Grundig TK41 Fotos vom Riemenwechsel, Bandführung
#1
Hallo zusammen,
der bestellte Antriebsriemen ist gestern eingetroffen. Vom Einbau habe ich ein paar Fotos gemacht.
Der Antriebsriemen hat nur die Aufgabe beim Spulen den rechten und linken Bandteller zu drehen. Außerdem sorgt es dafür, daß beim Abspielen das Band auf der rechten Spule wieder aufgewickelt wird.
Man könnte also auch ohne Antriebsriemen Musik hören, doch das Band würde dann seitlich am Gerät runter rutschen, was nicht so sinnvoll wäre ;-)

Das Kreuz mit den beiden Rädern wurde als erstes ausgebaut (die zwei Schrauben herausdrehen) und die Achsen der Räder mit Mehrzweckfett gefettet.

https://tonbandforum.de/bildupload/a1.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/a3.JPG


Dann wurden die beiden unteren Räder ausgebaut (Klemmring abziehen), die Achsen gefettet und anschließend alle drei Riemen und alle Gummiräder mit Talkum gut eingerieben.

https://tonbandforum.de/bildupload/a2.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/ab4.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/ab5.JPG

Dann wurde der Antriebsriemen am Motor eingehängt und alles wieder zusammengebaut.

https://tonbandforum.de/bildupload/ab6.JPG

Bevor man die zwei Schrauben wieder fest dreht, sollte man mit der linken Hand die Radhalterung so positionieren, daß das Rad weder rechts noch links an die Nachbarräder stößt.

Dann habe ich beide Teller zerlegt und die Achsen gefettet. Die darunter liegenden Bremsen wurden gereinigt.

Der rechte Bandteller besteht aus drei Hauptteilen, die über Rutschkopplungen miteinander verbunden sind. Beim rückwärts Spulen steht der unterste Teil (an den die seitlichen Gummibremsen greifen und dann blockieren) und die oberen Teile rutschen über die Filzstreifen des unteren Teils. Dadurch wird verhindert, dass das Band zu schlaff ist und nicht richtig aufgewickelt wird.

Beim vorwärts Spulen wird über ein Gummirad der oberste Teil des Bandtellers gedreht und die anderen Teile drehen sich mit.

Bei der Wiedergabe wird über ein Gummirad der mittlere Teil gedreht. Dabei spielt es (wie auch beim Spulen) keine Rolle, auf welcher der drei Geschwindigkeitsstufen das Tonbandgerät steht. Der rechte Bandteller dreht sich bei der Wiedergabe immer gleich schnell, was man leicht testen kann, indem man kein Band einlegt und auf Start drückt.
Erst das Band selber bremst dann den oberen Teil des Bandtellers ab, wodurch das Band etwas gestrafft und aufgewickelt wird. Der obere Teil rutscht also bei der Wiedergabe ständig auf der Filzkopplung des angetriebenen mittleren Teils, der sich schneller dreht.

(Achtung!!) beim Zusammenbau darf der Klemmring (nächstes Bild) nicht bis zum Bandteller runter gedrückt werden, da sonst die Filzbremse, die bei der Wiedergabe ständig rutschen muß, zu stramm ist und somit der Antriebsriemen wie die Rummiräder unnötig verschleißen. Es reicht, den Klemmring soweit von oben auf die Achse zu drücken, daß er gerade hält.

https://tonbandforum.de/bildupload/b1.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/b2.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/b3.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/b4.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/b5.JPG

Beim Probelauf geht das Band jedoch immer noch nach unten und würde zerknittern, wenn ich nicht die Andrückrolle etwas nach unten drücken würde.

https://tonbandforum.de/bildupload/TK41.jpg

Ich möchte nun das kleine Rad, welches das Band an die Schwungmasse andrückt ausbauen und die Achse fetten, doch wie macht man das?

Weiß zufällig jemand, was man mit den beiden (mit einem Pfeil markierten) Einstellmuttern (nächstes Bild) regeln kann?

Ich wäre für jeden Tipp dankbar!

http://img161.imageshack.us/img161/2617/bandfhfj3.jpg

Mit freundlichen Grüßen Richard
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#2
Hallo Richard,

schöne Bilder!

mit -2- kann der Anpressdruck der Andruckroll eingestellt werden. Laut Doku 700 gr, +/- 10%. Wenn das Band gut gezogen wird würde ich es so lassen.

mit -1- kann die Paralellitaet der Rollu zur Capstanwelle nachgestellt werden. Das könnte nötig sein, wenn das Band zwischen Welle und Rad verformt wird, also nach Oben oder Unten verschoben wird.

