Philips N7300, N7150
#1
Freunde,
da ich sie gerade auseinander hatte, habe ich auch mal einige Bilder gemacht:

http://www.makarateyp.com/Rep/N7300/n730..._teile.htm
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#2
Hallo Interessierte,


...man kann ja sagen, was man will - irgendwie repräsentiert
die letzte TB-Baureihe aus dem Hause Philips trotz aller Unkenrufe
einen Meilenstein im TB-Gerätebau (auf eine gewisse Weise
jedenfalls Wink ).
Dies drückt sich (zumindest meiner Ansicht nach) in der Tatsache
aus, daß nahezu alle Mechanik-Teile in diesen Geräten aus Kunststoff
sind (...grösstenteils recht hochwertiger KS, mit bekannten Ausnahmen
natürlich...)
Das Geräte-Chassis ist ein einziges Kunststoff-Spritzgiess-Teil (zumindest
bei der 7150....) und selbst das Capstan-Schwungrad ist aus Kunststoff (!!!).

Eigentlich kann man schreiben: wenn heute noch (bezahlbare)
Tonbandgeräte gebaut würden, dann sähen sie warscheinlich einer
N7150/7300 im Aufbau ähnlich (allenfalls erweitert um USB).


Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Dürfte wohl stimmen, nur die Besseren haetten zusaetzlich noch eine Firewire Buchse dran. Die etwas aelteren haetten noch die RS232 Schnittstelle für den PC Anschluss.
Ausserdem waeren sie alle in China gebaut.......
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#4
Irgendwer schrieb bei eBay, Tonbandgeräte wären 'MP3 für Gewichtheber'. Ich bin mir aber sicher, dass er keine Philips angeboten hat Wink
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#5
Zitat:PeZett postete
Eigentlich kann man schreiben: wenn heute noch (bezahlbare)
Tonbandgeräte gebaut würden, dann sähen sie warscheinlich einer
N7150/7300 im Aufbau ähnlich (allenfalls erweitert um USB).
Da wage ich doch zumindest in einigen Aspekten energisch zu widersprechen. Daß auch relativ hochpreisige Geräte sich extrem billig anfühlen, war vor allem ein Phänomen der 1980er und 1990er Jahre. Inzwischen geht der Trend ganz klar zu einer "designten" Haptik mit Alugehäusen, Holzapplikationen und massiven Reglern und Knöpfen.

Womit ich nicht behaupten will, daß sich darin die tatsächliche Qualität neuer Geräte wiederspiegelt. Es hat sich halt bei den meisten Herstellern nur irgendwann die Erkenntnis eingestellt, daß eine auffallend geringe Masse, knirschige Gehäuse und dünnwandige Reglerknöpfe auf potentielle Käufer abschreckend wirken.
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#6
Semih,

das sind ja sehr aussagekräftige Bilder. Erinnert irgendwie an die Mechanik in Video- und Cassettenrecordern. Andere Hersteller (ausser Revox) haben zu dieser Zeit entweder schon gar nichts tonbandmässiges mehr produziert, oder es sah genauso in den Apparaten aus. Insofern ist das keineswegs eine Schande für Philips.

Aber es schreckt schon ganz schön ab. Da gibt´s nur eines: Zurück zu den Tonbandkoffern der Röhrenzeit, da findet man keine solchen Lösungen. Aber die hatten auch ihre Probleme....

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Zitat:timo postete
... Da wage ich doch zumindest in einigen Aspekten energisch zu widersprechen. Daß auch relativ hochpreisige Geräte sich extrem billig anfühlen, war vor allem ein Phänomen der 1980er und 1990er Jahre. Inzwischen geht der Trend ganz klar zu einer "designten" Haptik mit Alugehäusen, Holzapplikationen und massiven Reglern und Knöpfen.

...Es hat sich halt bei den meisten Herstellern nur irgendwann die Erkenntnis eingestellt, daß eine auffallend geringe Masse, knirschige Gehäuse und dünnwandige Reglerknöpfe auf potentielle Käufer abschreckend wirken.
Na da sehe ich im von Dir geschriebenen zunächst überhaupt keinen Wider-
spruch.
Ich schrieb von bezahlbaren TBs - damit meine ich natürlich jene
(Preis-)Klasse von Geräten, in der sich z.B. Philips (weil´s hier so gut als
Beispiel passt....) schon zu Zeiten der 7xxx einsortiert hat.
Mehr habe ich eigentl. nicht geschrieben (...und kann auch beim besten
Willen nicht ergründen, was daran unwahr sein soll.)

