Fragen zu Mikrofonvorverstärker
#1
Hallo liebes Forum,

ich habe auf dem Flohmarkt ein Paar Mikrofonvorverstärker gekauft, habe versucht diese durchzumessen und wollte nun mal eine Fachkundige Meinung dazu einholen.
Es handelt sich um Mic VVs vom Typ Vivanco MA222. Da der Hersteller nicht auf, sagen wir mal so, Studioqualität schliessen lässt, habe ich auf 5 EUR runtergehandelt.
In dem Gerät werkelt ein doppel OP des Typs JRC 2068DD. Dieser Typ ist pinkompatibel zum NE5532A, rauscht jedoch zu meiner grossen Überraschung etwa 3 dB weniger.

(Der NE5532A soll ja auch in der Revox 200er Serie verbaut worden sein. Deshalb habe ich gleich diesen eingebaut, da das was Revox verbaut ja immer zwangsläufig das beste sein muss. Da nun aber das Rauschen angestiegen ist, hiesse das, ein Gerät vom Flohmarkt für ein paar Kröten rauscht weniger als ein Highest End Teil was von Revox verbaut wurde. Das darf eigentlich nicht sein!)

Nachdem nun das Originalteil wieder verbaut war habe ich mich daran gemacht das Ding so gut es geht auszumessen. das Grundrauschen liegt bei voll aufgedrehtem Verstärkungsregler bei -62 dBU (Oder welches war das dB wo 0dB der Spannung von ca. 0,7V bzw. 1mW an 600R entsprechen?) Dreht man den Verstärkungsregler so weit zurück dasz man das Instrument in -60dB Stellung noch gerade bei - 15dB ablesen kann benötigt man eine Spannung von etwa 30mV um den Ausgang auf +2 dBU bzw. etwa 1 V auszusteuern. Das entspräche einem Fremdspannungsabstand von etwa 77dB und einer Verstärkung von etwa 30dB. Den Frequenzgang habe ich noch nicht bestimmt. Die Messung erfolgte mit einem HP NF Voltmeter ohne Bewertungsfilter.

Nun meine Fragen: Sind diese Dynamikwerte eher gut oder schlecht?
Für welche Mikrofontypen ist dieser Verstärker geeignet? Ich würde den Verstärker mit Elektret Mikrofonen einsetzen wollen. Ist der Verstärker da ausreichend, oder rauscht er noch zu stark? Wie stark rauschen eigentlich Elektretmikrofone? Sind moderne Elektretkapseln dazu geeignet gute Aufnahmen zu machen oder haftet ihnen immernoch ein schlechter Ruf an, was ja früher mal so gewesen sein soll.
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#2
Ich habe nun den Frequenzgang bestimmt.
Der Verstärker hat scheinbar einen eingebauten Trittschallfilter.
Bei 25 Hz beträgt die Dämpfung 5 dB, bei 50 Hz liegt etwa der 3 dB Punkt und erst bei 160 Hz iat die Dämpfung bei -0,2 dB angekommen, wo sie dann bis etwa 16 kHz verweilt und dann bei 20kHz wieder bei -0,5 dB angekommen ist.
Wie wichtig ist der Trittschallfilter? Braucht man den eher häufig oder eher weniger häufig?
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#3
´
Trittschallfilter braucht mehr oder weniger häufig - es kommt auf die Situation an.

Hast Du Musiker, die (womöglich auf einer Holzbühne) heftigst den Takt mit dem Fuß zählen, kann so ein Filter nützlich sein. An vielen Mikros -besonders Kondensatormikros- ist auch eine Tiefenabsenkung, wenn auch eher zur Abschwächung des Nahbesprechungseffekts bei Nierencharakteristik, vorhanden.

Ich persönlich gehe eher hin und versuche durch Spinnen die Mikros vom Trittschall zu entkoppeln, da jede Art von Filter eine meist unerwünschte Klangbeeinflussung darstellt.

Treten keine Störungen durch Körperschall auf, kann man sich den Filter schenken. Aber wie eingangs erwähnt, ein klares ja oder nein gibt es nicht, man muß nach der Lage vor Ort entscheiden.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Mitlerweile habe ich einen nicht stimmenden Schaltplan vorliegen und daraus geht hervor dasz das Ding bei etwa 30Hz nach unten begrenzt ist.
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