WEGA 3130 Receiver von 1975
#1
Neben einem edlen TV-Gerät hatte ich vor Jahren einmal eine WEGA-Bausteinanlage aus der Sony-Zeit. Die Anlage überzeugte mich seinerzeit nicht.

Ich habe nun einen 3130 von 1975, gebaut in Fellbach bei Stuttgart:

http://wega.pytalhost.com/1975/wega-03.jpg

Erwartet hatte ich ein technisch zurückgebliebenes Vollplastikgerät, das so leidlich seinen Dienst versieht. Bekommen habe ich etwas ganz anderes!

Die Frontplatte ist massiv aus Metall, ebenso die Regler. Der Korpus ist aus Plastik, ein großer Alu-Kühlblock ist oben auf das Gerät geschraubt. Die Stationstasten agieren als Tipptasten und lassen sich einzelnd hochklappen - unter ihnen ruhen die Einstellregler. Am Heck befinden sich je ein Regler zur Feinjustage der Stereo- und Mutingschwelle, unter dem Gerät sind Regler für TA und TB angebracht! Das ist durchaus brauchbar, wenngleich ich auch diese Regler lieber hinten am Gerät gesehen hätte.

Innen geht es deutsch zu: die Beschriftung der Platinen ist deutsch, die Verdrahtung ist teilweise nicht ganz so hübsch, dennoch machen die Platinen einen sehr aufgeräumten und durchdachten Eindruck. Im Gerät geht ein dicker Alukörper von rechts nach links. Er weist einige Löcher auf, welche die Einstellung von Trimmern u.ä. erlauben! Nicht dumm finde ich die Lösung, den Balanceregler durch 2 Pegelregler zu ersetzen.

Das Design des Gerätes dürfte Geschmackssache sein und hat den meinen getroffen. Der Klang ist geradezu göttlich: butterweich, sehr schön anzuhören! Einzig der Bassregler sollte max. bis zur 0-Position kommen, danach hört es sich 'seltsam' an. Auch der Präsenzregler umfasst einen sehr angenehmen Regelbereich. Derzeit kann ich hier auf Knopfdruck mit 11 anderen Verstärkern/Receivern vergleichen und der WEGA hat etwas spezielles.

Zumindest diese Geräte werden unter Wert gehandelt und sind mein Geheimtipp und LowEnd-Bereich.
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#2
Ich hatte in den siebzigern einen Wega Receiver 3131 mit dem ich sehr zufrieden war.
Es war eins der ersten Geräte mit Elektronischen Tipptasten die auf der Geräteoberseite leicht nach unten geschwungen angebracht waren.

Einziges manko wo ich mich drann erinnern kann war das riesige und Schwergängige Rad mittig rechts im Display für die Sendereinstellung.

Im Anschluß daran hatte ich die Wega Modul 42 Geräte, auch diese Komponenten waren hervorragend,Wega war halt in den siebzigern eine Deutsche High End Marke.
In der Ruhe, der Musik und meinen Bandmaschinen liegt die Kraft!!! 
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#3
Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch!

Der R3130 und sein etwas leistungs-stärker Bruder R3131 waren zu ihrer Zeit die Topmodelle von Wega; wie Du schon richtig bemerktest noch "Made in Fellbach" Erst in den R3141 (auch noch hier gebaut) zogen nachhaltig Sony-Bauteile ein.

Was mich bei den Wega immer wieder fasziniert, ist das moderne Design von Hartmut Esslinger (später Frogdesign), das die Wega durchaus zu Konkurrenten der Braun Regie machte, auch wenn sie technisch nicht ganz mithalten konnten.
Insofern ärgert es mich auch immer wieder, wenn tumbe Menschen hinsichtlich hiesiger Receiver immer nur pauschal von "Küchenradios" reden. Smile Da gab es viel mehr!

Schade, daß bei den 313x so häufig die Tasten verloren gehen und die Oberseite meist verkratzt ist. Solche Schäden kann man bei diesem Receiver leider nicht durchs Komponenten-Stapeln verstecken...

Die beiden Modelle sind übrigens in der HiFi-Stereophonie vorgestellt worden. Der Preis lag damals bei DM 1.200 für den R3130 und DM 1.550 für den R3131 (auf dem Niveau eines Mittelklasse-Marantz 4220).
Die Tester bescheinigten beiden Modellen Empfangsleistungen, die einen "Vergleich mit Spitzengeräten" nicht zu scheuen bräuchten. Der R3131 wurde insgesamt an die Grenze zur Spitzenklasse eingeordnet. "Dem 3130 fehlt es hierzu etwas an Ausgangsleistung, auch sind die Anschlußmöglichkeiten mit nur einem Tonband- und einem Phono-Anschluß etwas bescheiden, dennoch weisen die Meßergebnisse auch ihn zur guten Mittelklasse gehörend aus." (Jahrbuch 1975).

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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