Ferrograph - eigenwilliges Schwermetall
#1
Moin, moin,

an anderer Stelle („Neuankömmlinge“) habe ich schon etwas zu den Bandmaschinen der Serie „7“ aus dem Hause Ferrograph geschrieben. Hier kommt nun ein kleiner Bericht über ein Paar Neuankömmlinge der vergangenen Woche.

[Bild: FerroDuo_10k.JPG]

Wie es scheint hat The Ferrograph Company nämlich nicht nur Bandgeräte gebaut, sondern nach der endgültigen Übernahme durch die Wilmot Breeden Group (1968) bis zur Insolvenz und dem Verkauf an die North East Audio Limited (NEAL) im Jahre 1977 auch eine HiFi-Serie angeboten.
Der Vollverstärker F307 sollte dabei in erster Linie die Tapedeck's unter den ab 1968 erschienenen „Seven“ Bandgeräten ergänzen. Die als Reaktion auf die Revox A77 entwickelte Seven gab es nämlich nicht nur als den von mir vorgestellten Tonbandkoffer 722 und 724, sondern auch als Tapedeck 702 und 704 ohne eingebauten Verstärker und Lautsprecher. In Ausmaß und Design passten diese somit direkt auf den Vollverstärker F307.
(http://www.ferrograph.info/pages/f307spec.htm)

Der Ferrograph 307 (15/20 Watt an 15 Ohm, 20/25 Watt an 8 Ohm) wurde von der englischen Öffentlichkeit sehr positiv aufgenommen. In den Siebziger Jahren weitete Ferrograph daher die HiFi-Serie aus: 1971 erschien die Mk.2-Version des Vollverstärkers und die S1 Monitor Speaker (bestückt mit KEF B139 Bass, KEF Mittel- und Goodmans Hochtöner), die auf den wissenschaftlichen Untersuchungen eines Akustik-Teams einer britischen Universität beruhen sollen, und inzwischen in England gesuchte Sammlerstücke sind. Der F208 („20+20“, 2x 20/25 Watt an 8 Ohm) kam auf den Markt, dazu der UKW-Tuner SFM-1. Wer es etwas kraftvoller haben wollte, konnte ab 1974 mit dem F608 („60+60“) einen echten Verstärker-Boliden von Ferrograph erwerben.
Übrigens findet man im Internet auch Hinweise auf einen angeblichen F308 als „60+60“. Keine Ahnung ob's stimmt, ob es sich um einen Übertragungsfehler oder tatsächlich um einen Generationswechsel handelt.

Gegenüber seinen Geschwistern tut sich der 608 zunächst einmal durch seine Größe deutlich hervor. Sein Design erinnert ein wenig an die Grundg SV-140 / SV-200 von 1968 / 1971 (http://www.radiomuseum.org/r/grundig_sv140_1.html, _sv_200.html) beziehungsweise an den Klein + Hummel ES-707 (http://www.radiomuseum.org/r/klein_es707es_70.html) von 1971. Typisch für diese Periode sind die Flachbahnregler für die Klangregelung.

[Bild: Ferro6060_04k.JPG]

Es scheint zwei Versionen gegeben zu haben: Mit schwarzer und mit silberner Frontplatte, mit kleiner Front, die den Blick auf den Holzkorpus läßt, und mit größerer Frontplatte, die die Aufsicht auf das Gehäuse verdeckt.
Seinem Alter (oder Jünger) entsprechend schaut der F608 auf den ersten Blick etwas weniger verspielt als sein Ahn, moderner drein. Die dicke Frontplatte präsentiert Griffstücke der Schiebepotentiometer von doppelter Größe wie bei seinen Vorbildern, und eine Klötzchen-Musterung. Knöpfe und Regler sind einfacher geformt als in den Sechzigern und mit 'verchromten' Kunststoff-Griffstücken versehen.
Moderner - oder typisch britisch? - ist auch das Ambiente auf den Zweiten Blick: Hinter der dicken Frontplatte ist das Chassis in ein Holzgehäuse eingeschoben, das nicht etwa furniert, sondern mit Kunststoff-Folie im Holzimitat-Design beklebt ist. Anfangs dachte ich, der Vorbesitzer hätte sich an einer Restaurierung versucht (ich habe eine Carad-Endstufe, die auf diese Weise vollständig beklebt wurde). Aber nein! Das ist original. Nun ja. Very british.