Natürlich gibt es hochpreisige Geräte, die sich "billig" anfühlen - das gibt es
schon lange und es gibt´s immer noch! Einen Trend hin zu wertiger
Haptik mag ich indes nicht ausmachen - sicher gibt es "wertig designte"
Geräte aber ist das ein Trend? (Eine Schwalbe macht doch noch keinen
Sommer...). Nein wirklich - die Geräte, die Du beschreibst (Holzapplikationen, massive Knöpfe...) gibt es wirklich nur in der
"Upperclass" ... ...und die bewegt sich ausserhalb jedwelcher Trends.

@Thomas

Zitat:...schreckt ganz schön ab...
Als gar so schrecklich wollte ich das gar nicht hinstellen - nicht dass es
mir gefiele, nein... ...ein alter "Eisenbolide" wirkt auf mich auch vertrauens-
erweckender, als so eine Plastekiste aber ich finde es schon bemerkenswert,
daß die N7xxxer-Geräte nach nun mehr 25 Jahren auch noch laufen.
Sieht man von den bekannten Schwachstellen (Andruckrollen-Mitnehmer)
mal ab, ist es doch wirklich schon ein kleines Wunder, was die Eindhovener
da alles so in recht langlebigen Kunststoff gegossen haben, findest Du nicht?

Ich für meine Teil habe mir eine 7150 aus reiner Neugierde gekauft... ...und
natürlich sofort aufgeschraubt, das Teil. Da war absolut nichts versprödet
obwohl die Gurke äusserlich schwer nach Kettenraucherhaushalt aussah.
Aber ob´s glaubt´st oder nicht - das Ding rennt, spult, spielt, nimmt auf,
die Köppe sind nicht platt, nix ist abgebrochen... ...die hat wohl nur
in der Räucherstube gestanden.... ...echt phänomenal.
(Keine Bange - ich werde schon nicht zum N7xxx-Fan mutieren...Big Grin)


Gruss

Peter
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#8
Zitat:PeZett postete
Natürlich gibt es hochpreisige Geräte, die sich "billig" anfühlen - das gibt es
schon lange und es gibt´s immer noch!
Ja, das gibt's schon noch, aber es ist inzwischen eher die Ausnahme.

Zitat:sicher gibt es "wertig designte" Geräte aber ist das ein Trend? (...)
Ja. Natürlich fängt das nicht gleich in der untersten Preisklasse in vollem Umfang an, aber selbst bei relativ preiswerten MP3-Playern und Kompaktanlagen sieht man immer mehr Alu-Gehäuse und auch Schaltarmaturen, denen man anmerkt, daß da ein Haptik-Designer am Werk war.

Die silbernen Philips-Maschinen gehörten zwar bei der Markteinführung zu den preiswertesten Tonbandmaschinen, aber absolut gesehen waren sie mit Preisen von 1.000 (N-7150) bzw. 1.300 DM (N-7300) nicht billig. In dieser Preisklasse würde die Marketing-Abteilung heute sicherlich verhindern, daß die Geräte mit einem Plastikgehäuse hergestellt werden, das mehr an Verpackungsmaterial als an HiFi-Gerät erinnert.

Das ist nichts gegen Philips, auch Akais mit Presspappenrückwand und Billigplastik-Reglerknöpfen à la GX-636 gäbe es inzwischen sicher nicht mehr.
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#9
Zitat:timo postete
...
Das ist nichts gegen Philips, auch Akais mit Presspappenrückwand und Billigplastik-Reglerknöpfen à la GX-636 gäbe es inzwischen sicher nicht mehr.
Bist Du Dir da so sicher? Über den Preis (bzw. ein für den Durchschnitts-
konsumenten schlüssiges Preis-Leistungs-Verhältnis... ...wie immer
das dann aufgefasst wird...) lässt sich schon eine ganze Menge
(auch Mist) verkaufen. Und genau deshalb sieht man so was ja noch
zuhauf in den Regalen.

Ist aber egal... ...wir wollen sowas ja nicht und kaufen´s auch nicht.


