Einmessprobleme TC755
#1
Claus und ich versuchen meine neuerstandene TC-755 einzumessen. Wir scheitern an der Einstellung des Aufnahme EQ. Beim Kurbeln an den Spulenkernen passiert rein gar nix. Auf 19 ist die Qualität auf Zonal 840 noch akzeptabel, auf 9,5 jedoch nicht mehr.
Wir haben zuvor den Bias auf -4 dB unter dem 10 kHz-Maximum eingestellt.

Hat irgendjemand weiterführende Ideen? Vielleicht jemand, der solch eine Maschine bereits einmal eingemessen hat?

Besten Dank vorab

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Zitat:niels postete
.... Aufnahme EQ. Beim Kurbeln an den Spulenkernen passiert rein gar nix. Auf 19 ist die Qualität auf Zonal 840 noch akzeptabel, auf 9,5 jedoch nicht mehr.
Wir haben zuvor den Bias auf -4 dB unter dem 10 kHz-Maximum eingestellt.
Nachdem 840 ein Langspielband ist, sollte es trotz der nur auf 19 und 38 spezifizierten Angaben von Zonal (ich zumindest habe nichts anderes) für 38 (Delta 10 kHz: -2 dB) nicht gerade erste Wahl sein: Also 19 (Delta 10 kHz laut Zonal -3 dB) und 9,5, womit dann auch etwas zu machen sein sollte (von Zonal liegen dazu keine Angaben vor; ich würde zwischen -4 und -5 dB nehmen).

Mit dem Höhenequalizing muss man nur weit genug hinauf, denn bei 2,5 kHz tut sich da auch noch nichts. Wenn auch bei 15, 16 kHz noch nichts ist, seid ihr an die falschen Spulen geraten. Es gibt ja (vermutlich) genug.

Hans-Joachim

Edit: -Zitatzeichen berichtigt-
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#3
Stellst du den Bias oder den EQ an einer Spule ein?
An der Spule ist es doch eher der Bias.
Vielleicht haut die Delta 10kHz Methode bei der Sony auch nicht hin.
Messe bei -20dB den Pegel von, sagen wir mal, 1kHz und stelle den Bias so ein das er bei 10kHz ähnlich hoch ist. Dann höre nochmal ob es besser ist.
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#4
Zitat:Matze postete
Vielleicht haut die Delta 10kHz Methode bei der Sony auch nicht hin.
Diese Methode funktioniert bei jeder Bandmaschine. Lediglich der optimale - dB Wert kann bei verschiedenen Aufnahmerkopfsaplten geringfügig unterschiedlich ausfallen. Um Meßfehler zu vermeiden, sollte der Pegel bei der Einstellung deutlich unter der Vollaussteuerung bei dieser Frequenz ausfallen, also bei 19 / 38 cm/s bei ca. - 20 dB, bei 9,5 cm/s bei ca. -26 dB.
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#5
Also:

Das SM ist zwar unvollständig, jedoch konnten alle Einstellpunkte eindeutig identifiziert werden. Der Bias wird über Drehkondensatoren eingestellt, die aufnahmeseitige Entzerrung mit Spulen mit Ferritkern.

Wie starkt sollte sich der Frequenzgang durdh den EQ beeinflussen lassen? Beispielsweise brei 13 kHz (darüber höre ich nicht mehr, leider). Größenordnung eher 3 oder eher 10 dB?

niels
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#6
Lieber Niels,

bei 13 kHz auf 7 dB Genauigkeit quantifizert zu hören, hat schon 'was, -- von Naturwunder.
Diese Spule ist ja Teil eines RC-Kreises, der sich wiederum in einer mehr oder minder geeigneten Weise als Teil eines Elektronikverbundes entpuppen muss. Nachdem ich den zugehörigen Kondensator aber nicht kenne, kann ich auch nicht sagen, wohin des Herrn Morita Beauftragte weiland gezielt haben.

Da aber schon der Herr Studer beim 710 (noch MKII) etwas verwegene Höhenkorrekturstufen durchgehen ließ, würde ich mich nach entsprechend hochohmigen Japanerfahrungen andernorts allemal eher auf 17 statt 15 kHz stürzen; egal, was man hört. 3 dB wären bei 16 kHz ein Minimum.

Hans-Joachim
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#7
Lieber Hans-Joachim,

das gibt doch mir unwissendem immerhin eine Tendenz. Womit aber auch klar wäre: Die Änderung, die wir gestern erzielen konnten, war mit unseren Messmitteln, elektrisch so wie eigenohrig, nicht zu identifizieren.

Also rückt in den Fokus, welche Umstände zur Unregelbarkeit des RC-Kreises führen. Immerhin wird ja aufgezeichnet, was doch wohl gegen einen Totaldefekt des Kreises spricht.

niels
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#8
Lieber Niels,

dann wäre der Schaltungsauszug sehr hilfreich. Ich habe nämlich vom TC755 nichts einschlägiges.

Seid ihr sicher, dass es sich wirklich um einen Equalizing-Kreis handelt und nicht etwa um eine Hf-Falle, also ein Filter zur Abblockung der Vormagnetisierung von den Pfaden, auf denen sie eher wenig zu suchen hat?

Unter diesen Umständen ist es nämlich nicht verwunderlich, wenn er im Audiofrequenzbereich aequalisierend nichts bewirkte.

