Revox F 36 - kein Ton mehr
#1
High!
Die Maschine läuft mechanisch einwandfrei.
Von einem Tag auf den anderen hat sie jedoch die Musikreproduktion aufgegeben.
Der Lautsprecher brummt zwar ganz normal, aber der Ton kommt nur gaaaanz leise bei voll aufgedrehtem Regler.

Über Radio-Output kommt kein Signal mehr.

Hats da wohl (eine) Röhre(n) erwischt? Wer weiß, welche es evtl. sein könnte(n) ?

Gruß Martin
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#2
Martin, liaber Herre,

klingt so'n büsch'n putzig...

ich nehme an, dass du von den Signalen beider Kanäle nichts hörst.
Ist dem so?

Einen Radioausgang bei der F36 gibt's aber im Gegensatz zum Eingang nicht. Du müsstest nach Willi Riese deshalb beide Kathodenfolgerausgänge meinen, aus denen 'wo was' du nichts hörst, od'r?
Ist dem so?

Was ist mit Input-Signalen? Lassen auch die sich nicht hörbar machen?
Ist dem so?

Ich vermute bei deinem Gerät eher einen mechanischen Defekt im Ausgangswahlschalter. Elektronisch kommt -wenn wirklich beide Kanäle weg sind, notfalls noch ein Ausstieg der Anoden- bzw. Heizspannung von V10 in Frage, was dann aber auch an V1 (das ist die Eingangsvorröhre) und den weiteren gleichspannungsgeheizten Röhren nicht spurenlos vorüberginge.

Kannst du mit einem Uhrmacherschraubenzieher in den Mikrofoneingangszentralkontakt fingernd die EMM 801 zum Ausschlag bewegen? (Aufnahmetaste gedrückt halten, sonst ist ja nichts außer Düsternis.)

Wenn ja, sind danach und nach Abnahme des Bodens (Vorsicht, ehe es einen gescheuert gibt) alle Röhren visuell auf aktive Heizung zu kontrollieren:
Heizen wirklich alle?

Sollten alle heizen, Eingangssignale sowohl via Input I als auch Input 2 auf den Ausgang durchkommen, würde ich mich mit der Röhre V10 befassen (ECC 83), deren beide Systeme unmittelbar hinter den Köpfen aktiv sind. Wenn diese Röhre (erste Stufe nach den Wiedergabekopfpaketen li und re) einen Schaden aufweist oder keine Anodenspannung hat (Kabelbruch?), herrscht Ruhe. Sollten die folgenden beiden Stufen etwas haben sollen/können/dürfen, müssten immer zwei Röhren (Linker und rechter Kanal) in gleicher Weise und gleichermaßen betroffen sein, was man eigentlich ausschließen können sollen dürfte.

Obgleich der Ausgangswahlschalter noch etwas einfacher angelegt ist als bei der G36, denke ich am ehesten hier an einen Engpass. Verhält sich der mechanisch ungewöhnlich?

Hans-Joachim
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#3
Hallo Hans-Joachim!
Danke für die nette Antwort Smile

Kein Signal von BEIDEN Kanälen.
Ja, Kathodenausgänge nichts rauskommt. Wink

Inputsignale und Test am Mikroeingang nicht geprüft. Werde ich tun und berichten.

Der Ausgangswahlschalter ist mechanisch unauffällig, keine klanglichen Reaktionen beim Schalten, kein Klicken oder Knacken im LS. Der Schalter hat bisher immer zuverlässig getan.

Sollte es der Schalter nicht sein, wäre also Madame V 10 ECC 83 am verdächtigsten?

Dass beide Endstufen gleichzeitig durchgeknallt sein sollten, würde mich auch wundern.

Ich guck mir das Ganze nochmal in Ruhe an und melde mich nach der Differentialdiagnose wieder.

Gruß Martin
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#4
Lieber Martin,

weil ich dich nicht nerven wollte, habe ich oben auf manchen Hinweis verzichtet. Dazu gehörte auch, dass die jeweils erste Röhre nach dem Wiederkopfwicklungen ja von den beiden Systemen der V10 gebildet wird.