Gruss
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#10
Von wegen Verpackungsmaterial!
Sollen doch die Chinesen mal solche Formen zurechtmachen, mit denen dann auch noch Teile für funktionierende Geraete pressen kann. Von der Ingenieursarbeit ist es doch kein Unterschied, aus welchem Material die Dinger sind. Gerade in der N7xxx Serie steckt sehr viel durchdachte Feinmechanik.
Und mal ehrlich, wie lange haben denn die echten Benutzer damals ihre Geraete benutzt? Eine N7300 wird bei "normalen" Menschen wohl kaum laenger als 4-5 Jahre benutzt worden sein und das war sicher bei der Konstruktion schon abzusehen. CD war schon da. Warum haetten die da denn nun unnötig edlere Materialien verbrauchen sollen. Wo zudem noch die Kinder- und Arbeiterschaender aus Fernost
mit entsprechend billigem Kram angriffen?
Ein schlauer Lehrer sagte uns mal, dass die Kunst eines Ingenieur ist, genau zu wissen, was er woneben vernachlaessigen kann..
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#11
Zitat:PeZett postete
Über den Preis (bzw. ein für den Durchschnitts-
konsumenten schlüssiges Preis-Leistungs-Verhältnis... ...wie immer
das dann aufgefasst wird...) lässt sich schon eine ganze Menge
(auch Mist) verkaufen.
Natürlich. Aber so eine Tonbandmaschine ist, wie gesagt, ja nun mal nicht billig. Und in einer Preisklasse von 500 € und mehr wären Plastikgehäuse und Papprückwände inzwischen ein Problem.

Wie gesagt: Es gibt Ausnahmen. Meine Yamaha-Komponenten aus den frühen 2000er Jahren wirken auch billig. Die Nachfolgemodelle sind etwas wertiger gestaltet, aber fühlen sich im Vergleich zu Geräten von Denon, Marantz oder Onkyo immer noch ärmlich an.
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#12
Zitat:makaramann postete
Von wegen Verpackungsmaterial!
Es war ausnahmsweise mal nicht böse gegen Philips gemeint, Semih. :bier:

Ich glaube ja, daß in diesen Plastikgehäusen jede Menge Know How steckt. Aber der durchschnittliche Kaufinteressent ist ja nun mal eher unbedarft und interessiert sich weniger für hooge hollandse kunst van techniek, sondern stellt nüchtern fest: Federleicht, knirscht, taugt nichts. So ging's mir ja auch, als ich meine erste 7150 in Empfang genommen habe. Man tut diesen Geräten damit zwar überwiegend Unrecht, aber von der Erkenntnis kann sich der Hersteller auch nichts kaufen.
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#13
Zitat:timo postete
... Aber so eine Tonbandmaschine ist, wie gesagt, ja nun mal nicht billig. Und in einer Preisklasse von 500 € und mehr wären Plastikgehäuse und Papprückwände inzwischen ein Problem.....
JA - in der Tat - nämlich nicht, weil so ein Gehäuse und so eine Rückwand
vom Konsumenten nicht akzeptiert würde, sondern weil eine Bandmaschine
heutzutage für 500 € gar nicht mehr machbar wäre (!!!).

Bedenkt man näml. die Entwicklung der Audiogeräte, stellt man
fest, dass Geräte mit einem niedrigen mechanischen Anteil auf vergleich-
barem Preisniveau geblieben sind (es sei denn, sie sind äusserlich "haptisch"
wertiger - dann sind sie teuerer!) Geräte mit einem relativ hohen
mechanischen Anteil (und vor allem mit einer hohen Anzahl an Einzelbau-
teilen, was in einem TB ja nun mal der Fall ist) sind hingegen nicht mehr so
preiswert herzustellen, es sei denn, man spart eisern an den Materialien.
Eine N7150 würde demnach (meiner Ansicht nach) heute nicht mehr 500 €
sondern eher das Doppelte kosten!
Erst mit einer stark steigenden Stückzahl (und steigendem Konkurenzdruck)
wäre da im Preis etwas drin.
Das alles ist aber ohnehin nicht nötig - ein TB würde heutzutage ohne-
hin nur von wenigen Enthusiasten gekauft. Die würden aber auch ein
bischen was dafür zahlen.

