Line Mixer als Eingangsselektion der Tonbandgeräte
#1
Hallo in die Runde,

meine Frage dreht sich mal wieder um das leidige Thema:

Wie verbinde ich all meine Bandmaschinen mit meinem Verstärker?

Beim Surfen im Cyberspace bin ich auf die sogenannten Line Mixer von Behringer gestoßen.

http://www.behringer.com/RX1602/index.cfm?lang=GER

http://www.behringer.com/MX882/index.cfm?lang=GER


Da ich schon einen A/D-Wandler im gleichen Design besitze, spiele ich mit dem Gedanken, mir ein oder zwei dieser Teile anzuschaffen. Sagen wir ein Gerät für die Ausgänge und ein Gerät für die Eingänge. Hat jemand solche Teile dafür im Einsatz und kann über Erfahrungen berichten? Kann/muß man die Pegel anpassen ?

VG
Michael
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#2
Hallo, mir hat mal ein Techniker zu solchen Gelüsten und Gedankenspielchen gesagt: " Dann haste noch mehr Elektronik dazwischen. "

Ich finde er hat recht, besser werden die Signale nicht, die einzige Lösung lautet Steckfeld.

Es sei denn Du willst alle Maschinen auf einmal hören, dann braucht man einen
Mixer.

Meistens werden solche Mixer im Live-Betrieb auf der Bühne verwendet, wo die Musiker Ihr Soundset aus Synths, Pc, und sonstigen Soundquellen vorabmischen.
Oder aber auch in Festinstallationen im Ela-Bereich, also Kaufhaus-Bahnhofbeschallung, um Quellen auf gleichen Pegel zu bringen.

Für einen Rundfunkähnlichen ( Museums) Betrieb ist das Ding nicht geieignet.

24 Kanäle via Fader solltens dann schon sein.

Spar Dir das Geld, Kabel brauchst sowieso, alles ans Steckfeld, ( Patchbay ),
gibts auch von Behringer.

Gut beschriften natürlich.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#3
Zitat:Laetitia postete
Hallo, mir hat mal ein Techniker zu solchen Gelüsten und Gedankenspielchen gesagt: " Dann haste noch mehr Elektronik dazwischen. "

Ich finde er hat recht, besser werden die Signale nicht, die einzige Lösung lautet Steckfeld.
Um meine unmaßgebliche Meinung befragt, sehe ich das erheblich entspannter. Denn wenn des Kollegen Aussage wirklich in ihrer gesamten Tragweite ernst genommen würde, müsste man zweckmäßigerweise und vor allem auf den Einsatz analoger Magnetofone und der allseits trötenden Lautsprecher verzichten. Was an diesen Fronten bezüglich Klirr- und Differenztondämpfung geboten wird, lässt sich mit einem Mischpult spielend einhalten. Dessen Klirrdämpfung liegt nämlich um 40-60 dB höher... Ein heute leicht erreichbarer Blick auf das Seitenbandspektrum eines Pultes zeigt im Vergleich zum Magnetofon überdies, dass man beim Pult vergleichsweise keine Sorgen haben sollte.

Natürlich will ein Mischpult bedient werden und transportiert insofern gegebenenfalls einen gewissen Problemfaktor ins Geschehen. Der aber dürfte vergleichsweise gering ausfallen, wenn man ohnehin schon mit größeren Anlagen umzugehen weiß. Da kann man zwar das eine oder andere falsch machen, was übrigens auch für die relativ niedrigen Eingangswiderstände der Behringer-Pulte gilt, die nicht jedes Amateurbandgerät treiben kann. Betriebszwangsläufig sind solche Fehlgriffe aber nicht.
Man sollte nichtsdestoweniger immer hinschauen, was an der 'Schnittstelle' zwischen Peripherie und Pult passiert. Daneben würde ich ein Pult dem als Alternative benannten "Splitter" vorziehen.

Kritischer sind die Zusammenstellungen größerer 'Setups' infolge der amateurtechnisch erzwungenen unsymmetrischen Leitungsführungen, die allzuleicht zu einer labilen Erdsituation führen, was aber nicht (bzw. schwer) zu ändern ist. Man muss eben hinnehmen, was sich ereignet, und sich dann darauf einstellen.

Bedauer-, aber verständlich ist bei den Behringer-Analogpult-Aussteuerungsanzeigen eine in jeder Hinsicht etwas eigenwillige Messintegrationszeit, die weder für den Nutzer analoger Bandgeräte noch für denjenigen digitaler Geräte so recht passen will. Man blieb halt in der Mitte, wie wir vor geraumer Zeit einmal ermittelten... Außerdem muss man beim Anschluss nicht pegelnormierter Amateurgeräte im Auge behalten, welche Ausgangsspannungen bei Vollaussteuerungsanzeige vom Behringerle den jeweiligen Bandgeräten angeboten werden. Doch auch da lässt sich etwas machen.

