Wertigkeit von Bandmaschinen
#1
Hallo zusammen,

mich würde einmal interessieren, welche Bandmaschinen (Modell, Fabrikat) hinsichtlich ihrer aktuellen Wertigkeit ganz weit oben einzustufen sind. Welche Modelle sind besonders gefragt und entsprechend selten zu haben?
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#2
Technics ist sehr teuer. Auch manche Akai.
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#3
Willst Du seltene Modelle sammeln oder ein robustes Gebrauchsgerät erwerben?

Beispielsweise ist Revox A77 ein robustes Gebrauchsgerät. Qualität und technische Daten sind oberers Niveau.
Sollen es teure Stücke (zum Sammeln) sein, nenne ich mal die Firma NAGRA. Neugeräte gehen für etwa 10000 Euro über den Ladentisch, funktionierende Gebrauchtgeräte sind selten für unter 1000 Euro zu haben.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#4
Zitat:dl2jas postete
Willst Du seltene Modelle sammeln oder ein robustes Gebrauchsgerät erwerben?

Beispielsweise ist Revox A77 ein robustes Gebrauchsgerät. Qualität und technische Daten sind oberers Niveau.
Sollen es teure Stücke (zum Sammeln) sein, nenne ich mal die Firma NAGRA. Neugeräte gehen für etwa 10000 Euro über den Ladentisch, funktionierende Gebrauchtgeräte sind selten für unter 1000 Euro zu haben.

Andreas, DL2JAS
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#5
Hallo Andreas,

wo würdest Du Technics-Geräte einstufen?
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#6
Die RS-1500 US, die hierzulande wohl die am häufigsten anzutreffende Technics-Maschine ist, liegt preislich meist in dieser Gegend:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...0202028298
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...0203797763

Die Pioneer RT-909 erzielt auch oft sehr hohe Preise.
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#7
Das hängt natürlich auch vom persönlichen Anspruch bzw. Einsatzgebiet ab.

Meine Favoriten sind die Revox B 77 Mk I & MK II sowie die PR 99 Mk II für den Heimgebrauch. Es sind robuste Konstruktionen mit nach wie vor guter Ersatzteilversorgung, die auch klanglich überzeugen können. Nur das Bedienkonzept ist nicht so optimal.

Eine kleine Maschine mit sehr umfangreicher Ausstattung und ebenfalls hoher Zuverlässigkeit ist das Uher Royal de Luxe, aber es kann nur Spulen bis 18 cm nutzen und bei Uher werden Ersatzteile langsam knapp.

Ein sehr schönes Gerät für Unterwegs ist das Uher Report Monitor. Es ist klanglich sehr hochwertig, sehr zuverlässig und noch gibt es keine Engpässe bei den Ersatzteilen. Die Bedienung istz wie beim Royal die einfachste, die ich kenne.
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#8
Was die Wertigkeit in monetärer Hinsicht angeht, ohne Wertung durch Reihenfolge:
a) Technics 15xx, 17xx, 18xx
b) Akai 747
c) Ferrograph Logic 7 und Artverwandte
d) Nagra
e) Stellavox
bei oben genannten Maschinen sind die Preise schon recht abgehoben. Im normalen aber immer noch hochpreisigen Bereich

a) Teac X2000
b) Philips 4520

Revox-Modelle sind vergleichsweise günstig zu bekommen, weil sie in großer Zahl überlebt haben und somit keine Raritäten sind. Die C270, A700 und PR99 dürften hier die "wertvollsten" Geräte sein. Bei einer Studer- oder Revox-Maschine spielt der Preis auch keine Rolle, die ist in jedem Fall jeden Cent wert ;-) Aber als Spekulationsobjekt taugen sie nicht wirklich.
Michael(F)
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#9
´
Die Nagras sind, wie oben beschrieben, nicht für Trinkgelder zu haben, trotzdem sind sie für den Normalanwender nicht unbedingt ideal.

Es sind Reportagegeräte, die ein Band nur einmal bespielen sollen. Auf diesen Zweck hin sind sie konstruiert. Der Rücklauf ist umständlich zu bedienen, einen gescheiten Vorlauf haben sie gar nicht. Dafür besitzen Nagras viele Funktionen, die besonders im Außeneinsatz vom Profi verlangt werden und sind kompatibel zu ortsfesten Maschinen. Trotz kompakter Außenmaße liefern sie hervorwagende Ergebnisse. Auch sollte man bedenken, dass sie meist als Mono- Gerät angeboten werden.