Zitat:Wie gesagt: Es gibt Ausnahmen. Meine Yamaha-Komponenten aus den frühen 2000er Jahren wirken auch billig. Die Nachfolgemodelle sind etwas wertiger gestaltet, aber fühlen sich im Vergleich zu Geräten von Denon, Marantz oder Onkyo immer noch ärmlich an.
...hier stellt sich mir die Frage, wie teuer diese Yamaha-Generation
in Relation zu technisch vergleichbaren Denon/Marantz/Onkyo-Modellen
gewesen ist. Vielleicht haben letztgenannte nur schneller begriffen,
daß im LowBudget-Bereich nichts mehr zu holen ist und rechtzeitig
die Ausstattungsmerkmale aufgewertet, auf die es der noch verbliebenen
Kundschaft ankommt (und damit natürl. auch d. Preise erhöht). Yamaha
hat für diese Erkenntnis (oder deren Umsetzung) vielleicht nur länger
gebraucht oder zu lange daran gearbeitet, eine Fertigung in China
aufzubauen (...die ja z.B. Denon schon geraume Zeit hat).

Gruß

Peter


edit: ...nun bremse ich mich... ....es wird langsam OT...
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#14
Timo,
ich dachte, du haettest sowas erwartet...
:bier:

Ware ja mal so richtig interessant, wenn sich hier mal damalige Insider zu Worte melden würden....
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#15
...trotz ein bischen offtopic noch einen Nachtrag zu meinem posting (#12).

Zumindest DENON und MARANTZ gehören (wie übrigens McIntosh
auch !!!) seit einiger Zeit zur D&M-Holdings Inc..

Yamaha produziert (erst) seit 2002/2003 in China (Quelle: Yamaha HP)

Gruss
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#16
Zitat:PeZett postete
Yamaha produziert (erst) seit 2002/2003 in China (Quelle: Yamaha HP)
Meine Komponenten sind "Made in Malaysia". Wobei ich keinen Zusammenhang zwischen Fertigungsort und haptischer Qualität sehe. Die Vorgaben, wie die Geräte auszusehen haben, kommen von der Firmenzentrale aus Japan.

Auch Denon, Onkyo und Marantz fertigen übrigens die Mehrzahl ihrer Geräte mit Sicherheit nicht mehr in Japan.
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#17
Timo,

1. es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen Fertigungsort und
haptischer Qualität ABER es gibt einen Zusammenhang zwischen
dem Fertigungsort und den Produktionskosten, das muss ich doch wohl
nicht näher erläutern. Ein Hersteller, der (Lohn)kostengünstig fertigen kann,
hat die Möglichkeit, bei gleicher Marge "mehr" in seine Produkte zu packen,
wie ein Hersteller, der an einem anderen (teureren) Standort produziert.
(Dieses "mehr" kann durchaus auch "Anfassqualität" bedeuten).
Andersherum muss (unter Umständen) der Hersteller, der die höheren
Kosten hat, auf etwas verzichten, wenn er bei gleicher Marge wettbe-
werbsfähig bleiben will. (Es sei denn, er findet andere Einsparpotentiale...)

2. Daß Denon (D&M ...d.h. Marantz auch) seit einiger Zeit in China
produziert, schrieb ich doch...

Gruss
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#18
Zitat:PeZett postete
hat die Möglichkeit, bei gleicher Marge "mehr" in seine Produkte zu packen,
wie ein Hersteller, der an einem anderen (teureren) Standort produziert.
'tschuldige, ich hatte nicht richtig gelesen. Ja, das stimmt. Wobei ich nicht weiß, ob Malaysia als Produktionsstandort wirklich teurer ist als China, was ja, soweit ich weiß, vor allem aufgrund der hohen Rohstoffpreise auch nicht mehr in die erste Liga der Billiglohnländer gehört.

Produziert Yamaha denn wirklich die "klassischen" HiFi-Komponenten inzwischen in China? Ich meine, auf dem AX-497 habe ich auch "Made in Malayia" gelesen.
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#19
Zitat:timo postete
... Wobei ich nicht weiß, ob Malaysia als Produktionsstandort wirklich teurer ist als China, was ja, soweit ich weiß, vor allem aufgrund der hohen Rohstoffpreise auch nicht mehr in die erste Liga der Billiglohnländer gehört.
Rohstoffpreise und Billiglöhne sind ja ersteinmal zwei Paar Schuhe.
Die Rohstoffe sind ja zunächst mal für alle annähernd gleich teuer.
Wer natürlich am meisten abnimmt, bekommt die grössten "Rabatte"...

