Saba TB 674 (mit Prospektauszug)
#1
Die 674 ist das letzte Tonbandgerät von Saba und war nocheinmal ein Versuch, ein Gerät für gehobenere Ansprüche zu bauen. Sie ist sehr schwer, innen über und über voll mit Technik - hier würde ich beinahe von 'verbaut' sprechen. Manchmal etwas unzugänglich bei Reparaturen. Dafür kommt man im Regelfall mit handelsüblichen elektronischen Bauteilen zurecht, wenn's mal klemmt. Der Bandzugkomperator der TG 674 hat eher Alibifunktion, das ist wirklich nicht viel, obwohl es durchaus den Bandzug regelt. Ein Papst-Motor und Woelke-Köpfe sorgten zumindest auf dem Papier für ordentliche technische Daten. Alle Geräte hatten einen eingebauten Verstärker 2 oder sogar 4 Lautsprechern. Es gab sie nämlich in 2 Varianten, einmal mit 4, einmal mit 2 Lautsprechern. In den Prospekten ist von der Anzahl nicht die Rede. Auch die Anzahl Glühbirnchen war bei der 2-LS-Version reduziert.

Die Tasten sind brutal schwergängig, Markenzeichen: teilweise weisse Starttaste (weil die Farbe ab ist)! Die Umschaltung der Geschwindigkeit bedarf bei einigen Geräten eines Vorschlaghammers. Wird das Gerät hochkant betrieben, muss man es festhalten, wenn man eine Laufwerksfunktion wählen möchte. Die Gleitschieberegler sind prima und tragen ihren Namen zu recht. Der Knebelschalter für die verschiedenen Funktionen wie Aufnahme/Wiedergabe/Trick ist heute bei jedem 2. Gerät abgebrochen. Er ist derart dämlich in das Gerät gebaut, dass man sogar eine Platine zerbrechen könnte, bzw. beim Versuch die Platine auszubauen, diese zerstören könnte. Viele Leute haben den Knebelschalter abgebrochen, weil sie sich nicht erinnern konnten, dass für die Aufnahme zusätzlich eine Taste zu drücken war...und die Tasten gingen ja eh schwer, dann muss auch dieser Knebelschalter schwer gehen, also gib ihm... Sad Man hat zumindest bei der Bedienung den Eindruck, dass es gegenüber den Modellen der späten 60er keinerlei Entwicklung gegeben hat. Dabei zeigte Saba schon in den 50ern mit der TK 85 (Weihnachtsbaum), dass Tipptastensteuerung möglich ist. Später konnte das auch die SH 600...

Etwas besonderes war wohl die zuschaltbare Aufnahmeautomatik, wie es sie z.B. auch bei Uher gab. Ideal ist das manuelle Ein und Ausblenden bei eingeschalteter Aufnahme Automatik, bei der man die Regler bis zum Anschlag hochschieben kann, ohne zu übersteuern. Einfach Automatik und Manuell gleichzeitig drücken. Ausserdem hatte dieses Gerät Hinterbandkontrolle. Die Spulenarretierung ging leicht, passte auch gut, ist aber insgesamt viel zu klein und ein wenig hakelig. Die Tonwelle war geriffelt. Ob das dem Band so zuträglich war, weiss ich nicht. Aber es ist ein Grauen, diesen Docht zu reinigen. Das Laufwerksgeräusch ist auch bei der 674 zu hoch, das scheint ein Reibrad-immanentes Problem zu sein - zumindest ist und bleibt die Philips 4504 bei den bis 18cm Maschinen Referenz.

Das Zählwerk ist leider unbeleuchtet und läuft m.E. viel zu schnell. Die Umspulgeschwindigkeit ist relativ hoch. Das Gerät ist sehr zuverlassig und versprüht einen gewissen Charme. Die Mikrofoneingänge erlauben nicht jedes Mic. Die Aussteuerungsinstrumente sind das absolute Grauen: winzig, sehen minderwertig aus, wie Battrieprüfgeräte und viel zu langsam und ungenau. Der Verstärker ist kräftig und der Sound aus den eigenen Lautsprechern in meinen Augen unübertroffen! Ich hatte damals eine TG 674 nagelneu erworben und mich sofort über das Rauschen gewundert. Egal, welches Band ich nahm, die Kiste rauschte. Das machen die gebrauchten bei mir auch heute noch, was den Betrieb dieser Decks an der Wohnzimmeranlage ausschliesst, es sei denn, man regelt die 'Höhen' weg.