Wenn das Band gut durch die Andruckrolle laeuft, würde ich die Finger von beiden Muttern lassen.
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#3
Hallo Semith,

leider läuft das Band immer nach unten, deshalb werde ich wohl an einer Justierung an der Mutter nicht drum rum kommen.
Allerdings würde ich gerne vorher die Achse der Andruckrolle reinigen und fetten, ich weiß aber noch nicht, wie man die Rolle los bekommt.

Mit freundlichen Grüßen Richard
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#4
Ich habe zwar lange keine Grundig mehr in der Hand gehabt, aber ich meine, du musst die Mutter -1- lösen. Danach kannst du die Welle der Rolle zusammen mit dem Blech, abnehmen
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#5
Ich habe gerade gesehen, da ist ein Schlitz mit Löchern. Soweit ich es erkennen kann, sind diese auch zur Einstellung der Rolle gedacht. Es müssten Höhe und Winkel der Rolle veraendert werden können. Das könnte auch der Grund für dein Bandproblem sein.
Vielleicht ein Weg es zu richten: Andruckrolle ausbauen und die Welle deerer wieder rein. Play drücken und von Vorne und von der Seite anschauen, was paralell ist und was nicht. Durch veraendern der schlitzbreite und durch die bewegen des Haltebleches der Rollenwelle (unter Mutter -1-), von beiden Seiten schauend die paralellitaet einstellen. Irgendwie die Stellung das Bleches kennzeichnen und die Rolle wieder anbauen. Danach eventuell Feinjustage.
Die blauen Pfeile zeigen auf den Schlitz. Der kann per Schraubenzieher weiter gemacht werden oder mit einer Spitzzange wieder zugedrückt.

[Bild: grad.jpg]
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#6
Vielen Dank Semih,
ich werde es mal probieren. Wäre doch gelacht, wenn man das nicht wieder hin bekommt.

viele Grüsse aus Aachen Richard
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#7
Genau!
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#8
OT => Richard

Danke für die Pics. Wie sicher liegen denn die Bilder bei Imageshack? Wäre schade, wenn sie irgendwann mal verschwinden würden, der informative thread wäre dann entwertet. Ich hab' mir die Bilder mal auf Festplatte kopiert, wäre aber besser, wenn sie per "upload" direkt ins Forum eingebunden würden.
Michael(F)
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#9
Hallo Michael,
es wäre mir auch lieber gewesen die Bilder direkt im Forum hochzuladen, es klappte leider nicht. Immer wenn ich auf Download klicke, erscheint eine Seite mit alten Downloads. Schon sehr eigenartig....


Grüsse Richard
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#10
Lieber Richard, es geht über "Upload":

http://forum2.magnetofon.de/upload.php
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Bebilderte Anleitung hier zu lesen:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1266
Michael(F)
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#12
Hallo zusammen,
die Bildeinstellanleitung hatte ich gar nicht gesehen, ich werde es mal probieren..

Das TK41 läuft nun wieder einwandfrei! Das Band bleibt genau in der Spur.

Als erstes habe ich die Mutter herausgedreht. Nun lässt sich die Rolle leicht nach vorne und hinten neigen, was auf den folgenden Bildern zu sehen ist.

https://tonbandforum.de/bildupload/a4.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/a5.JPG

Dann hob ich das Blech mit der Achse aus der Verankerung. Die Achse ist gelenkig in das Blech eingelassen und kann nicht so leicht vom Blech gelöst werden.
Achtung: unter der Rolle befindet sich eine kleine Scheibe, die beim Herausziehen der Rolle gerne ins Gerät fällt. Ich hatte glück, die Scheibe blieb auf der Halterung liegen (siehe Foto).

https://tonbandforum.de/bildupload/a7.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/a6.JPG