Schaut man sich d. durchschnittl. Bruttoeinkommen an, dann liegt
das in China derzeit bei etwa knapp 1.800 US$/a , in Malaysia bei
knapp 5.000 US$/a. Das muss aber nicht zwangsläufig heissen, dass
ein chinesicher Industriearbeiter weniger als die 1/2 verdient als
ein malayischer Industriearbeiter. Immerhin ist Malaysia schon seit etlichen
Jahre Produktionsstandort für durchaus hochwertige Konsumgüter
(China noch nicht ganz so lang...) und Malaysia gilt auch als
politisch und wirtschaftlich recht stabil - alles Dinge, die in der
Regel die Lohnkosten mit der Zeit in die Höhe bringen.
Hier kann man (bzw. ich) also nur mutmassen, dass die Lohnkosten
in China vielleicht etwas niedriger sind, wie in Malaysia.

Zitat:Produziert Yamaha denn wirklich die "klassischen" HiFi-Komponenten inzwischen in China? Ich meine, auf dem AX-497 habe ich auch "Made in Malayia" gelesen.
Das weis ich nicht... ...ich werde aber demnächst einfach mal drauf
gucken. (Den Abbildungen der Geräterückseiten ist das näml. nicht
entnehmbar.)

Gruss
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#20
Zitat:PeZett postete
Das muss aber nicht zwangsläufig heissen, dass
ein chinesicher Industriearbeiter weniger als die 1/2 verdient als
ein malayischer Industriearbeiter. Immerhin ist Malaysia schon seit etlichen
Jahre Produktionsstandort für durchaus hochwertige Konsumgüter
(China noch nicht ganz so lang...)
Vor allem hat die Produktion von Industriegütern in Malaysia einen wesentlich geringeren Anteil am Bruttoinlandsprodukt als in China, dafür wird viel mehr Geld mit (im Schnitt wahrscheinlich deutlich besser bezahlten) Dienstleistungen erwirtschaftet. Dieser Umstand wird wohl den Hauptgrund für das höhere Durchschnittseinkommen sein.

Zitat:Wer natürlich am meisten abnimmt, bekommt die grössten "Rabatte"...
Das Prinzip greift, wenn das Angebot mindestens genau so groß ist wie die Nachfrage. Bei den meisten Rohstoffen ist das schon lange nicht mehr der Fall, und dann kehrt sich diese Rechnung schnell in's Gegenteil. Vor allem bei Metallen und Erdöl ist der Bedarf Chinas so groß, daß die Preise in den letzten Jahren explodiert sein.

Und durch diesen enormen Bedarf kommt es auch...

Zitat:Die Rohstoffe sind ja zunächst mal für alle annähernd gleich teuer.
... daß in China oder auch Indien für Rohstoffe, die in grossen Mengen schnell dort sind, wo sie gebraucht werden, auch mal Preise weit jenseits des Weltmarktkurses gezahlt werden (müssen). Und das hat wohl in letzter Zeit so manche Firma von China z.B. nach Vietnam getrieben.
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#21
...aber sobald ein Staat wie China diese Rohstoffpreise zahlt
(bzw. wird zahlen müssen) gelten diese Preise doch für alle
anderen auch, denn wie Du schon schreibst: die Nachfrage bestimmt
den Kurs.

Gruss
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#22
Zitat:PeZett postete
...aber sobald ein Staat wie China diese Rohstoffpreise zahlt
(bzw. wird zahlen müssen) gelten diese Preise doch für alle
anderen auch
Da unterschätzt Du einen ganz wichtigen Faktor: Die Trägheit des Marktes. Hohe Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen kann auf einen ganz kleinen Zeitpunkt oder eine einzelne Branche beschränkt sein und überhaupt keinen Einfluss auf den Weltmarkt haben.

Beispiel: Vor der Urlaubssaison ist die Nachfrage nach Digitalkameras noch viel größer als erwartet. Folglich werden die Digitalkamera-Hersteller in China einige Tage oder Wochen lang alles an benötigten Rohstoffen kaufen, was ihnen zu annähernd vertretbaren Preisen in die Hände fällt, denn wenn sie mit ihren Kameras ein paar Tage zu spät auf den Markt kommen, sind die potentiellen Käufer schon auf der Reise, möglicherweise mit der Kamera eines Konkurrenten im Gepäck.