[Bild: Ferro6060_I05k.JPG]

Einmal aufgeschraubt, sieht der Ferrograph allerdings nicht gebastelt aus, auch wenn Kundige unter den Beschauern angedenk des Produktionsaufwandes dieser Konstruktion am Verstand derer Konstrukteure zweifeln werden. Allein der Kühlkörper-Käfig der Transistoren ist doch echt scharf, oder? Kein Wunder, wenn dann am Finish gespart werden mußte.

[Bild: Ferro6060_I14k.JPG]

Jedenfalls baut das Gerät – ganz klassisch – auf einer soliden Metall-Chassis-Konstruktion auf. Die einzelnen Bauelemente sind deutlich voneinander separiert.

Der Ferrograph bietet 60 Watt Sinusleistung (bezogen auf 8 Ohm) pro Kanal bei 4-8 bzw. 8-16 Ohm Impedanz (umsteckbar). Der Übertragungsbereich liegt bei 25-20.000 Hz (+/-1 dB).
Hier liegt er also durchaus auf der Höhe der Zeit, zeigt sich als leistungswillig. Die 100-Watt-Endstufen, ohne die manch Pseudo-Fan ein Gerät nicht als Klassiker ansehen mag, brauchte in Wirklichkeit niemand; außer Besitzer schlechter Lautsprecher.

Was die Bedienung angeht, zeigt sich der Ferrograph aufgeräumt und kommuniziert klar, was er will, bzw. was sein Bediener kann.

[Bild: Ferro6060_05k.JPG]

Dem Hauptschalter („Supply“) ist eine rote Lampe zugeordnet, die signalisiert: „Ich lebe noch“. Darunter lassen sich zwei Lautsprecher-Gruppen und ein Kopfhörer (Klinkenbuchse) einzeln per Druckknopf schalten. Original verfügt der Ferrograph wohl über zwei Paar DIN-Buchsen für die Lautsprecher. Mein Exemplar zeigt für die erste Gruppe Kabelklemmen, was ich für einen Umbau halte. Es scheint jedoch, es habe auch original eine Version mit Klemmen gegeben („groß angelegte LS-Anschlüsse“, HiFi-Jahrbuch).
Ebenfalls per Druckknopf lassen sich vier verschiedene Wiedergabe-Modi schalten: Stereo-Betrieb, Mono links, Mono rechts und Mono links + rechts.

Der Verstärker verfügt über Eingänge für einen Plattenspieler (MM), für Tuner und Aux per Cinch-Norm, sowie über zwei Tonband-Anschlüsse. Beide sind auf der Rückseite in DIN und Cinch vorhanden, dazu ist eine der DIN-Buchsen (Tape 1) zusätzlich noch einmal auf die Frontplatte geführt, so daß ein mobiler Recorder problemlos angeschlossen werden kann, ohne daß sein Besitzer an die Rückseite des Verstärkers heran muß.
Die Anschlüsse für Tuner und Tonband sind übrigens Kanal-getrennt regelbar!
Interessanterweise erwähnt das deutsche HiFi-Jahrbuch in den Ausgaben 7 und 8 Anschlüsse für Mikrofon und Kristall-Tonabnehmer, schreibt von einem regelbaren Reserve-Eingang. Für meine Begriffe sind die Pegelregler auf der Rückseite des Ferrograph jedoch eindeutig den Tuner- und Tonband-Anschlüssen zugeordnet.

[Bild: FerroDuo_01k.JPG]

Nett gemacht: Die Cinch-Buchsen für linken und rechten Kanal liegen weit auseinander. Ebenfalls nett gemacht: Auf der Frontplatte gibt es fünf große Schalter für die Source-Quellenwahl, dazu – deutlich abgehoben - zwei getrennte Drucktasten für die Hinterbandkontrolle beider Bandgeräte. Durch die eigenständige „Source“-Wahl ist natürlich auch eine Überspielung von Band zu Band kein Problem.