Ärgerlicher ist, dass bei hohen Temperaturschwankungen die Bremse schon mal das Vorspulen behindert. Dann geht der linke Bandteller einfach zu schwer. Das Gerät ermöglicht Multiplay (Mono) und Echo. praktisch ist die überaus grosszügig dimensionierte Stoptaste. Die Tonkopfabdeckung könnte leichter abzunehmen sein (Halterungsnasen können brechen). Die Abdeckklappe der Anschlüsse ist wackelig, hakelig. Sie sorgt nicht nur für Klappergeräusche, sie kann auch von den Kabeln aufgedrückt werden. Bei vielen Geräten ist daher heute diese Klappe bereits Geschichte.

[Bild: tg674.jpg]

An der Optik des Gerätes scheiden sich die Geister. Die einen finden sie hoffnungslos veraltet, die anderen sachlich, nobel oder aufwendig. Schaut man ganz genau hin, so erkennt man geriffelte Oberflächen, teilweise Glaspartien. Irgendwie hat dieses Gerät - besonders im Dunkeln bei beleuchteten Schiebereglern - einen ganz besonderen Charme.

Fazit: ein treuer Freund, ideal als Beistellgerät bei Grillfeten oder neben dem PC zur Unterhaltung, weniger geeignet in einer guten, modernen Anlage, auch weil der Klang etwas optimiert ist. Ideal für deutsche Bigband-Aufnahmen, James Last - den sollte man sich mal über dieses Gerät gönnen -, die Shadows oder z.B. Les Humphries!

Ps.: Dank an Rainer, der etliches beigesteuert hat!!!
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#2
der Test ist wohl gut, aber so unterm strich kommt die Saba zu schlecht weg glaube ich!
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#3
Hallo 4zack,

so geht das, wenn 2 Leute ihre Kritik äußern und zusammenpacken. Um eines klarzustellen, ich liebe diese Kiste und bin damit aufgewachsen.

Vermutlich ist man aber als Liebhaber besonders kritisch. Auch Andreas ist ja ein ausgesprochener SABA Liebhaber.

Wenn ich da nicht eine SABA 600 SH besitzen würde, wäre ich vermutlich auch nicht ganz so kritisch gewesen. Aber da sieht man, was Saba hätte schaffen können.


Mein Gerät hat bei mir einiges ertragen müssen und wäre da nicht ein Service Techniker gewesen, der einen Tonkopf nachbestellt hat und den alten verbummelte, hätte ich mit dem Gerät noch viel mehr Aufnahmen gemacht. Leider kam dann der neue Kopf ohne diese Montageplatte, die mit dem alten Kopf verschollen war.

So stand das Gerät einige Jahre, vermisst habe ich es immer.

Das es heute wieder voll funktionsfähig ist, kann sich wohl jeder denken.

Laut SABA Katalog bekam das Gerät von der Stiftung Warentest eine gute Beurteilung.

Ich weiß noch, als wir das Gerät kauften, im Laden stand eine Philips und diese SABA TG 674, auch die Philips mit eingebauten Lautsprechern und beim Probehören war sofort klar, die SABA geht mit und die Philips bleibt da.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#4
Mir ist da etwas merkwürdiges aufgefallen: sobald ich den Deckel schließe, wird der Sound erst so richtig gut. Offenbar bildet sich unter dem Deckel ein Resonanzraum, der durch schmale Öffnungen - ich würde beinahe von unsichtbaren Öffnungen sprechen - befeuert wird.

Frage: hat SABA das bewußt gemacht oder hat sich das rein zufällig ergeben???
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#5
Das konnten einige Tesla auch ganz gut. Man mußte nur darauf achten, das die Spulen nicht von den Schaumgummipolstern im Lauf behindert wurden. Allerdings stand in der Bedienugsanleitung, daß man die Maschine nicht mit geschlossenem Deckel betreiben solle, da sich sonst ein Wärmestau bildet, der zu Schäden an den elektrischen Bauteilen führen könnte.
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#6
Kann man bei der Saba den Output-Level (leicht) erhöhen? Meine Saba kommt viel zu leise in den Verstärker und ab da läuft dann alles schief, die scheiß digitalen Geräte denken, es kommt kein Signal, und schalten dann ab. Ein Hoch auf die CD und MD!!!

