Problem mit Otari MX5050 MkIII-8
#1
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Mit einer unlängst hier eingetroffenen Otari MX 5050 habe ich ein (hoffentlich) kleines Problem.

Die Wiedergabe funktioniert ordentlich, die Aufnahme von Testtönen des eingebauten Generators ebenfalls. Demnach sind die entsprechenden Verstärkerkarten wohl in Ordnung. Aber ich bekomme um´s Verrecken keine brauchbaren Signale über die XLR- Line Buchsen auf das Band. Das alle Kanäle den Geist aufgegeben haben, halte ich für unwahrscheinlich.

Ankommende Signale sind so schwach zu hören, dass die VU- Meter nicht anzeigen, und werden natürlich ebenso schwach aufgezeichnet. Entweder die Eingangssignale bleiben irgendwo zwischen Eingangsbuchsen und Verstärkerkarten auf der Strecke, oder ich mache betriebsblind trotz Studiums der BDA einen Fehler.

Die Schaltpläne habe ich bislang noch nicht richtig durchblickt, die Japaner schreiben nicht nur ganz anders als unsereins, auch deren Schaltpläne -zumindest der zu meinem Gerät gehörende- sind, hm, etwas exotisch gezeichnet.

Ob´s an der Tusche liegt? Jedenfalls versuche ich immer noch, den Signalweg nachzuvollziehen. Sollte das schon jemandem gelungen sein, wäre ich für einen Tip dankbar.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Frank!
Als ich meine Mx55 bekommen habe, war der Schiebeschalter für die Empfindlichkeit (high/medium/low) auf der Rückseite unten an der Hauptplatine total zugesaut weil absolut nicht gegen Staub geschützt und ich hatte auch Kontaktschwierigkeiten. Vielleicht liegt ja bei Dir etwas ähnliches vor ? Ansonsten würde ich auf defekte Transistoren irgendwo im Signalweg tippen
mt frdl Gruss
Dietrich
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#3
Lieber Frank,

leider besitze ich nur eine Schaltung der MX5050BII in Zweikanalausführung. Sollte diese Schaltung mit der deinen de facto identisch sein, drängt sich da bereits eine recht plausible Mutmaßung zur Problemursache auf. Frage daher: Hast auch du -gegebenenfalls gar funktionierende- Mikrofoneingänge?

Ansonsten klingt deine Beschreibung stark danach, dass das die Wege von Line- bzw. Oszillatorsignal bestimmende FET-Schalterpaar zwar den Weg für das Testoszillatorsignal freigibt, beim Abschalten des Oszillators aber diesen zugunsten der Linesignale nicht mehr räumt. Nachdem vor dem FET-Schalterpaar nur der Eingangssymmetrierer liegt (ich vermute, du besitzt kein weiland gegen heftigen Aufpreis trafosymmetriertes Gerät), erhalten wohl die FETs ein negatives Steuersignal, das zumindest dem Q301 (Fetschalter für Line) nicht immer zusteht. Du solltest daher kontrollieren, ob an den Gates von Q301 und Q302 (Fetschalter für den Oszillator) ein ordentlicher Potenzialwechsel weg von -18 V erfolgt, sobald du den Oszillatorschalter auf "aus" umlegst. Ich nehme an, dass da etwas im Argen liegt, was dann ja zwangsläufig beide bzw. alle Kanäle beträfe. Wenn an den Gates nichts vernünftiges vorfällt, liegt irgendwo auf der Platine ein Metallstückchen quer, oder an den Schaltern SW 506/507 ist 'etwas'. Dies allerdings halte ich für wenig wahrscheinlich, weil der Oszillator ja abschaltbar zu sein scheint; er bliebe bei einem hängenden SW506 oder 507 schlicht 'da', egal, wie die Schalter stehen. Das aber hättest du zweifellos erwähnt. Das Problem dürfte deshalb wesentlich wahrscheinlicher ein negatives Potenzial sein, das der Steuerleitung der FET-Schalter-Gates direkt (C507 durch?) zugetragen wird, ...

... sollte die Schaltung deiner MX5050 nicht eine gänzlich andere sein.

Hans-Joachim
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#4
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Hallo Dietrich und Hans Joachim,

die 8-Spur Version scheint sich auch elektrisch stark von der Zweikanalversion zu unterscheiden, wenn auch das Laufwerk ähnlich zu sein scheint.