Nachdem nun definitiv beide Kanäle weg sind, muss ein Fehler vorliegen, der ohne gröbere Aufstände den beiden Kanälen in einem Aufwasch entsprechend wirkungsvoll an die Wäsche gehen kann. Da ist es möglich, dass die Heizung weggeht, was aber zwangsläufig mit der Verabschiedung der Heizung der V10 auch derjenigen der Röhre V1 (die macht dasselbe am Eingang) einhergeht. Die vier Heizungen beider Röhren liegen nämlich an 24 V= in Serie.

An den Ausstieg der Anodenspannung möchte ich weniger glauben, weil dann das Endstufengeräusch der beiden ECL86 (Endröhren des LS-Verstärkers) nicht da wäre; die hängen da ja auch noch mit drin. Insofern: Gleichspannungsheizung weg, V10 defekt, Ausgangsschalter schadhaft. Irgendwo auf dieser Strecke liegt dein Problem.

Mit etwas Vorsicht(!) kann man sich auch anhand des Schaltplanes von Gitter zu Gitter im Wiedergabeverstärker nach vorne brummen und merkt dann schon, wo knallrot "Silence" (das war 'mal ein DOLBY-A-Werbeaufkleber....) ausbricht. Doch das machen wir bitte erst, wenn die noch ausstehenden Prüfungen nichts ordentliches erbracht haben.

Hast du genauere Unterlagen zur F36, die zu Orientierung ja hilfreich sein können?

Hans-Joachim
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#5
Hallo Martin,

es können bei älteren Röhrengeräten aber auch Widerstände Hochomig werden. Den Fehler hatte ich mehrmals bei meinen drei 120W (Sinus) Mono-Röhrenendstufen. Eine bestimmte Sorte von Widerständen wurde immer hochomiger. In der Anodenzuleitung der Röhren führte das dazu das immer weniger Spannung an der Anode anlag und die Endstufe immer leiser wurde. Irgendwann habe ich dann Radikal alle Widerstände gegen Metalfilmwiderstände ausgetauscht. Seitdem machen die Endstufen keine Probleme mehr.

Viele Grüße und viel Erfolg bei der Suche

Friedhelm
(Soundboss)
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#6
Lieber Friedhelm,

nicht ohne Grund nehme ich an, dass dir die Schaltung von F und G36 nicht so geläufig ist wie mir.

Beide Einheiten besitzen nur eine einkanalige, monofonisierende Ausgangsstufe, die über zwei Entkopplungswiderstände an die Ausgänge der Line-Kathodenfolger geführt ist. Angesichts dieses Befundes ist es wenig wahrscheinlich, dass sich zu exakt derselben Zeit gleichsam schlagartig beide Ausgangskanäle in identischer Weise aber auf zwei verschiedenen Wegen verabschiedet hätten. Dies wäre nötig, wenn die Anodenwiderstände eines der jeweils drei Röhrensysteme des Wiedergabezweiges innerhalb eines Kanals, aber auf beiden Kanälen gleichzeitig durch Wertveränderung einen vertretbaren Anodenstrom abgewürgt und für Ruhe gesorgt hätten.
Nachdem noch allerlei zu gehen scheint, gerät zwangsläufig die in diesen Geräten vorhandene Gleichstromheizung der Vorstufen ins Visier, die wiedergabeseitig (da liegt unser Problem) auch noch dazu eben eine einzelne Röhre (V10) betrifft, deren Systeme im linken und rechten Kanal Dienst tun. Bei meinen Analysen setze ich natürlich voraus, dass die LS-Endstufe wirklich arbeitet, woran ich nicht zweifle, weil auf meine Nachfrage zu einem etwas problematischen Statement Martins oben der dezidierte Hinweis kam, dass auch an den Kathodenfolgerausgängen nichts anstehe.

Wir werden hoffentlich noch sehen, welches Gebrechen das Ding preisgibt.

Hans-Joachim
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#7
Zitat:PhonoMax postete
zu einem etwas problematischen Statement Martins
...na ich muß doch schon sehr bitten..... WinkWink (only fun)

Danke für Eure Gedanken! Ich werd mich gleich wieder dranmachen! (Ja, ich stehe gerne früh auf... Smile)

Martin
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#8
So, da bin ich schon wieder!
Nach sorgfältiger Untersuchung des Patienten ergibt sich folgender, detaillierter Befund:

Röhren:
Nummer zehn glüht nicht mehr! Alle anderen schon. Röhre sitzt richtig, das ist es also nicht.