[Bild: Ferro6060_03k.JPG]

Die Klangregelung erfolgt Kanal-getrennt über drei Paar Flachbahnregler („Volume“, „Bass“, „Treble“).
Zudem gibt es wiederum drei Drucktasten: Eine für den Rumpelfilter, eine für den 7 kHz-, die andere für den 10 kHz-Höhenfilter. Drückt man beide Tasten für die Höhen gleichzeitig, erhält man einen 5 kHz-Filter.

Das HiFi-Jahrbuch – bzw. der Importeur, aus dessen Prospekt der Braun-Verlag abgeschrieben hat - nennt den F608 einen „Spitzenverstärker“. An die Ausstattung eines ES707 kommt der Brite sicher nicht heran. Ob er ihm klanglich ebenbürtig ist, kann ich leider noch nicht sagen. Der Aufbau macht zumindest Hoffnung.


Maße: 455 x 150 x 335 mm (17.75 x 5.75 x 13.75 inches)
Gewicht: 15 kg
Eingänge für Phono (MM), Radio (regelbar), Aux, Tonband 1+2 (regelbar)
Ausgänge für Kopfhörer, Lautsprecher (2 Paar) und Tonband 1+2

Technische Daten lt. HiFi-Jahrbuch 7 + 8, DM-Handbuch HiFi 1977 (Stand Sommer '76)
Vorverstärker:
Balance: 0 bis Kanalgleichheit durch Kanal-getrennte Lautstärke-Schieberegler
gehörrichtige Lautstärke-Regelung, abschaltbar
Kanal-getrennte Klangregelung: Bässe 50 Hz +/- 12 dB, Höhen 15 kHz +/- 12 dB
Baß-Filter 50 Hz / 12 dB/Okt.
Rauschfilter 5+7+10 kHz / 12 dB/Okt.
Mono-/Stereo-Umschaltung
Frequenzgang 15-35000 Hz +/- 1,5 dB / 25-20000 Hz +/- 0,5 dB
Übersprechungsdämpfung (bei 1 kHz): 60 dB
Phono-Entzerrung: RIAA

Endstufe:
Sinusleistung 2x 60 Watt (4-8 Ohm), 2x 70 Watt (4 Ohm / 1% Klirr)
Musikleistung 2x 85 Watt (4-8 Ohm)
Leistungsbandbreite (bei Nenn-Klirrgrad): 15-40000 Hz
Klirrgrad (bei 1 kHz, Nennleistung, und Vollaussteuerung beider Kanäle): < 0,08%
Intermodulation (bei 250/8k Hz 1:4, bei Nennleistung): 0,2 %
Frequenzgang über alles: 25 – 20000 Hz +/- 1dB
Fremdspannungsabstand (bei Vollaussteuerung, Endstufe voll aufgedreht): Phono: 70 dB, Hochpegel 80 dB
Fremdspannungsabstand (bei 2x 50 mW) Phono: 60 dB, Hochpegel 70 dB
Ausgangsleistung bei Schaltung 4/8 Ohm: 60 / 15 Watt, bei 8/16 Ohm: -/30 Watt

Anschlüsse:
Phono MM: 2,5 mV / 47-100 kOhm
Phono Kristall: 100 mV-5 V / 2 MOhm
Radio: 100 mV-5 V / 400 kOhm
Aux: 100 mV-5 V / 2 MOhm
TB1+2: 200 mV / 470 kOhm
Monitor: 200 mV
TB Aufnahme: 200 mV
Kopfhörer-Anschluß: >= 5 Ohm

Abweichende Daten für den F608/2 lt. DM Handbuch HiFi 1979 (Stand: Sommer 78):
TB-Aufnahme: 150mV / 50kOhm
Frequenzgang über alles: 15-35k Hz +/- 0,5%
Vorverstärker-Fremdspannungsabstand: Phono / Hochpegel: 70 / 85 dB
Vorverstärker-Klirrgrad (bei Vollaussteuerung): 0,08%
Fremdspannungsabstand (bei Nennleistung): 85 dB
Übersprechungsdämpfung (bei 1kHz): 64 dB
Dämpfungsfaktor: 51 / 4 Ohm

Zum Vollverstärker gab es auch einen Tuner von Ferrograph. Der SFM-1 scheint allerdings schon 1976 einen Nachfolger im SFM-2 gefunden zu haben, den ich bisher jedoch nur in der Marktübersicht im DM Handbuch HiFi 1977 gefunden habe.

