Umspulgeschwindigkeit Report Monitor
#1
Hallo,

mein Uher macht immer noch kleine Probleme. Mir ist aufgefallen, dass das Vorspulen Probleme macht. Laut Serviceanleitung soll dabei der Bandzughebel wohl durch den rechten Wickelzug soweit nach rechts gezogen werden, dass die linke Kupplung gelöst wird. Die Kraft, die dazu benötigt wird, ist ja durch die Einstellung eines Biegebleches bei der Wiedergabe vorgegeben und liegt in dem vorgegebenen Bereich von 30 bis 40 Gramm. Das schafft der Motor aber nur mit NC-Akkus. Mit dem Netzteil und einem Bleiakku bricht die Spannung soweit zusammen, dass nur noch eine geringe Spulgeschwindigkeit erreicht wird. Wird der Bandzugregler mit der Hand entlastet, spult das Gerät wieder scheller.

Ist das immer so? Oder stimmt mit meinem Report was nicht?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
So, die Ursache einiger kleiner Probleme habe ich jetzt doch noch gefunden. Ist wie schon vorher ein Netzteilproblem. Mangels damaliger Lieferbarkeit der Originaltransistoren BC 368/369, benutzte ich BC639/638. Die haben aber einen geringeren Stromverstärkungsfaktor, sodass der Spannungsabfall über die CE-Strecke unter Last zu groß wurde, die Spannung also zu weich. Deshalb auch die geringe Umspulgeschwindigkeit. Ich werde erstmal versuchen, die Originaltypen zu besorgen. Gibt's jetzt auch (wieder) bei Reichelt.

Bis dann...
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Nochmal zur Umspulgeschwindigkeit.

Jetzt bricht zwar die Versorgungsspannung nicht mehr ein (Batterietest im VU-Meter zeigt auch beim Vorspulen volle Spannung), aber ich habe immer noch den Effekt, dass beim Vorspulen der linke Wickelteller stark bremsend wirkt. Erst, wenn ich den Bendzugfühlhebel nach rechts bewege, steigt die Drehzahl des rechten Tellers wieder an. Ist das immer so? Oder ist der Motor in meinem Report zu schwach? Bandzug stimmt, wie ich schon schrieb.

Ist es normal, dass beim Vorspulen der Bandzughebel immer leicht zappelt?
Gruß,
Michael/SH

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#4
Bist Du sicher, dass die Motordrehzahl abfällt und es nicht am Antriebsriemen-Schlupf liegt?

Dieter
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#5
Zitat:WOW postete
Bist Du sicher, dass die Motordrehzahl abfällt und es nicht am Antriebsriemen-Schlupf liegt?

Dieter
Das hört man am Motorgeräusch. Der Motor wird definitiv abgewürgt.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#6
Und ist der Antriebsriemen auch noch elastisch genug?

Und mit einem NC-Akku spult es ordnungsgemäß? Schon mal Spannungen beim Umspulen gemessen?

Dieter
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#7
Lieber Michael,
lieber Dieter,

beim schnellen Vorspulen wird der Motor des Report (auch Monitor) direkt an die Wickelteller gelegt, weshalb -so wie ich den Laden verstehe- der Treibriemen unter normalen Umständen auf den Leistungsbedarf des Motors nur peripheren Einfluss haben sollte.
Dafür aber wirkt das Rückhaltemoment der Wickeltellerbremse -wieder: so wie ich den Laden verstehe- beim Aufnahme- Wiedergabeprozess wie beim Vorspulen auf den Leistungsbedarf des Motors ein. Und hier mag es hapern.

Uher+Assmann geben für das Rückhaltemoment des linken Tellers, das mit einer normalen Spule nebst einem kurzen aufgewickelten Bandstück und einer im Stop-Staus am Bandstück via Federwaage ziehend gemessen weden soll, einen Rückhaltezug von 35-45p an, der dann -sollten meine obigen Annahmen korrekt sein- auch beim Vorspulen nicht überschirtten werden sollte. Nachdem hier aber der Motor regelrecht abgewürgt wird, denke ich, dass Michael vielleicht einmal diesen Rückhaltezug untersuchen sollte.