Test Aussschlag EMM 801 über Mikrofoneingang mit Schraubenzieher, Rec gedrückt:
Kanal II starker Ausschlag
Kanal I sehr schwacher Ausschlag

Test Output:
Kein Outputsignal

Test Input über Radio, Diode und Mikroeingang (Ergebnis bei allen gleich):
Kanal II in Ordnung
Kanal I kein Signal

Kann das alles die ECC 83 an Position 10 machen?

Gruß Martin
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#9
Spannende Sache.

Als 36er-Fan, -Besitzer und Nicht-Elektroniker bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt !

Wie mag es weitergehen, wird der Verdächtige im Untergrund noch entlarvt, überführt und seiner gerechten Strafe zugeführt ? Versäumen Sie nicht das nächste Mal wieder einzuschalten, wenn es wieder heisst: Wer war der Täter ?

Gruss
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#10
Lieber Martin,

hast du -wenigstens- eine Schaltung der F36?

Hier gibt es nämlich wieder Fragen meinerseits bezüglich deiner Beschreibung. Ich hoffe, du weißt, dass du beim Anlegen eines Signales vor Band beim Betriebsartenwahlschalter (zweiter Stellring von links) auf "Input I" (Signal liegt auf einem dem linken Kanal zugeordneten Eingang) bzw. "Input II" (Signal liegt auf einem dem rechten Kanal zugeordneten Eingang) schalten musst, um am Ausgang etwas zu hören. Eine Position 'Input I+II' (wie bei Tape) gibt es ja nicht.

So wie du oben die Symptomatik beschreibst, ist da noch irgendwo ein Knoten drin. Denn wenn lediglich einer der beiden in Serie liegenden Heizfäden der ECC83 (V10) durch ist, dürfte eigentlich auch V1 (komplett) nicht mehr heizen. Ansonsten: Weißt du, wie die Röhren im Elektronikchassis der F36 nummeriert aufeinender folgen?

Oben hätte ich darauf hinweisen sollen, dass du darauf achten musst, beim 'Brumen am Eingang' im Falle des linken und rechten Eingangs jeweils identische Erdbezüge für den Verstärkereingang zu bilden, weil sonst mit unterschiedlichen Brummerscheinungen zu rechnen ist. Dennoch neige ich der Ansicht zu, dass das, was du als "sehr schwachen Ausschlag" bezeichnest dem Übersprechen anzulasten ist.

Traust du dir zu, an Röhrenschaltungen zu hantieren? Weißt du, dass da Gefahren an jedem Anodenanschluss und zudem an der sonstigen Elektrik im Geräteinneren drohen?

Solltest du das kompromisslos bejahen und die Schaltung der F36 wirklich lesen, präzise und ohne Kurzschlüsse mit Nachbarlötfahnen Spannungen an Röhrensockeln messen können, solltest du mit dem erdfreien Vielfachinstrument vielleicht zunächst die Heizspannungen an 5 und 4 von V10 und V1 bestimmen. Da müssen grosso modo 12 Volt Gleichspannung anstehen. Dann solltest du an 5 und 9 sowie 9 und 4 wieder beider Röhren messen, wobei jeweils etwa 6 Volt (6 bis 6,5 V) Gleichspannung angezeigt werden. Zusätzlich sind bei beiden Röhren die in der Schaltung an den Kathoden angebebenen Spannungen zu kontrollieren.

Wenn hier gröbere Abweichungen auftreten, kann entweder einer der Heizfäden oder aber auch der 600µ-Elko "c" beschädigt sein. An Elko "b" müssen 24, an Elko "c" eigentlich 12 V anstehen, was aber eben auch durch einen Defekt der Heizfäden von V1 und V10 verändert würde.

Hast du irgendeine Ersatz-ECC83, der man guten Gewissens Funktion zusprechen kann?