Frage 2: scheinbar steht die Saba da nicht allein. Gibt es 18er Geräte mit Lautsprechern, die einen höheren oder regelbaren Output vorweisen?
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#7
Für eine DIN-Chinch-Pegelanpassung gibt es bei Conrad einen Bausatz unter der Nummer192708-12 für fuffzehnschnuffelachtunfierzich.

Das ist wesentlich kostengünstiger als der sehr gut geeignete Aufholverstärker von Monacor, wie er z. B. von Bluthard vertrieben wird. Der bietet natürlich noch etwas mehr und braucht nicht zusammengebaut zu werden.

- Michael(F) -
Michael(F)
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#8
Hallo Freunde,

ich kann euch einfach nicht überzeugen!
Es gibt keine Unterschiede bez. DIN-Cinch Pegeln im Playbackkanal. Der Unterschied besteht nur beim Pegel für die Aufnahmeleitung von einem Verstaerker oder Steuergeraet zum Bandgeraet. Die Eingaenge für TB/CD/AUX/Tuner (Radio ohne eingebaute Verstaerker) sind alle gleich.
Beispiel: Dokoder 7100 (TB)
Ausgaenge: DIN : 0,775V
Cinch: 0,775V

Saba TG 547
Ausgaenge: Radio: ca. 1V

Einen Aufholverstaerker, oder wie das Ding auch sonst immer heissen sollte, braucht man nur wenn man von einem DIN Verstaerker oder Steuergeraet zu einem Bandgeraet Aufnehmen will. Von TB zu TB geht das wiederum auch wieder per hohem Pegel, oder bei manchen aelteren TB Geraeten, über die Phono Buchse als Eingang.
Allerdings haben manche Geraete leicht unterschiedliche Pegel. Das hat aber nichts mit DIN-Cinch zu tun. Dass die Saba so leise ist, dass der angeschlossene Japaner abschaltet, ist zum ersten ein Übel des Japs. und zum 2. müsste man prüfen, ob da nicht irgendeine Störung vorliegt.
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#9
Hallo Semih,

den Aufholverstärker verwende ich:

a) wenn es in meine PR99 geht, die einen höheren Eingangspegel verlangt. Das hat natürlich mit DIN-Cinch nichts zu tun

b) wenn ich aus dem Cinch-Ausgang eines Verstärkers in den DIN-Eingang eines TBs gehe. Meine Braun und ASC übersteuern dann hoffnungslos, man kommt über Skalenstellung 2 nicht hinaus. Der Aufholverstärker fungiert hier nicht als Verstärker sondern als Abschwächer.

Timo hatte mal Fragen zu der Tabelle, die Du bei Andreas auf die HP gestellt hast. Leider finde ich den thread nicht mehr. Mir war da auch etwas nicht klar. Vielleicht liest Timo mit und kann die Frage nochmals stellen, em besten in einem eigenen thread.
Michael(F)
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#10
Hallo,

es gibt grundlegende Unterschiede der elektrischen Eigenschaften zwischen DIN- und Cinch-Anschlüssen. Eine Verallgemeinerung ist m.E. nicht zulässig.

Lt. DIN ist die Nennempfindlichkeit mit 1 mV/kOhm genormt. Siehe auch hier: http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/DIN_Steck/
Wogegen bei der Verwendung von RCA Buchsen (= Cinch) die Pegel und Impedanzen nicht genormt sind und auch innerhalb einer Geräteserie variieren können. Daraus resultiert die nach DIN geforderte Stromanpassung, die bei der Verwendung von Cinch-Anschlüssen eben nicht genormt ist.

Es gibt jede Menge Geräte auf dem Markt, die relativ hochohmige Ausgangsimpedanzen (im Bereich 10 bis 20 kOhm) haben. Beim Anschluß an "normale" Eingangsstufen mit Impedanzen um 50 kOhm, oder sogar noch geringer, bricht dann die Ausgangsspannung regelmäßig zusammen und zwingt dazu, den Lautstärkeregler weiter aufzudrehen. Hier liegt definitiv keine Störung vor, sondern nur eine Fehlanpassung.