Schließlich: Hast du, lieber Michael, die Service-Unterlagen für das Report Monitor? Dort stehen die notwendigen Infos auf den Seiten 12 und 18. Sollte derlei Wissensgut bei dir nicht vorhanden sein, müssten wir eigentlich etwas unternehmen.

Hans-Joachim
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#8
Zitat:PhonoMax postete
...
Schließlich: Hast du, lieber Michael, die Service-Unterlagen für das Report Monitor? Dort stehen die notwendigen Infos auf den Seiten 12 und 18. Sollte derlei Wissensgut bei dir nicht vorhanden sein, müssten wir eigentlich etwas unternehmen.

Hans-Joachim
Hallo Hans-Joachim,

ausführliche Serviceunterlagen zum Monitor habe ich nicht, nur das, was auf Andreas' Uher-CD sich befindet. Deshalb weiß ich nicht, was sich direkt auf den von Dir genannten Seiten befindet. Eine Anleitung, um den Bandzug einzustellen habe ich allerdings. Ich hatte mir extra eine Federwaage gekauft, um den Wiedergabebandzug exakt einstellen zu können. Er liegt jetzt mit ca. 35 Gramm am unteren Ende. Interessant wäre noch zu wissen, ob man den um den linken Wickelteller liegenden Bremsdraht optimieren kann. Zumindest beim Umspulen scheint der Übergang vom Freilauf zum Bremsen recht plötzlich stattzufinden. Deshalb zittert der Bandzughebel beim Vorlauf recht stark. Ich kann mir vorstellen, dass der Bandzug dann immer am Pendel ist.

Der linke Wickelteller ist übrigens neu, weil der alte einen Riss hatte.
Gruß,
Michael/SH

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#9
Lieber Michael,

was auf besagter CD drauf ist, weiß nun wieder ich nicht. Vielleicht besteht deinerseits aber Interesse an den meinerseits angesprochenen Seiten. Insofern .... geht aber nichts ohne deine Mailadresse, welchselbige ich vermutlich nicht habe, denn meine an sich sorgfältig geführten Verzeichnisse geben ebensowenig her wie dein Prowenig hier im Forum.
Bei mir sieht das anders aus:
"Bitte melde dich."

Hans-Joachim
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#10
Zitat:PhonoMax postete
...
"Bitte melde dich."

Hans-Joachim
Du hast eine PM von mir...
Gruß,
Michael/SH

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#11
Lieber Michael,

jenseits der vorhin zusammengestoppelten Seiten habe ich nun auch noch einmal -selbst nicht gerade ein Reporter- meine beiden Reports (ein schon sehr betagtes Report 4000L, na ja, ich bin älter, und wohl ein spätes Monitor 4400 aus München) mit einem adäquaten LGS26 jeweils im Vor- und Rücklauf düsen lassen. Der Motor dreht in beiden Fällen aufwickelseitig nicht mit Höchstdrehzahl, sondern relativ konstant so, dass in beiden Richtungen von Anfang bis Ende aufwickelseitig etwa 4 UpS (also wohl um 250 UpM) eingehalten werden. Das wird zum Ende hin jeweils etwas langsamer, was aber bei dem ohnehin nicht besonders aggressiven Umspulen des Reports nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Die schnelle Bandbewegung achtet konstruktiv bedingt offenbar durchaus aufmerksam auf den Batteriezustand. Da ich aber keine Batterien hatte, sondern setzte das Originalnetzteil ein.

Im schnellen Vorlauf zappelt beim 4400 Monitor der Bandzugregelungshebel auch bei mir etwa mit einer Amplitude von ± 1 mm. Der entstehende Wickel ist -bei beiden Geräten identisch- so lose, dass das nicht rückseitenbeschichtete LGS26 beim Ziehen am Vorspann auf der bewickelten Spule zu rutschen beginnt.