Von der MX5050 II habe ich nur eine BDA, kann also Vergleiche der Schaltung nicht anstellen.

Die Empfindlichkeitsumschalter funktionieren knackfrei, das Signal ändert sich von leise auf sehr leise. Insgesamt ist das Gerät wohl nur sehr wenig gelaufen, keine Einschliff an der Bandführung, Köpfe Top und auch im Inneren keine nennenswerten Verschmutzungen.

Ebenso wie Du, Hans- Joachim, vermute ich die Ursache in der Umschaltung von Generator auf Line (Mikroeingänge hat das Gerät übrigens nicht).

Die Zeichnungen im Handbuch sind offenbar von DIN A2 auf DIN A3 verkleinert worden, was die durchgängig mit der Hand geschriebenen Anschlußbezeichnungen schwer lesbar macht. Auch schreibt man nicht dazu, auf welcher Platine es nun weiter geht. Der Leser dieser Zeichnung muß selber herausbekommen wo es weiter geht bzw. wo etwas her kommt. Gestern habe ich stundenlang versucht, mich durch diesen Strichverhau durchzuwühlen. Irgendwann brach mir denn der Blick.


Der von Dir, Hans- Joachim, genannte Q 301 sitzt auf jeder der 8 Aufnahme / Wiedergabeverstärkerkarten, schaltet in Verbindung mit Relais 301 so einiges um.
Das dürfte es eher nicht sein, der gleiche Fehler auf allen 8 Karten ..... kaum. Viel wird auch mit logischen Schaltern umgeschaltet, da kann auch einiges im Argen liegen.

Einen Ausschnitt habe ich hier hochgeladen:
[Bild: Auschnitt.pdf]
[Bild: Ausschnitt.jpg]



Die A/W- Karten steckn übrigens in dem "Anbau" auf der Rückseite unter dem Alkoven mit den VU- Metern.

Später kann ich ja mal das komplette Handbuch einscannen, womöglich kann es noch jemand brauchen. Bis dahin muß ich mich erst einlesen.


[Bild: MX5050_Mk_III-8.JPG]
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Mmmmh,
lieber Frank, mit deinem Schaltungsauszug sind wir am anderen Ende des Gerätekonzeptes; das passt also überhaupt nicht, denn die Bauteilnummern sind völlig andere. Man hat also die Aufbohrung des sicher ursprünglich zweikanaligen Gerätes weitreichend neu konzipiert.

Nichtsdestoweniger müssen wir meine obige Lösung in der Sachfrage weiter diskutieren, weil die Japaner in the Far East ebenso wenig wie Paul Zwicky in the near West ihre gewachsenen Vorstellungen über zwei Gerätegenerationen an der Abendkasse abgaben.

Ich hätte daher gerne den Eingangsteil deines Gerätes in Augenschein genommen, gleichviel, ob der der nun mit der Hand gezeichnet ist, oder aber nicht. Das kennen wir ja auch anderswoher und dann von der Hand der Branca.

Meine Frage zu den Mikrokanälen war aber nicht so weit hergeholt, wie es erscheint: Sie stehen -bei meiner Geräteversion- nämlich in direkter Verbindung mit der restlichen Geräteelektronik, weisen also die bei dir vermutlich nicht funktionstüchtigen Fetschalter nicht auf. Über jene Eingänge hätte man damit das Problem ggflls. auf die nicht schaltenden (bzw. geschalteten) FETs zuverlässig einengen können. Das geht nun nicht, man muss also genauer auf deine Version schauen: Bitte nur den Input mit ein bisschen Peripherie, dann kommt zutreffenderes, sogar von mir.

Hans-Joachim
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#6
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Hallo Hans Joachim,

ich habe Teile der Schaltung hier
http://www.darklab-magnetics.de/docs/Ota...altung.pdf

Edit: etwas größere und hoffentlich besser lesbare Dokumente eingefügt:
http://www.darklab-magnetics.de/docs/Ota...ung_A4.pdf

abgelegt, werde aber weiter nach dem Verlauf des Signals forschen.

Vorab schon einmal Dank,
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Lieber Frank,

nach dieser neuen, völlig abweichenden Schaltung ist es so, wie ich oben bereits vermutet habe; die traditionellen Vorstellungen der Konstrukteure blieben bei ihnen und gerieten nicht an die Abendkasse. Weiteres per Mail.

Hans-Joachim
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