Zusätzlich -und das kannst du auch vor der eben beschriebenen Messarie tun-empfehle ich dir, den Ausgang 'durchzubrummen':

Schließe die Kathodenfolgerausgänge an einen Verstärker an und drehe diesen ziemlich leise. Tippe dann mit einer isolierten Prüfspitze nacheinander an die Gitteranschlüsse der beiden Ausgangsröhren V9 und V11 (Sockelkontakt 2). Hörst du einen (hier recht leisen) Brumm im Verstärker?
Wenn ja, rücke zu den Gittern der vorgeschalteten Systeme von V9 und V11 vor (Sockelkontakte 7). Du solltest jetzt einen recht vernehmlichen Brumm im Ausgang hören.
Wenn ja, gehe zu den Gittern der beiden Systeme von V10 (Kontakte 2 und 7), wo nun eigentlich nichts mehr sein dürfte. Wenn ja, müssen -wie oben empfohlen- die Heizspannungen kontrolliert werden: zunächst an den Röhren selbst, dann bitte auch an den Elkos "b" und c".
Wenn V10 wider Erwarten doch noch arbeitet, kann es durhcaus sein, dass beim Antippen des Gitters der Verstärker V10 nicht mehr stabil ist und ordnetlich pfeift. Halte infolgedessen den Wiedergabeverstärker immer unter Zimmerlautstärke, wenn dir deine Ohren lieb sind. Und bitte Vorsicht vor elektrischen Schlägen.

Mal sehen, was kömmt.

Hans-Joachim
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#11
Zitat:PhonoMax postete
hast du -wenigstens- eine Schaltung der F36?
Nein, leider nicht.

Zitat:PhonoMax postete
Ich hoffe, du weißt, dass du beim Anlegen eines Signales vor Band beim Betriebsartenwahlschalter (zweiter Stellring von links) auf "Input I" (Signal liegt auf einem dem linken Kanal zugeordneten Eingang) bzw. "Input II" (Signal liegt auf einem dem rechten Kanal zugeordneten Eingang) schalten musst, um am Ausgang etwas zu hören. Eine Position 'Input I+II' (wie bei Tape) gibt es ja nicht.
Jawohl, das habe ich so gemacht.

Zitat:PhonoMax postete
So wie du oben die Symptomatik beschreibst, ist da noch irgendwo ein Knoten drin. Denn wenn lediglich einer der beiden in Serie liegenden Heizfäden der ECC83 (V10) durch ist, dürfte eigentlich auch V1 (komplett) nicht mehr heizen. Ansonsten: Weißt du, wie die Röhren im Elektronikchassis der F36 nummeriert aufeinender folgen?
Wenn ich nach der Numerierung richtig gegangen bin, dann liegen die ECC-Röhren im Bereich 9-10-11 bzw. die anderen entsprechend darüber.

Zitat:PhonoMax postete
Traust du dir zu, an Röhrenschaltungen zu hantieren? Weißt du, dass da Gefahren an jedem Anodenanschluss und zudem an der sonstigen Elektrik im Geräteinneren drohen?
Die Gefahren für mich würde ich in Kauf nehmen, aber die Gefahren, die durch fehlerhaftes Hantieren meinerseits für das Gerät entstehen können, möchte ich nur ungern in Kauf nehmen.
[/quote]
Zitat:PhonoMax postete
Hast du irgendeine Ersatz-ECC83, der man guten Gewissens Funktion zusprechen kann?
Noch nicht aber bald. Nachdem ich alle Eigenbestände erfolglos durchsucht habe, sämtliche Tonbandgeräte, Röhrenradios und Altfernseher auf eine einzige kleine ECC 83 erfolglos überprüft habe, werde ich mich im Bekanntenkreis umhören. Es WIRD sich eine finden. Und sobald ich die habe, werde ich sie umgehend testen.

Danke für alle Ratschläge. Ich bin zwar nicht feige, aber vor den Röhren habe ich doch etwas Respekt. Ich versuche mal, einen Schaltplan zu bekommen. Das Internet gibt ja einiges her.

Beste Grüße!

Martin
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#12
Zitat:maddin2 postete
Zitat:PhonoMax postete
... hast du -wenigstens- eine Schaltung der F36?
Nein, leider nicht.
Dann muss man doch um Abhilfe bemüht sein.

Hinweis: Ich weiß nicht zufällig, dass die Schaltung von F36 und G36 fast gleich ist. Du veranstaltest um deine Mailadresse aber ein mittleres Ostereiersuchen, obgleich erst ab kommendem Sonntag Vorfastenzeit sein soll, Ostern also beim besten Willen noch nicht ausgerufen werden kann.

Insoweit....

