Uher Report Geräte
#1
Hallo!

Hier mal ein paar Gedanken zur Uher Report 4xxx Reihe.

Das erstemal gesehen hab ich das Uher Report in einer Werbung auf einem Stadtplan von München. Ein 20 Jahre alter Stadtplan von den Olympischen Spielen 1972. Von da an natürlich in unzähligen Krimis und Filmen.
Auf dem Sperrmüll fand ich dann ein 4000-L mit Netzteil, allerdings in miserablem Zustand. Später kam ein optisch schlechtes - ich werd's neu Lackieren - 4400 dazu. Technisch ist dieses aber, bis auf die LS-Schaltbuchse in Ordnung. Im Moment bin ich mit dem 4400 gerade in Australien. Es versorgt mich hier mit Musik. Ohne die geringsten Probleme. Das Ding ist ja praktisch aus dem Vollen gefräßt und der Aufbau mit Klapp-Platinen auch recht Professionel. Unter den Tragbaren Tonbandgeräten sicherlich eines der bessten. (Report Monitor wär natürlich auch schön...)

Nur die Schwungmasse mit dem Gummirand macht mir Sorgen. Das war auch das Hauptproblem des 4000.
Hat jemand eine Idee wie man die Schwungmasse aufarbeiten könnte?
Hab schon alles mögliche versucht.
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#2
Hallo David, ich liebe diese Dinger auch schon seit Jahrzehnten. Von den normalen 4000ern/4200ern/4400ern zu den Monitor -Geräten ist es klanglich aber ein echter Quantensprung. Preislich leider auch, wie man bei ebay schön besichtigen kann. Daß das Gerät lediglich einen Motor hat, ist wohl eines seiner Hauptmankos. Und die Laufgeräusche natürlich auch. Wenn jemand da etwas weiß, würde ich mich auch über Infos freuen. Gruß, Supremo
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#3
Hallo David, Hallo Supremo,

in meiner Sammlung befinden sich auch einige Uher Report Geräte von 4000L bis 4400 Monitor.
Ich kenne die Probleme mit Laufwerksgeräuschen und Antriebsmechanismus.
Der Grund liegt oft daran, daß sich die Gummibeschichtung auf dem Schwungrad mit der Zeit oberflächlich verhärtet.
Was man als "erste Hilfe" dagegen tun kann, ist folgendes:

1. Ausbau des Schwungrades

2. Schwungrad in fixierte Bohrmaschine (am besten Ständerbohrmaschine)präzise einspannen

3. Bei mittlerer Drehzahl den Gummibelag erst kurz mit groben (100 Körnung) Schleifpapier anschleifen (nicht zu lange schleifen!)

4. Dann mit sehr feinem Papier (600 Körnung) nachschleifen (Achtung! Nicht zu feste andrücken, sonst kann der Gummi durch die bei der Reibung entstehenden Hitze beschädigt werden.)
Es ist auch darauf zu achten, daß der Andruck des Schleifpapiers gleichmäßig erfolgt. Am besten, man fixiert das Papier auf einer geraden Oberfläche (Glasplatte) und senkt die Bohrmaschine (im Ständer) vorsichtig auf das Papier ab. Man muß dabei sehr vorsichtig und genau arbeiten, da Gefahr besteht, daß der Belag ungleichmäßig geschliffen wird und somit Gleichlaufschwankungen im späteren Betrieb auftreten können.

5. Zum Schluss kann die jetzt wieder weiche Gummioberfläche vorsichtig mit wenig Aceton gereinigt werden

6. Beim Rückeinbau der Schwungmasse kann die Zugfeder der Stufenwelle nachgespannt werden, indem der Halter der Feder etwas nachgebogen wird.

Bei meinen Geräten war das Resultat jedesmal sehr positiv:
Die Geräte liefen viel ruhiger und auch bei niedrigen Geschwindigkeiten war wieder ein einwandfreier Gleichlauf erkennbar.

Hoffentlich konnte ich Euch mit meinen Tips etwas helfen...

Viele Grüße

Tonband-Ilja
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#4
Vielleicht ist auch dieser Hinweis nicht verkehrt. Setzt man Geräte mit diesem Antriebsprinzip außer Betrieb, in dem man nur den Netzstecker zieht, der Geschwindigkeitswähler bleibt aber auf "an" dann drückt das Antriebsrad eine Delle in den Gummibelag. Das Ergebnis ist dann, ein von der Drehzahl des Schwungrades abhängiges rhythmisches "Klopfen". (Tritt auch bei Tesla-Geräten auf B4..., B5... B100/101)
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#5
Ich habe auch Laufwerkgeräusche bei meinem 4400 Monitor gehabt.
Dann habe ich versuchsweise das "Schwungrad" (also das leichte Ding mit dem Gummibelag ) ausgebaut und mit jenem aus der alten 4200 ersetzt.
Und siehe da: Das Gerät lief viel leiser. Dem 4200 habe ich dann ein Schwungrad aus einem Ausschlachtgerät verpaßt, das ebenfalls leise war.
Daraus leite ich ab, daß es offensichtlich verschiedene Gummimischungen gab,
die zur Anwendung kamen. Übrigens, die echte Schwungmasse ist natürlich das kleine Messingrad, das auf den Gummibelag drückt..
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