Als Heimgerät in die Musikanlage integriert sind sie meiner Meinung nach weniger geeignet. Aber dafür laufen sie draußen auch unter Bedingungen, wenn andere Geräte schon lange die Segel streichen müssen. Oder es den Besitzern zu warm oder zu kalt wird. Zudem sind sie fast unkaputtbar.

Nagras sind Musterbeispiel dafür, was elektronisch und mechanisch machbar ist, um ein hochwertiges und robustes Gerät zu bauen, das gleichzeitig höchste Anforderungen an die Tonqualität erfüllt. Das in Verbindung mit der Handfertigung in Kleinserien schlägt natürlich auf den Preis durch.

Aber dafür bekommt man eine Legende der Analogtechnik.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#10
Zu den gelisteten Geräten von Michael Franz kann ich noch hinzufügen: Ich meine mich zu erinnern, dass von der Ferrograph Logic 7 nur eine hmöopatische Stückzahl (maximal zweistellig) in Deutschland verkauft wurde. Eine Rarität wäre das definitiv - und sicher auch klanglich eine sehr gute.
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#11
Eines muss ich jedoch hinzufügen: Ich kann es mir nicht vorstellen, eine Maschine wegen ihres materiellen Wertes anzuschaffen. Die Geräte, die ich jetzt habe, sind ja diese Kindheitsträume, die man sich erfüllt. Als Wertanlage sehe ich das Problem, dass ein Gerät nach einem Defekt plötzlich nur noch einen Bruchteil des Wertes hat, den es beim letzten Einschalten hatte.
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#12
Wie alles regelt auch bei den Bandmaschinen Angebot und Nachfrage den Preis. Technische Daten, Wertigkeit (Verarbeitung) oder Seltenheit sind eher untergeordnet. Vielmehr wird dafür viel Geld bezahlt was angesagt ist und daher vermeindlich knapp ist. Wichtig ist auch was der interessierte Käufer kennt (Jugendtraum).
Anders ist es wohl nicht zu erklären warum Massenprodukte, wie eine Akai 747 teilweise nun schon fast das doppelte des damaligen Neupreises erzielen, während deutlich bessere und auch viel seltenere Geräte für einen Bruchteil ihres damaligen Neupreises weggehen. Die kennt man halt nicht.
Von daher ist eine Korrelation zwischen Preis und Seltenheit nur bedingt abzuleiten.
Allgemein ist in letzter Zeit zumindest bei Heimgeräten zu beobachten, dass gerade die späten Modelle eines Herstellers (fälschlicherweise oft Topmodelle genannt) sich von den technisch weitgehend identischen Schwestergeräten einer Reihe deutlich abheben. Beispiele: Akai 747 gegenüber 635/636/646, Technics 1700 gegenüber 1500/1506 oder Teac X2000R,M gegenüber Teac X1000R,M.
Entscheidend für den Preis ist auch der technische und optische Zustand eines Gerätes. Hierbei ist es aber oft unerheblich ob der angedichtete "Neuzustand" tatsächlich vorliegt oder nicht. Versierte Vekäufer können hier durch blumige Versprechungen schon mal Faktor 2 im Verkaufspreis rausholen. So kommt es schon mal vor, dass eine ehrlich präsentierte Technics 1700 auch mal unter EUR 800,-- zu bekommen ist, wobei mit besonders effektvoller Beschreibung diese Geräte schon an die EUR 2000,-- heran reichten.
Wie dem auch sei, wenn einer glücklich ist mit einer Technics 1700 oder Akai 747 für EUR 2000,-- warum nicht.
Für mich jedenfalls hört es bei Heimgeräten über EUR 1000,-- auf. Selbst das ist schon überzogen, aber ich beuge mich da mitlerweile dem allgemeinen Markttrend.
Wer also nicht um jeden Preis bei den vermeidlichen Topmodellen miteifern will, kauft sich besser die technisch weitgehend identischen "kleineren" Schwestermodelle wie Akai 635, Technics 1500/06 oder Teac X1000.
Hier bekommt man oft für unter EUR 500,-- sehr gute Geräte.