Hans-Joachim
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#13
Zitat:PhonoMax postete
Zitat:maddin2 postete
Zitat:PhonoMax postete
... hast du -wenigstens- eine Schaltung der F36?
Nein, leider nicht.
Dann muss man doch um Abhilfe bemüht sein.

Hinweis: Ich weiß nicht zufällig, dass die Schaltung von F36 und G36 fast gleich ist. Du veranstaltest um deine Mailadresse aber ein mittleres Ostereiersuchen, obgleich erst ab kommendem Sonntag Vorfastenzeit sein soll, Ostern also beim besten Willen noch nicht ausgerufen werden kann.

Insoweit....

Hans-Joachim
SmileSmile
Allein das Lesen Deiner Postings macht Freude!

Meine Email lautet: MartinEckertErda@aol.com

Besten Dank!!

Martin
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#14
Hallo Leute!

Hurra hurra die Schule brennt...... nein, nicht die Schule, aber die neue ECC 83 !!

Was bisher geschah:
Die alte ECC 83 glühte nicht mehr. Bei genauer Betrachtung fiel mir auf: Das Glas hat einen Riss! In der Tat hat die alte ECC 83 von Philips (Miniwatt) eine Beschädigung im Bereich des Sockels, der sich als Riß zeigt, der seitlich nach oben ausläuft. Aha! Darum ist wohl auch die Quecksilberbedampfung in der Röhre komplett verschwunden...... offenbar ist meine gute Röhre bzw. Teile von ihr durch Sauerstoffeinwirkung verbrannt.

Nun habe ich gewagterweise eine chinesische Ersatzröhre für 10 € bei Conrad bestellt und eingebaut. Ich dachte: "Entweder explodiert die F 36 jetzt oder...."
Stecker rein, eingeschaltet...... siehe da - die neue ECC glüht ganz wunderbar.
Also alles wieder zusammengeschraubt, das Band mit dem McCoy Tyner-Trio drauf und den Elektromagneten unters Strom gesetzt, der die Andruckrolle bewegt.
Ein sattes Revox-"Klack" und -o Wunder- süße Weisen drangen an mein Ohr!!

1000 Dank an alle Helfer und Mitdenker, besonderer Dank an Dich, PhonoMax Smile

Die F 36 funktioniert wieder !!!!!

Beste Grüße!

Martin
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#15
Na, lieber Martin ,

da war ja vergleichsweise einfach Land in Sicht zu nehmen. Mich wundert angesichts dieses Ergebnisses nur die partielle (?) Funktion der Eingangs-ECC83, deren Heizungen ja mit der ersten Aufholstufe nach dem Kopf in Serie liegen. Es kann natürlich sein, dass du dich im Röhrenwald des Elektronikkorbes irgendwie verfahren hast, was dann aber die oben im Diskussionsverlauf geschilderten Signalprüfungsergebnisse nicht erklären könnte. Ich habe mir eben hin- und herüberlegt, wie man die 24V= der F36 mit den in Serie geschalteten zwei mal zwei Heizfäden der beiden ECC83 so zusammenprokeln könnte, dass der Ausfall nur eines Heizfadens nicht gleich beide Doppelröhren lahmlegt, kam aber zu keinem Ergebnis. Die Schaltung spricht ja auch eine eindeutige Sprache; und zum Abtauchen in die F36....; na ja, ich kann mir annehmlicheres vorstellen.

Was sagt den deine EMM801? Ist sie schon sehr flau, oder erfüllt sie noch ihren Zweck? Meine EMM801 habe ich ersetzen müssen (holla..), weil das Original so kontrastschwach war, dass man fast nichts mehr erkennen konnte. A propos Original: Deine Philips-Röhre deutet auf Originalbestand hin....

Hans-Joachim
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#16
Ja, alle Röhren in der F 36 sind Philips Miniwatt, offenbar die erste Generation. Ich habe das gute Stück damals zwar über ebay, aber von einem sehr seriösen Menschen aus der Schweiz erworben.

Die EMM 801 ist einwandfrei, zeigt hell und klar an. Ersatz scheint nicht so ganz billig zu sein, war ja sicher auch keine Massenröhre wie die ECC-Serie oder EL 84. Allerdings muß die EMM 801 bei mir auch nicht wirklich viel tun. Meist spiele ich mit der 36 Bänder aus meinem Bestand ab, der zum Großteil per B 77 magnetisiert wurde.