Prinzipiell kommt man wohl tatsächlich mit einer Kombination aus Steckfeld und Pult am weitesten. Zu meiner analogen Zeit benützte ich innerhalb einer professionellen (also grundsätzlich symmetrisch erdfrei und 1,55V-pegelnormiert aufgebauten) Anlage um ein Studer 269 herum allerdings keines dieser unübersichtlichen Steckfelder/Patchbays, sondern diverse passive Schaltermatrixen eigener Fertigung, deren Übersichtlich- und Praxistauglichkeit für sich sprach.
Diese Matrixen waren aus Schadow-10-fach-Tastenaggregaten aufgebaut und garantierten bei symmetrischer Signalführung über das (belastete) keineswegs besonders aufwändige Verbindungskabelmaterial Nebensprechdämpfungen von um 120 dB, weshalb mehrere Übertragungen problemlos gleichzeitig laufen konnten. Heute ist das -sofern sachlich überhaupt noch realisierbar (Schadow besteht in der alten Form nicht mehr)- allerdings nicht mehr sinnvoll zu finanzieren.

Hans-Joachim
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#4
Hallo !

Erst einmal wird Michael natürlich am besten selbst wissen was er braucht.

Es geht ja einfach um praktische Anwendungen, doch weiss ich aus eigener Erfahrung, immer gleich die elektronische Lösung ist nicht immer gleich das beste für das Signal.

Doch muss doch nicht gleich alles als absolut betrachtet werden ?

Auf Lautsprecher ist nun einmal nicht zu verzichten und hier geht es aber auch um die Magnetophone.

Ich möchte auch darauf verweisen, bitte nicht falsch verstehen, (ich gehöre nicht zur HighEnd Gemeinde), hier zu sensibillisieren und nicht immer gleich, jetzt ein wenig reaktionär, jedem Angebot der Industrie zu verfallen.

Stichwort: Bedarfserweckung ? ( Ok, ich habe auch ganz viele Schätzchen,
insofern wirds da schwierig das zu vermitteln..... )

Als Profi sieht man das ganze ja sowieso viel lockerer, im Studio wird ja ohnehin viel geschraubt, die Gerätequalität ist im allgemeinen sehr hoch, da passt das eine oder andere mal auch noch etwas dazwischen.

Also, bei dieser Leistungsreserve hat man auch noch genügend Luft,
um das eine oder andere noch an Geräteeinfall zu verschmerzen.

Als Liebhaber(-in), jetzt wieder reaktionär, könnte man ja sogar soweit gehen,
das ganze unter kulturhistorischem Gesichtspunkt zu sehen, also wie fügt es sich zu einer traditionellen Tonbandmaschine ( auch ) im sinne von ( klanglichem ) Zeitgeist hinzu.

Dann kann in Bezug auf (Heim-) Studiotechnische Tradition gleich Digital weiter gearbeitet werden, dann brauche ich die Bandmaschinen auch nicht.

Ein schönes altes Studer-Pult wäre dann wohl aber eher angemessen.

Oder ich brauche den Rest auch nicht und bleibe bei den Bandmaschinen, also
es ist so oder so zu sehen, so kommt man nicht weiter.

Kabel mit Ihren Längen, Impedanzen, Dämpfungen durch mögl. Fehlanpassungen, Einstreuungen bis hin zum Schwingkreis werden hier das Hauptproblem bleiben, darauf wollte ich ohnehin hier kurz eingehen.

Bei 5m ist da meiner Erfahrung nach, aller, allerspätestens schluss. Wenn es nicht (voll) symetrisch ist. Ich habe selbst ein paar hundert Meter, das geht ganz schnell.

Ich bin ja prinzipiell nicht dagegen, es ist ja auch ganz schön und praktikabel, ich aber persönlich würde so ein Gerät als Fremkörper, ausserhalb jeder Studiotechnischen Situation und unter kulturhistorisch klanglichem Aspekt in Bezug auf eine mindestens 20 Jahre alten Bandmaschine betrachten.

Klanglich neutral ist keine Elektronik, aber insbesondere die elektronischen Produkte heutiger Zeit, lassen doch etwas an besonderem Klang, und das ist hier wörlich zu nehmen, an besonderem Klang mit dem man vielleicht auch über Jahre gewachsen ist, (und deshalb steht man ja auf den Sound von Bandmaschinen und Röhren), vermissen.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#5
´
In meinem Gewusel ist ein Mischpult das Zentrum der Anlage.

Glücklicherweise hat dieses Pult die Möglichkeit, in die einzelnen Züge durch Umschalter entweder symmetrisch über XLR oder koaxial einzuspeisen. Das hat zusätzlich den Vorteil, mehr Geräte betreiben zu können.

Auf der Ausgangsseite ist es ähnlich; auch hier stehen sowohl Cinch- als auch XLR- Buchsen zur Verfügung.

Verschlechterungen im Klang kann ich nicht feststellen, kann aber im Bedarfsfall mit den Klangeinstellern (parametrisch) Korrekturen vornehmen.

Auf ein Mischpult möchte ich jedenfalls nicht verzichten. Wer ein passives Mischpult (wegen wenig Elektronik) sucht, dürfte unter dem Stichwort "Eckmiller" fündig werden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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