Für den Weltmarktpreis sind die paar Tonnen Kupfer uninteressant, aber der Preis für die Digitalkamerahersteller steigt aufgrund der Ad-Hoc-Nachfrage in schwindelnde Höhen. Und dieser Effekt verstärkt sich dadurch, daß viele Firmen in der gleichen Region produzieren und sich gegenseitig die lokal verfügbaren Rohstoffvorräte wegkaufen. Der Kamera-Hersteller, der statt in China im ruhigeren Indonesien oder in Vietnam produziert, lacht sich derweil in's Fäustchen.
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#23
...oh, da unterschätzt Du die Flexibilität der Hersteller: die wissen
nämlich, dass vor der Urlaubssaison die Nachfrage nach Digicams
steigt und haben dann einfach schon ein "paar" mehr produziert und
die liegen dann schon beim Blödmarkt "auf Halde" - man weis ja
schliesslich, dass die Dinger verkauft werden. (War ja letztes Jahr
auch so...)

Gruss
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#24
Zitat:PeZett postete
...oh, da unterschätzt Du die Flexibilität der Hersteller: die wissen
nämlich, dass vor der Urlaubssaison die Nachfrage nach Digicams
steigt
Nicht jede Marktentwicklung lässt sich vorhersagen (daher schrieb ich auch "... Nachfrage nach Digitalkameras noch viel größer als erwartet"). Da gibt es einfach zu viele Faktoren, die kein Mensch bedenkt.

Ein schönes Beispiel waren der Film "E.T." und BMX-Fahrräder Anfang der 80er Jahre. Die Fahrrad-Hersteller hatten sich natürlich darauf eingestellt, daß die Nachfrage nach diesen Rädern zum Weihnachtsgeschäft 1982 anziehen wird, aber den Film und die imposante Szene mit dem fliegenden BMX-Rad hatte keiner von ihnen auf der Rechnung. Die Folge war, daß die sprunghaft angestiegene Nachfrage nach den Fahrrädern in den USA und Europa noch Monate später nicht gedeckt werden konnte.

Ähnliches passierte übrigens bei elektrischen Gitarren und den dazugehörigen Verstärkern, als die Beatles und später Nirvana über Nacht populär wurden.
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#25
Hallo Timo,

...glaub` ich gerne mit solchen unvorhersehbaren Nachfragen.

Was die Rohstoffpreise angeht ist es aber eben seit einigen Jahren
auch so, daß diese (zumindest für Öl, Gas, legierte Stähle, Alu, Kupfer)
innerhalb von wenigen Tagen erheblich schwanken!
Dazu sind die Märkte heute (dank der modernen Informationstechnologien)
zu dicht beieinander - Geheimnisse gibt es da nicht (allenfalls die, die
"unter dem Ladentisch" bewahrt werden).
Wenn also ein Hersteller in einem lokalen Markt kurzfristig eine grössere
Menge eines Rohstoffes "absaugt", dann kriegen die anderen Rohstoffhändler
das schnell mit. Ob man dann daraus eine globale Preissteigerung ableiten
kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Letztendlich ist das aber ein Thema, dass m.E. in einem anderen
Thread weiter diskutiert werden könnte (...also: die letzten Postings
vielleicht abtrennen und verschieben?). Damit will ich Dir natürlich
nicht das letzte Wort abschneiden.

Viele Grüsse

Peter
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#26
Hallo Peter!

Das mit dem Abtrennen klappt bei dieser Forensoftware leider nicht. So viel Bedarf nach Wirtschafts-Themen hab' ich ohnehin nicht. :-)

Aber eines kann ich noch zum Thema "Wo produziert Yamaha?" ergänzen: Ich war heute bei Saturn und habe versucht, mal einen Blick auf die Rückseite von Yamaha-Geräten zu werfen. Bei einem AX-497 (Stereo-Verstärker) ist mir das leider nicht gelungen, weil das einzige ausgepackte Exemplar in einem Rack stand, aber ein RX-V 661 (AV-Receiver) trug hinten tatsächlich den Aufdruck "Made in China".

Gruß,
Timo
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