Ich habe noch keine Probeaufnahme gemacht, es kann also sein, dass eingangsseitig noch Probleme bestehen.

Beste Grüße!

Martin
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#17
Das preistreibende Problem der EMM801 ist die damals ausschließliche Fertigung bei Telefunken, Ulm, wo man die Gehsteige bekanntlich hochklappte, als die Olympischen Spiele 1980 in Mockba auf Geheiß jenes schauspielernden Kaubois (wie hieß er doch gleich, Alzheimer?) vom Westen nicht besucht werden durften. Das wäre dann wohl das letzte Röhrenfestival mit AC 701 und solchen Späßen gewesen.

Das Ulmer Werk existierte zwar weiter, klassische Röhren unserer Vorstellungen wurden aber nicht mehr gefertigt. Wie lange dort die EMM 801 noch gebaut wurde, weiß ich aber nicht.
Ihr NOS ist heute recht selten. Meine Röhre war definitiv NOS, nachdem ich zunächst in einer anderen Apotheke aufgelaufen war: "Ausverkauft".

Hans-Joachim
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#18
Bei der Firma BTB wird die EMM 801 für rund 76 Euro verkauft. Das ist zwar ein stolzer Preis, aber da die Röhre wohl kaum nachgebaut werden wird und die Stückzahlen sicher niedrig waren, erklärt er sich von selbst. Wenn man langfristig denkt, ist es sicher eine Überlegung wert, sich ein bis zwei EMM 801 auf Lager zu legen, denn sie wird sicher nicht billiger. Bei den anderen Röhren sehe ich da weniger Probleme.

Gruß Martin
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#19
Lieber Martin,

Eugen Queck sel. Erben (vulgo BTB) war eben genau das Institut, bei dem mir wenigstens damals das "Leider ausverkauft!" entgegenschallte. Der zweite Händler direkt vor meiner Haustür bot dagegen vergleichsweise wohlfeil und ab Lager an, weshalb ich dorthin marschierte. Es hätte notfalls im Weichbild der ehemaligen Ulmer Röhrenfertigung noch wenigstens eine weitere Anlaufadresse gegeben, die sicher lieferfähig gewesen wäre; doch erübrigte sich die Anfrage dort ja.

Hans-Joachim
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#20
www.jogis-roehrenbude.de

ist wahrscheinlich ein alter Hut für das Forum, aber vielleicht ja auch nicht, darum weise ich mal auf diesen Link hin. unter der rubrik "diamanten im www" hat der Seitenbetreiber einige Händler aufgetan, die sich mit der Thematik beschäftigen.
In meiner Nähe lebt ein wunderbarer alter Mann, der sein Leben mit Funkgeräten, Radios und Röhren verbracht hat, ein unerreichter Meister seines Faches. Sein Vorrat an Altröhren war schier unfassbar. Leider geht es dem alten Herrn gar nicht mehr gut und seine unverständigen Nachfahren haben den "Krempel" entweder bereits entsorgt oder en gros verscheuert.
Ich und ein Freund haben mit vereinten Kräften versucht, etwas davon zu retten, aber die Sturheit der Hessen ist ja sprichwörtlich......
Ob er allerdings ein so ungängiges Exemplar wie eine EMM 801 sein Eigen genannt hat, weiß ich nicht. In seiner Werkstatt standen jedenfalls Kisten- und Schubladenweise (sortiert!) Röhren aller Kaliber. Von der EL 12 hatte er zB nicht eine, sondern dutzende. Aber auch US-Röhren wie 300 B und ähnliches lagerten dort.
Es ist eine Tragödie......
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#21
Für mich ist 1981 zwar gestern, für andere und nicht eben wenige hier aber noch vor der Schallmauer der Störche und Bienen. Als Telefunken die Röhrenfertigung einstellte, gab es nicht allein Schubladen voller sortierter Neuröhren sondern Lagerhäuser Lagerhäuser von diesen, die zum Kauf aufgerufen verscheuert werden sollten.
Sie gingen dabei teilweise in Privathand weg, weil sich niemand aus dem kommerziellen Lager fand, versteht sich. Zu größeren Teilen aber blieben sie 'liegen'. Da wurde dann schlicht 'entkernt'; die Röhre war ja inzwischen 10 Jahre und das keineswegs ohne Berechtigung out.

Hans-Joachim
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