Hans-Joachim
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#12
Hans-Joachim,

also zumindest beim Uher Report widerspreche ich: Die Motorwelle wird nicht direkt an die Wickelteller gelegt, sondern über den kürzeren Gummiriemen und die Zwischenwelle, die dann endgültig an die Wickelteller gedrückt wird. Und ich gehe davon aus, dass es sich beim Report Monitor genauso verhält, denn die mechanischen Pläne hiervon habe ich schon gesehen.

Den Riemen zu verdächtigen war nicht abwegig, denn bei meinem Report war die Umspulproblematik nämlich auch vorhanden, und da wars definitiv der Riemen, der die Übertragung nicht mehr schaffte und den Motor durchdrehen ließ. Aber nachdem im vorliegenden Fall der Motor anscheinend abgebremst wird, ist es der Riemen aller Wahrscheinlichkeit nach eher nicht.

Gruß

Dieter
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#13
Lieber Dieter,

du hast selbstverständlich recht. Was in mich da oben gefahren ist, weiß ich nicht. Doch durch mein Unwissen wird meinee Aussage oben ja auch nicht richtig. Man sollte eben dem Nachsehen doch der reinen Erinnerung gegenüber Vorrang einräumen....

Es liegt also sehr wohl ein Riemen zwischen Motor und jener Kippbrücke, die beim schnellen Bandlauf einmal den einen und einmal den anderen Wickelteller antreibt. Bitte um Vergebung.

Hans-Joachim
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#14
Erstmal Dank an alle, die mir hier geholfen haben. Das restliche Problem mit der Umspulgeschwindigkeit und dem zitternden Bandzughebel beim Vorspulen ist wohl konstruktionsbedingt. Ging mir auch nur darum, ob da vielleicht noch ein Fehler vorliegt. Die Transistoren (habe gleich ein paar mehr auf Vorrat bestellt) kamen von Reichelt in Rekordzeit (Freitag früh im Web-Shop von Reichelt bestellt, Samstag kam das Paket) und sorgen jetzt für stabile Spannungsverhältnisse.

Einige Bänder sind bespielt und sorgen regelmäßig an unterschiedlichen Plätzen im Haus für Musikberieselung. Das Gerät wird mit einem neuen Bleiakku versorgt. Die Aufnahmen mit 9,5 cm/s sorgen auch mal an der Hifi-Anlage im Wohnzimmer für guten Hifi-Klang. Ist schon erstaunlich, wie gut das Gerät bei der Geschwindigkeit schon klingt.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#15
Hallo Reporter

Da ich gerade zum Richten des Bandzuges einer UHER 4400 REPORT MONITOR "genötigt" worden bin, einige Erkenntnisse hierzu.

Beim Vor- und Zurückspulen wird das "Bremsseil" durch eine einschwenkende Nase entspannt und somit ist der linke Bandteller
frei, d. h. er wird nicht abgebremst.
Zum korrekten Einstellen wird das Halteblech der ganzen Mimik so geschwenkt, dass das Bremseil beim Vor- und Zurückspulen den linken Bandteller frei wird.

Bei Wiedergabe wird der nötige Bandzug von 40±5 Gramm von einer
Zugfeder aufgebracht. Steigt der Bandzug zwischen linker Spule und
Tonwelle über die vorhande Zugkraft im Ruhezustand der Feder wird die
Feder weiter gelängt und hierbei die Strafung des Bremsseiles etwas
gelöst. Das auf den linken Bandteller wirkende Bremsmoment reduziert
sich und der Bandzug regelt sich auf einen gewissen Wert 40±5 ein.
Bandzug und Bremsmoment halten sich also die Waage.

Eine Auslenkung oder gar zittern ist bei korrekter Einstellung der Mechanik kaum sichtbar.

Der Bandwickel wird beim Spulen und Wiedergabebetrieb nun
so wie es sein soll fest und ohne Wickelfehler.