Bei den Studiogeräten gibt es ähnliche Unterschiede. Wobei mir kein Studiogerät in Erinnerung ist, was nur annähernd den Neupreis erzielt hat. Im Gegenteil, hier gibt es qualitativ sehr hochwertige Geräte zu extrem günstigen Preisen (z.Bsp. Otari MX55 für unter EUR 500). Auch eine Studer B67 VU (600 bis 1000) oder Studer A810 VU (1500-2500) sind gemessen an Neupreis, Qualität und Leistung eher als Schnäppchen zu bezeichnen.
Natürlich können einige seltene Studiomaschinen schon mal locker die EUR 5000,-- erklimmen. Hierzu gehören die Modelle Studer A820 MK2 VU, Nagra T-audio VU, oder auch eine Stellavox TD9 VU. Wobei diese Granaten bei Neupreisen an die DM 50.000,-- auch ihr Geld wert sind und nachhaltig im Preis steigen werden.

Um auf das Eingangsposting zurückzukommen würde ich aufgrund meiner Preisbeobachtungen der letzten Jahre mal folgende Hitliste zusammen stellen (nur Großspuler, "funktionierende" Gebrauchtgeräte, also keine Defektgeräte oder Neugeräte):

Technics RS 1800: EUR 5000-6000
Studer A820 MK2 VU: EUR 4000-5000
Nagra T-audio VU: EUR 3500-5000
Studer A807 MK2 VU: EUR 2000-3000
Studer A812 MK2 VU: EUR 2000-3000
Studer A810 VU: EUR 1500-2500
Studer A80RC MK2 VU: EUR 1500-2500
Otari MTR 15 VU: EUR 1000-2500
Telefunken M20 VU: EUR 1000-2000
Sony TC880: EUR 1000-2000
Revox C270: EUR 1000-2000
Akai 747: EUR 800- 2000*
Technics 1700: EUR 700-1800*
Teac X2000R: EUR 600-1200
Studer B67 VU: 600-1000 (-1200 MK2)
Akai GX400D /DSS: EUR 600-1200
Revox PR99 MK2/MK3: EUR 500-800
Ferrograph logic7: EUR 400-800

*überteuert

Die Liste ist natütlich nicht vollständig und sie läßt sich beliebig erweitern, vorallem nach unten.
Aufgelistet nach Preis-Leistung würde die Liste allerdings anders aussehen.
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#13
Tandberg TD Modelle und ASC 6000er würde ich auch noch dazu zählen wollen... In Preisregionen, in denen man sich noch wohl fühlt...
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#14
Zitat:King-Louis postete
Um auf das Eingangsposting zurückzukommen würde ich aufgrund meiner Preisbeobachtungen der letzten Jahre mal folgende Hitliste zusammen stellen [...]
Die Liste ist natütlich nicht vollständig und sie läßt sich beliebig erweitern, vorallem nach unten.
Aufgelistet nach Preis-Leistung würde die Liste allerdings anders aussehen.
Für mich teilweise (ich kenn nur einen kleinen Teil der Geräte) ganz schön plättend, was da für Preise im Spiel sind. Confusedhocked: Bei allem Respekt und Wissen darum, daß die Studer 807 eine schöne Maschine ist (hab sie oft genug begrapschen dürfen) - für sie das 10fache :oah: von dem auszugeben, was mich meine M15A jeweils gekostet haben, und auch für die PR99 eine Kohle, die 1000 bis 1600 Mark entspricht... da könnte man ja glatt noch mal zwei Sternchen für "überteuert" verteilen... na ja, den Besitzern der besagten Maschinen sei die Wertentwicklung gegönnt Smile.

Kommt mir so vor, als ob die Optik und die nicht allzu großen Dimensionen (Familien-Wohnzimmerkompatibilität mit gekonnter Mischung aus Furnier und HiFi-Look) bei den Preisen ganz gewaltig mit reinspielen - außerdem noch die Anpassungsfähigkeit an die HiFi-Anlage. Wäre ja fast eine Marktlücke für Aufkäufer größerer Bestände ausgemusterter Telefunken-Studiomaschinen, die mal schnell ein paar passende Vorstufen und Tarn-Konsolen entwickeln Wink...

Michael
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