Der SFM1 ist ein reiner UKW-Tuner, der wohl ursprünglich zum F208 erschienen ist, und von Design daher auf diesen Verstärker abgestimmt ist. Auch den SFM-1 gibt es anscheinend in beiden Gehäuse-Varianten, die ich für den F608 genannt hatte.

[Bild: FerroSFM1_01k.JPG]

Analog zum Verstärker ist auch die Bedienung des Radioempfängers denkbar einfach: Eine analoge Senderskala mit Pilot-Leuchte im Abstimmbalken, Instrumente für Feldstärke und Ratiomitte, eine rote Stereo-Leuchte, Drucktasten für AFC, Stereo-Mono-Umschaltung und Muting, ein großes Abstimmrad, ein Schieberegler „Seperation“ (Stereo-Seperation) und ein Drehknopf „Muting Level“ auf der Rückseite. Der Tuner besitzt Antennen-Buchsen für 75 und 300 Ohm und einen Cinch-Ausgang.

[Bild: FerroSFM1_02k.JPG]

Aus heutiger Sicht ein besonderer Gag ist die Buchse „Quadradial“. Es gab Zeiten, da hat man halt noch an 4-Kanal-UKW geglaubt („the signal available at this jack is the unequalized, buffered output of the FM discriminator. It's level, frequency response characteristic and output impedance are ideal to drive any 4-channel adaptor.“). Heute kann man die Buchse wohl zumindest benutzen, um ohne Sender-Empfang Weißes Rauschen abzugreifen oder einen RDS-Dekoder anzuschließen.

[Bild: FerroSFM1_I01k.JPG]

Technische Daten lt. HiFi-Jahrbuch 7 und ferrograph.info
Antennen-Eingang: 75 Ohm und 300 Ohm
Empfangsbereich: UKW 87,5 – 108 Mhz
Eingangsempfindlichkeit (mono, bei 40 kHz Hub und einem Signal-Rauschabstand von 30 dB: 1,5 µV
Begrenzereinsatz: 1,3 µV -3 dB
Stereoeinsatz 10 µV, hierbei Signal-Rauschspannungsabstand: 30 dB
Stereo Separation: 40 dB (1kHz) regelbar auf 0 ( mono) (engl. Quelle)
Muting-Einsatz: unbegrenzt regelbar bis 0
Capture Ratio: 2.0 dB (engl. Quelle)
AM Dämpfung: 50 dB (engl. Quelle)
IF Dämpfung: 70 dB (engl. Quelle)
Spiegelfrequenzdämpfung: 75 dB (engl. Quelle)
Übertragungsbereich (bei Deemphasis 50 µs): 20 – 15000 Hz -1 dB (Frequency Response: Ref. 1 kHz 3 dB down at approx. 35 Hz and 15kHz lt. engl. Quellen)
Klirrgrad (bei Stereobetrieb U= 1mV an 240 Ohm gemessen an 1 kHz und 40 kHz Hub): 0,5 % (Total Harmonic Distortion: Mono 0.25% Stereo 1%)
Signal-Rauschspannungsabstand (für U= 1mV und 240 Ohm bezogen auf 40 kHz Hub): 75 dB (mono) bzw. 72 dB (stereo) (Signal/Noise-Ratio: 80 dB bei 1 µV lt. engl. Quellen)
Übersprechungsdämpfung (bei U= 1mV, 40 kHz Hub und 1 kHz): 40 dB
Pilottondämpfung (19 kHz): 60 dB
Trennschärfe (+/- 300 kHz): 46 dB (selectivity 60 dB lt. engl. Quellen)
NF-Ausgangsspannung: 200 mV / 1-400 kOhm
Maße: 455 x 110 x 238 mm / 18 x 4,25 x 9 Inch
Gewicht 5,6 kg / 12,5 lbs

Beide Ferrograph wirken auf den ersten Blick außergewöhnlich solide und hochwertig. Bei näherem Hinsehen fällt dann leider nicht nur die Plastikfolie um den Holzkorpus beider Geräte auf, sonder auch etwas wabbelige Schalter und Regler. Manch Diskussion hiesiger Tester um das Fehlen einer Schwungmasse hinter dem Tuningrad eines Mittelklasse-Tuners führt der SFM1 ad absurdum.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Alles ist funktional und läuft offensichtlich auch nach dreißig Jahren noch einwandfrei, wo manch anderer Klassiker schon seit Jahren seine Schieberegler verloren hat. Trotzdem zeigen die Briten aus der Sicht eines hiesigen Eingeborenen eine eigenartige Diskrepanz zwischen Anspruch und Finish.
Very british halt.
Wer nicht versteht, was ich damit meine, der sollte als Erdenbürger von über 1,80 versuchen, einen Marcos GT mit Holz-Chassis zu besteigen. Danach relativen sich mögliche Ansprüche.