Dann habe ich die Rolle unter fließendem Wasser und mit Seife gründlich geschrubbt, abgetrocknet und die Achse mit Mehrzweckfett eingefettet. Dann habe ich alles wieder zusammengebaut. Die Rolle setzte ich nun (da sie symmetrisch ist) andersrum ein. Dann wurde ein Band eingelegt und getestet. Das Band lief noch leicht nach unten. Nun habe ich die Mutter gelockert und auf Start gedrückt. Am laufenden Gerät habe ich nun mit einem Schraubenzieher (siehe Pfeile im nächsten Bild) das Blech was die Achse hält leicht hin und her geschoben, bis das Band in der Mitte blieb. Dann zog ich die Mutter fest.
Dabei muß man etwas aufpassen, daß man nicht gegen die Sockelkontakte des Magischen Bandes kommt. Die Spannungen sind teilweise deutlich höher als die Netzspannung und reichen völlig aus, für einen kräftigen Sprung gegen (oder durch) die Zimmerdecke und das muß ja nicht sein ;-)

https://tonbandforum.de/bildupload/a8.JPG

https://tonbandforum.de/bildupload/a9.JPG


Übrigens:
Der Spannungsregler sollte an alten Geräten (Röhrenradios und Tonbandgeräten) auf 240V gestellt werden, weil ca. 1990 die Netzspannung auf 230V angehoben wurde. Besser leichte Unterspannung, als ständig Überspannung!
Die Röhren und Skalenbirnchen halten dadurch wesentlich länger.

Mit freundlichen Grüßen Richard
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#13
ps. Links wurden editiert
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#14
Hallo Richard,
also ich kann alle Links öffnen

Gruß
Muhssin
Behandle deine Tonbandmaschine wie eine Dame!
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#15
Richard, du darfst im Dateinamen keine Umlaute verwenden und auch keine Leerzeichen. Achte auf den Text im Upload-Fenster.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#16
Hallo nochmal,
wenn ihr die Links öffnen könnt, ist ja alles in Ordnung, dann liegt es wohl an meinem Computer.
Wenn ich auf irgend einen Link klicke, erscheint dieser Text: (ich habe ihn kopiert und hier eingefügt):
-----------------------------------------
Ha so ebbes, wa' isch au dees?
Fähler fierhondertondfier: 's Dateile net g'fonda!
Do is‘ nix; schleich‘ di‘!

Kaa Dadei, ned amol a Äddätschmend doo.

Fähler vierhundärtvier: Datei nöd g'fundä!
-------------------------------------------

Sehr seltsam....
Naja, ich muß die Bilder ja auch nicht anklicken können, da ich sie ja auf meinem Computer habe;-))

viele Grüsse Richard
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#17
Guten Abend Richard,

danke für die Beschreibung und für die Bilder, die mir hoffentlich helfen, den Riemenwechsel an meinem TK 46 (und ganz neu TK 40) durchzuführen.

Leider sehe ich ab Posting 011 auch keine Bilder mehr, nur diesen für mich fremdsprachigen Text. Na ja...
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#18
Zitat:Richard postete
Leider kann man die Beiträge nicht editieren.
Wieso? Klar kann man seine eigenen Beiträge editieren.

Ich kann die Bilder auch nicht sehen, der Grund ist: Es befinden sich Umlaute im Dateinamen. Ersetze doch einfach das "ü" in "ue", dann klappt´s schon.

Viele Grüße,
Manuel


P.S.: Habe die "Editier"-Funktion an diesem Posting getestet, bei mir geht´s. :-)
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#19
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die Hilfe!
Ich war gestern wohl etwas übermüdet und habe das Bildereinstellen nicht auf die Reihe gekriegt.

Nun habe ich den Beitrag editiert und etwas geändert. Die Bilder lassen sich nun öffnen.

viele Grüsse Richard
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#20
Hallo Richard,

wir müssen Dir danken für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Einfach toll! :-)

Viele Grüße,
Manuel
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#21
Hallo Manuell, aber das habe ich doch gern gemacht;-)

Jetzt, wo ich sogar editieren kann, habe ich meinen ersten Beitrag auch noch mal überarbeitet und die Bilder neu eingefügt.

viele Grüsse aus Aachen Richard
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#22
Hallo Richard,

eine tolle Sache Deine Dokumentation. So detailierte bebilderte Anleitungen sind selten.
Bei mir stehen auch noch diverse Riemenwechsel an, und ich wäre froh, wenn ich für diese Geräte auch so eine super Anleitung hätte.

Gruß Jürgen
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#23
Hallo Jürgen,
diese Bilder kamen nur zustande, weil es mein Erstversuch im Riemenwechsel und der Bandführungsregulierung war. Ich wollte mit den Fotos vermeiden, daß ich nach dem Zusammenbau plötzlich noch etliche undefinierbare Teile übrig habe;-)

Nachdem alles geklappt hat, dachte ich mir, daß die Bilder auch anderen Grundig TK.. Besitzern nützlich wären, also stellte ich sie ein.

viele Grüsse Richard
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