Sollte man Problem beim Spulen oder bei den beiden langsamen
Bandgeschwindikeiten haben, obwohl die beiden Riemen einen intakten
Eindruck machen, liegt im mechanischen Bereich hier der H. i. P.!

Gruß Bernd

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#16
Das ist leider nicht ganz richtig, Bernd. Sowohl die Beobachtung meiner Report Monitor als auch der Seite 4 im Servicemanual hat folgende Erkenntnis zur Folge:

..."Am Kupplungsoberteil (Q) wird abhängig vom Bandwickel-Durchmesser die Bremsung geregelt und damit der Bandzug konstant gehalten. Dazu dient die Seilzugbremse ®, die ihre Regelinformation von der Führungsrolle (S) über den reibungsarm gelagerten Winkelhebel (T) bezieht. Mit der Feder (U) wird die Grundbremsung der Kupplung eingestellt. Diese Grundbremsung ist nicht nur in Stellung »Wiedergabe« wirksam, sondern auch in Stellung »Schneller Vorlauf« und sorgt in dieser Betriebsart für einen besonders gleichmäßigen Bandwickel der aufwickelnden Kupplung."

Weiterhin heißt es a.a.O. auf Seite 12 unten:

"Voraussetzung für die einwandfreie Funktion der linken Kupplung ist die Grundeinstellung des Steuerhebels (B). In Stellung »STOPP« wird der Einhängelappen (A) so gebogen, dass der Steuerhebel (B) parallel zur Gehäusekante steht. Der Justierlappen © des Betätigungshebels (E) der Bandzugregelung darf in Stellung »START« und »VORLAUF« nicht am Steuerhebel (B) anliegen. In Stellung »RÜCKLAUF« muss der Steuerhebel (B) am Anschlag (D) der Steuerhebel-Lagerung angedrückt werden."...

Oder einfach ausgedrückt: In Stellung Vorlauf ist der Fühlhebel in Funktion!

Gruß Holgi
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#17
Hallo Holgi,

ich danke Dir für Deine Richtigstellung! In welchem Service-Manual
sind diese Funktionsbeschreibungen zu finden? Bisher habe an
Unterlagen nur die von Wolfgang (Hannover) im Download-Bereich gefunden. Für weitere Unterlagen zur RM wäre ich dankbar.

Trotz eventell falscher Vorgehensweise bekomme ich mit der jetzigen
Einstellung einen sauberen, festen Wickel beim Vor- oder Zurückspulen.
Aufnahme/Wiedergabe in allen 4 Bandgeschwindigkeiten sind ohne Probleme in Bezug auf Geschwindigkeitsschwankungen nun möglich.

Auf jeden Fall werde ich die jetzige Einstellung nochmals gemäß der Beschreibung ändern. Falls dann wieder Probleme auftreten, kann
ich die zur Zeit funktionierende Einstellung verwenden.

Ich werde natürlich über das Ergebnis hier berichten.

Grüße Bernd

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#18
Sodele,

ich habe probehalber nun die Mimik so eingestellt, dass der Justierlappen - welch ein Wort - beim Vorlauf nicht am Steuerhebel
anliegt. Ergebnis, beim Vorlauf bremst das Bremsseil leicht ein.
Der Motor geht etwas "in die Kniee", sprich, das Vorspulen dauert
erheblich länger, zudem wird der Motor unnötig belastet. Bei Zwischenstopps erhalte ich einen "stufigen" Bandwickel.

So gefällt mir die Sache nicht und ignorire nun einfach mal die
uher'schen Einstellanweisungen.

Also wieder das ganze auf den vorherigen Stand gebracht, d. h.
der Justierlappen lenkt den Steuerhebel beim Drücken der Vorlauftaste ca. 0,5 mm nach rechts aus und entspannt das Bremsseil etwas. Beim Vorlauf wird das Bremsseil nochmals etwas gelockert und der Motor läuft ohne Drehzahlminderung von Anfang bis Ende gleichmässig durch. Zwischenstopps erzeugen jetzt keinen stufigen Bandwickel.

Gruß Bernd

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