 01.07.2008, 20:14
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[Kein Betreff] - von Frank - 03.07.2008, 16:52

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