Hans-Joachim
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#9
Zitat:PhonoMax postete
Seid ihr sicher, dass es sich wirklich um einen Equalizing-Kreis handelt und nicht etwa um eine Hf-Falle, also ein Filter zur Abblockung der Vormagnetisierung von den Pfaden, auf denen sie eher wenig zu suchen hat?
Mensch, daran habe ich ja garnicht gedacht. (...Man ist doch zu lange raus...) Mir kam das mit der Spule ja gleich komisch vor. Aber du hast recht. HF Fallen sind sowohl im A als auch im W Zweig vorhanden. Aber die verstellen sich normalerweise nicht von alleine. Wenn man da nun eine Einmessung dran versucht hat, dann müsste man das natürlich auch wieder richtig abgleichen. Und zwar möglichst bevor man da weitermacht wo man eigentlich hinwollte, denn die HF kann ja bei verstellter Falle leichter in den Verstärkerzweig eindringen, was zumindest das Messergebnis verfälscht.
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#10
Die Unterlagen, soweit vorhanden, liegen jetzt bei Claus. Ich weiß nicht, ob er Gelegenheit hat, die infragestehenden Bereiche zugänglich zu machen.

In der Maschine sieht es so aus:

[Bild: TC755-RecAmp-kleiner.jpg]

Die Kennzeichnungen habe ich anhand des Service Manuals angebracht. An den Dummy- und Trap-Einstellern haben wir nicht gerührt.

niels
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#11
Hallo,
Wie Niels schon ausgeführt hat, nachdem wir den Bias eingestellt haben, wollten wir die Aufnahme EQ so einstellen das bei 1kHz und bei 20kHz und
-25dB Vorpegel den gleichen Ausgangspegel ergibt.
Doch justieren an L503 L-Channel und L504 R-Channel ergab keine Änderung des Ausgangslevels.

Einen Schaltungsauszug versuche ich morgen in der Firma einzustellen.

Band ab

MfG Claus
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#12
Hier der versprochende Teil vom Schaltbild

[Bild: tcbiasosc.tif]

Ich hoffe, daß Bias und EQ Spezial erkennbar sind

Band ab

MfG Claus
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#13
Hallo Claus, hallo niels,

Zitat:Hallo,
Wie Niels schon ausgeführt hat, nachdem wir den Bias eingestellt haben, wollten wir die Aufnahme EQ so einstellen das bei 1kHz und bei 20kHz und
-25dB Vorpegel den gleichen Ausgangspegel ergibt.
Mir ist in der Magengegend etwas flau, bei 9,5 cm/s würde ich eher auf 15kHz mit dem EQ gehen, auch wenn es sich um ein japanisches Modell handelt. Die Senkrechtstellung der Köpfe habt Ihr überprüft, oder?

Grüße, Thomas!
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#14
Gruß in den Norden,

Bitte um Vergebung,
aber das ist ja ein ziemlich grausliges Gekröse mit verdeckten, 'irgendwie' zu erschließenden Verbindungen. So nie?

Leider wurde eigentliche die Elektronik ausgespart, in die die Spulen über die 47-Ohm-Serienwiderstände aber 501/502 eingebunden sind; ich kann daher schwer sagen, was wie wann warum passiert und stolpere natürlich auch über die "Special"-itäten Moritas. Sind das Schalter, Schalterpositionen mehererer Schalter, zu welchem Behufe, EE oder so?

Was soll die Schalterpostion "Special" also sein, umso mehr, als hier zwei Schalter bzw-. Positionen mit Namen "Special" existieren müssen, damit die oben gezeichnete Schaltung überhaupt arbeitsfähig ist (sofern mich meine Augen nicht gänzlich im Stich lassen). Entweder liegt ein Zeichenfehler vor, oder es muss zwei Schalter dieses Namens geben, damit die beiden C 501 und 502 (47n) je in den Betrieb geschaltet werden können.

In der EQ-Position "Normal" liegt die Resonanzfrequenz des LC-Gliedes bei 18,7 kHz. Dabei möge man aber bedenken, dass das Filter unter Umständen in einer für mich nicht eruierbaren Weise belastet wird, was die Frequenz möglicherweise verschiebt. Im "Special"-Modus -sollte der überhaupt gangbar sein und nicht nur als FF (faked feature) fungieren- wird das etwa genauso liegen.

Hans-Joachim
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#15
Der Wiedergabekopf stand innerhalb der Spezifikation, den Aufnahmekopf haben wir, Asche auf unsere Häupter, nicht gemessen.

Es tut sich schon etwas, wenn auf Spezial umgeschaltet wird. Aufnahmeseitig wird die Höhenentzerrung geändert und der Aufsprechpegel wird umgeschaltet. Wiedergabeseitig ist Spezial nur eine Pegelanpassung.
Wir haben die Maschine so eingestellt, dass auf Position "Spezial" 0 VU 320 nWb/m entspricht. Auf Normal ergibt die Anzeige ca. + 2,5 VU bei 320 nWb/m.

niels
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#16
Hallo niels,

Ihr gebt ja schon ordentlich "Saft" auf die Köpfe. Kann die Maschine das verkraften? Mir fehlt da leider auch die Erfahrung, ob die Maschine das kann. Bin gespannt, wie es Euch ergeht.

Viel Spass, Grüße,

Thomas!
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#17
Es war das einzige Meßband in meinem Besitz, dem ich Vertrauen schenke (von dl2jas). Ein Signal mit meiner Teac 185 nWb/m 0 VU zum Schätzen aufgezeichnet ergab ca. -4 oder -5 VU auf der Sony. Die 320 schienen von der Werkseinstellung nicht allzuweit entfernt zu sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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