Hier der Link zur Tabelle: http://www.tonbandinfo.de/texte/din.htm

Gruß
Michael
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#11
Michael(F),
das ist die falsche Lösung. Das Signal wird abwechselnd mal verstaerkt, mal abgeschwaecht. Rauschen, Brummen und Verzerrungen werden (mehr oder weniger ) zu unausweichlichen Folgen.
Dabei geht es sehr viel einfacher:
Du brauchst nur 2 Kabel Cinch <-> DIN, wobei die von den Cinch Steckern kommenden je 2 Adern bei beiden DIN Steckern nur an die Pins 3 (Links) und 5 (Rechts) sowie an die Abschirmungen an die Mitte (2)/Masse angelötet sein müssen.
Für Wiedergabe:
Monitor Buchse (DIN) des TB mit den TB-In Buchsen (Cinch) des Verstaerkers verbinden
Für Aufnahme:
Die Line/Radio Buchse (DIN) des TB mit den TB-Out/Rec-Out Buchsen (cinch) des Verstaerkers verbinden. Sollte keine Aufnahme möglich sein, dann die Phono Buchse am TB verwenden.
Alles andere dazwischen kannst du weglassen.
Auf diese Weise wirst du mit Sicherheit bessere Aufnahmen machen können. Ausserdem wird auch eine Hinterbandkontrolle möglich werden, sofern der Verstaerker einen unabhaengigen TB Schalter hat.
Siehe auch:
http://www.makarateyp.com/Rep/Buchsen/Kabel1.htm
Bitte melden wenns doch nicht klappt.

Michael(B),
danke für den Link. Die Werte dort hatte ich verschiedenen Philips Schaltplaenen entnommen und sie sollten nur eine grobe Grössenangabe darstellen. Sicher hast du Recht wegen der Anpassung. Aber man sollte von halbwegs guten Geraeten (im Fall von Highlaender sodar Saba & Yamaha) schon erwarten können, dass die Ausgaenge niederohmig genug und die Eingaenge hochohmig genug sind. Es wird sicher auch von Geraet zu Geraet variieren. So waeren Pegelsteller für alle Ein- und Ausgaenge sehr vorteilhaft, z.B. Philips N4506 & Co, aber diese dann nur für die kleinen Unterschiede. Das grosse Problem ensteht jedoch bei den sehr unterschiedlichen Pegeln an DIN Buchsen, da hier der Aufnahmezweig an Mikrofone angepasst ist, der Wiedergabezweig aber an (Kristall-) Plattenspieler. Siehe gleiche Seite.
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#12
Hallo Semih,

Du hast sicherlich recht, wenn Du sagst, dass halbwegs gute Geräte auch halbwegs gute Ein- und Ausgangsstufen haben sollten. Leider ist das, wie Du sicher weißt, in der Praxis überhaupt nicht der Fall.

Kristall-Tonabnehmer erfordern zwingend (!) eine Abschlußimpedanz von 500 kOhm oder mehr, da ansonsten der übertragene Frequenzbereich unter 2 kHz vollkommen wegbricht.

Viele Grüße
Michael
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#13
Highlaender, Rolie,

von Euch beiden haette ich einen etwas positiveren Bericht erwartet und musste staunen. Bei jedem neuen Satz habe immer wieder erwartet, dass es jetzt endlich kommt-das Gute. Aber von dem ist nur wenig vorhanden.
Der Klang wird sicher durch das Holzgehaeuse geformt, das die Philipse nicht bieten können. Ich glaube, Philips hat sich bei der 4504 & Co mehr am Markt orientiert. Unverstaendlich ist mir das Rauschen. Eine Firma wie Saba, die elektronische immer sehr Vorne mit war, hatte sicherlich Konstruktöre, die das haetten lösen können. Leider eine Frage, die wohl nie mehr eine Antwort bekommen wird. Die Elektronik der 674 arbeitet mit den ICs TBA 231, die gleich sein sollen mit den Revox TBA 931 ICs, die in der A700 verbaut sind. Leider habe ich keinen ganzen Schaltplan. eventuell würde es etwas bringen, wenn man die verbliebenden BC2xx Transistoren im Audiozweig durch die BC5xx Vergleichstypen ersetzt, die angeblich weniger rauschen sollen.
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#14
Zitat:Michael Franz postete
Timo hatte mal Fragen zu der Tabelle, die Du bei Andreas auf die HP gestellt hast. Leider finde ich den thread nicht mehr.
Hallo!

Erst mal: Schön, wieder was von Dir zu lesen, Semih! :-)

Der besagte Thread war hier: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=3279

Hier geht's direkt zu der von Michael angesprochenen Tabelle:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...um=2#32282

Es ging damals um die Verwendung eines DIN<->2x-Cinch-Kabels für Aufnahme und Wiedergabe an einer Bandmaschine mit DIN-Buchse bei wechselseitigem Anschluss an "Tape In" und "Tape Out" eines Verstärkers. Michael hatte angezweifelt, daß dies möglich sei, wogegen ich mich aus meiner Variocord-Zeit daran erinnert konnte, meine Bandmaschine immer genau angeschlossen zu haben.