In England scheinen die Ferrograph Geräte einen guten Ruf, insbesondere auch als langlebig zu haben. Wer die Hinweis-Schilder an englischen Autobahnen auf kostenlose Abschlepp-Möglichkeiten kennt, der mag diese Einschätzung möglicherweise relativieren. Wie nah oder fern man einander in solchen Einschätzungen ist, erfährt man halt erst, wenn man solch Aussagen selber überprüfen konnte. Aber wer kann heute schon einen neuen Ferrograph-Verstärker einen Langzeit-Test unterziehen.
So bleibt die Erkenntnis, daß dies Duo eine schöne Ergänzung zu meinen Seven und hierzulande sicherlich extrem selten ist. Und wer b r a u c h t schon dauerhaft funktionsfähige Klassiker?

[Bild: FerroDuo_11k.JPG]

Tschüß, Matthias


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Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Hallo!
Ich denke schon, dass man funktionsfähige Klassiker braucht. Bitte korrigiert mich, aber klingen die heutigen, sogenannten HiFi-Geräte wirklich besser? Ich hab mir in 1997 zum letzten Mal das Recht herausgenommen, bei Hirsch&Ille in Mannheim mit eigenen CD's und einem AKG-241 bewaffnet ein wenig Probe zu hören, um schon damals zu dem Schluss zu kommen, dass ein ITT8033 (1980) das alles, zumindest subjektiv, besser kann, selbst mein damaliger ONKYO TX-7330 (1987) war da angenehmer. Eine recht einfache Anlage von Fisher, wie mein Bruder in 1982 gekauft hat, war "musikalischer", als sein 1996 gekauftes Equipment von ONKYO. Liege ich denn so falsch mit meiner Einschätzung?
Gruss
Jochen
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#3
Nein, ganz und gar nicht da liegst Du vollkommen richtig! Selbst HighEnd Gerätschaft wird von zwar altgedienten, aber richtigen Verstärkern und auch Receivern teilweise an die Wand gespielt. Es ist einfach der Druck und die Dynamik die die heutigen Geräte vermissen lassen. Und zwar durch alle Geräteklassen hindurch. Anfang der 90er fing das übel an, die Preise fielen, dank Megablöd, und Hifi war auf einmal zur Billigpreislüge verkommen.
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#4
Hallo Jochen,

verzeih, wenn ich Dein Thema in diesem Thread nicht vertiefen will. Denn meine rethorische Frage bezog sich nicht auf die sicherlich vielfach armselige Qualität des heutigen Phono-Geräte-Angebotes, sondern eher darauf, ob man an einen dreißig Jahre alten eben importierten Verstärker heutige und hiesige Qualitäts-Anforderung stellen sollte.

Schon zu Lebzeiten unserer Klassiker gab es Mist, der den heute verbreiteten armseligen Effekt-Geräten entspricht. So wie damals gibt es auch heute noch akzeptable Technik. Die mag heute nicht billig sein. Das waren die Ferrograph damals aber auch nicht.

Vielleicht einigen wir uns auf den Modus: "Brauchen" tun wir Klassiker nicht. Dagegen, daß wir sie wollen, spricht aber auch nichts.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#5
Hi!
@Matthias: Ich wollte doch auch gar keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, und dass du die Frage eigentlich rhetorisch gemeint haben musst, ist mir auch klar. Die Klangwahrnehmung ist letztlich ja auch subjektiv, dem einen reicht es "einfach", der andere hört genauer (und anders) hin, und manchmal erlebt man auch Überraschungen. Für mich steht jedenfalls fest:
@laetitia: und genau deswegen: wir brauchen funktionsfähige Klassiker!
...er ist schön, er ist stark, i need my WANGINE!
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