Gruß,
Timo
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#15
Zitat:makaramann postete
(...) Der Klang wird sicher durch das Holzgehaeuse geformt, (...)
Meines Wissens hat die SABA kein Holzgehäuse, sondern ein Plastikgehäuse, daß es in weiss gab oder eben in Holz-Decor-Optik.

Wegen der DIN-Cinch-Problematik melde ich mich nochmals in einem extra thread.
Michael(F)
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#16
Zitat:Michael Franz postete
Meines Wissens hat die SABA kein Holzgehäuse, sondern ein Plastikgehäuse
So ist es. Kann man an meinem (inzwischen in Deinem Besitz befindlichen) ehemaligen Exemplar deutlich an der Bruchstelle sehen. :-(
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#17
@Semih:
Es ist genug Positives zu lesen. Was wir da gemacht haben nennt man 'objektive Beurteilung'. Auch wenn ich SABA-Fan bin, nehme ich die Geräte nicht ohne Kritik hin. Das würde übrigens auch für jede andere Marke gelten Wink
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#18
Semih und rauschende Transistoren, Kompatibilität:

BC107 = BC237
BC108 = BC238
BC109 = BC239

Alle ersetzbar durch den rauscharmen NPN-Transistor BC550 (=BC850 SMD)

BC177 = BC307
BC178 = BC308
BC179 = BC309

Alle ersetzbar durch den rauscharmen PNP-Transistor BC560 (=BC860 SMD)

Sogar die Anschlußfolge der Beinchen stimmt.
Man sollte aber keinen Bastelkram kaufen, lieber Markenware wie Philips.
Nebenbei kann man mit BC550 bzw. BC560 fast jeden Kleinsignaltransistor im Audiobereich ersetzen, auch exotisch klingende Japantypen, nur dann auf die Beinchen achten!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#19
Oh Gott, muss ich jetzt viel Antworten.

Andreas, DL2JAS,
zu den Japanern passen BC639 (PNP) und BC640 (NPN), da sind die Beinchen auch schon an der richtigen Stelle.

Highlaender, Michael, Timo,
ich war immer der Meinung, Saba haette ein Holzgehaeuse. Danke für die Belehrung und Entschuldigung für den Fehler.
Nach soviel Kritik und den vielen kaputten Aufnahmetasten, werde ich dann aber doch lieber bei meinen N4504 bleiben. Smile

Timo,
ich habe gerade mal nachgeschaut. Ich hatte dir eine PN geschickt, dachte ich und hab mich schon die ganze Zeit gewundert, warum keine Antwort mehr kam. In der Liste der Geschickten ist sie nicht zu sehen, anscheinend habe ich mich dusselig angestellt.

Timo & Michael,
Ihr werdet beide Recht haben, denn manche (wenige) Geraete haben nicht die Widerstaende zwischen den Pins 1<->3 und 4<->5. Das ist so bei vielen aelteren TBs und anscheinend auch bei Braun so. Dann ist ein Aufnehmen über die Pins 3 & 5 an der Line In/Out Buchse nicht möglich. Dafür verfügen solche Geraete aber über eine Phonobuchse, die für die Aufnahmeleitung geeignet ist.
Da die Pins 3 & 5 dieser Buchse dann auch wieder über hohe Widerstaende (meistens 1 Megaohm) auf die Eingangspins 1 & 4 der In/Out Buchse gehen, stimmt sowohl der Pegel, wie auch die Anpassung an TA.

Darüberhinaus sind viele Geraete so unterschiedlich, dass man am Vorhandensein irgendwelcher Normen oder zumindest deren Anwendung beinahe zweifeln kann. In der Praxis reicht aber das Wissen über die 2 verschiedenen Pegel der DIN Buchsen aus.

Da man an den Ein-Ausgaengen seiner Geraete sowieso nichts veraendern kann (und auch nicht sollte) muss man auch einige Pegelunterschiede in Kauf nehmen. Den grossen Unterschied in den Pegeln der DIN Buchsen sollte man jedoch achten und die Geraete in dieser Hinsicht schon richtig verbinden. Einen Aufhol- oder DIN-Cinch-Zwischenverstaerker braucht man nur für die Aufnahme mit einem Cinch TB von einem DIN Verstaerker, wenn man dazu nicht die Mikrofonbuchsen des TB als Eingang verwenden will.
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#20
Zitat:makaramann postete
...
Andreas, DL2JAS,
zu den Japanern passen BC639 (PNP) und BC640 (NPN), da sind die Beinchen auch schon an der richtigen Stelle...
Achtung, der BC639 ist NPN und der BC640 PNP!


Jain!

BC639 und BC640 sind schon Treibertransistoren.
Der Tip von Semih ist aber goldrichtig. Die Transistoren sind auch für hohe Ströme und Spannungen geeignet. Nebenbei haben sie die selbe Anschlußfolge wie viele Japantransistoren.
Nur sind sie nicht rauscharm. Als Ersatz für rauscharme Transistoren in der ersten Stufe, z.B. hinter dem Wiedergabekopf oder bei einem Phonoverstärker würde ich sie nicht verwenden.
Danach ist es eigentlich egal, die erste Verstärkerstufe bestimmt maßgeblich das Rauschen, alle anderen folgenden Stufen sind (fast immer) vernachlässigbar.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#21
ja, ich bin derzeit doch etwas durcheinander. Leider darf ich meine Beitraege nicht editieren
Leider sind bei der 674 nur ICs am Werk, ich habe gerade den Schaltplan bekommen.
Danke Rainer....
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#22
@Semih

was ein Elektriker nie verstehen wird: es gibt Tonbandfreunde, denen sind Funktionalität oder kluger innerer Aufbau der Maschine völlig egal! Da geht es um das äußere Erscheinungsbild, die Ausstattung oder wie hier: um den Sound. Keine Philips hat je so geklungen. Der Sound über die eingebauten Lautsprecher macht süchtig. Davon abgesehen arbeitet eine Saba unter Schwerlast rund 1 Jahr problemlos...unter gleichen Voraussetzungen hätte ich bereits 4 Stück 4504 verschlissen Big Grin
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#23
Hallo Semih,

wenn du mal zu viel Zeit haben solltest, warum bauen wir nicht mal eine High End Version der TG 674.
1. Verbesserte Elektronik
2. Leichtgängige Tasten

Übrigens, vom Holz kann der Klang der Maschine wirklich nicht kommen, denn das Material sucht man in der Maschine völlig vergebens.

Dafür gab es die Maschine auch hin und wieder mit 3 Lautsprechern, statt der zum Schluss üblichen 2

Band ab - Band läuft

Rainer
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#24
Die SABA klingt - mit Plastikgehäuse - für meinen Geschmack deutlich besser als die ansonsten sehr geschätzte Uher Royal de Luxe, ebenfalls im Plastikgehäuse. Man merkte wohl, daß die Sabanesen einen Background als Dampfradiobauer hatten, wo man sich um das Gehäuse des Apparates schon Gedanken machen musste.

Eine High-End-Version? Bitte nicht, zumindest nicht im üblichen Sinne von High-End. Die TG674 ist ein grundsolides Arbeitspferd, daß sich Zuverlässigkeit und Robustheit nicht durch schlechten Klang und andere Unannehmlichkeiten erkauft. SABA war gottseidandk nie eine High-End-Firma und soll es auch posthum nicht werden Wink

Aber gegen eine - im ersten Step - toprestaurierte TG 674 hätte ich nichts einzuwenden. Dann könnte man sich über eine Modellpflege Gedanken machen, in der Schwachstellen ausgebügelt werden und leicht zu realisierende Verbesserungen erfolgen, die vielleicht erst heute möglich sind, weil es damals noch keine entsprechenden Bauteile gab. Die Tastenmechanik scheint mir hier das am wenigsten dringliche Problem zu sein. Sie gehört zum Flair des Gerätes.

Sollte so ein Projekt anlaufen, so bitte ich - allerschwersten Herzens - das in highlander's SABA-Forum zu tun, wo das passendere Umfeld dafür da ist.
Michael(F)
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#25
Zitat:Michael Franz postete
Uher Royal de Luxe, ebenfalls im Plastikgehäuse
Ganz sicher? Das Gehäusematerial der RdL hätte ich bis gerade einwandfrei für Holz gehalten.
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#26
Du hast Recht, ich habe eine de Luxe in Holz, die nur mit de-ce-fix tapeziert wurde und eine andere Royal in Kunststoff. Die Rückwand der RdL ist aus Kunststoff, und der Deckel für das Kabelfach macht Probleme mit Scheppern.
Michael(F)
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